Schnellangriffseinrichtung: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Brand-Feuer.de
Zur Navigation springenZur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 5: Zeile 5:
Sie besteht aus dem im Fahrzeug eingebauten [[Wasser]]tank, einer [[Feuerlöschpumpe#Einbaupumpen|Pumpe]] und einem direkt an die Pumpe angeschlossenen [[Feuerwehrschlauch|Druckschlauch]] mit [[Mehrzweckstrahlrohr|Mehrzweck-]] oder [[Hohlstrahlrohr]], der auf einer Haspel im Fahrzeugheck aufgerollt ist. Meist ist sie pneumatisch gebremst und kann bei Bremslüftung frei abgezogen werden. Der Schlauch wird entweder per Hand oder mit einem kleinen Elektromotor aufgerollt.
Sie besteht aus dem im Fahrzeug eingebauten [[Wasser]]tank, einer [[Feuerlöschpumpe#Einbaupumpen|Pumpe]] und einem direkt an die Pumpe angeschlossenen [[Feuerwehrschlauch|Druckschlauch]] mit [[Mehrzweckstrahlrohr|Mehrzweck-]] oder [[Hohlstrahlrohr]], der auf einer Haspel im Fahrzeugheck aufgerollt ist. Meist ist sie pneumatisch gebremst und kann bei Bremslüftung frei abgezogen werden. Der Schlauch wird entweder per Hand oder mit einem kleinen Elektromotor aufgerollt.


Vorwiegend ist die Schnellangriffsvorrichtung den formstabilen [[Druckschlauch|Druckschläuchen]] vorbehalten. Die Länge beträgt zwischen 20 und 90 m.
Vorwiegend ist die Schnellangriffsvorrichtung den formstabilen Druckschläuchen vorbehalten. Die Länge beträgt zwischen 20 und 90 m.


Obwohl die Schnellangriffseinrichtung aus verschiedenen Gründen (zu kurzer Schlauch, Schlauch schlecht zu transportieren, geringer Querschnitt, etc.) für [[Brand#Mittelbrand|Gebäudebrände]] oder [[Brand#Großbrand|Großbrände]] ungeeignet ist, bietet sie Vorteile bei kleineren [[Löscheinsatz|Löscheinsätzen]] wie [[Fahrzeugbrand|Autobränden]], Containerbränden usw., da sie sofort einsatzbereit ist. Seitdem es während der Nutzung von Schnellangriffsschläuchen bei der Brandbekämpfung im [[Brandbekämpfung#Innenangriff|Innenangriff]] zu schweren Zwischenfällen gekommen ist, ist man bei der Feuerwehr zu der Einsicht gekommen, zum [[Eigenschutz]] bei Innenangriffen auf den Schnellangriffsschlauch zu verzichten.
Obwohl die Schnellangriffseinrichtung aus verschiedenen Gründen (zu kurzer Schlauch, Schlauch schlecht zu transportieren, geringer Querschnitt, etc.) für [[Brand#Mittelbrand|Gebäudebrände]] oder [[Brand#Großbrand|Großbrände]] ungeeignet ist, bietet sie Vorteile bei kleineren [[Löscheinsatz|Löscheinsätzen]] wie [[Fahrzeugbrand|Autobränden]], Containerbränden usw., da sie sofort einsatzbereit ist. Seitdem es während der Nutzung von Schnellangriffsschläuchen bei der Brandbekämpfung im [[Brandbekämpfung#Innenangriff|Innenangriff]] zu schweren Zwischenfällen gekommen ist, ist man bei der Feuerwehr zu der Einsicht gekommen, zum [[Eigenschutz]] bei Innenangriffen auf den Schnellangriffsschlauch zu verzichten.

Version vom 22. Mai 2018, 06:01 Uhr

Neben Rüstwagen sind natürlich viele verschiedene Fz im Einsatz, wie hier ein (H)LF 20/16 mit Schnellangriffseinrichtung.
Rainer Schwarz 1209

Die Schnellangriffseinrichtung, Schnellangriffsvorrichtung oder Einrichtung zur schnellen Wasserabgabe findet man bei der Feuerwehr auf Tanklöschfahrzeugen und Löschgruppenfahrzeugen.

Sie besteht aus dem im Fahrzeug eingebauten Wassertank, einer Pumpe und einem direkt an die Pumpe angeschlossenen Druckschlauch mit Mehrzweck- oder Hohlstrahlrohr, der auf einer Haspel im Fahrzeugheck aufgerollt ist. Meist ist sie pneumatisch gebremst und kann bei Bremslüftung frei abgezogen werden. Der Schlauch wird entweder per Hand oder mit einem kleinen Elektromotor aufgerollt.

