Entzündliche Stoffe: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:180px-Hazard F svg.png|left|thumb|Gefahrensymbol für entzündliche Stoffe]] '''Entzündliche''' Stoffe (engl.: flammable liquids) sind Stoffe, die einen [[Flammpunkt]] zwischen 21°C und 55°C aufweisen. Diese werden nach EG-Richtlinie RL 67/548/EWG als  entzündlich eingestuft. Ein Beispiel für einen solchen Stoff ist [[Terpentin]]. Viele der häufig verwendeten organischen Lösungsmittel sind entzündlich.
[[Bild:180px-Hazard F svg.png|left|thumb|Gefahrensymbol für entzündliche Stoffe]]
'''Entzündliche''' Stoffe (engl.: flammable liquids) sind Stoffe, die einen [[Flammpunkt]] zwischen 21°C und 55°C aufweisen. Diese werden nach EG-Richtlinie RL 67/548/EWG als  entzündlich eingestuft. Ein Beispiel für einen solchen Stoff ist Terpentin. Viele der häufig verwendeten organischen Lösungsmittel sind entzündlich.


Im Umgang mit entzündlichen Stoffen muss besondere Vorsicht angewandt werden. Auf dem Behälter sollte als [[Gefahrensymbol]] eine schwarze [[Flamme]] auf orangefarbenem Grund angebracht werden. Bei [[hochentzündliche Stoffe|hochentzündlichen]] und [[leichtentzündliche Stoffe|leichtentzündlichen]] Stoffen wird zusätzlich das Symbol F+ bzw. F aufgedruckt.
Im Umgang mit entzündlichen Stoffen muss besondere Vorsicht angewandt werden. Auf dem Behälter sollte als Gefahrensymbol eine schwarze [[Flamme]] auf orangefarbenem Grund angebracht werden. Bei hochentzündliche Stoffe und leichtentzündliche Stoffe wird zusätzlich das Symbol F+ bzw. F aufgedruckt.


Die Gefahrenkennzeichnung für entzündliche Stoffe nach den [[R-_und_S-Sätze|R- und S-Sätzen]] ist "R10" und "S2" (Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen) sowie "S43" mit einer Angabe, was zum Löschen verwendet werden soll (Wasser, Sand, Kohlendioxid). Bei vielen entzündlichen Stoffen erhöht ein Löschversuch mit Wasser die Gefahr noch; dies ist besonders der Fall, wenn der Stoff eine geringere Dichte als Wasser hat und deshalb auf dem Löschwasser schwimmt und weiterbrennt. Auch gibt es Stoffe (beispielsweise Halogenalkane), die sich bei Kontakt mit Wasser in einer chemischen Reaktion unwandeln und dabei Energie und/oder giftige Produkte freisetzen.  
Die Gefahrenkennzeichnung für entzündliche Stoffe nach den R-_und_S-Sätze ist "R10" und "S2" (Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen) sowie "S43" mit einer Angabe, was zum Löschen verwendet werden soll ([[Wasser]], Sand, [[Kohlendioxid]]). Bei vielen entzündlichen Stoffen erhöht ein Löschversuch mit Wasser die Gefahr noch; dies ist besonders der Fall, wenn der Stoff eine geringere Dichte als Wasser hat und deshalb auf dem [[Löschwasser]] schwimmt und weiterbrennt. Auch gibt es Stoffe (beispielsweise Halogenalkane), die sich bei Kontakt mit Wasser in einer chemischen Reaktion unwandeln und dabei Energie und/oder giftige Produkte freisetzen.  


