Standrohr

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Standrohr mit Schlüssel
Foto: Rainer Schwarz
Standrohr in Benutzung und im Hintergrund Hinweisschilder zu Straßeneinbauten
Rainer Schwarz

Das Standrohr ist eine Armatur der Feuerwehr zur Wasserentnahme aus dem öffentlichen Wasserversorgungsnetz über Unterflurhydranten. Es besteht aus einem langen Standrohrunterteil mit einem Griffstück, einer Klauenmutter am Fuß des Rohres mit einem Dichtring, sowie einem kurzen Standrohroberteil mit Stopfbuchse und Stopfbuchsbrille. Oberhalb davon befinden sich zwei Niederschraubventile mit Festkupplungen.

Das Standrohr wird mit dem Griffstück durch Rechtsdrehen auf dem Hydrantensitz befestigt, wobei die Klauenmutter in der Klaue des Unterflurhydranten festgehalten und hochgeschraubt wird; dadurch wird der Dichtring fest auf den Unterflurhydranten gepresst und schließt diesen auch bei höheren Drücken dicht ab.

Die Stopfbuchsbrille ist durch zwei Schrauben mit dem Griffstück verbunden, somit kann das Standrohroberteil durch die Stopfbuchse in eine günstigere Lage gedreht werden; dies sollte grundsätzlich durch Rechtsdrehen geschehen, um zu verhindern, dass sich die Klauenmutter aus der Klaue herausdreht und das Standrohr in die Höhe schießt.

Die Festkupplungen ermöglichen es zwei Schlauchleitungen an das Standrohr anzuschließen. Vor ihnen befinden sich die Niederschraubventile, welche in geöffnetem Zustand den gesamten Durchflussquerschnitt freigeben müssen. Dabei müssen etwaige Undichtigkeiten durch die Konstruktion der Ventile leicht zu beheben sein. Die Ventilteller sind drehbar und gegen selbstständiges Lösen gesichert.

Standrohre für die Feuerwehr sind mit 2B Festkupplungen nach DIN 14 375 genormt. Sie wiegen nicht mehr als 7,5 kg und sind bei 25 bar auf Dichtigkeit geprüft, die Absperrorgane jeweils auf 16 bar. Standrohre 2x C sind nicht mehr genormt.

Um ein Standrohr verwenden zu können, wird ein Unterflurhydrantenschlüssel benötigt, mit welchem der Hydrantenschacht, sowie der Hydrant selbst geöffnet werden. Bevor die Schlauchleitung an den Hydranten angeschlossen wird, muss dieser über das Rohr gespült werden, damit Steine und Verunreinigungen aus der Leitung die Pumpe nicht schädigen können. Außerdem muss das Standrohr gegen den Straßenverkehr gesichert werden.

Beim Verlasten des Standrohres auf das Fahrzeug ist darauf zu achten, dass die Klauenmutter ganz nach unten gedreht ist, damit sie in die Klaue des Hydranten passt. Bei Standrohren, die nicht regelmäßig und häufig benutzt werden, empfiehlt es sich, die Schraubventile nicht ganz zu schließen, da sie durch thermische Ausdehnung schneller verschleißen.

Neben dem bundesweit durch die DIN 14 375 einheitlich genormten Standrohr werden gelegentlich auch die 1,95 m langen Standrohre für "Württemberger Schachthydranten" eingesetzt.

Standrohre werden durch die Wassserversorger (Stadtwerke o.a.) für die Trinkwasserversorgung bei Volksfesten, Messen o. ä. genutzt. Diese Standrohre müssen der Trinkwassernorm entsprechen. Standrohre der Feuerwehr sind dafür nicht zulässig.




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