Testbenzin: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Testbenzine''' sind [[Raffination|raffinierte]] Benzine aus der Gruppe der [[Schwerbenzine]]<ref>{{RömppOnline|Name=Schwerbenzin|Datum=28. August 2015|ID=RD-19-01459}}</ref>, bei denen der Siedepunkt zwischen 130 und 220&nbsp;°C liegt und der nach Abel-Pensky (DIN 51755) ermittelte [[Flammpunkt]] über  21&nbsp;°C.<ref>{{RömppOnline|Name=Testbenzine|Datum=28. August 2015|ID=RD-20-00802}}</ref> Die Testbenzine werden nach den [[DIN-Norm|DIN-Normen]] 51632-1 und 51632-2<ref name="Lexikon">''RÖMPP Lexikon Chemie'', 10. Auflage, 1996-1999: Band 1: A - Cl, Jürgen Falbe, Manfred Regitz, Georg Thieme Verlag, 14. Mai 2014, S.&nbsp;392.</ref> – abhängig vom Siedebereich – in fünf Gruppen und zusätzlich in ''Normalware'' und ''Entaromatisierte Ware''<ref name="benzin">{{RömppOnline|Name=Benzin|Datum=28. August 2015|ID=RD-02-00799}}</ref> unterteilt. Testbenzine enthalten [[Flüchtige organische Verbindungen|flüchtige Organische Verbindungen]] (VOC) mit mittlerer [[Flüchtigkeit]]. Der Name Testbenzin bezieht sich darauf, dass das Benzin für einen bestimmten Bereich (Flammpunkt, [[Siedebereich]]) getestet ist.
'''Testbenzine''' sind [[Raffination|raffinierte]] Benzine aus der Gruppe der [[Schwerbenzine]], bei denen der Siedepunkt zwischen 130 und 220&nbsp;°C liegt und der nach Abel-Pensky (DIN 51755) ermittelte [[Flammpunkt]] über  21&nbsp;°C.
 
Die Testbenzine werden nach den [[DIN-Norm|DIN-Normen]] 51632-1 und 51632-2<ref name="Lexikon">''RÖMPP Lexikon Chemie'', 10. Auflage, 1996-1999: Band 1: A - Cl, Jürgen Falbe, Manfred Regitz, Georg Thieme Verlag, 14. Mai 2014, S.&nbsp;392.</ref> – abhängig vom Siedebereich – in fünf Gruppen und zusätzlich in ''Normalware'' und ''Entaromatisierte Ware''<ref name="benzin">{{RömppOnline|Name=Benzin|Datum=28. August 2015|ID=RD-02-00799}}</ref> unterteilt. Testbenzine enthalten [[Flüchtige organische Verbindungen|flüchtige Organische Verbindungen]] (VOC) mit mittlerer [[Flüchtigkeit]]. Der Name Testbenzin bezieht sich darauf, dass das Benzin für einen bestimmten Bereich (Flammpunkt, [[Siedebereich]]) getestet ist.




'''Eigenschaften'''
'''Eigenschaften'''


