Balkon

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Brand auf einem Balkon
Foto: Freiwillige Feuerwehr Meran - VVF Merano
bei diesem Balkonbrand in der 4. Etage wurde eine Gasflasche geborgen.
Foto: Feuerwehr Bad Nauheim
ein Balkonbrand in einem Hochhaus. Deutlich sichtbar die Rußfahnen. Verursacht vermutlich durch eine Kerze.
Foto: Dokumentation Steven Z
auf einem Holzbalkon darf kein Holzkohlegrill betrieben werden.
Foto: Rainer Schwarz
nach einem Zimmerbrand breitete sich aufgrund der Holzkonstuktion (Balkon) der Brand bis zum Dachstuhl aus.
Foto: Feuerwehr Bad Neuenahr
Foto: Justin von Brosch
der Brandschaden nach der Brandbekämpfung.
Foto: Feuerwehr Bad Neuenahr

Ein Balkon ist eine Plattform vor einer Gebäudefassade. Der Balkon liegt über dem Geländeniveau auf Konsolen oder Trägern, die aus dem Baukörper herausragen. Ein Balkon wird von einer Brüstung oder einem Geländer eingefasst.

Fotos: FFw Barlachstadt Güstrow und Polizei



Abgrenzung und Bauformen

Umgangssprachlich wird die Bezeichnung Balkon oft verallgemeinernd für erhöhte, begehbare Plattformen unterschiedlicher Art verwendet. In der Architektur und im Bauwesen wird hingegen zwischen unterschiedlichen Bauformen differenziert:

  • Ein Balkon ist ein erhöhter, offener Austritt an einem Obergeschoss, der aus der Wand hervorkragt. Die Kragplatte kann selbsttragend sein oder mittels Konsole (Bauwesen) oder Streben an der Wand abgestützt werden.
  • Beim Altan oder Söller wird im Unterschied zum Balkon die offene Plattform durch Säulen, Pfeiler oder Mauern abgestützt. Abgesehen von der Konstruktion ist die Funktion meistens die gleiche wie die eines Balkons.
  • Ein erhöhter Austritt, der nicht aus der Wand hervorragt, sondern innerhalb der Kubatur des Gebäudes verbleibt, wird als Loggia bezeichnet. Eine Loggia dieser Art erfüllt meistens die gleiche Funktion wie ein Balkon, sofern sie nicht zu einem durchgehenden Laubengang verlängert ist.
  • Ist ein hervorragender Gebäudeteil überdacht und von eigenen Wänden umgeben, wird er als Erker bezeichnet. Da Balkone auch überdacht und (teil)verglast sein können, sind die Übergänge zwischen beiden Bauformen manchmal fließend.
  • Der französische Balkon ist ein bodentiefes Fenster mit Geländer, das nur minimal aus der Fassade hervortritt.

Die aufgelisteten Bauteile haben die Funktion des erhöhten Austritts als gemeinsames Merkmal. Eine teil-, halb- oder ganz offene Fläche auf oder unter der Geschoss (Architektur)|Erdgeschossebene eines Hauses wird hingegen als Terrasse (Architektur) bezeichnet. Ist diese Fläche überdacht, spricht man von einer Veranda.

der Brand begann im Bereich des Balkon, dann kam es zu einem Dachstuhlbrand.
Foto: Thomas Riedel

Repräsentativbauten

Der Erscheinungsbalkon findet sich häufig an Repräsentativbauten und ist öffentlichen Straßen oder Plätzen zugewandt. Die Bezeichnung verweist darauf, dass Würdenträger auf einer solchen Plattform erscheinen und sich einem vor dem Gebäude versammelten Publikum zeigen können. Erscheinungsbalkone sind abgeleitet von sakraler Architektur und waren bis zum Ende des 19. Jahrhunderts ein eigenes Kriterium bei neuen Bauten und unterlagen eigenen Regeln. Ein Erscheinungsbalkon ist meist von einer Brüstung (ein dicker, durchgängiger Aufbau zur Absturzsicherung) umgeben. In moderneren Bauten findet sich häufiger auch ein einfaches Geländer, welches den Erscheinungsbalkon zwei- oder dreiseitig einfasst. Ein Beispiel dafür ist die Benediktionsloggia am Petersdom, auf der ein neugewählter Papst der Weltöffentlichkeit vorgestellt wird.


