Waldbrand

Aus Brand-Feuer.de
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in alten Zügen wurde man aufgefordert, nichts aus dem Zug zu werfen
Foto: Rainer Schwarz
Harzer Löschflugzeug "Florian Harz 25"
Typ SEAT (Single Engine Air Tanker), Dromader PZL M18 B, 2 200 Liter Wasser. Das Löschflugzeug vom Typ Dromader PZL M18 B ist neben dem satellitengestützten Sensorsystem, es erkennt Feuer von 10x10 Meter-Größe aus dem All, ein weiterer Schritt in die Brandprävention. Das 9,47 Meter lange und 3,70 Meter hohe Flugzeug ist mit einer Spannweite von 17,70 Meter sehr wendig
Foto: Landkreis Harz
Brand eines Bauwagens im Wald
Foto: FFW Wurmlingen, T. Heinzelmann
so könnte man Gebäude am Wald schützen
Foto: @fire/Feuerwehrhandwerk
Warnung vor einem Waldbrand mit Hinweis auf Zigaretten
Foto: Rainer Schwarz
Waldbrandwerkzeug
Foto: Thomas Müller FW Heiligenstadt
durch Brandstiftung wird so mancher Waldbrand verursacht
Foto: FW Tschoppau
Brandbekämpfung kann auch von der Schiene erfolgen
Foto: FW Wernigerode
Fremdnutzung eines Panther 6x6 mit 700 PS und ca. 12000 l Wasser zur Waldbrandbekämpfung in MV im Juli 2019.
Foto: Berlin-Airport
bei einem Waldbrand in Lübtheen, MV im Juli 2019 unterstützte die Bundeswehr mit Panzern, es werden Brandschneisen zur besseren Brandbekämpfung erstellt.
Foto: Bundeswehr
im August 2018 kam es zu einem ausgedehnten Waldbrand Nähe Berlin.
Bei der Brandbekämpfung half auch die Polizei. Die Brandursache ist unbekannt.
Foto: Polizei Berlin


ein technischer Defekt kann einen Brand an so einer Arbeitsmaschine auslösen.
Deswegen sind größere Feuerlöscher sinnvoll
Foto: FW Bad Saarow
oder wie hier in Celle
Foto: Polizei Celle
Die Brandbekämpfung ist Aufgabe der Feuerwehr
Es kommt sehr oft zu Waldbränden, wie die Statistik des BLE zeigt.
Foto: FW Bleckede
Waldbrandgefahr durch achtlos weggeworfene Zigaretten

gesehen in Spanien: Rainer Schwarz
Ein Waldbrand kann zu einem Totalbrand werden. Die Freiwillige Feuerwehr bei der Brandbekämpfung
Foto: Rainer Schwarz
Es gibt wirklich Leute, die im Wald grillen
Bei so einem Sachverhalt kann eine Straftat gem. § 306 StGB (Vorsatz) nicht ausgeschlossen werden.
Bild PRW
ein Lagerfeuer geriet außer Kontrolle und setzte eine Böschung in Brand. Die Hitze ist mit einer Wärmebildkamera gut erkennbar.
Foto: FW Weinheim
Brandschneisen sind aus der Luft gut sichtbar
Foto: Rainer Schwarz
Brandursachenermittlung, Fotodokumentation und Heranführen von Löschkräften zur Brandbekämpfung
Copyright:
Polizeifliegerstaffel NRW

Ein Waldbrand ist ein Brand oder ein Feuer im bewaldeten Gebiet. Wenn keine geeignete Brandbekämpfung erfolgt, entwickeln diese sich schnell zu Flächenbränden.

Waldbrände entstehen meist während Trockenperioden und sind wegen ihrer hohen Ausbreitungsgeschwindigkeit gefährlich für Mensch und Tier.
In Deutschland hält die DLFR Löschflugzeuge vom Typ PZL M 18 zur Brandbekämpfung von Waldbränden bereit.


Ursachen

Waldbrände haben zu 95 Prozent nicht natürliche Ursachen, sei es vorsätzlich durch Brandrodung, Brandstiftung, (z. B. um Bauland in einem Naturschutzgebiet zu gewinnen) oder einfach durch Unachtsamkeit, z. B. durch Lagerfeuer, weggeworfene Zigarettenkippen oder durch ein Streichholz. Eine oft unterschätzte Ursache sind auch heiße Katalysatoren von auf Waldböden abgestellten Fahrzeugen.