Testbenzin ist eine farblose, klare [[Flüssigkeit]] mit benzinartigem [[Geruch]]. Verlangt wird je nach Verwendungszweck eine möglichst rückstandsfreie [[Verdunstung]], sowie  Freiheit von Verunreinigungen und sauren Bestandteilen. Falls es sich um Lösungsbenzin handelt, beeinflusst der Aromatengehalt das Lösungsvermögen entscheidend, besonders bei Harzen. Testbenzine nach DIN 51632 setzen sich zusammen aus verschiedenen flüssigen [[Kohlenwasserstoffe]]n, vorwiegend [[Aliphatische Kohlenwasserstoffe|Aliphaten]]<ref>[http://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DerivateServlet/Derivate-11014/folie184-212.pdf Alkane] (PDF; 368&nbsp;kB).</ref>: n-, iso- [[Alkane]] (Paraffine), die aber bei ''Entaromatisierter Ware'' aus synthetischen Iso-alkanen (paraffinen)<ref>[http://www.chemgapedia.de/vsengine/vlu/vsc/de/ch/2/vlu/alkane/alkane_struktur.vlu/Page/vsc/de/ch/2/oc/stoffklassen/systematik_struktur/acyclische_verbindungen/gesaettigte_kohlenwasserstoffe/alkane/verwendung.vscml.html chemgapedia Struktur und Konstitution der Alkane]</ref> produziert werden. [[Alkene]], sowie Cycloaliphaten ([[Cycloalkane]]-, [[Cycloalkene|alkene)]], zusätzlich sind [[Aromatische Kohlenwasserstoffe]] enthalten {[[Benzol]], [[Xylole]] (Isomerengemisch o-, m- ,p-) , [[n-Propylbenzol|Propyl]]- [[Ethylbenzol]]e, [[Mesitylen]] ([[Trimethylbenzole]]), [[Toluol]]}, in der Regel unter 25&nbsp;% („aromatenarm“);<ref name="benzin"/> („geruchlos“)  Aromaten < 2 %. Es wird aus den [[Fraktionierte Destillation|Fraktionen]]  Schwerbenzin; [[Kohlenstoff|C]]<sub>7</sub>–C<sub>9</sub> ([[Kohlenstoff]][[atom]]e), (Sdp. 100–150&nbsp;°C), Naphtha<ref>[[:en:Petroleum naphtha|engl. Wikipedia Petroleum naphtha]]</ref>; C<sub>9</sub>–C<sub>11</sub>, (Sdp. 150–180&nbsp;°C) und [[Petroleum]]; C<sub>12</sub>–C<sub>14</sub>, Sdp. 180–250&nbsp;°C)<ref>''Organische Chemie: Eine Einführung für Lehramts und Nebenfachstudenten'', Adalbert Wollrab, Springer Verlag, 2014, S.&nbsp;277.</ref> [[Erdölraffinerie|hergestellt]] .<ref>[http://www.dguv.de/medien/ifa/de/pub/grl/pdf/2008_104.pdf Verfahrensübersicht Raffinerieprodukte] (PDF; 440&nbsp;kB).</ref><ref name="Römpp"> {{RömppOnline|Name=Testbenzine|Datum=30. April 2014|ID=RD-20-00802}}</ref><ref>[http://www.ib-rauch.de/okbau/bauchemie/testbenz.html ''Die Eigenschaften von Testbenzin'']. Auf: ib-rauch.de im September 2005</ref>. Bei Spezialprodukten wie Testbenzin können nur ungecrackte Fraktionen aufgearbeitet werden. Wegen der engen Siedegrenzen, können diese Produkte nicht unmittelbar aus Seitenkolonen abgezogen werden, sondern werden durch nochmalige Destillation einer entsprechenden Fraktion gewonnen.<ref>''Hilfsbuch für Mineralöltechniker:'', A.F. Orlicek, H. Pöll, Springer-Verlag, 8. März 2013 S.&nbsp;177</ref>
Testbenzin ist eine farblose, klare [[Flüssigkeit]] mit benzinartigem [[Geruch]]. Verlangt wird je nach Verwendungszweck eine möglichst rückstandsfreie [[Verdunstung]], sowie  Freiheit von Verunreinigungen und sauren Bestandteilen. Falls es sich um Lösungsbenzin handelt, beeinflusst der Aromatengehalt das Lösungsvermögen entscheidend, besonders bei Harzen. Testbenzine nach DIN 51632 setzen sich zusammen aus verschiedenen flüssigen [[Kohlenwasserstoffe]]n, vorwiegend [[Aliphatische Kohlenwasserstoffe|Aliphaten]]: n-, iso- [[Alkane]] (Paraffine), die aber bei ''Entaromatisierter Ware'' aus synthetischen Iso-alkanen (paraffinen) produziert werden. [[Alkene]], sowie Cycloaliphaten ([[Cycloalkane]]-, [[Cycloalkene|alkene)]], zusätzlich sind [[Aromatische Kohlenwasserstoffe]] enthalten {[[Benzol]], [[Xylole]] (Isomerengemisch o-, m- ,p-) , [[n-Propylbenzol|Propyl]]- [[Ethylbenzol]]e, [[Mesitylen]] ([[Trimethylbenzole]]), [[Toluol]]}, in der Regel unter 25&nbsp;% („aromatenarm“);<ref name="benzin"/> („geruchlos“)  Aromaten < 2 %. Es wird aus den [[Fraktionierte Destillation|Fraktionen]]  Schwerbenzin; [[Kohlenstoff|C]]<sub>7</sub>–C<sub>9</sub> ([[Kohlenstoff]][[atom]]e), (Sdp. 100–150&nbsp;°C), Naphtha [[Erdölraffinerie|hergestellt]].  
 
