Feuerwehreinheiten

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Die verschiedenen taktischen Einheiten der Feuerwehr nach Größe geordnet.


Deutschland

Die Mannschaftsstärke wird angegeben mit Einheitsführer/Unterführer/Mannschaft/Gesamtstärke. Dabei sind Zugführer Einheitsführer, und Gruppenführer Unterführer. Die Angabe der Gesamtstärke wird häufig weggelassen. Die Angabe der Einheitsführer wird ebenfalls oft weggelassen, wenn kein Zugtrupp zum Einsatz kommt.


Trupp (0/0/2)

Der Trupp ist die kleinste taktische Einheit und besteht aus zwei Feuerwehrangehörigen, einem Truppführer und einem Truppmann, auch als (0/0/2/2) geschrieben. Diese Art von Einheit ist Bestandteil der Gruppe (1/8) und somit keine selbständige operierende Einheit.

Für den Truppführer (außer er hat die Qualifikation eines Gruppenführer) wird zum Truppmann keine Unterscheidung getätigt.


Trupp (0/1/2)

Dagegen ist der taktische Trupp von (1/2/3) eine Einheit, die zum Beispiel mit dem SW 2000 Tr(Trupp) selbständig eingesetzt werden kann und aus zwei Truppmännern besteht und vom Truppführer geführt wird. Wird bei Feuerwehrfahrzeugen von Truppbesatzung gesprochen, meint dies einen Trupp und einen Maschinisten, also zusammen drei Personen (0/1/2/3).

Da der taktische Trupp eine selbständige Einheit ist, muss der Truppführer als Gruppenführer qualifiziert sein.


Staffel (0/1/5)

Die Löschstaffel besteht aus sechs Personen (0/1/5/6), einem Staffelführer (Qualifikation Gruppenführer), einem Maschinisten, sowie den zwei Trupps, Angriffstrupp und Wassertrupp.


Gruppe (0/1/8)

Die Feuerwehrgruppe besteht aus neun Personen (0/1/8/9), einem Gruppenführer, dem Maschinisten und einem Melder, sowie den drei Trupps Angriffstrupp, Wassertrupp und Schlauchtrupp. Die Gruppe ist also die Erweiterung der Staffel um Schlauchtrupp und Melder und kann aus der Besatzung eines Staffel- und eines Truppfahrzeuges gebildet werden. Dabei stellt die Truppbesatzung den Schlauchtrupp und den Melder. Beim Löschgruppenfahrzeug beträgt die Mannschaftsstärke bereits 1/8. Die Gruppe ist die am häufigsten eingesetzte Einheit.


Aufstellung bei Übung/Einsatz:

Me=Melder, Ma=Maschinist, A=Angriffstrupp, W=Wassertrupp, S=Schlauchtrupp, mit zwei Punkten=Gruppenführer, einfaches Quadrat=Truppmann, Quadrat mit markierter Ecke=Truppführer. Autor: Björn Kiehne


Nach Eintreffen am Einsatzort tritt die Mannschaft hinter dem Fahrzeug an und erwartet den Einsatzbefehl des Gruppenführers.

Me = Melder

Ma = Maschinist

A = Angriffstrupp

W = Wassertrupp

S = Schlauchtrupp

St = Sondertrupp

Quadrat mit markierter Ecke = Truppführer

Quadrat mit markierter Ecke und zwei Punkten = Gruppenführer (Bei Staffelbesatzung Staffelführer)


Zug (1/3/18)

Der Zug (1/3/18/22) ist die größte taktische Einheit und setzt sich aus zwei Gruppen (0/1/8/9), dem Zugtrupp (0/1/2/3) und dem Zugführer (Feuerwehr)| (1/0/0/1) zusammen. Im Zugtrupp enthalten sind ein Führungsassistent (Stellv. Zugführer), ein Maschinist und ein Melder. Je nach Situation können verschiedene Züge der Feuerwehr zum Einsatz kommen. Die bekanntesten sind Löschzug,[Rüstzug|Rettungs-, Gefahrstoffzug und Wasserrettungszug_(Feuerwehr).
Die wenigsten dieser Züge erreichen jedoch die Anzahl von 22 Feuerwehrangehörigen. Heutzutage rückt ein Löschzug meist mit 10 bis 16 Feuerwehrangehörigen aus. Dies ist einerseits durch die Personalknappheit entstanden und andererseits eine Folge von modernen Geräten, die zum Einsatz kommen. Der Löschzug könnte auch ohne den oben beschriebenen Zugtrupp zum Einsatz kommen: 1/1/16/18. Auch eine Verringerung des Zugtrupps ist häufig, zum Beispiel 1/1/0/2 der Löschzug wäre dann also mit 1/3/16/20 unterwegs.
Bei kleineren Schadensereignissen, z.B. Ölspuren können auch kleinere Fahrzeugkombinationen mit weniger Personal ausrücken. Dabei handelt es sich jedoch nicht um einen Zug im Sinne der FwDV 3 (ehemals FwDV 5).


