Testbenzin: Unterschied zwischen den Versionen

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Datei:SV Koch Waschbenzin 002.jpg|die Dose mit [[Waschbenzin]]; Reinigungsbenzin nach dem [[Brand]]
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Datei:SV Koch Waschbenzin 004.jpg|diese Schalterleiste war in der Nähe der Reinigungsstelle
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Datei:SV Koch Waschbenzin 003.jpg|wie auch dieser [[Schalter]]
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Datei:SV Koch Waschbenzin 007.jpg|im [[Schalter]] entstehen [[Funke]]n beim Schalten, das reicht zur [[Zündung]]  
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Version vom 16. August 2023, 21:02 Uhr


Lebensgefahr bei der Nutzung von Reinigungsbenzin
Bilder: Dipl.-Ing. Detlef Koch


Waschbenzin auch Testbenzine sind raffinierte Benzine aus der Gruppe der Schwerbenzine,<ref>Vorlage:RömppOnlineVorlage:RömppOnline</ref> Die Testbenzine werden nach den DIN-Normen 51632-1 und 51632-2< – abhängig vom Siedebereich – in fünf Gruppen und zusätzlich in „Normalware“ und „Entaromatisierte Ware“ unterteilt. Testbenzine enthalten flüchtige Organische Verbindungen (VOC) mit mittlerer Flüchtigkeit. Der Name Testbenzin bezieht sich darauf, dass das Benzin für einen bestimmten Bereich (Flammpunkt, Siedebereich) getestet ist.


Eigenschaften

Testbenzin ist eine farblose, klare Flüssigkeit mit benzinartigem Geruch. Verlangt wird je nach Verwendungszweck eine möglichst rückstandsfreie Verdunstung, sowie Freiheit von Verunreinigungen und sauren Bestandteilen. Falls es sich um Lösungsbenzin handelt, beeinflusst der Aromatengehalt das Lösungsvermögen entscheidend, besonders bei Harzen.

Aus seiner Zusammensetzung ergibt sich der spezifische Flammpunkt und Siedebereich des Testbenzins und seine Eignung für bestimmte Anwendungen.

Angaben zu den grundlegenden physikalischen und chemischen Eigenschaften, sowie der Umgang der über den Verwendungszweck bestimmt, sind im Sicherheitsdatenblatt angegeben.

Diese sind durch die Normen DIN (DIN EN 228, DIN 1345), ISO, ASTM<ref>R. A. Nadkarni: Guide to ASTM Test Methods for the Analysis of Petroleum Products and Lubricants. 2nd. Edition, ASTM International, 2007, ISBN 978-0-8031-4274-9.</ref> (ASTM D 235, ASTM D 1250, ASTM D 4057, ASTM D 4175), UOP, IP, BS, EPA, SMS (Shell Method Series) geregelt.<ref>The Significance of Tests of Petroleum Products: A Report. ASTM International, 1949, Vorlage:OCLC.</ref><ref>James G. Speight: Handbook of Petroleum Product Analysis. John Wiley & Sons, 2014, ISBN 978-1-118-98635-6.</ref>


Zusammensetzung, Herstellung

Testbenzine nach DIN 51632 setzen sich zusammen aus verschiedenen flüssigen Kohlenwasserstoffen, vorwiegend Aliphaten: produziert werden. Alkene, sowie Cycloaliphaten (Cycloalkane-, alkene), zusätzlich sind Aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten {Benzol, Xylole (Isomerengemisch o-, m-, p-), Propyl- Ethylbenzole, Mesitylen (Trimethylbenzole), Toluol}, in der Regel unter 25 % („aromatenarm“);<ref name="benzin" /> („geruchlos“) Aromaten <2 %. Es wird aus den Fraktionen Schwerbenzin; C7–C9 (Kohlenstoffatome), (Sdp. 100 °C–150 °C), Naphtha; C9–C11, (Sdp. 150 °C–180 °C) und Petroleum; C12–C14, (Sdp. 180 °C–250 °C) hergestellt. Bei Spezialprodukten wie Testbenzin können nur ungecrackte Fraktionen aufgearbeitet werden. Wegen der engen Siedegrenzen können diese Produkte nicht unmittelbar aus Seitenkolonnen abgezogen werden, sondern werden durch nochmalige Destillation einer entsprechenden Fraktion gewonnen.


Verwendung

Testbenzin dient als Löse- und Verdünnungsmittel in Produkten wie Klebstoffen und Anstrichen wie z. B. Holzschutzmitteln, Lacken sowie Dispersions- und Ölfarben.

In seiner Verwendung als Reinigungs- und Entfettungsmittel wird auch der Begriff Fleckbenzin verwendet. Aus Gründen des Umweltschutzes und der Gesundheit ist hier möglichst aromatenfreies und damit „geruchloses“ Testbenzin erwünscht. Zur Anwendung auf Kunststoffen ist dies sogar oft eine Notwendigkeit, denn Aromaten lösen Weichmacher aus Kunststoffen, die dadurch verspröden.

Andererseits bewirkt ein höherer Gehalt an Aromaten eine deutlich größere Reinigungs- bzw. Entfettungsleistung und ist bei der Verwendung als Lösemittel von Vorteil, beispielsweise in Kunstharzlacken.


