Waldbrand: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei: | [[Datei:Käflingsbergturm RS 2015.jpg|thumb|250px|left|In Mecklenburg-Vorpommern beträgt die Waldfläche ca. 2,3 Mio. ha. In einigen Gebieten wie z. B. nähe [http://urlaub-in-waren-am-seeufer.de/mecklenburg-infos/ Waren] findet man deshalb auch einen [[Feuerwachturm]].<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]]]] | ||
'''Natürliche Waldbrände''' | '''Natürliche Waldbrände''' | ||
Version vom 28. Mai 2017, 15:30 Uhr
Ein Waldbrand ist ein Brand oder ein Feuer in bewaldetem Gebiet. Wenn keine geeignete Brandbekämpfung erfolgt, entwickeln diese sich schnell zu Flächenbränden.
Waldbrände entstehen meist während Trockenperioden und sind wegen ihrer hohen Ausbreitungsgeschwindigkeit gefährlich für Mensch und Tier. In Deutschland hält die DLFR Löschflugzeuge vom Typ PZL M 18 zur Bekämpfung von Waldbränden bereit.
Ursachen
Waldbrände haben zu 95 Prozent nicht natürliche Ursachen, sei es vorsätzlich durch Brandrodung, Brandstiftung, (z. B. um Bauland in einem Naturschutzgebiet zu gewinnen) oder einfach durch Unachtsamkeit, z. B. durch wilde Lagerfeuer, weggeworfene Zigarettenkippen oder eines Streichholz. Eine oft unterschätzte Ursache sind auch heiße Katalysatoren von auf Waldböden abgestellten Autos und Motorrädern. Glasflaschen oder -scherben können aber nur unter bestimmten Voraussetzungen die Sonnenstrahlen wie eine Brennglas - Lupe bündeln und somit trockenes Laub oder Gras entzünden. Manche meinen sogar im Wald Grillen zu können.
Selten entstehen Waldbrände durch natürliche Ursachen wie z. B. durch den Einschlag eines Blitzes. Siehe auch den Artikel zum Thema: Waldbrandgefährdung.
Je länger die Trockenphase anhält, je höher ist die Gefahr eines Wald- oder Flächenbrandes.
- Siehe auch unter WBI den Waldbrandgefahren-Index.
Siehe auch:
- Waldbrandschutz.de von Herrn Dr. rer. silv. Hans-Christian König
Entwicklung
Ein Waldbrand durchläuft in der Regel 3 Phasen, er beginnt als Lauffeuer am Boden, welches noch leicht bekämpft werden kann. Dieses Lauffeuer kann, besonders bei Nadelgehölzen, auf die Baumwipfel überspringen, was zu dem so genannten Wipfelfeuer und zu einer schnellen Ausbreitung des Brandes führt. Wipfelfeuer lassen sich deutlich schwerer bekämpfen als Bodenfeuer und wachsen sich leicht zur dritten Stufe, dem Totalbrand, aus, welcher so gut wie nicht gelöscht werden kann.
Fotos: Rainer Schwarz
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Hinweis auf Feuergefahr
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. . ohne weitere Worte
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immer wieder und in allen Sprachen.
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Feuergefahr in Kroatien
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... in Frankreich
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Fotos: BR 0509 Corsica
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So krass wird auf die Feuergefahr in Corsica hingewiesen.
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Waldbrandgefahr auf Rhodos / Griechenland.
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...mit Anzeige der Waldbrandwarnstufe
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. . . oder ohne
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Eine große Unterstützung ist der Löschangriff mit Löschflugzeugen.
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Fotos: DLFR
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Foto: BR 0808
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Löschhubschrauber im Einsatz in Tirol.
Foto: Rainer Schwarz
Immer wieder hört man von Flächenbränden in südlichen Ländern.
Vermutlich muss sich aber auch die "Einstellung" ändern.
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Flächenbrand auf Korsika am 13.05.09. Niemand interessiert sich!
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1 Sdt. und 15 Minuten später brennt es immer noch!
