Feuerschiff

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unbemanntes Feuerschiff "FS 3" (GW/EMS)
Urheber: FAWB

Ein Feuerschiff (Abk. FS) ist ein bemanntes oder unbemanntes, an einer bestimmten Position vor Anker liegendes Wasserfahrzeug, das als Navigationshilfe für die Seeschifffahrt dienen soll.


Funktion und Ausstattung

Feuerschiffe tragen zumeist eine rote Farbgebung und sind auf der Bordwand mit einer gut sichtbaren Bezeichnung für die Position versehen, zum Beispiel "Elbe 1". Diese Schiffe liegen immer auf der gleichen Position, welche auch in den Seekarten und elektronischen Navigationshilfen eingetragen ist. Der Name leitet sich von der typischerweise vorhandenen Befeuerung ab. Man unterscheidet heute zwischen den klassischen bemannten Feuerschiffen und den unbemannten, so genannten UFS, Unbemannten Feuerschiffen . Diese Seezeichen verfügen zur Kenntlichmachung ihrer Position über Leuchtfeuer (ähnlich einem Leuchtturm), Signalgeber für Nebel, Membransender, Funk- und Unterwasserschallgeräte, aktive Radarbaken, passive Radar-Reflektoren und weitere Hilfsmittel, um zu jeder Zeit von passierenden oder diese Position suchenden Schiffen schnell erkannt zu werden. Feuerschiffe werden an seefahrtswichtigen Positionen verankert, an denen aufgrund der Wassertiefe oder der Beschaffenheit des Untergrunds ein Leuchtturm nicht oder nur mit hohem Aufwand zu errichten wäre. Das bemannte Feuerschiff enthält ferner Schlaf- und Aufenthaltsräume für die Mannschaft und zusätzliche Räume für eventuelle Schiffbrüchige; unbemannte Feuerschiffe hingegen weisen lediglich Wartungs- und Maschinenräume auf.


Geschichte

Das erste Feuerschiff wurde um 1770 in der Themsemündung stationiert. In Deutschland nahm man als Träger eines Positionsfeuers erstmals 1774 ein mit einer Lampe ausgerüstetes Lotsenversetzboot. 1815 wurde dann in Deutschland das Eiderfeuerschiff in Position gesetzt. Zur Kenntlichmachung in der Dunkelheit trug es im Mast eine Öllampe. Dieses Schiff strandete 1834 und wurde schon 1835 durch eine modernere Version ersetzt. Dieses Feuerschiff tat seinen Dienst bis 1909. Noch 1909 wurde es ersetzt durch einen Nachfolger, das bis 1926 seinen Dienst tat. Die deutsche Nordseeküste war um die Jahrhundertwende des 19. zum 20. Jahrhundert mit 18 Feuerschiffen gesichert. Dazu kam noch eine sehr große Anzahl von Leuchttürmen. Inzwischen wurden die bemannten Feuerschiffe durch unbemannte Feuerschiffe (UFS) oder durch Positionstonnen (Bojen) ersetzt.


Namensgebung

Die Bezeichnungen für diese schwimmenden "Leuchtfeuer auf See" sind nicht einheitlich. In Deutschland wurden sie bis 1921 offiziell als Leuchtschiff bezeichnet, erst danach setzte sich die Bezeichnung Feuerschiff durch. Aber auch die Bezeichnungen "Lichtschiff", "Signalschiff" oder "Positionsschiff" waren zu gewisser Zeit gebräuchlich.


Bezeichnung International

Wenn auch auf internationalen Seekarten in der Regel die englische Bezeichnung lightvessel oder lightship genannt ist, so finden sich auf regionalen Seekarten gelegentlich die Bezeichnungen in der Landessprache. Das wäre:


Verbleib

Feuerschiff „East Goodwin“ in Harwich
Autor: EvaK

Heute sind in deutschen Gewässern noch drei Feuerschiffe auf zwei Positionen im Einsatz: Die unbemannten Feuerschiffe "GW/EMS" (German Waterway) vormals "TW/EMS" (Tiefenwasser Ems) auf der Position 54° 10,0' Nord, 6° 20,8' Ost und "GB" (German Bight) vormals "Deutsche Bucht" auf der Position 54° 10,8' Nord, 7° 27,6' Ost.

Der Verbleib ehemaliger Feuerschiffe:


Literarische Erwähnung

Feuerschiff „Flensburg" 1961. Urheber Holger.Ellgaard


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