Bezeichnungen

Die Qualität der handelsüblichen Mischungen variiert ohne Angabe der Mischungsanteile. Es wird häufig als Terpentinersatz, White Spirit bzw. als Terpentinölersatz<ref name="Römpp" /> sowie Lackbenzin, Sangajol, Kristallöl (Shell K21, K30, K40, K60) bezeichnet, da man früher für die gleichen Zwecke das Naturprodukt Terpentinöl verwendete. Terpentinersatz kann aber auch zusätzliche Aromaten enthalten oder sogar ganz ohne Benzine hergestellt werden, (Hydroterpin; Hydroterpentin)(Terpene, Tetralin, Decalin). White Spirits sind andere Mischungen verschiedenen Typs. Weil echtes Terpentinöl aber wesentlich teurer ist, haben die Ersatzprodukte das Original weitgehend aus dem Handel verdrängt.

Auch wird es als Siedegrenzbenzin bezeichnet, dies ist aber nicht richtig, da Siedegrenzbenzine; Flammpunkt <21 °C DIN 51631,<ref name="Lexikon" /> wie der Name aussagt, in der Siedegrenze 60 °C–140 °C zwischen Leichtbenzin <100 °C und Schwerbenzin >100 °C ihren Siedebereich haben.
Siedegrenzbenzine können also sowohl Leicht- als auch Schwerbenzine sein und haben einen deutlich niedrigeren Flammpunkt, sind daher leicht entzündlich.

Auch wird es als Reinigungs-, Waschbenzin bezeichnet, dies ist aber normalerweise Siedegrenzbenzin.

Als Testbenzin werden ebenfalls aromatenfreie synthetische Produkte bezeichnet (D-Benzine; D für „dearomatisiert“):

  • D25 (Shellsol CAS-Nr. Vorlage:CASRN, Scharrsol CAS-Nr. Vorlage:CASRN)
  • D30 EC-Nr. 919-446-0
  • D40 EC-Nr. 919-857-5
  • D60 CAS-Nr. Vorlage:CASRN/ EC-Nr. 918-481-9 (White Spirit Type 3 aromatenfrei),
  • D70 C11–C14; CAS-Nr. Vorlage:CASRN
  • D100 C12–C15; EC-Nr. 920-107-4
  • D120 C14–C18; EC-Nr. 927-632-8 (Kerosine)
  • entaromatisierte Spezialbenzine mit sehr engem Siedebereich C9–C12, Sdp. 175 °C–188 °C, etwa Shellsol T CAS-Nr. Vorlage:CASRN, TD CAS-Nr. Vorlage:CASRN, Exxon Isopar G, H, Scharrsol T 56 CAS-Nr. Vorlage:CASRN.
  • und schließlich weitere, deren Siedebereich auch höher sein kann (Hochsiedende–HT).<ref name="khklink">Aliphaten auf khklink.de, abgerufen am 23. März 2016.</ref><ref>Vorlage:Webarchiv. auf moellerchemie.com, abgerufen am 23. März 2016.</ref>

Diese entaromatisierten Produkte werden auch als Terpentinersatz geruchlos bezeichnet.

In den Bereich der Testbenzine fallen auch:

Auch gibt es Petrol D geruchlos C10–C13 CAS-Nr. Vorlage:CASRN mit einem Sdp. 190  °C und Flammpunkt 75 °C, CAS-Nr. Vorlage:CASRN Sdp. 190 °C–245  °C Flammpunkt 70 °C.

Die Hersteller solcher Produkte halten sich an die internationale Normbezeichnung für White Spirits ASTM D235-02, die einen Siedebereich zwischen 90 °C und 230 °C umfasst.

neu werden diese in Low flash point = 21 °C–30 °C; Medium flash point = 31 °C–54 °C; High flash point= > 55 °C unterteilt.

  • (White Spirit Type 1) 2 %–25 % Aromaten, CAS-Nr. Vorlage:CASRN/ Low EC- Nr. 928-136-4, Sdp. 132 °C–176 °C; EC-Nr. 927-344-2, Sdp.110 °C–180 °C ; Medium EC- Nr. 919-446-0, Sdp. 135 °C–220  °C {CAS-Nr. Vorlage:CASRN (US White Spirit, Stoddard Solvent, Sdp. 148.8 °C–204.4 °C)}, neu werden beide Typen unter der EC Nr. 919-446-0 zusammengefasst; High EC-Nr. 919-164-8, Sdp. 150 °C–230  °C
  • (White Spirit Type 2) 5 % Aromaten, CAS-Nr. Vorlage:CASRN, Sdp. 90 °C–230 °C;
  • (White Spirit Type 3) (aromatenfrei) <2 % Aromaten, CAS-Nr. Vorlage:CASRN / Low EC-Nr. 927-241-2, Sdp. 110 °C–190 °C; Medium EC-Nr. 919-857-5, Sdp. 130 °C–210  °C; High EC-Nr. 918-481-9, Sdp. 160 °C–245 °C;
  • (White Spirit Type 0) 2 %–25 % Aromaten, CAS-Nr. Vorlage:CASRN / EC-Nr. 919-446-0, Sdp. 140 °C–220 °C

Auch gibt es Mischungen, die Solvent Naphtha / Solvesso / Shellsol CAS-Nr. Vorlage:CASRN enthalten, daher sollte man immer das Sicherheitsdatenblatt einsehen, um über die Inhaltsstoffe des Produkts genau informiert zu sein, denn die internationale Bezeichnung stimmt weder mit der DIN-Norm, noch mit den deutschen Bezeichnungen überein.


siehe auch:



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