Chemische Löschanlage

Aus Brand-Feuer.de
Zur Navigation springenZur Suche springen

Chemische Löschanlagen erzielen ihre Löschwirkung durch Wärmeentzug aus der Flamme. Sie sind damit für Menschen und Tiere ungefährlicher als die herkömmlichen Gaslöschanlagen, die auf Sauerstoffverdrängung beruhen.


Halonverbot und Halonersatz

Seit 2004 dürfen zivile Anwendungen mit dem Löschmittel Halon (im herkömmlichen Sinne) nicht mehr gestattet werden, da es die Ozonschicht zerstört.
Es wurden deshalb von verschiedenen Unternehmen oft als Halonersatz bezeichnete alternative Löschmittel entwickelt.
Oft kann durch geringe technische Änderungen die Löschanlage auf diese Löschmittel umgebaut werden.


Beispiele

Einige Beispiele für chemische Löschmittel:

  • Bei dem unter der ISO-Bezeichnung HFC-227ea bekannten Löschmittel (Markennamen: FM-200 der Great Lakes Chemicals, FE-227 der DuPont Corporation und Solkaflam 227 der Solvay Fluor GmbH), wird die Wärme dem Feuer entzogen durch zum größten Teil physikalisches Einwirken (kühlen) und einen geringen chemischen Eingriff in den Verbrennungsprozess. Mit diesem Löschmittel wird eine schnelle Löschwirkung erzielt. Die Lebensdauer von HFC-227ea in der Atmosphäre beträgt ca. 33 Jahre. Bei diesem Löschmittel gibt es kaum Gebrauchseinschränkungen solange der Löschbereich relativ dicht ist, um die notwendige Löschmittelkonzentration zu erreichen und zu halten. Bei hohen Temperaturen können allerdings während des Löschvorgangs unerwünschte Zersetzungsprodukte entstehen, die gesundheitlich kritisch zu betrachten sind.
  • Novec1230 (Markenname der 3M Corporation) ist ein besonders umweltfreundliches Chemisches Löschmittel und wird in der Atmosphäre binnen ca. 5 Tagen wieder abgebaut. Es gilt als relativ zukunftssicher, da es weder die Ozonschicht zerstört noch die globale Erwärmung vorantreibt. Bei Raumtemperatur ist Novec 1230 eine Flüssigkeit, die leicht zu einem Gas verdampft, wenn es unter Druck aus den Düsen ausströmt. Es sind schnelle, wirksame Löschvorgänge mit einem hohen Durchdringungsvermögen möglich (20 sek.) und es bleiben keine Rückstände des Löschmittels zurück. Bei diesem Löschmittel wird ein relativ dichter Löschbereich zur effektiven Löschung bzw. Flutung eines Löschbereichs vorausgesetzt. Das Löschmittel ist besonders für den Einsatz in mit Personen besetzten Bereichen geeignet, da bei löschwirksamer Konzentration keine Erstickungsgefahr besteht. Der Einsatz von Novec 1230 ist prädestiniert in Telekommunikations-Einrichtungen und Serverräumen, da das Löschmittel elektrisch nicht leitend ist. Auch in Archiven, Museen und Bibliotheken ist der Einsatz sinnvoll.



oder zur Hauptseite




Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Chemische Löschanlage aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bilder können unter abweichenden Lizenzen stehen. Der Urheber und die jeweilige Lizenz werden nach einem Klick auf ein Bild angezeigt.