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'''Präventionsartikel für April 2024'''
'''Präventionsartikel für Mai 2024'''
<br>'''Oster- und Lagerfeuer'''
<br>'''E-Bikel, Pedelec oder Elektrofahrrad'''
   
   
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[[Datei:Reifenbrand Bochumg FW Bochum 25.8.2021 pFB.png|thumb|200px|left|die [[Brandbekämpfung]] der Bochumer Feuerwehr bei dem [[Brand]] des Reifenlager. Dazugehörend das Bild mit dem [[Ruß]]niederschlag.<br>Foto: [https://www.bochum.de/Feuerwehr-und-Rettungsdienst Feuerwehr Bochum] ]]
[[Datei:Akku.jpg|thumb|right|170px|Foto: Aufbau eines Akkus; www.mtb-travel.de]]
[[Datei:2.JPG|thumb|right|170px|Foto: eplodierter Akku; [[Danny Lieger]]]]
[[Datei:Akkuzellen.JPG|thumb|right|170px|Foto: freilegen eines Akkus; [[Danny Lieger]]]]
[[Datei:Tauchcontainer.jpg|thumb|right|170px|Foto: Tauchcontainer; FF Bichlach/FF Kössen]]


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Osterfeuer sind beliebte Brauchtumsveranstaltungen. Wenige Wochen vor Ostern sieht man in den Ortschaften, auf Grundstücken oder Gemeinschafts-Dorfplätzen ständig wachsende Haufen von Holz, Baumschnitt und Strauchwerk. Aber auch zu anderen Anlässen werden Lagerfeuer zelebriert, z.B. Tannenbaumverbrennen von Feuerwehren durchgeführt.  
Sie werden immer beliebter, unsere [[E-Bike]]s. Ich habe ein Fahrrad mit einem elektrischen Hilfsmotor, der mich über einen längeren Zeitraum unterstützt. Ob in den Bergen oder auf längeren Strecken sind sie kaum noch wegzudenken. Aber es kommen immer mehr die Fragezeichen zum Diebstahl- und auch zum [[Brandschutz]]. Wo stelle ich mein Rad unter, ist es dort sicher und kann ich es dort aufladen? Leider ist es so, dass die meisten sich am stärksten auf den Diebstahlschutz beschränken, was zu fatalen Bränden führen kann.<br>             
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<br>                                                                                                                 
Der Holzstapel für ein Osterfeuer muss mindestens 100-150 Meter von Gebäuden, verkehrsreichen Straßen, Bahnlinien, Stromleitungen oder einem Wald entfernt sein. Abhängig von der Größe der Feuerstelle ergeben sich folgende Sicherheitsabstände als Richtwert:<br>
Sie stellen die Fahrräder in das Gebäude (wer hat es noch nicht gesehen, das Rad im Schlafzimmer oder im Hauswirtschaftsraum) und wenn es dort schon mal steht, kann es auch gleich geladen werden. Das sind Gedankengänge, die schnell zu einem Brand führen können. <br>
- 50 m zu Wohngebäuden
'''Aufbau:'''<br>
- 50 m zu öffentlichen Verkehrsflächen
Wie ist das [[E-Bike]] aufgebaut? Wir haben einen Elektromotor, der mit einem [[Akku]] verkabelt ist. Bei dem ältesten Typ handelt es sich um ein Blei-Säure-Akku, dieser ist sehr schwer und wird nur noch selten verbaut.   <br>
- 100 m zu Energieversorgungsanlagen (Gasleitungen, Öllager, Tankstellen)
<br>
- 50 m zu Baumbeständen, Büschen, Hecken
Der zweite Akku-Typ ist der Nickel-Kadmium-Akku. <br>                                                                                Dieser hat eine höhere Kapazität als der Blei-Säure-Akku, aber ist sehr teuer und verliert schnell an Leistung. Somit kommen wir zu den beliebtesten Akkus bei den E-Bikes, den Lithium-Ionen-Akkus. Sie lassen sich schnell laden und sind günstig in der Anschaffung, haben aber auch Probleme. Unsachgemäßer Umgang und technische Mängel können schnell zu einem Brand führen.                
- 100 m zu Wäldern
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Um diese Brandgefahr geht es in diesem Bericht und auch, wie man sich am besten schützen kann.<br>  
Als ersten Punkt möchte ich auf den Aufbau eines Lithium-Ionen-Akkupack´s eingehen.<br>                         
In dem Akku, welches sich an dem Fahrrad befindet, ist ein Zellpaket verbaut. Dieses Paket besteht aus ca. 25 bis 60 Lithium-Ionen-Zellen, die über Platten oder Streifen miteinander verbunden sind. Lithium-Ionen-Zellen haben eine sehr hohe Energiedichte und Spannung, was sie so interessant für die E-Mobilität macht. Sie bestehen aus Graphit in mehreren Schichten in dessen Freiräumen sich Lithium-Kationen einlagern.<br>
