Rauch- und Wärmeabzug: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Brand-Feuer.de
Zur Navigation springenZur Suche springen
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
Der '''Rauchabzug''' ist ein wesentliches Element des [[Baulicher Brandschutz|Baulichen Brandschutzes]]. Bei einem Brand entstehen zum Großteil [[Wärme]], [[Rauch]] und heiße Brandgase. Entgegen früheren Ansätzen ist der Rauchabzug vom Wärmeabzug zu unterscheiden. Er leitet [[Rauch]], der im [[Brand]]fall entsteht, aus dem Inneren eines Gebäudes nach außen ab.
Der '''Rauchabzug''' ist ein wesentliches Element des [[Baulicher Brandschutz|Baulichen Brandschutzes]]. Bei einem Brand entstehen zum Großteil [[Wärme]], [[Rauch]] und heiße Brandgase. Entgegen früheren Ansätzen ist der Rauchabzug vom Wärmeabzug zu unterscheiden. Er leitet [[Rauch]], der im [[Brand]]fall entsteht, aus dem Inneren eines Gebäudes nach außen ab.
[[Bild:RWA.JPG|thumb|250px|Foto: ][[Rainer Schwarz]].]]
[[Bild:RWA.JPG|thumb|250px|Foto: [[Rainer Schwarz]].]]
Sofern aus Gründen der [[Feuerwiderstand]]sdauer von Gebäuden auch der Wärmeabzug von Interesse ist, sind im Allgemeinen zum Rauchabzug zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen.
Sofern aus Gründen der [[Feuerwiderstand]]sdauer von Gebäuden auch der Wärmeabzug von Interesse ist, sind im Allgemeinen zum Rauchabzug zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen.
Aufgrund des Verbrennungsprozesses wirken [[thermisch]]e Auftriebe. Diese [[Thermik]] führt dazu, dass die Verbrennungsprodukte (Rauchgase) im so genannten [[Plume]] aufsteigen und eine Rauchschicht unterhalb der Geschossdecke bzw. des Daches bilden.
Aufgrund des Verbrennungsprozesses wirken [[thermisch]]e Auftriebe. Diese [[Thermik]] führt dazu, dass die Verbrennungsprodukte (Rauchgase) im so genannten [[Plume]] aufsteigen und eine Rauchschicht unterhalb der Geschossdecke bzw. des Daches bilden.

Version vom 17. Oktober 2011, 07:08 Uhr

Der Rauchabzug ist ein wesentliches Element des Baulichen Brandschutzes. Bei einem Brand entstehen zum Großteil Wärme, Rauch und heiße Brandgase. Entgegen früheren Ansätzen ist der Rauchabzug vom Wärmeabzug zu unterscheiden. Er leitet Rauch, der im Brandfall entsteht, aus dem Inneren eines Gebäudes nach außen ab.

Foto: Rainer Schwarz.

Sofern aus Gründen der Feuerwiderstandsdauer von Gebäuden auch der Wärmeabzug von Interesse ist, sind im Allgemeinen zum Rauchabzug zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen. Aufgrund des Verbrennungsprozesses wirken thermische Auftriebe. Diese Thermik führt dazu, dass die Verbrennungsprodukte (Rauchgase) im so genannten Plume aufsteigen und eine Rauchschicht unterhalb der Geschossdecke bzw. des Daches bilden.

Die Ziele beim Einsatz von Rauchabzugs-Anlage sind vielfältig. Sie dienen z. B. dazu, Personen die Fluchtwege rauchfrei zu halten oder Feuerwehren den Löschangriff zu ermöglichen.

Anlagen zur Rauch- und Wärmefreihaltung können in den unterschiedlichsten Ausführungen realisiert werden. Es werden maschinelle und natürliche Anlagen unterschieden: Bei maschinellen Anlagen werden die Verbrennungsprodukte über Ventilatoren abgeführt. Bei natürlichen Anlagen werden die Verbrennungsprodukte über Luken (Dach- oder Wandöffnungen) abgeführt.

Beiden Anlagentypen ist gemein, dass die abgeleiteten Gase durch nachströmende Luft ersetzt werden müssen. Dieses kann wiederum auch über Öffnungen in den Außenwänden oder Ventilatoren umgesetzt werden. Hier ist es in der Regel erforderlich, die nachströmende Luft impulsarm, d.h. mit niedrigen Strömungsgeschwindigkeiten (< 1 m/s), einzuführen.

Die Anlagen werden manuell oder automatisch durch Brandmelder bzw. durch eine Brandmeldeanlage ausgelöst.

Foto: Rainer Schwarz
Rauchabzugsanlage in einer Halle.
Foto: Rainer Schwarz

Normung auf dem Gebiet des Rauch- und Wärmeabzugs

Die bisherige Normenreihe DIN 18232 wurde im Rahmen der europäischen Harmonisierung durch die Normenreihe EN 12101 erweitert. Aufgrund der entsprechenden harmonisierten Produktnormen können die Produkte nach der Bauprodukterichtlinie mit CE-Kennzeichen in Verkehr gebracht werden:

  • DIN EN 12101-1: Rauch- und Wärmefreihaltung - Teil 1 Bestimmungen für Rauchschürzen
  • DIN EN 12101-2: Rauch- und Wärmefreihaltung - Teil 2: Bestimmungen für natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte
  • DIN EN 12101-3: Rauch- und Wärmefreihaltung - Teil 3: Bestimmungen für maschinelle Rauchabzugsgeräte
  • EN 12101-7: Rauch- und Wärmefreihaltung - Teil 7: Entrauchungsleitungen
  • EN 12101-8: Rauch- und Wärmefreihaltung - Teil 8: Entrauchungsklappen
  • prEN 12101-9: Rauch- und Wärmefreihaltung - Teil 9: Steuerungszentralen
  • DIN EN 12101-10: Rauch- und Wärmefreihaltung - Teil 10 Energieversorgung

Die Klassifizierung dieser Produkte aus den Ergebnissen der Feuerwiderstandsprüfungen (Temperatur/Zeit) erfolgt nach der Normenreihe EN 13501.

Die Projektierung von Rauch- und Wärmeabzugsanlagen erfolgt mit

  • DIN 18232-2: Rauch- und Wärmefreihaltung - Teil 2: Natürliche Rauchabzugsanlagen (NRA); Bemessung und Einbau
  • DIN 18232-5: Rauch- und Wärmefreihaltung - Teil 5: Maschinelle Rauchabzugsanlagen (MRA); Bemessung und Einbau
  • DIN 18232-7: Rauch- und Wärmefreihaltung - Teil 7: Bemessung Wärmeabzüge (WA)



Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Rauch- und Wärmeabzug aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Bilder können unter abweichenden Lizenzen stehen. Der Urheber und die jeweilige Lizenz werden nach einem Klick auf ein Bild angezeigt.