Gewölbte Glasflaschen oder -scherben können aber nur unter bestimmten Voraussetzungen die Sonnenstrahlen wie eine Lupe bündeln und somit trockenes Laub oder Gras in seltenen Fällen entzünden.
Manche Leute meinen im Wald Grillen zu können, auch das kann zu einen Waldbrand führen.

Selten entstehen Waldbrände durch natürliche Ursachen wie z. B. durch den Einschlag eines Blitzes.
Siehe auch den Artikel zum Thema: Waldbrandgefahr. Je länger die Trockenphase anhält, je höher ist die Gefahr eines Wald- oder Flächenbrandes.

  • siehe auch unter WBI den Waldbrandgefahren-Index.


siehe auch:

Umweltbundesamt Waldbrand
Kompetenz- und Informationszentrum Wald und Holz
Copernicus ist das Erdbeobachtungsprogramm der Europäischen Union


Waldbrandursachen-Statistik 2019
Quelle: Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL)




Fotos: Pierre Markuse, ein erschreckender Blick auf unseren Planeten.
Aufgenommen Sentinel-2A und Sentinel -2B aus 786 km Höhe; einer der Satelliten des Erdbeobachtungsprogramm "Copernicus".
Bilder bitte anklicken

Unverständlich die Diskussion unter dem Aspekt darüber, warum keine Löschflugzeuge angeschafft werden, wenn wir gemeinsam Europa sind.
Angeblich fehlende Start- und Landeplätze können schnell eingerichtet werden. Noch ist dafür Wasser genug vorhanden.
Jeder Brand ist eine Gefahr für die Umwelt, nicht nur wegen der Emission und der Luftverschmutzung.





Fotos: Waldbrände in Nordmazedonien am 09.08.2021; Bilder bitte anklicken

mit freundlicher Genehmigung von Herrn Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner



Entwicklung

Ein Waldbrand durchläuft in der Regel 3 Phasen, er beginnt als Lauffeuer am Boden, welches noch leicht bekämpft werden kann. Dieses Lauffeuer kann, besonders bei Nadelgehölzen, auf die Baumwipfel überspringen, was zu dem so genannten Wipfelfeuer und zu einer schnellen Ausbreitung des Brandes führt. Wipfelfeuer lassen sich deutlich schwerer bekämpfen als Bodenfeuer und wachsen sich leicht zur dritten Stufe, dem Totalbrand, aus, welcher so gut wie nicht gelöscht werden kann.




Waldbrandbekämpfung

Aus der Luft

Falls der Brandort auch mit geländegängigen Löschfahrzeugen nicht erreichbar sein sollte, ist die effektivste Methode der Waldbrandbekämpfung der kombinierte Einsatz von Bodentruppen und Löschflugzeugen und Löschhubschrauber|-hubschraubern. Ausgebildete Bodentruppen können mit Handwerkzeugen wie z. B. Feuerpatsche einen Waldbrand in Schach halten und kontrolliert die Flammenlängen reduzieren. Bei der Waldbrandbekämpfung mit Luftfahrzeugen wird Löschwasser (mit oder ohne Zusätze) punktuell auf Brandherde abgeworfen. Nachteile dieser Methode sind die großen Gefährdungen der Piloten und Maschinen für die Brandbekämpfung und die fehlenden Nacharbeiten an den Brandherden, die sich ohne händische Kontrolle wieder entzünden können. So starben beispielsweise am 18. Juni 2002 drei Menschen beim Absturz eines Löschflugzeugs in Kalifornien.

In Deutschland kam es zweimal zum Einsatz großer Löschflugzeuge. Beim Brand in der Lüneburger Heide halfen vom 11. bis 16. August 1975 Löschflugzeuge vom Typ Canadair CL-215 des französischen Zivilschutzes aus Marignane. Insgesamt transportierten sie 962.500 l Wasser zum Feuer, was pro Tag und Flugzeug 15 bis 20 Pendelfahrten eines Tanklöschfahrzeugs entspricht. Der zweite Einsatz fand am 26./28. Juli 1983 bei Knesebeck statt, diesmal mit einer Transall C-160 der Luftwaffe (Bundeswehr)|Luftwaffe, die mit einem Wassertank-Umrüstsatz ausgestattet worden waren. Die Anforderung erfolgte, nachdem die Bundesregierung zugesagt hatte, den Landkreis von den Einsatzkosten freizustellen. Eine weitere Anforderung der Transalls, die dann kostenpflichtig gewesen wäre, ist nie erfolgt, und die Umrüstsätze wurden nach einigen Jahren verschrottet.