<br>                                                                                                                              Die zweite Elektrode besteht aus Übergangsmetall (z. B. Kobaltoxid). Da Lithium sehr stark mit [[Wasser]] reagiert, wird ein wasserfreies Elektrolyt verbaut. Damit es zu keinem [[Kurzschluss]] kommt, wird ein hauchdünner Separator eingesetzt. Dieser Aufbau ist auch das gefährliche an den Akkus. Ist ein [[Akku]] einer starken Erschütterung ausgesetzt gewesen, wie zum Beispiel das Herabfallen, kann dieser Separator beschädigt sein und es kommt zu einer chemischen Reaktion innerhalb des Akkus. Man spricht hier vom „thermischen Durchgehen“.    <br>                                                                                                            Hierbei wird die gespeicherte [[Energie]] unkontrolliert und schlagartig abgegeben, wobei aus einer Akku-Zelle eine [[Flamme]] von bis zu 3 m Länge austreten kann.                                                               
<br>
Auch eine [[Explosion]] der Akku-Zelle ist eine Folge des thermischen Durchgehens. Das Verheerende an den Akkubränden sind die Zellpakete. Da hier bis zu 60 einzelne Zellen verbaut sind, kommt es zu einer Kettenreaktion und jede Zelle reagiert einzeln. Durch die [[Explosion]] einzelner Akku-Zellen werden wieder brennende Akku-Zellen durch den Raum geschleudert, was zu mehreren Brandausbruchstellen in einem Raum führen kann.<br>
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In allen anderen genannten Fällen sind mindestens 100 m als Sicherheitsabstand einzuhalten. Diese Abstände oder auch andere Werte dazu können nur eine Empfehlung sein.  
Bei meinen [[Brandursachenermittlung]]en mit Akkubränden war genau das das größte Problem, da [[Fluchtweg]]e schnell durch die [[Flamme]]n versperrt wurden. Ist es zu einem Akkubrand gekommen, stellt sich die Frage, wie lösche ich einen [[Brand]] von Lithium-Ionen-Akkus? <br>
Als erstes sollte (falls angeschlossen) das [[Ladegerät]] vom [[Stromnetz]] getrennt werden. Der [[Brand]] kann dann mit [[Wasser]] gelöscht werden, aber auch hier gibt es Punkte, die beachtet werden müssen. Da das thermische Durchgehen zeitverzögert passiert, gerät es immer wieder in Brand. Somit muss das Zellpaket gekühlt werden, was am besten durch das Eintauchen in ein mit Wasser gefülltes Gefäß bewerkstelligt werden kann. Das wird auch bei Bränden von Elektroautos von der Feuerwehr so gemacht.<br>
Bei diesen Bränden werden die Pkw‘ s in Wasser gefüllte Container getaucht und über einen langen Zeitraum dort gelassen. Habe ich nicht die Möglichkeit, den Fahrrad Akku zu kühlen, sollte dieser auf einer nicht brennbaren Unterlage ins Freie verbracht werden, damit er dort bei einer Reaktion nicht zum Brand führt. Hier ist aber immer auf die eigene Gesundheit zu achten.<br>                                           
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Vor dem Abbrennen eines Osterfeuers ist es empfehlenswert, dieses bei der Ordnungsbehörde und/ oder der Feuerwehr anzumelden. Hier sind örtliche Richtlinien oder Vorschriften zu beachten. So können Fehlalarme verhindert werden.
Bei Bränden von Lithium-Ionen-Akkuzellen werden sehr giftige Gase freigesetzt und das Feuer brennt unkontrolliert. Sollte ich mir unsicher sein, rufe ich die Feuerwehr und verlasse schnellstens den Gefahrenbereich.                                                                                                                                                Nun stellt sich die Frage, wie gefährlich ist der Umgang mit [[Lithium-Ionen-Akku]]s und wie verhalte ich mich richtig?<br>
So gemütlich ein Osterfeuer (oder auch andere Brauchtumsfeuer) sein kann, in der Nähe von Wohngebieten, Krankenhäusern, Altersheimen, Kindergärten, Schulen und ähnlichen Einrichtungen ist eine Belästigung durch Rauch und Funkenflug nicht willkommen. Dem Betreiber eines Osterfeuers muss bewusst sein, dass hiermit nicht nur Gemütlichkeit, sondern auch Brandgefahren verbunden sind. <br>
Dazu kann man nur sagen: Beim richtigen Umgang können viele Brände verhindert werden. Ist mir ein Fahrrad-Akku heruntergefallen oder durch einen Unfall angeschlagen worden, soll es zum Fahrradhändler gebracht werden. Dieser prüft den Akku und tauscht diesen gegebenenfalls aus. Ein tiefenentladener Akku stellt ebenso eine hohe Brandgefahr dar, auch hier sollte der Fahrradhändler aufgesucht werden. Weiterhin sollten die Herstellerangaben zum Laden beachtet werden; so liegt der [[Temperatur]]bereich beim Laden zwischen 0 C° und 35 [[Grad Celsius]].<br>
Es ist der Trend zu verzeichnen, dass in immer mehr Gemeinden auch derartige Brauchtumsfeuer nicht gern gesehen oder sogar verboten sind.
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Auf ein Öffnen oder Zerlegen des Akku wird dringendst abgeraten, es besteht sehr hohe Brandgefahr. Zusätzlich möchte ich auch darauf hinweisen, dass bei einem Akkutausch immer auf ein geprüftes Akku zurückzugreifen ist (CE-Kennzeichnung) und dieses mit dem [[Ladegerät]] kompatibel ist.  
Folgende Punkte sind bei einem Oster- bzw. Lagerfeuer zu beachten:


• Wie sind die Windrichtung und -stärke? Bei starkem Wind gilt besondere Vorsicht bzw. sollte auf ein Abbrennen verzichtet werden.
Autor: [[Danny Lieger]]
• Die Reichweite von zündfähigen Funken oder Glutstückchen sollte nicht unterschätzt werden! Funken können bei starkem Wind 100 Meter und weiter fliegen und Sekundärbrände verursachen. Sicherheitsabstände einhalten, da die Brandgefahr durch Wärmestrahlung schnell unterschätzt wird. So können Hecken, Schuppen, Gartenlauben usw. schnell in Brand geraten.
• Belästigungen durch Rauch sollte vermieden werden.
• Uneingeschränkte Zufahrt für Feuerwehrfahrzeuge und dem Rettungsdienst muss gewährleistet sein.
• Mehrere Löschgeräte wie zum Beispiel Wassereimer, angeschlossener Wasserschlauch und/ oder Pulver- oder Wasserlöscher bereitstellen.
• Kein Benzin, Verdünnungen oder andere ungeeignete Flüssigkeiten zum Anzünden oder späteres Nachzünden verwenden, denn es besteht die Gefahr erheblicher Verbrennungen oder gar Lebensgefahr! Die Praxis zeigt, dass es schnell zu lebensgefährlichen Verpuffungen kommen kann. Verbrennungsverletzungen sind sehr schmerzhaft, heilen nur sehr schwer oder gar nicht und man hat mit den Spätfolgen incl. hässlichen Narben Monate oder Jahre zu kämpfen.
• Zum Anzünden nur Grillanzünder oder Papier verwenden.
• Den Holzstapel kurz vor dem Anzünden umschichten, sonst wird das Osterfeuer ein Scheiterhaufen für Tiere. Insekten, Amphibien, Vögel, Igel und Wiesel suchen Unterschlupf in solchen Holzstapeln.
• Nur trockenes, unbehandeltes Holz als Brennmaterial sammeln und lose schichten.
• Kein feuchtes Holz abbrennen (starke Rauchentwicklung).
• Materialien wie z. B. Abfall, behandeltes Holz, Plastikgegenstände, Autoreifen, Öle, Lacke dürfen nicht verbrannt werden. Dies kann eine Ordnungswidrigkeit oder gar eine Straftat darstellen.
• Die Größe des Feuers ist in bestimmten Gebieten festgelegt.
• Kinder immer beobachten und vorher über die Gefahren aufklären, denn sie unterschätzen die Gefahren.
• Denken sie an die Brennbarkeit der eigenen Bekleidung oder andere brennbare Gegenstände und Stoffe in der Nähe (Wärmestrahlung beachten).
• Keine Sitzgelegenheiten zu nah an das Feuer stellen. Diese können Feuer fangen und Flüchtende behindern.
• indirekte Brandgefahren durch heiße, versteckte Glut und Asche; auch bei der späteren Entsorgung kann es viele Stunden später bis zu 2-3 Tagen noch zu Sekundärbränden kommen
• Die Feuerstelle muss bis zum Erlöschen von einer Brandsicherheitswache beaufsichtigt werden.
• Ist das Brennmaterial schließlich zu Asche verbrannt, ist die restliche Glut zu löschen und gegen Funkenflug mit Erde abzudecken.
 
