Hydrant

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Kennzeichnung zu einem Unterflurhydrant
Foto: FFW der Stadt Soest
IKAT ein Führungsinstrument für die Gefahrenabwehr. Zum ersten Befehl bei Löscheinsätzen gehört die Angabe über die Wasserentnahmestelle. Die Suche nach einem Hydranten kann sich vor allem Nachts schwierig gestalten.
 Doch mit iKAT muss man nicht mehr lange suchen.
Hinweisschilder zu Abwasser, Wasser und zu einem Unterflur - Hydranten (unten)
Foto: Rainer Schwarz

Ein Hydrant ist eine Armatur zur Entnahme von Wasser aus einem Wasserverteilungssystem.

Wasserversorger nutzen in regelmäßigen Abständen (in Wohngebieten üblicherweise 100 bis 150 Meter) eingerichtete Hydranten als Teil der zentralen Löschwasserversorgung von Städten und Gemeinden. Sie ermöglichen der Feuerwehr, aber auch öffentlichen (z. B. Straßenmeisterei, kommunale Betriebe) und privaten (z. B. Straßenreinigungsfirmen, Zeltfestveranstaltern) Nutzern die Wasserentnahme aus dem öffentlichen Wasserleitungsnetz (Sammelwasserversorgung).
Zusätzlich dienen Hydranten zur Wartung von Rohrleitungen: zum Spülen, zum Entlüften oder zum Entspannen (Druck ablassen). Beim Ausfall eines Leitungsabschnittes sind sie dafür gedacht, Notverbindungen mit Schläuchen herzustellen. Spezielle Hinweisschilder weisen im öffentlichen Raum auf Unterflurhydranten hin.

Der Begriff ist auch für Entnahmestellen von anderen Flüssigkeiten, beispielsweise Kerosin aus einer Pipeline üblich.


siehe auch:


  • Ein Versuch, die Geo-Daten über ein Navigationsgerät zu erfassen, scheiterte im Jahr 2006.




Überflurhydrant

Der Überflurhydrant ist überirdisch fest installiert und hat mehrere Abgänge mit genormten Storz-Kupplung, üblicherweise in der Nenngröße B oder C und seltener auch A. Dies ist auch abhängig vom Durchmesser der Zuleitung. Der A-Abgang wird meist in der Industrie benutzt, um größere Wassermengen aus dem Netz entnehmen zu können, sehr selten bei einem Feuerwehreinsatz.

Beim Feuerwehreinsatz werden zur Wasserversorgung ein oder zwei B-Leitungen zum Sammelstück am Pumpeneingang verlegt. Bei der Verwendung von zwei B-Schläuchen ist der Druckabfall in der Zuleitung nicht so groß, als wenn nur eine Zuleitung benutzt werden würde. So kann z.B. eine größere Strecke überbrückt werden oder eine größere Wassermenge entnommen werden.


Fotos: Rainer Schwarz




Fallmantelhydrant

manche schneien im Winter ein
Foto: Rainer Schwarz
Überflurhydrant Typ 495 mit Fallmantel
Foto: Rainer Schwarz

Der Fallmantelhydrant ist eine Unterart der Überflurhydranten. Die B-Abgänge, die jeweils ein eigenes Absperrorgan haben, werden mit einem Fallmantel verdeckt, der sie vor Verschmutzung und Beschädigung schützt. Der Abgang mit der Nenngröße A wird meist bei besonders gefährdeten Objekten, wie Flughäfen oder Industrieanlagen verwendet.

Zur Inbetriebnahme des Hydranten wird mit dem Innendreikant am Hydrantenschlüssel ein Dreikant im Hydrantenkopf gelöst, wodurch der Fallmantel herabgleitet und die oberen Entnahmeventile freigibt.
Durch Drehen des gesamten Kopfes wird der Ventilkegel geöffnet, die in der Säule enthaltene Luft entweicht durch das einströmende Wasser über ein Entlüftungsventil, auch Merkbolzen genannt.
Der Merkbolzen verhindert auch das Verschließen des Fallmantels, bevor der Hydrant nicht geschlossen und die Wassersäule über die selbstständige Entleerung abgebaut wurde. So wird ein Einfrieren verhindert.



Unterflurhydrant

Straßenkappe für einen Hydranten
Foto: BR

Die Unterflurhydranten befinden sich unterhalb einer Hydrantenkappe, die plan in die Straße eingebaut wird. Der Deckel der Hydrantenkappe wird mit dem Schieberschlüssel ausgehoben und zur Seite geschwenkt, wodurch der Hydrantenfuß zugänglich wird.