Bei Spezialprodukten wie Testbenzin können nur ungecrackte Fraktionen aufgearbeitet werden. Wegen der engen Siedegrenzen, können diese Produkte nicht unmittelbar aus Seitenkolonen abgezogen werden, sondern werden durch nochmalige Destillation einer entsprechenden Fraktion gewonnen.<ref>''Hilfsbuch für Mineralöltechniker:'', A.F. Orlicek, H. Pöll, Springer-Verlag, 8. März 2013 S.&nbsp;177</ref>


Aus seiner Zusammensetzung ergibt sich der spezifische Flammpunkt und Siedebereich des Testbenzins<ref>[http://www.putz-dekor.org/index.php?id=21&type=0&uid=422&cHash=a4cd5053420a29882c558faae8edb78d ''Fachlexikon für Putze & Beschichtungen – Testbenzin'']. Auf: putz-dekor.org</ref><ref name="khklink" /> und seine Eignung für bestimmte Anwendungen.
Aus seiner Zusammensetzung ergibt sich der spezifische Flammpunkt und Siedebereich des Testbenzins<ref>[http://www.putz-dekor.org/index.php?id=21&type=0&uid=422&cHash=a4cd5053420a29882c558faae8edb78d ''Fachlexikon für Putze & Beschichtungen – Testbenzin'']. Auf: putz-dekor.org</ref><ref name="khklink" /> und seine Eignung für bestimmte Anwendungen.


Angaben zu den grundlegenden physikalischen und chemischen Eigenschaften, sowie der Umgang der über den Verwendungszweck bestimmt,
Angaben zu den grundlegenden physikalischen und chemischen Eigenschaften, sowie der Umgang der über den Verwendungszweck bestimmt,
sind im [[Sicherheitsdatenblatt]] angegeben.<ref name="Sicherheitsdatenblatt">''Das Sicherheitsdatenblatt nach REACH'', Gabriele Janssen, Hüthig Jehle Rehm, 22. Juli 2015</ref><ref>[http://www.migrol.ch/de/heizoel/informieren/mineraloel-glossar.aspx Mineralölalphabet]</ref>
sind im [[Sicherheitsdatenblatt]] angegeben.


Diese sind durch die Normen [[DIN-Norm|DIN]] (DIN EN 228, DIN 1345), [[Internationale Organisation für Normung|ISO]], [[ASTM International|ASTM]]<ref>''Guide to ASTM Test Methods for the Analysis of Petroleum Products and Lubricants'', ASTM International</ref> (ASTM D 235, ASTM D 1250, ASTM D 4057, ASTM D 4175), [[UOP LLC|UOP]], IP,<ref>[[:en:Institute of Petroleum|engl. Wikipedia Institute of Petroleum]]</ref>, [[British Standards|BS]], [[Environmental Protection Agency|EPA]], SMS (Shell Method Series) geregelt.<ref>''The Significance of Tests of Petroleum Products: A Report'', ASTM International, 1949</ref><ref>''Handbook of Petroleum Product Analysis'', James G. Speight, John Wiley & Sons, 2. Februar 2015</ref>
Diese sind durch die Normen [[DIN-Norm|DIN]] (DIN EN 228, DIN 1345), [[Internationale Organisation für Normung|ISO]], [[ASTM International|ASTM]], [[British Standards|BS]], [[Environmental Protection Agency|EPA]], SMS (Shell Method Series) geregelt.