Gelingt das alles, steht einen gelungenen Tag oder Abend nichts mehr entgegen.
Weitere oder ergänzende Informationen finden sie auf: „Osterfeuer - ohne Gefährdung“
https://brand-feuer.de/index.php?title=Osterfeuer_-_ohne_Gef%C3%A4hrdung
 
Autor:
 
* [[Ing. Jörg Cicha]]<br>
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Aktuelle Version vom 30. April 2024, 12:37 Uhr


  • Als Prävention (vom lateinischen praevenire „zuvorkommen, verhüten") bezeichnet man vorbeugende Maßnahmen,
    um ein unerwünschtes Ereignis wie z. B. eine Feuergefahr oder eine unerwünschte Entwicklung zu vermeiden.
Prävention ist primärer Brandschutz.
Kommunale Kriminalprävention versucht staatliche und gesellschaftliche Akteure zu gemeinsamem Handeln zu führen.
Die Sicherheit des Eigentums umfasst den Einbruchschutz und den Brandschutz


Wer Kriminalprävention will, findet Wege,
wer keine Prävention will, findet Gründe.
Hier findet man jeden Monat einen neuen Artikel über Brandgefahren und deren Vermeidung. Gastschreiber sind hier immer willkommen (Kontakt siehe Impressum).






Präventionsartikel für Mai 2024
E-Bikel, Pedelec oder Elektrofahrrad


Foto: Aufbau eines Akkus; www.mtb-travel.de
Foto: eplodierter Akku; Danny Lieger
Foto: freilegen eines Akkus; Danny Lieger
Foto: Tauchcontainer; FF Bichlach/FF Kössen


Sie werden immer beliebter, unsere E-Bikes. Ich habe ein Fahrrad mit einem elektrischen Hilfsmotor, der mich über einen längeren Zeitraum unterstützt. Ob in den Bergen oder auf längeren Strecken sind sie kaum noch wegzudenken. Aber es kommen immer mehr die Fragezeichen zum Diebstahl- und auch zum Brandschutz. Wo stelle ich mein Rad unter, ist es dort sicher und kann ich es dort aufladen? Leider ist es so, dass die meisten sich am stärksten auf den Diebstahlschutz beschränken, was zu fatalen Bränden führen kann.

Sie stellen die Fahrräder in das Gebäude (wer hat es noch nicht gesehen, das Rad im Schlafzimmer oder im Hauswirtschaftsraum) und wenn es dort schon mal steht, kann es auch gleich geladen werden. Das sind Gedankengänge, die schnell zu einem Brand führen können.
Aufbau:
Wie ist das E-Bike aufgebaut? Wir haben einen Elektromotor, der mit einem Akku verkabelt ist. Bei dem ältesten Typ handelt es sich um ein Blei-Säure-Akku, dieser ist sehr schwer und wird nur noch selten verbaut.

Der zweite Akku-Typ ist der Nickel-Kadmium-Akku.
Dieser hat eine höhere Kapazität als der Blei-Säure-Akku, aber ist sehr teuer und verliert schnell an Leistung. Somit kommen wir zu den beliebtesten Akkus bei den E-Bikes, den Lithium-Ionen-Akkus. Sie lassen sich schnell laden und sind günstig in der Anschaffung, haben aber auch Probleme. Unsachgemäßer Umgang und technische Mängel können schnell zu einem Brand führen.
Um diese Brandgefahr geht es in diesem Bericht und auch, wie man sich am besten schützen kann.
Als ersten Punkt möchte ich auf den Aufbau eines Lithium-Ionen-Akkupack´s eingehen.
In dem Akku, welches sich an dem Fahrrad befindet, ist ein Zellpaket verbaut. Dieses Paket besteht aus ca. 25 bis 60 Lithium-Ionen-Zellen, die über Platten oder Streifen miteinander verbunden sind. Lithium-Ionen-Zellen haben eine sehr hohe Energiedichte und Spannung, was sie so interessant für die E-Mobilität macht. Sie bestehen aus Graphit in mehreren Schichten in dessen Freiräumen sich Lithium-Kationen einlagern.