Fotos: Rainer Schwarz
Waldbrandbekämpfung
Die effektivste Methode der Waldbrandbekämpfung ist der Einsatz von Löschflugzeugen und -hubschraubern. Dieser ist jedoch auch äußerst riskant, da die Piloten dicht über dem Feuer fliegen müssen und durch die Hitzeentwicklung starke Aufwinde herrschen. So starben u. a. am 18. Juni 2002 drei Menschen beim Absturz eines Löschflugzeugs in Kalifornien.
Bei der Brandbekämpfung wird zwischen Wipfelbrand oder einem Bodenbrand unterschieden.
Beim Bodenbrand ist ein Ansatz das Errichten von Brandschneisen. Dabei wird auf einem mehrere Meter breiten Streifen sämtliches brennbares Material entfernt oder kontrolliert abgebrannt, damit der Waldbrand sich dort nicht weiter ausbreiten kann. Jedoch kann es durch Funkenflug zu einem Überspringen der Brandschneise kommen.
Bei den meisten Waldbränden gibt es Probleme mit der Wasserversorgung, da die nächsten Wasserentnahmestellen oft sehr weit weg sind. Außerdem ist das Einsatzgebiet vor allem im Gebirge oft nur schwer zugängig. Man muss eine Löschwasserförderung über lange Wegstrecken aufbauen. Dazu sind mehrere Feuerlöschpumpen notwendig. Da das Wasser aber immer nur an der Oberfläche des Laubes bleibt, muss man trotzdem mit Schaufeln und Feuerpatschen das Feuer ausschlagen oder dem Löschwasser ein Netzmittel zumischen, welches die Oberflächenspannung des Wassers vermindert.
Für solche Einsätze ist immer eine große Anzahl von Feuerwehrleuten notwendig. Auch die gute Führung und Koordination in der Einsatzleitung ist sehr wichtig.
In unzugänglichen großen Waldmassiven können Feuerwehrleute als so genannte „Smokejumper“ mit einem Fallschirm an den Einsatzort gelangen und dort das Feuer bekämpfen.
Siehe dazu:
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Wasservorrat auf Corsica.
Fotos: Rainer Schwarz -
Prävention und Gefährdungslage
Ein wichtiger Aspekt ist auch die rechtzeitige Erkennung von Waldbränden, da der zum Löschen nötige Aufwand mit der Zeit exponentiell wächst. Deshalb werden Patrouillen oder in Türmen stationierte Brandwächter eingesetzt. Auch wird die Bevölkerung aufgefordert, gesichtete Waldbrände sofort der Feuerwehr zu melden. Auch von den Piloten der Verkehrsflugzeuge werden immer wieder Waldbrände über die Flugsicherung den Alarmzentralen der Feuerwehr gemeldet.
In Deutschland wird die Gefahr eines Waldbrandes nach einem länderunterschiedlichen vier- oder fünfstufigen Waldbrandindex ermittelt. Je bekannter diese Gefährdungslage ist, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit Waldbrände zu verhindern, jedoch hat die Erfahrung gezeigt, dass viele Brandstifter sich durch bekannte Waldbrandwarnungen vermehrt zum Zündeln animiert sahen.
Seit 2002 werden in den Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt moderne Waldbranderkennungssysteme auf der Basis von speziellen TV-Kameras mit nachgeschalteter Bildverarbeitung „System FireWatch“ eingesetzt. Das Prinzip der Raucherkennung mit Reichweiten von bis zu 20 km (max. Erkennungsreichweite < 40 km) pro TV Kamera gestattet die frühzeitige Erkennung von Waldbränden. Durch die Übertragung von Bildfolgen und der Koordinaten, die mittels visueller Kreuzpeilung erhalten werden, in die Waldbrandzentralen ist eine effektive Einsatzleitung möglich. In den genannten Bundesländern sind bis Dezember 2006 mehr als 150 Beobachtungtürme mit TV-Kameras im Einsatz.