Der Unterflurhydrant ermöglicht den Anschluss eines Standrohr (Feuerwehr). Unterflurhydranten haben den Nachteil, dass sie von Kraftfahrzeugen zugeparkt werden können oder auch durch Schnee oder Eis verfroren und somit oft nicht benutzbar sind. Das Festfrieren des Deckels in der Straßenkappe|Hydrantenkappe kann durch Einfetten beider Teile oder durch Einfügen einer Plastikfolie weitgehend vermieden werden. Württemberger Schachthydranten sind gängig in Teilen "Württembergs". Sie wurden bevorzugt, da diese ca. 1 Meter tiefer als die normalen Hydranten sitzen, und somit die Gefahr des zufrierens in kalten Wintern umgangen wird. Ursprünglich kommen diese Hydranten aus England, die 1840 von Simpson patentiert wurden. Für Unterflurhydranten ist eine genaue Bezeichnung durch Hinweisschilder, die die genaue Lage des Hydranten angeben, sehr wichtig. Die Hinweisschilder geben die seitliche und rückwärtige Entfernung des Hydranten vom Schild in Metern an.


aufgesetztes Standrohr (Feuerwehr); im Hintergrund Hinweisschilder zu Straßeneinbauten
BR 032010
Hydrant mit angebrachten Hinweisschildern zu Straßeneinbauten
Foto: K.-D. Ebbersmeier

Aufsetzen des Standrohres

Das Standrohr wird mittels Bajonettverschluss (korrekt: Klauenverschluss) auf den Unterflurhydranten aufgesetzt und verriegelt. Es besitzt meist zwei genormte Kupplungen, üblicherweise in der Nenngröße B und man kann mit Handrädern die Niederschraubventile zur Wasserentnahme öffnen. Allerdings muss der Hydrant selbst mit einem Schieberschlüssel, umgangssprachlich auch Standrohrschlüssel, geöffnet werden.

Alle Hydrantentypen haben ein Fußventil, das auch gleichzeitig als Entleerung wirkt. Dieses Ventil wird über ein Gestänge von oben her mit einem Hydrantenschlüssel oder mit einem Schieberschlüssel beim Unterflurhydranten bewegt. Im Normalfall ist der Hydrant wasserfrei und kann daher auch nicht einfrieren. Die Entleerung erfolgt entweder über ein Schotterbett oder die Kanalisation|Regenwasserkanalisation.


Hydrantenverzeichnis

Als Hydrantenverzeichnis oder Hydrantenplan bezeichnet man einen Straßenplan, in dem alle Hydranten, offene Gewässer und unterirdische Löschwasserbehälter eingetragen sind. Die Karte wird vom zuständigen Wasserversorger oder städtischen Amt gepflegt.

Einige Feuerwehren halten Hydrantenverzeichnisse inzwischen im Feuerwehrfahrzeug oder im Mannschaftsraum bereit, damit die Lage von Hydranten bereits bei der Anfahrt zur Einsatzstelle erkundet und die Fahrzeugaufstellung entsprechend festgelegt werden kann. Innerhalb des Projektes OpenStreetMap ist eine Spezialkarte<ref im Aufbau. Diese zeigt die Lage und weitergehende Informationen zu Feuerwehrhäusern, Hydranten und medizinischen Notaufnahmen.


Relevante Normen / Regelwerke

In Deutschland und Österreich sind die maßgeblichen Normen größtenteils mit der Europäische Norm harmonisiert. Außerdem sind innerhalb der Normen noch Freiräume sowohl in der Anwendung als auch in der Konstruktion, die hier nicht detailliert beschrieben sind.

  • DIN EN 14339 „Unterflurhydranten“ (Ersatz für DIN 3221)
  • DIN EN 14384 „Überflurhydranten“ (Ersatz für DIN 3222)
  • DIN 3321 „Anforderungen und Anerkennungsprüfungen für Hydranten“
  • ÖNORM F 2010
  • EN 1074-6 „Armaturen für die Wasserversorgung – Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit und deren Prüfung – Teil 6: Hydranten“
  • DVGW e. V.: Technische Mitteilung, Merkblatt W 331, Auswahl, Einbau und Betrieb von Hydranten. DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfachs e. V., Bonn 2006.
  • DVGW e. V.: Technische Regel, Arbeitsblatt W 405, Bereitstellung von Löschwasser durch die öffentliche Trinkwasserversorgung. DVGW Deutsche Vereinigung des Gas- und Wasserfachs e. V., Bonn 2008.


siehe auch:



Quelle technischen Daten:

  • Schmieding Armaturen GmbH
  • Überflurhydrant 494 Überflurhydrant DIN 3222 AUD (mit doppelter Abdichtung) [1]
  • Überflurhydranten Typ 494 nach DIN 3222 [2]
  • Überflurhydranten Typ 495 mit Fallmantel aus Nirostahl nach DIN 3222 [3]
  • Unterflurhydranten 393-S und 394-S mit Spitzende[4]




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