Vorwiegend ist die Schnellangriffsvorrichtung den formstabilen Druckschläuchen vorbehalten. Die Länge beträgt zwischen 20 und 90 m.

Obwohl die Schnellangriffseinrichtung aus verschiedenen Gründen (zu kurzer Schlauch, Schlauch schlecht zu transportieren, geringer Querschnitt, etc.) für Gebäudebrände oder Großbrände ungeeignet ist, bietet sie Vorteile bei kleineren Löscheinsätzen wie Autobränden, Containerbränden usw., da sie sofort einsatzbereit ist. Seitdem es während der Nutzung von Schnellangriffsschläuchen bei der Brandbekämpfung im Innenangriff zu schweren Zwischenfällen gekommen ist, ist man bei der Feuerwehr zu der Einsicht gekommen, zum Eigenschutz bei Innenangriffen auf den Schnellangriffsschlauch zu verzichten.


Pump & Roll

Pump & Roll bezeichnet das Löschen während der Fahrt. Oftmals wird dazu die Schnellangriffseinrichtung verwendet. Dazu wird der Schlauch etwa 5m abgerollt und von zwei Feuerwehrangehörigen geführt. Mit laufender Pumpe fährt das (Tank-)Löschfahrzeug mit Schrittgeschwindigkeit im Schwarzbereich (=verbrannter Bereich) den Feuersaum entlang, während das Feuer abgelöscht wird. Dieses gleichzeitige Pumpen und Fahren ist nicht mit allen Feuerwehrfahrzeugen technisch möglich, viele Fahrzeuge können nur entweder fahren oder die Fahrzeugpumpe betreiben. Der Einsatz einer Schnellangriffseinrichtung erweist sich allerdings nachteilig unter Berücksichtigung der Rückzugsmöglichkeiten. Der Schlauch kann im Notfall nicht wie ein normaler C-Schlauch abgekuppelt werden und kann somit eine große Gefahr darstellen.


Situation in Deutschland

In Deutschland zählen auch in Buchten gelegte Schläuche mit einem angeschlossenen Strahlrohr als sogenannte "Einrichtung zur schnellen Wasserabgabe" und somit als Schnellangriffseinrichtung, da man den Schlauch nur aus dem Fahrzeug ziehen muss (so auch beim aktuellen Löschgruppenfahrzeug des Katastrophenschutzes<ref>Typenblatt des LF KatS (PDF; 93 kB), Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenvorsorge</ref>). Dies bringt den Vorteil von erheblicher Kosten-, Gewichts- und Platzersparnis im Aufbau des Fahrzeugs, aber Nachteile gegenüber einem formbeständigen Schlauch, da man den gesamten Schlauch vor der Wasserabgabe verlegen muss. Im Vergleich der Angriffsgeschwindigkeit gibt es aber keinen wesentlichen Unterschied, ebenso beim Wiederbestücken des Fahrzeugs. Für den Fall dass der Schlauch zu kurz ist lässt sich eine Einrichtung zur schnellen Wasserabgabe ggf. einfacher verlängern. Auch der Nachteil des geringeren Querschnitts, der zu einem größeren Druckverlust im Schlauch führt, entfällt hier. Aus diesen Gründen erlebt diese Bauart seit einiger Zeit eine Renaissance, selbst Berufsfeuerwehrwehren kehren aufgrund der Vorteile zu ihr zurück.

Die aktuellen Fahrzeugnormen erlauben den Einsatz folgender Schläuche für Schnellangriffseinrichtungen:

  • 2 Druckschläuche C 42-15 (DIN 14811) oder
  • 2 Druckschläuche D 25-15 (DIN 14811) oder
  • 1 formstabiler Druckschlauch DN 25 (50 Meter, DIN EN 1947) oder
  • 1 formstabiler Druckschlauch DN 33 (30 Meter, DIN EN 1947)


Bei älteren Fahrzeugen wird oft noch der nicht mehr genormte, formstabile, Druckschlauch-S oder ein Druckschlauch C 42-30 verwendet. Ist im Fahrzeug eine Hochdruckpumpe verbaut kommen entsprechende Hochdruckschläuche zum Einsatz.




oder zur Hauptseite




Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schnellangriffseinrichtung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bilder können unter abweichenden Lizenzen stehen. Der Urheber und die jeweilige Lizenz werden nach einem Klick auf ein Bild angezeigt.