Berechnung der Waldbrandgefahr
Das Modell, das diese Indizes berechnet greift auf Mittagswerte der Lufttemperatur, der relativen Luftfeuchte, der Windgeschwindigkeit und auf 24-stündige Niederschlagssummen (im Frühjahr auf morgendliche Schneehöhenmessungen) zurück. Aber nicht nur meteorologische Parameter allein sind ausschlaggebend für die Waldbrandgefahr, sondern auch der Stand der Vegetation. Zeigerpflanzen (das sind Pflanzen, die bestimmte Umweltbedingungen wie z. B. den Stickstoffgehalt des Bodens, Luftverschmutzung oder Nässe- bzw. Trockenheit anzeigen) spielen eine wichtige Rolle. Mit ihnen wird die phänologische Entwicklung des Waldbodenbewuchses und des Kronenraums abgeschätzt. Wenn das frische Ergrünen der Bodenvegetation und die Belaubung der Kronen abgeschlossen sind, wird die Ausbreitung der Waldbrände gedämpft und die Gefahr niedriger bewertet. Aber nicht alle Baumarten sind gleichermaßen zündanfällig. Waldbrandstatistiken zeigen, dass unterschiedliche Bestandstypen in unterschiedlichem Maße von Waldbränden bedroht sind. Es hat sich deshalb als sinnvoll und ausreichend erwiesen, die Waldlandschaften – je nach ihrer Zünd- und Brennfähigkeit – in drei unterschiedliche Klassen zu unterteilen. Die mit dieser Klasseneinteilung verbundenen Gefährdungskorrekturen werden bei der abschließenden Bewertung des Waldbrandrisikos berücksichtigt.
Natürliche Waldbrände
Zwar sind Waldbrände natürlicher Bestandteil in der Dynamik der Natur und entstehen meist durch Blitzschlag. Dennoch haben weniger als 10 % aller Waldbrände in Europa natürliche Ursachen. In einer Naturlandschaft Mitteleuropas würden sie nur kleinflächig auftreten und eine untergeordnete Rolle spielen. Größere Waldbrände wären ohne den Menschen eine extrem seltene Erscheinung. Die menschliche Dimension und Ursachen machen einen Waldbrand zur Katastrophe und Tragödie, in heutiger Zeit auch zur ökologischen Katastrophe, weil der Mensch nur noch wenig Wald belassen hat.
Die natürlichen Wälder Mitteleuropas sind hauptsächlich Laubmischwälder aus Rotbuche und Stieleiche. Sie halten mehr Feuchtigkeit in Biomasse, Boden und Luft und trocknen weniger schnell aus als Nadelholzforste. Eine natürliche Waldzusammensetzung ist so auch ein guter Schutz vor Waldbränden.
Durch Schädigungen bricht das Ökosystem Wald zusammen und ermöglicht das Keimen von Pionierpflanzen. Das Mosaik-Zyklus-Konzept sieht Waldbrände als einen Bestandteil der natürlichen Sukzession des Waldes. So ist ein unbedingtes Verhindern von Waldbränden in Großschutzgebieten nicht immer sinnvoll, da so der natürliche Kreislauf unterbrochen wird. Solche natürlichen Waldbrände verringern die Menge an brennbarem Totholz und verhindern dadurch selbst ihre allzu häufige Wiederkehr.
In trocken-warmen Klimaten kommt Waldbränden natürlicherseits eine größere Rolle zu, auch wenn sie hier meist durch den Menschen erzeugt werden. Die trockene Kraut- und Strauchschicht brennt schnell ab, ohne Altbäume vollständig zu zerstören, und hinterlässt unbewachsenen und durch die Asche gleichzeitig mineralstoffreichen Boden, in dem neue Bäume keimen können. Mammutbäume lassen ihre Samen erst nach einem Waldbrand fallen, wenn genug Platz für Jungbäume entstanden ist, und sind damit ein Beispiel für die Anpassung an solche „Katastrophen“ und deren Bedeutung in der natürlichen Verjüngung des Waldes. Eukalyptus fördert Waldbrände durch seine hohe Brennbarkeit und profitiert von ihnen, indem die Stümpfe besonders schnell wieder austreiben, noch bevor andere Pflanzen sich erholt haben.
