Fackel

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Fackel im Garten
Foto: Rainer Schwarz
Fackeln als Schmuck und Beleuchtung im Garten
Foto: Rainer Schwarz
Feuerkünstler am Strand
Foto: Rainer Schwarz

Eine Fackel ist ein am oberen Ende angezündeter Stock, der am unteren Ende mit der Hand gehalten oder in einer (Wand-)Halterung befestigt wird und allmählich abbrennt. Die wohl älteste Form der Fackel ist ein am oberen Ende mit Pech oder verdicktem Öl bestrichener Holzstab. Heutzutage werden Fackeln nicht mehr als Leuchtmittel eingesetzt. Zu Unterhaltungszwecken werden Wachsstofffackeln genutzt, bei Jongleuren und Feuerschluckern Kevlarstofffackeln mit Petroleum oder Lampenöl. Als Signalmittel werden Magnesiumfackeln genutzt. Dabei wird jedoch auch die noch nicht angezündete Form als Fackel bezeichnet. Fackeln dienen als Lichtquelle und besitzen daher wie andere historische Lichtquellen auch unter Umständen eine symbolische Bedeutung.


Kulturgeschichte

In den Heiligtümern des Mithraskultes stellte die nach oben gerichtete Fackel den Sonnenaufgang dar, die nach unten gerichtete Fackel den Sonnenuntergang. Auch in vielen anderen vorchristlichen und vorislamischen Religionssystemen war die Fackel ein göttliches Attribut, so beispielsweise der syrischen Göttinnen Astarte und Anath oder der Persischen Anahita. In der christlichen Tugendlehre ist die Fackel ein Symbol für die Weisheit.


Ab dem 17. Jahrhundert stand die Fackel, oft zusammen mit dem Buch, als Zeichen für die geistige Aufklärung: Die Freiheitsstatue in New York trägt eine Fackel und ein Buch zum Zeichen, dass die USA allen Bürgern freien Zugang zur Bildung und zum Erreichen von Wissen ermöglichen würden. Die Fackel ist in diesem Sinne der "sprechende" Name einer von dem österreichischen Essayisten Karl Kraus editierten kulturpolitischen Zeitschrift der Zeit vor dem Nationalsozialismus.

Zu den deutschen studentischen Bräuchen gehörte bis in die 1960er Jahre der Fackelzug zur Ehrung von meist akademischen Persönlichkeiten. Fackelumzüge sind jedoch in vielerlei Kulturen zu vielerlei Anlässen üblich, zum Beispiel bei der Walpurgisnacht.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurde mit organisierten paramilitärischen Fackelumzügen die herkömmliche symbolische Bedeutung allerdings völlig umgedreht und ein Propaganda-Spektakel daraus gemacht. Seither ist in Deutschland mit Rücksicht auf diese Erinnerung bei Fackelmärschen Vorsicht angesagt.

In der DDR wurden, begonnen mit einem Fackelzug am 6. Oktober 1949, dem Vorabend ihrer Gründung, regelmäßig Fackelzüge insbesondere der Jugend (Freie Deutsche Jugend und Thälmann-Pioniere) durchgeführt. Der letzte Fackelzug der FDJ war am 6. Oktober 1989.

Die Olympische Fackel steht als Zeichen des Friedens und der Verbundenheit zwischen den Völkern.


künstlerischer Einsatz

Die Jonglierfackel ist ähnlich aufgebaut wie eine Keule_(Jongliergerät), nur dass das obere Ende des Holzstabes einen Metallmantel hat und eine Wicklung aus einem Kevlargewebe für das Petroleum oder Lampenöl.

Daneben werden ähnliche, aber speziell geformte Fackeln für das Feuerschlucken verwendet.


Einsatz als Signalmittel

Häufig werden sog. Handfackeln als Signalmittel eingesetzt. Dabei handelt es sich um Magnesiumfackeln mit extrem hoher Leuchtstärke ( > 60 000 Candela). Die Handfackeln bestehen aus einem mit Magnesium gefüllten Metallrohr welches meist über einen hitzebeständigen Plastikgriff verfügt. Die Zündung erfolgt über einen Schlag- oder Reißzünder. Die Brenndauer variiert je nach Modell zwischen einer und 15 Minuten. Die Flamme erreicht Temperaturen von über 2'000 ° Grad Celsius. Handfackeln sind hauptsächlich in den Farben rot und weiß erhältlich. Häufig werden solche Handfackeln auch an Sportveranstaltungen gezündet.

Genutzt wird diese Art Fackel in seltenen Fällen auch zur Beleuchtung bei Tauchen| Taucheinsätzen, in denen Tiefen erreicht werden, die gewöhnliche Unterwasserscheinwerfer zerstören würden. Dies ist möglich, da die hohe Verbrennungstemperatur umgebende Oxide (Wasser, Stickoxid, Kohlenstoffoxide) aufspalten kann und für die eigene Verbrennung nutzt. Das dadurch entstehende Magnesiumoxid trübt allerdings relativ schnell das umgebende Wasser ein.


siehe auch:




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