In unzugänglichen großen Waldgebieten können Feuerwehrleute als sogenannte „Feuerspringer“ mit einem Fallschirm an den Einsatzort gelangen und dort das Feuer bekämpfen. Dies ist in Europa nicht sehr verbreitet und wird auch als kritisch eingestuft, da die Feuerspringer über keinen gesicherten Rückweg verfügen, wenn sie landen. In Deutschland hält die Deutsche Löschflugzeug Rettungsstaffel (kurz: DLFR) Löschflugzeuge vom Typ PZL M18 Dromader und PZL-106 Kruk zur Bekämpfung von Waldbränden bereit. Die Feuerwehr in Österreich|Feuerwehren in Österreich werden bei der Bekämpfung vor allem in Alpen Gebieten hauptsächlich durch Hubschrauber des Bundesheeres unterstützt. Der bei der Feuerwehr installierte Flugdienst hält dazu die notwendigen Löschmittel vor und stellt die notwendigen Löschmannschaften.


Fotos: Bundeswehr, Johannes Heyn


siehe dazu:


In Deutschland liegt die Verantwortlichkeit für den Katastrophenschutz bei den Ländern. Unterstützung aus der Luft sollte daher an erster Stelle das jeweilige Bundesland in Form der Helikopterstaffel seiner Landespolizei gewähren können. Diese Fähigkeit ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich stark ausgeprägt. Die Polizei Hessen hat Training und Ausrüstung 2006/2007 deutlich verbessert. Außer Dienst gestellt, und damit den letzten Helikopter, den sie mit der Ausrüstung „Lasthaken“ bestellt hatte. Löscheinsätze aus der Luft sind seither nur noch möglich, wenn Ressourcen anderer Bundesländer oder des Bundes herangeführt werden. Schlagkräftigstes Einsatzmittel sind die für 5000-l-Löschwasserbehälter tauglichen Sikorsky CH-53 des Hubschraubergeschwader 64 der Bundeswehr aus Flugplatz Laupheim|Laupheim und Fliegerhorst Schönewalde/Holzdorf|Holzdorf. Aus Kostengründen werden sie nur angefordert, wenn der Einsatzleiter andere Möglichkeiten erschöpft sieht. Im Jahre 2008 waren für den Einsatz im Rahmen des Katastrophenschutzes 7941 € pro Flugstunde plus Personalkosten zu zahlen.


Am Boden

Bei der Brandbekämpfung wird zwischen Wipfelbrand und Bodenbrand unterschieden.

Beim Bodenbrand ist ein Ansatz die Errichtung von Brandschneisen. Dabei wird in Abhängigkeit von den erwarteten maximalen Flammenlängen ein Wundstreifen angelegt, in dem sämtliches brennbares Material entfernt oder kontrolliert abgebrannt wird, damit der Waldbrand sich dort nicht weiter ausbreiten kann. Jedoch kann es durch Funkenflug zu einem Überspringen der Brandschneise kommen und die Bodentruppen dadurch durch Feuer im Rücken gefährden.

Bei den meisten Waldbränden gibt es Probleme mit der Wasserversorgung, da die nächsten Wasserentnahmestellen oft weit entfernt sind. Außerdem ist das Einsatzgebiet vor allem im Gebirge oft nur schwer zugänglich. Man muss eine Löschwasserförderung über lange Wegstrecken aufbauen. Dazu sind mehrere Feuerlöschpumpen notwendig. Da das Wasser aber immer nur an der Oberfläche des Laubes bleibt, muss man trotzdem mit Schaufeln und Feuerpatschen das Feuer ausschlagen oder dem Löschwasser ein Netzmittel zumischen, welches die Oberflächenspannung des Wassers vermindert.

Für solche Einsätze ist immer eine große Anzahl von Feuerwehrleuten notwendig, die für eine effektive Brandbekämpfung auch eine spezialisierte Ausbildung durchlaufen müssen.