Große Waldbrände
Beginn | Ende | Bezeichnung | Ort | Fläche /km2 |
Bemerkungen und Links |
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19. August 1949 | 27. August 1949 | Incendie de la Forêt des Landes de 1949 | Gironde (F) | >500 | 82 Tote (Feuerwehrleute, freiwillige Helfer, Soldaten), mehrere hundert Verletzte |
8. August 1975 | 18. August 1975 | Brand in der Lüneburger Heide | Niedersachsen | 74 | 5 tote Feuerwehrleute |
16. Februar 1983 | Buschfeuer in Victoria und South Australia 1983 | Australien | 4.180 | 75 Tote, über 2.500 Verletzte | |
Juni 1988 | November 1988 | Brände im Yellowstone-Nationalpark 1988 | Vereinigte Staaten | 3.21 | größter Waldbrand im Yellowstone-Nationalpark seit Beginn der Aufzeichnungen |
20. Oktober 2007 | 8. November 2007 | Waldbrände in Südkalifornien 2007 | Vereinigte Staaten: Südkalifornien | 2.800 | 10 Tote, Schadenshöhe mehr als 1 Mrd. US-Dollar |
7. Februar 2009 | 6. März 2009 | Buschfeuer in Victoria 2009 | Australien | 4.300 | 173 Tote, bisher größte Brandkatastrophe Australiens |
29. Juli 2010 | September 2010 | Wald- und Torfbrände in Russland 2010 | Russland | 1.880 | mehr als 700 Einzelbrände, mindestens 50 Tote |
2. Dezember 2010 | 6. Dezember 2010 | Waldbrand in Israel 2010 | Israel: Karmel-Gebirge | 50 | Größter Waldbrand der Landesgeschichte, 44 Tote |
18. August 2012 | 20. August 2012 | Waldbrand von Chios 2012 | Griechenland: Mastichochoria, Chios | 70 | weitere Waldbrände in verschiedenen Gegenden, Zerstörung der historischen Mastixbäume |
17. August 2013 | 25. Oktober 2013 | Rim Fire | Kalifornien, USA: Yosemite-Nationalpark | 1.010 | Waldbrand mit potentieller Bedrohung der Wasserversorgung von San Francisco |
September 2015 | Waldbrände in Nordkalifornien 2015 | Nordkalifornien, USA | 465 (Stand 14.9.2015) | >1000 Häuser zerstört, >1200 Menschen geflüchtet |
In der Literatur
Die seinerzeit berühmte Erzählung „Der Waldbrand“ von Leopold Schefer schilderte 1827 einen Riesenwaldbrand in Kanada.
Siehe auch:
- Brand in der Lüneburger Heide
- Brandschneise
- Grasland-Feuerindex
- Aktuelle Wetter- und Warnlage
- Waldbrandgefahr
- Feuer (Umweltfaktor)
- Totalbrand
Literatur
- Peter Lex: Bekämpfung von Waldbränden, Moorbränden, Heidebränden. 4., überarbeitete und erweiterte Auflage. Die roten Hefte, Nr. 26. Kohlhammer, Stuttgart, Berlin und Köln 1996, 164 S., ISBN 3-17-014033-7
- Ehrenfried Liebeneiner: Waldbrand-Berichte. Aus dem Walde, Heft 34. Schaper, Hannover 1981, 256 S.
- Autorenkollektiv: Waldbrandschutz. Das Lernprogramm für Forstverwaltung, Feuerwehr und Katastrophenschutz usw.. AID-Nr. 3643. 3 CD-ROMs. Auswertungs- und Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AID) e.V., Bonn 2000, ISBN 3-8308-0026-6
- Hans-C.König: Waldbrandschutz – Kompendium für Forst und Feuerwehr, 2007, ISBN 978-3-940286-01-7, Fachverlag Matthias Grimm, Berlin.
Weblinks
- Sehen Sie hier den WBI den Waldbrand Gefahren Index.
- Feueroekologie an der Uni Freiburg
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Waldbrand aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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