Die zweite Elektrode besteht aus Übergangsmetall (z. B. Kobaltoxid). Da Lithium sehr stark mit Wasser reagiert, wird ein wasserfreies Elektrolyt verbaut. Damit es zu keinem Kurzschluss kommt, wird ein hauchdünner Separator eingesetzt. Dieser Aufbau ist auch das gefährliche an den Akkus. Ist ein Akku einer starken Erschütterung ausgesetzt gewesen, wie zum Beispiel das Herabfallen, kann dieser Separator beschädigt sein und es kommt zu einer chemischen Reaktion innerhalb des Akkus. Man spricht hier vom „thermischen Durchgehen“.
Hierbei wird die gespeicherte Energie unkontrolliert und schlagartig abgegeben, wobei aus einer Akku-Zelle eine Flamme von bis zu 3 m Länge austreten kann.
Auch eine Explosion der Akku-Zelle ist eine Folge des thermischen Durchgehens. Das Verheerende an den Akkubränden sind die Zellpakete. Da hier bis zu 60 einzelne Zellen verbaut sind, kommt es zu einer Kettenreaktion und jede Zelle reagiert einzeln. Durch die Explosion einzelner Akku-Zellen werden wieder brennende Akku-Zellen durch den Raum geschleudert, was zu mehreren Brandausbruchstellen in einem Raum führen kann.

Bei meinen Brandursachenermittlungen mit Akkubränden war genau das das größte Problem, da Fluchtwege schnell durch die Flammen versperrt wurden. Ist es zu einem Akkubrand gekommen, stellt sich die Frage, wie lösche ich einen Brand von Lithium-Ionen-Akkus?
Als erstes sollte (falls angeschlossen) das Ladegerät vom Stromnetz getrennt werden. Der Brand kann dann mit Wasser gelöscht werden, aber auch hier gibt es Punkte, die beachtet werden müssen. Da das thermische Durchgehen zeitverzögert passiert, gerät es immer wieder in Brand. Somit muss das Zellpaket gekühlt werden, was am besten durch das Eintauchen in ein mit Wasser gefülltes Gefäß bewerkstelligt werden kann. Das wird auch bei Bränden von Elektroautos von der Feuerwehr so gemacht.
Bei diesen Bränden werden die Pkw‘ s in Wasser gefüllte Container getaucht und über einen langen Zeitraum dort gelassen. Habe ich nicht die Möglichkeit, den Fahrrad Akku zu kühlen, sollte dieser auf einer nicht brennbaren Unterlage ins Freie verbracht werden, damit er dort bei einer Reaktion nicht zum Brand führt. Hier ist aber immer auf die eigene Gesundheit zu achten.

Bei Bränden von Lithium-Ionen-Akkuzellen werden sehr giftige Gase freigesetzt und das Feuer brennt unkontrolliert. Sollte ich mir unsicher sein, rufe ich die Feuerwehr und verlasse schnellstens den Gefahrenbereich. Nun stellt sich die Frage, wie gefährlich ist der Umgang mit Lithium-Ionen-Akkus und wie verhalte ich mich richtig?
Dazu kann man nur sagen: Beim richtigen Umgang können viele Brände verhindert werden. Ist mir ein Fahrrad-Akku heruntergefallen oder durch einen Unfall angeschlagen worden, soll es zum Fahrradhändler gebracht werden. Dieser prüft den Akku und tauscht diesen gegebenenfalls aus. Ein tiefenentladener Akku stellt ebenso eine hohe Brandgefahr dar, auch hier sollte der Fahrradhändler aufgesucht werden. Weiterhin sollten die Herstellerangaben zum Laden beachtet werden; so liegt der Temperaturbereich beim Laden zwischen 0 C° und 35 Grad Celsius.

Auf ein Öffnen oder Zerlegen des Akku wird dringendst abgeraten, es besteht sehr hohe Brandgefahr. Zusätzlich möchte ich auch darauf hinweisen, dass bei einem Akkutausch immer auf ein geprüftes Akku zurückzugreifen ist (CE-Kennzeichnung) und dieses mit dem Ladegerät kompatibel ist.

Autor: Danny Lieger


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