Offener Kamin

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offener Kamin hat einen sehr schlechten Wirkungsgrad von 10-30%
Foto: Rainer Schwarz
offener Kamin aus dem
Couven Museum Aachen
Foto: Rainer Schwarz
geschlossener Kamin mit hohem Heizwert mittels Anthrazitkohle. Das Feuer wandelt chemische Energie in Wärme um.
Foto: Rainer Schwarz

Der Kamin (vom lateinischen caminusOfen“; in der Schweiz und französischsprachigen Ländern Cheminée genannt) ist eine Vorrichtung zur Heizung und Steigerung der Wohnlichkeit durch ein sicheres offenes Feuer im Innern eines Wohnraumes. Er besteht aus einem von Mauerwerk oder Eisenplatten umschlossenen, vollständig in der Wand liegenden oder teilweise aus derselben hervorspringenden Raum, in welchem man das Brennmaterial auf einem Rost verbrennt, während Verbrennungsgase, Ruß und Feinstaub direkt in den Schornstein entweichen.


offener Kamin

Diese etwas antiquierte Form von Wärmegewinnung ist auch als klassischer offener Kamin bekannt und war aufgrund des Fehlens einer Zentralheizung sowie anderer Alternativen bis in das 19. Jahrhundert hinein noch recht weit verbreitet, um einzelne Räume (Kemenate) ansonsten unbeheizter Gebäude bewohnbar zu machen (Heizung).

Man unterscheidet lombardische Kamine mit weit hervorragendem, pyramidenförmigem Mantel, der auf Konsolen oder sonstigen Vorkragungen steht; französische, die ganz außerhalb der Mauer stehen; deutsche, welche noch weiter hervorragen und einen hohen Mantel haben, und holländische, ganz in der Mauer liegende.


Wirkungsweise und Brandschutz

Die Heizwirkung beim offenen Kamin ist äußerst gering, weil die heißen Abgase wegen der großen Zuluftöffnung sofort abgeführt werden. Die Hitze des Feuers wirkt nur durch direkte Wärmestrahlung der heißen Gase. Dennoch ist er (v.a. in milden Klimaten) sehr beliebt, weil der Anblick der bewegten Flammen wie beim offenen Feuer sehr gemütlich wirkt. Außerdem kann der hervorstehende Teil des Kamins zu einem vorzüglichen Wandschmuck gestaltet werden und der Kaminsims zur Aufstellung von schmückenden Gegenständen dienen.

Um den Wirkungsgrad des Kamins erheblich zu verbessern, benutzt man offene (oder geschlossene) Kaminöfen aus Eisen, welche mit etwas Abstand zu den Kaminwänden in die Kaminöffnung hineingesetzt oder vor die Wand gestellt und mit Rohren an den Schornstein (Kamin) angeschlossen werden. An der eisernen, vom Feuer erhitzten Ofenwand erwärmt sich die umgebende Luft, steigt deshalb auf und strömt oberhalb in den Raum. Durch Konvektion fließt die kalte Luft vom Zimmerboden nach. Der Wärmewirkungsgrad eines Kaminofens ist dadurch wesentlich besser als der eines einfachen offenen Kamins.

Der Brandschutz trotz der großen Öffnung zum Raum hin wird dadurch erreicht, dass die heißen aufsteigenden Abgase direkt in einen darüber beginnenden Schornstein mit großem Querschnitt gelangen. Der dadurch entstehende Sog (Kamineffekt) sorgt dafür, dass die Flammen nicht in den Raum schlagen können. Allerdings ist als zusätzlicher Schutz wegen oft herausfliegender Funken ein nicht brennbarer Bodenbelag um die Öffnung herum und wegen der großen Hitze ein ausreichender Abstand brennbarer Gegenstände davon notwendig. Andererseits muss die Schornsteinöffnung normalerweise durch eine möglichst dichte Klappe verschließbar sein, damit der Raum nicht durch den Kamineffekt auskühlt.


geschlossener Kamin

Der „geschlossene Kamin“ ist eine technische Weiterentwicklung des traditionellen, offenen Kamins, bei dem der Feuerraum sichtbar bleibt, indem er durch eine feuerfeste Glasscheibe zum Kaminzimmer abgegrenzt wird. Dieser kann auch zur Warmwasserbereitung oder für den Betrieb einer Zentralheizung (mit-)genutzt werden mit sehr hohem wasserseitigem Wirkungsgrad (ca. 85 % wasserseitig, + 5 % Strahlungswärme).


Kamin als Heizkessel

Beim zur Zentralheizung genutzten geschlossenen Kamin sind die Luftführungen von Frischluft und Rauchgas optimiert. Die doppelwandigen Seitenwände, der Feuerrost und Rauchgastaschen im Feuerraum sind wassergekühlt, wobei das Wasser als Energieträger wirkt. Das erwärmte Wasser wird über das Heizungsnetz in Wohnräume geleitet oder dient zur Heißwasserversorgung. Der wasserführende Kamin kann als eigenständige Heizungsanlage oder auch zur Entlastung anderer Heizsysteme als Zweitheizung verwendet werden. Als technische Bezeichnung der wasserführenden Kamine wird der Begriff Kaminheizkessel in der Literatur verwendet. Der wasserführende Kamin ist nach technischer Klassifizierung ein Feststoffkessel, jedoch mit dem Design eines traditionellen Kamins.


Kaminofen

Die Abgrenzung zum Kaminofen ist fließend und ergibt sich nur aus der Aufstellung: Während der normale Kamin in eine Wand eingelassen ist, ist ein Ofen eher freistehend. Kachelöfen mit Glastür, die oft auch an eine Wand angebunden sind, stellen einen Grenzfall dar.


Weblinks



siehe auch:




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