Verband (1/3/9/54)

Werden mindestens drei Züge eingesetzt, spricht man von Verbänden.
Hierbei wird der Verbandsführer von mind. einer Führungsstaffel oder einer Führungsgruppe beim Leiten des Einsatzes unterstützt.
Meistens besteht die Kreisfeuerwehrbereitschaft (bestehen nicht in allen Bundesländern) aus mind. einem Verband. Die Größe und Zusammensetzung eines Verbands ist sehr verschieden. Gerade bei Großeinsätzen können auch Verbände gebildet werden, die aus mehreren Fachdiensten bestehen. Teilweise wird der Begriff Verband auch nur als Oberbegriff für taktische Einheiten oberhalb des Zuges benutzt. Analog zu militärischen Strukturen gibt es hier weitere Unterteilungen:

Verband I = Bereitschaft (> 2 Züge) Verband II = Abteilung (> 2 Bereitschaften) Verband III = Großverband (> 2 Abteilungen)


2-5-Regel

Die genaue Stärke einer taktischen Einheit, insbesondere oberhalb der Zugebene, ist nicht exakt festgelegt. Als Faustregel kann die 2-5-Regel herangezogen werden. Kernaussage dieser Regel ist, dass ein Einheitsführer zwischen zwei und fünf taktische Einheiten der niederen Führungsebene führen kann. Bei mehr als zwei taktischen Einheiten der niederen Führungsebene kann aber auch eine Aufteilung auf zwei taktische Einheiten höherer Führungsebene erfolgen mit einer Führung der nächsthöheren Ebene.

Beispiel: Einsatz von 4 Gruppen

1. Variante Einsatz aller Gruppen unter der Führung eines Zuführers
2. Variante Bildung von zwei Zügen aus je zwei Gruppen unter einer Verbandsführung


Alternative Bezeichnungen an der Einsatzstelle

Neben der Gliederung in Züge und Verbände wird an Einsatzstellen auch die Gliederung in Einsatzabschnitte (nach taktischen oder räumlichen Erfordernissen) vorgenommen. Hierbei entsprechen die in einem Abschnitt eingesetzten Einheiten meist einem Zug. Der Abschnittsleiter entspricht dem Zugführer. An Stelle des Begriffes Verbandsführer (Verbandsführung) wird hier dann Begriff Einsatzleiter (Einsatzleitung) verwendet.


Österreich

In Österreich sind die Feuerwehreinheiten mit einigen Ausnahmen ähnlich organisiert. Während es die Staffel (noch) nicht gibt, wird die Gruppe in eine Löschgruppe mit einer Mannschaftstärke 1:8 (der Mannschaft eines Löschfahrzeuges) oder eine Tanklöschgruppe mit 1:6 unterschieden. Eine Gruppe befehligt jeweils ein Gruppenkommandant, einen Zug ein Zugskommandant.

Die Staffel (6 Personen) wird künftig auch in Österreich ihren festen Platz in der Einsatztaktik der Feuerwehren einnehmen. Gründe hierfür sind vor allem bauliche und gesetzmäßige Beschränkungen der Feuerwehrfahrzeuge:

  • 3,5 Tonnen-Beschränkung für Fahrzeuge, die mit Führerscheinklasse B gelenkt werden dürfen,
  • mehr und modernere Ausrüstung in den Fahrzeugen,
  • Ausrüstung kann von immer weniger Mann bedient werden,
  • oft sind ohnehin nicht genügend Mann zur Stelle, um ein Gruppenfahrzeug zu besetzen.



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