Eine sehr spezielle Löschmöglichkeit ist das Sprengschlauchverfahren. Dieses Verfahren wurde 1996 von den Entwicklern Ries und Rosenstock unter dem Namen 2RS-System registriert. Die Sprenglöschung erfolgt durch die Anwendung von speziell gefertigten, kunststoffummantelten Schläuchen, die mit Wasser gefüllt werden. Der Schlauch mit typisch 25 cm Durchmesser ist mit einer Sprengstoffschnur (maximal 40 g Sprengstoff pro Meter) versehen. Durch Ausbringung und Füllen der Schläuche in der Nähe der Brandstelle oder Brandfront kann durch Zündung der Sprengsätze das Wasser fein zersprengt nahe an den Brandherd gebracht werden. Dadurch kann der Brand gelöscht und die Umgebung gekühlt werden.



Copyright:
Polizeifliegerstaffel NRW

Prävention und Gefährdungslage

Ein wichtiger Aspekt ist das rechtzeitige Brandmelder|Erkennen von Waldbränden, da der zum Löschen nötige Aufwand mit der Zeit exponentiell wächst. Deshalb werden Patrouillen oder in Feuerwachtürmen stationierte Brandwächter eingesetzt.




In Deutschland wird seit 2002 zur frühzeitigen Erkennung von Waldbränden ein automatisiertes System zur Raucherkennung (FireWatch) eingesetzt. Dabei wird mittels eines optischen Sensors und einer automatischen Software zur Raucherkennung ein Brand bereits im Entstehungsstadium (Schwelbrand) erkannt. Die Methode gestattet die Erkennung von Rauchwolken bis zu einer Entfernung von 15 km innerhalb von durchschnittlich 4 Minuten. Durch die Übertragung von Bildfolgen und Koordinaten in die Waldbrandzentralen ist eine effektive Einsatzleitung möglich. Heute werden mit 280 Sensoren des Systems FireWatch weltweit 4,5 Millionen Hektar Wald überwacht (Stand 01/2011).

Allein 174 optische Sensoren des Systems FireWatch suchen in den Sommermonaten in den Bundesländern Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen in allen gefährdeten Waldgebieten flächendeckend nach Rauch. Auch wird die Bevölkerung aufgefordert, gesichtete Waldbrände sofort der Feuerwehr zu melden. Auch von Piloten werden immer wieder Waldbrände über die Flugsicherung (Deutschland) den Alarmzentralen der Feuerwehr gemeldet. In Niedersachsen wird zur Waldbrandbeobachtung auch der Feuerwehr-Flugdienst des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsens eingesetzt. Ähnliche Einsätze von Luftbeobachtern (Personal von Feuerwehr, Forstverwaltung oder Landratsämtern) zusammen mit Piloten der Deutscher Flugbeobachtungsdienst, Luftrettungsstaffel Bayern|Luftrettungsstaffel gibt es in Bayern.

In Deutschland wird die Gefahr eines Waldbrandes nach einem je nach Bundesland vier- oder fünfstufigen Waldbrandindex ermittelt. Je bekannter diese Gefährdungslage ist, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit, Waldbrände zu verhindern, jedoch hat die Erfahrung gezeigt, dass viele Brandstifter sich durch bekannte Waldbrandwarnungen zum Zündeln animiert sehen.

Darüber hinaus werden aus Präventionsgründen in waldbrandgefährdeten Gebieten entsprechende Wasservorräte angelegt. So wurden in Niedersachsen nach der Waldbrandkatastrophe 1975 an vorhandenen Seen, Fischteichen oder Kiesgruben Löschwasser-Entnahmestellen eingerichtet und in besonders gefährdeten Gebieten Löschwasserteiche angelegt, um eine schnelle und effiziente Wasseraufnahme durch Löschfahrzeuge zu ermöglichen. Wo Fließgewässer zur Wasserentnahme fehlten, legte man ausgediente Heizöltanks als Löschwasser-Vorratstanks mit jeweils zwischen 20.000 und 100.000 Liter Wasser in die Erde.[Beleg?]

Beim Waldbrand am 23. März 2014 im Bereich Jungherrntal, Lilienfeld, Niederösterreich kam es durch noch aus dem Zweiten Weltkrieg abgelagerte oder abgeworfene Maschinengewehrmunition und Granaten zu zahlreichen Explosionen, Schüssen und Stichflammen, die die Löscharbeiten behinderten.


Fotos: Rainer Schwarz



Waldbrandgefahr und Waldbrandwarnung


Zur Berechnung der Gefährdungslage von Waldbränden verwendet man Wetterwerte wie Lufttemperatur, der relativen Luftfeuchte, der Windgeschwindigkeit, Niederschlagsrate und die kurz- und langfristigen Niederschlagssummen, sowie kurz- und langwellige Strahlung.