Wohnungsbau

Balkone gehören zu den Freisitzen. Im Wohnungsbau wurden bis zum Ende der 1930er Jahre Balkone als sogenannte Schmuckbalkone an den straßenseitigen Gebäudefronten und als Wirtschaftsbalkone an den rückseitigen Hoffassaden der Gebäude erbaut. Die Wirtschaftsbalkone waren meist den Küchen vorgelagert und für Hausarbeiten im Freien bzw. zum Trocknen von Wäsche vorgesehen. Maßstab der Flächenbemessung war: Mindesttiefe 1,00 m = 1 Stuhl.

Bei einer Balkonverglasung wird der Bereich über der Brüstung im Nachhinein Verglasung (Bauteil). So entsteht ein Glaserker, der als kleiner Wintergarten dienen kann und auch eine Doppelfassade, beispielsweise gegen Verkehrslärm, darstellt.

Südseitig auskragende Balkone bieten bei richtiger Dimensionierung im Sommer eine effektive Beschattung darunterliegender Fenster und Glasfassaden, speziell während der Mittagsstunden. Im Winter, bei flach stehender Sonne, werfen sie keine Schatten auf darunterliegende Fenster und ermöglichen eine passive Sonnenenergienutzung durch diese Fenster oder durch Glasfassaden.


bäuerliche Architektur

Im süddeutsch-österreichischen Raum wurde der Balkon als Schrot bezeichnet (der, das oder die, nach den länger belassenen Balkenlager im Blockhausbau, oder als Gangl. Üblich sind auch die Bezeichnungen Giebellaube und Seitenlaube.

Diese Balkonage diente weniger der Erholung, als vielmehr der trockenen Verwahrung von Gütern. Signifikante Merkmale sind die Giebel- und traufständig|Giebel- und Traufständigkeit, je nach Dachlage und Seitenlage zum Dach (Traufschrot und Giebelschrot), beim Bauernhof liegt die Stirnfassade meist ost- oder südwärts, je nach Region. Für einige Hofformen des Alpenraums ist die mehrstöckig an drei Fassaden (außer der Nordseite) umlaufende Balkonage typisch.


Baukonstruktion

Der Balkon kann eine Auskragung der Geschossdecke sein oder eine Plattform, die auf Konsole (Bauwesen) oder Kragträgern an der Außenwand eines Gebäudes befestigt ist.

Balkone werden aus Holz, Stein, Stahlbeton oder Metall gefertigt. Sie werden hauptsächlich im Sinne der Absturzsicherung gebaut und entsprechen demnach gesetzlichen Vorgaben. Ab einer Absturzhöhe von mehr als einem Meter muss das Geländer am Balkon mindestens 90 cm hoch sein. Ab einer Absturzhöhe von mehr als zwölf Metern muss das Geländer mindestens 110 cm hoch sein.

Alte Balkone, die als Kragarm aus der entsprechenden Geschossdecke münden, bilden konstruktionsbedingt oft Wärmebrücken, insbesondere bei Stahlbeton-Konstruktionen. Bei modernen Balkonen sorgen Balkonanschlüsse (spezielle Dämmelemente, z. B. Isokorb und andere Fabrikate) für die notwendige thermische Trennung und Wärmedämmung.

Der Vorstellbalkon als Baustatik|statische Alternative steht mit eigenem Tragwerk (Bauwesen) vor dem eigentlichen Gebäude und wird nur an der Außenwand rückverankert.


heutige Nutzung

Balkone werden oft als Standort für Ziersträucher als Kübelpflanzen, Blumen und oftmals auch Gewürzpflanzen verwendet, um sie z. B. zu verschönern. Damit spielen sie teils eine Rolle bei Aktionen wie Unser Dorf hat Zukunft.

Viele Menschen verbringen ihren Sommerurlaub „auf Balkonien“. Dieser Begriff ist umgangssprachlich und soll wie ein Ländername klingen (z. B. Brasilien, Sardinien, Spanien usw.). Wer „auf Balkonien“ Urlaub macht, verreist nicht, sondern verbringt seine Urlaubszeit zu Hause auf dem eigenen Balkon.

Für Menschen in beengten Wohnverhältnissen ist der Balkon hingegen oft wichtiger zusätzlicher Wohnraum. Vor allem in wärmeren Ländern werden auf dem Balkon Hausarbeiten verrichtet und er wird als Stauraum genutzt.


Deutschland

Der Balkon kann als zur Wohnung gehörend frei vom Mieter genutzt werden, sofern Rechte Dritter nicht beeinträchtigt werden und die Substanz der Wohnung nicht gefährdet wird. Üblicherweise werden bei der Berechnung der Wohnfläche 25 Prozent der Balkonfläche angesetzt, maximal jedoch 50 Prozent. Es kann dem Mieter nicht verwehrt werden, auf dem Balkon seine Wäsche zu trocknen.

Siehe auch:




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