Betriebe, die mit entzündlichen Stoffen in größeren Mengen umgehen, müssen eine Betriebsanweisung für den Umgang mit diesen Stoffen öffentlich aushängen und die Mitarbeiter entsprechend schulen. Entzündliche Abfälle dürfen nur in dafür vorgesehenen Behältern und Lagern sowie möglichst nur in kleineren Mengen gelagert werden. Elektrostatische Aufladung soll vermieden werden, so dass ein Entladungsfunke nicht zu einem Brand führt. Offene Flammen in der Umgebung sind zu vermeiden. Dabei ist auch das Phänomen der kriechenden Dämpfe vieler Stoffe zu beachten. Das Entflammen kann schon durch Abkühlen des Stoffes auf unter 21 °C vermieden werden.
Betriebe, die mit entzündlichen Stoffen in größeren Mengen umgehen, müssen eine Betriebsanweisung für den Umgang mit diesen Stoffen öffentlich aushängen und die Mitarbeiter entsprechend schulen. Entzündliche Abfälle dürfen nur in dafür vorgesehenen Behältern und Lagern sowie möglichst nur in kleineren Mengen gelagert werden. Elektrostatische Aufladung soll vermieden werden, so dass ein Entladungsfunke nicht zu einem Brand führt. Offene Flammen in der Umgebung sind zu vermeiden. Dabei ist auch das Phänomen der kriechenden Dämpfe vieler Stoffe zu beachten. Das Entflammen kann schon durch Abkühlen des Stoffes auf unter 21 °C vermieden werden.
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[[Kategorie:Brandschutz in Betrieben]]
[[Kategorie:Brandschutz in Betrieben]]
[[Kategorie:Brandursache]]
[[Kategorie:Kriminalpolizei]]
[[Kategorie:Technik]]
[[Kategorie:Technik]]

Aktuelle Version vom 15. März 2024, 22:10 Uhr

Gefahrensymbol für entzündliche Stoffe
Entzündliche Stoffe (engl.: flammable liquids) sind Stoffe, die einen Flammpunkt zwischen 21°C und 55°C aufweisen. Diese werden nach EG-Richtlinie RL 67/548/EWG als  entzündlich eingestuft. Ein Beispiel für einen solchen Stoff ist Terpentin. Viele der häufig verwendeten organischen Lösungsmittel sind entzündlich.

Im Umgang mit entzündlichen Stoffen muss besondere Vorsicht angewandt werden. Auf dem Behälter sollte als Gefahrensymbol eine schwarze Flamme auf orangefarbenem Grund angebracht werden. Bei hochentzündliche Stoffe und leichtentzündliche Stoffe wird zusätzlich das Symbol F+ bzw. F aufgedruckt.

Die Gefahrenkennzeichnung für entzündliche Stoffe nach den R-_und_S-Sätze ist "R10" und "S2" (Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen) sowie "S43" mit einer Angabe, was zum Löschen verwendet werden soll (Wasser, Sand, Kohlendioxid). Bei vielen entzündlichen Stoffen erhöht ein Löschversuch mit Wasser die Gefahr noch; dies ist besonders der Fall, wenn der Stoff eine geringere Dichte als Wasser hat und deshalb auf dem Löschwasser schwimmt und weiterbrennt. Auch gibt es Stoffe (beispielsweise Halogenalkane), die sich bei Kontakt mit Wasser in einer chemischen Reaktion unwandeln und dabei Energie und/oder giftige Produkte freisetzen.

Betriebe, die mit entzündlichen Stoffen in größeren Mengen umgehen, müssen eine Betriebsanweisung für den Umgang mit diesen Stoffen öffentlich aushängen und die Mitarbeiter entsprechend schulen. Entzündliche Abfälle dürfen nur in dafür vorgesehenen Behältern und Lagern sowie möglichst nur in kleineren Mengen gelagert werden. Elektrostatische Aufladung soll vermieden werden, so dass ein Entladungsfunke nicht zu einem Brand führt. Offene Flammen in der Umgebung sind zu vermeiden. Dabei ist auch das Phänomen der kriechenden Dämpfe vieler Stoffe zu beachten. Das Entflammen kann schon durch Abkühlen des Stoffes auf unter 21 °C vermieden werden.


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