Aber nicht allein meteorologische Parameter sind ausschlaggebend für die Waldbrandgefahr, sondern auch der Vegetationsstand. Zeigerpflanzen (sie zeigen bestimmte Umweltbedingungen, wie den Stickstoffgehalt des Bodens, Luftverschmutzung oder Nässe bzw. Trockenheit an) spielen eine wichtige Rolle. Mit ihnen wird die phänologische Entwicklung des Waldbodenbewuchses und des Kronenraums abgeschätzt. Wenn das frische Ergrünen der Bodenvegetation und die Belaubung der Kronen abgeschlossen sind, wird die Ausbreitung der Waldbrände gedämpft und die Gefahr niedriger bewertet. Nicht alle Baumarten sind gleichermaßen zündanfällig. Waldbrandstatistiken zeigen, dass unterschiedliche Bestandstypen in unterschiedlichem Maße von Waldbränden bedroht sind. Es hat sich deshalb als sinnvoll und ausreichend erwiesen, die Waldlandschaften, je nach ihrer Zünd- und Brennfähigkeit, zu beurteilen. Die mit dieser Klassierung verbundenen Gefährdungskorrekturen werden bei der abschließenden Bewertung des lokalen Waldbrandrisikos berücksichtigt.


Einstufungssysteme sind beispielsweise:

  • Fire Weather Index (FWI/Indice forêt météo, IFM) von Météo France und Meteorological Service of Canada: auf meteorologischen Kenngrößen, Index bis zu 30, oder sechsstufige Skala (very low bis extreme, EFFIS); zugrundeliegende Werte sind Fine Fuel Moisture Code (FFMC), Duff Moisture Code (DMC), Drought Code (DC), Buildup Index (BUI), Initial Spread Index (ISI); dazu kommt noch das Daily Severity Rating (DSR) und andere Einstufungen
  • Waldbrandrisikostufe (Waldbrandgefahrenklasse) der EU-Kommission, sie klassifizierte die Wälder Europas in verschiedene Stufen der Gefährlichkeit (dreistufig: A/hohes, B/mittleres, C/geringes Risiko)<ref name="waldwissen">Susanne Kaulfuß: Gesetzliche Grundlagen bei der Waldbrandvorbeugung waldwissen.net, abgerufen 4. Mai 2016.</ref>
  • Waldbrandgefährdung (Deutschland) des DWD: aus Waldbrandgefahrenklasse (nach Gebiet, vier), Waldbrandgefahrenindex (WBI/M-68, vier/fünf), Waldbrandgefahrenwarnstufe (vier/fünf)


Warnsysteme (und Webseiten):

  • Meteoalarm: für ganz Europa, übernimmt die nationalen Warnstufen in das vierstufige Gesamtsystem Grün – Gelb – Orange – Rot; Flurbrand (Gras-, Schilf-, Heidebrand und Ähnliches) werden unter dieser Warnstufe miterfasst.
  • EFFIS (European Forest Fire Information System): Das gemeinsame europäische Warnsystem, gibt das französisch-kanadische Einstufungssystem
  • ALPFFIRS (Alpine Forest Fires):<ref>Alpine Forest Fire Warning System</ref> Warnverbund des Alpenraumes


In Mecklenburg-Vorpommern beträgt die Waldfläche ca. 558.000 ha. In einigen Gebieten wie z. B. nähe Waren findet man deshalb auch einen Feuerwachturm.
Foto: Rainer Schwarz

Natürliche Waldbrände

Zwar sind Waldbrände Bestandteil der Naturdynamik, dennoch haben weniger als 5 % aller Waldbrände in Europa natürliche Ursachen, meist Blitzschlag. In einer Naturlandschaft Mitteleuropas würden sie nur kleinflächig auftreten und eine untergeordnete Rolle spielen. Größere Waldbrände wären ohne den Menschen eine seltenere Erscheinung.

Die Potenziell natürliche Vegetation|natürlichen Waldgesellschaften Mitteleuropas sind hauptsächlich Laubmischwälder aus Rotbuche und Stieleiche. Sie halten mehr Feuchtigkeit in Biomasse, Boden und Luft und trocknen weniger schnell aus als Nadelholzforste. Eine natürliche Waldzusammensetzung ist so auch ein guter Schutz vor Waldbränden.

Ein Waldbrand wirkt als Störung (Ökologie) auf das Ökosystem Wald und ermöglicht das Keimen von Pionierpflanzen. Das Mosaik-Zyklus-Konzept sieht Waldbrände als einen Bestandteil der natürlichen Sukzession (Biologie) des Waldes. So ist ein unbedingtes Verhindern von Waldbränden in Großschutzgebieten nicht immer sinnvoll, da es den natürlichen Kreislauf unterbricht. Solche natürlichen Waldbrände verringern die Menge an brennbarem Totholz und verhindern dadurch selbst ihre allzu häufige Wiederkehr.

In trocken-warmen Klimaten kommt Waldbränden natürlicherweise eine größere Rolle zu, auch wenn sie hier ebenfalls zum allergrößten Teil durch den Menschen erzeugt werden. Die trockene Kraut- und Strauchschicht brennt schnell ab, ohne Altbäume vollständig zu zerstören, und hinterlässt unbewachsenen und durch die Asche gleichzeitig mineralstoffreichen Boden (Bodenkunde), in dem neue Bäume keimen können. Mammutbäume lassen ihre Samen erst nach einem Waldbrand fallen, wenn genug Platz für Jungbäume entstanden ist, und sind damit ein Beispiel für die Anpassung an solche „Katastrophen“ und deren Bedeutung in der natürlichen Verjüngung des Waldes. Eukalyptus fördert Waldbrände durch seine hohe Brennbarkeit und profitiert von ihnen, indem die Stümpfe besonders schnell wieder austreiben, noch bevor andere Pflanzen sich erholt haben.

Die größten natürlichen Waldbrände finden periodisch in den Borealer Nadelwald des Nordens – insbesondere in Kanada – statt. Sie gehören hier zur natürlichen ökologischen Dynamik.





Große Waldbrände

Beginn Ende Bezeichnung Ort Fläche
/km2
Bemerkungen und Links
19. August 1949 27. August 1949 Incendie de la Forêt des Landes de 1949 Gironde (F) >500 82 Tote (Feuerwehrleute, freiwillige Helfer, Soldaten), mehrere hundert Verletzte
8. August 1975 18. August 1975 Brand in der Lüneburger Heide Niedersachsen 74 5 tote Feuerwehrleute
16. Februar 1983 Buschfeuer in Victoria und South Australia 1983 Australien 4.180 75 Tote, über 2.500 Verletzte
Juni 1988 November 1988 Brände im Yellowstone-Nationalpark 1988 Vereinigte Staaten 3.21 größter Waldbrand im Yellowstone-Nationalpark seit Beginn der Aufzeichnungen
20. Oktober 2007 8. November 2007 Waldbrände in Südkalifornien 2007 Vereinigte Staaten: Südkalifornien 2.800 10 Tote, Schadenshöhe mehr als 1 Mrd. US-Dollar
7. Februar 2009 6. März 2009 Buschfeuer in Victoria 2009 Australien 4.300 173 Tote, bisher größte Brandkatastrophe Australiens
29. Juli 2010 September 2010 Wald- und Torfbrände in Russland 2010 Russland 1.880 mehr als 700 Einzelbrände, mindestens 50 Tote
2. Dezember 2010 6. Dezember 2010 Waldbrand in Israel 2010 Israel: Karmel (Gebirge) 50 Größter Waldbrand der Landesgeschichte, 44 Tote
18. August 2012 20. August 2012 Waldbrand von Chios 2012 Griechenland: Mastichochoria, Chios 70 weitere Waldbrände in verschiedenen Gegenden, Zerstörung der historischen Mastixbäume
17. August 2013 25. Oktober 2013 Rim Fire Kalifornien|Kalifornien, USA: Yosemite-Nationalpark 1.010 Waldbrand mit potentieller Bedrohung der Wasserversorgung von San Francisco
September 2015 Waldbrände in Nordkalifornien 2015 Kalifornien|Nordkalifornien, USA 465 (Stand 14.9.2015) >1000 Häuser zerstört, >1200 Menschen geflüchtet





ein ausgedehnter Waldbrand führt ebenfalls zur Bildung von Pyrocumuluswolken
Foto: Pierre Markuse

in der Literatur

Die seinerzeit berühmte Erzählung „Der Waldbrand“ von Leopold Schefer schilderte 1827 einen Riesenwaldbrand in Kanada.


siehe auch:

Waldbrand Handbuch auf: Waldwissen.net.



Weblinks

  • siehe WBI den Waldbrand Gefahren Index.






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