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'''Bezeichnungen'''
'''Bezeichnungen'''


Es wird häufig als ''Terpentinersatz, White Spirit'' bzw. als ''Terpentinölersatz''<ref name="Römpp" /> sowie ''Lackbenzin, Sangajol, Kristallöl (Shell™ K21, K30, K40, K60)'' bezeichnet, da man früher für gleiche Verwendung das Naturprodukt [[Terpentinöl]] verwendete. ''Terpentinersatz'' kann aber auch zusätzliche Aromaten enthalten oder sogar ganz ohne Benzine hergestellt werden, (Hydroterpin ; Hydroterpentin)<ref>''Farbwarenkunde'', Bernhard Schultz Springer-Verlag, 8. März 2013 S.&nbsp;110</ref>([[Terpene]], [[Tetralin]], [[Decalin]]). White Spirits sind andere Mischungen verschiedenen Typs<ref>[[:en:White spirit|engl. Wikipedia White Spirit]]</ref>.  Weil echtes Terpentinöl aber wesentlich teurer ist, haben die Ersatzprodukte das Original weitgehend aus dem Handel verdrängt.<ref>[http://terpentin.net/terpentinersatz/ ''Unterschiede zwischen Terpentinersatz und Terpentin'']. Auf: terpentin.net</ref>
Es wird häufig als ''Terpentinersatz, White Spirit'' bzw. als ''Terpentinölersatz''<ref name="Römpp" /> sowie ''Lackbenzin, Sangajol, Kristallöl (Shell™ K21, K30, K40, K60)'' bezeichnet, da man früher für gleiche Verwendung das Naturprodukt [[Terpentinöl]] verwendete. ''Terpentinersatz'' kann aber auch zusätzliche Aromaten enthalten oder sogar ganz ohne Benzine hergestellt werden, (Hydroterpin ; Hydroterpentin) ([[Terpene]], [[Tetralin]], [[Decalin]]). White Spirits sind andere Mischungen verschiedenen Typs.  Weil echtes Terpentinöl aber wesentlich teurer ist, haben die Ersatzprodukte das Original weitgehend aus dem Handel verdrängt.
 
Auch wird es als ''Siedegrenzbenzin'' bezeichnet, dies ist aber nicht richtig, da Siedegrenzbenzine; Flammpunkt  <21&nbsp;°C, wie der Name aussagt, in der Siedegrenze 60–140&nbsp;°C zwischen [[Leichtbenzin]] < 100&nbsp;°C und Schwerbenzin > 100&nbsp;°C ihren Siedebereich haben. Siedegrenzbenzine haben also zB. folgende Bezeichnung 80/ 120, 100/ 125, ( DIN Typ I) 60/ 95, (DIN Typ II ) 80/ 110, (DIN Typ III) 100/ 140.


Auch wird es als ''Siedegrenzbenzin'' bezeichnet, dies ist aber nicht richtig, da Siedegrenzbenzine; Flammpunkt  <21&nbsp;°C<ref>''Lehrbuch der Lacktechnologie'', Brock / Goeteklas / Mischke, Vincentz Network GmbH & Co KG, 1998, S.&nbsp;95</ref> DIN 51631<ref name="Lexikon" />, wie der Name aussagt, in der Siedegrenze 60–140&nbsp;°C zwischen [[Leichtbenzin]] < 100&nbsp;°C und Schwerbenzin > 100&nbsp;°C ihren Siedebereich haben.<ref>''Chemie für Ingenieure für Dummies'', Uwe Böhme, John Wiley & Sons, 2012, S.&nbsp;325</ref> Siedegrenzbenzine haben also zB. folgende Bezeichnung 80/ 120, 100/ 125, ( DIN Typ I) 60/ 95, (DIN Typ II ) 80/ 110, (DIN Typ III) 100/ 140.<ref name="Druck" /> Siedegrenzbenzine können also sowohl Leicht- als auch Schwerbenzine sein und haben einen deutlich niedrigeren Flammpunkt, sind daher leicht entzündlich.
Siedegrenzbenzine können also sowohl Leicht- als auch Schwerbenzine sein und haben einen deutlich niedrigeren Flammpunkt, sind daher leicht entzündlich.


Auch wird es als ''Reinigungs-, Waschbenzin'' bezeichnet, dies ist aber normalerweise ''Siedegrenzbenzin''.  
Auch wird es als ''Reinigungs-, Waschbenzin'' bezeichnet, dies ist aber normalerweise ''Siedegrenzbenzin''.  
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'''''D25''''' (Shellsol CAS-Nr. 64742-82-1 , Scharrsol CAS-Nr. 64742-48-9 ); '''''D30''''' EC-Nr. 919-446-0, '''''D40''''' EC-Nr. 919-857-5, '''''D60''''' CAS-Nr.64742-48-9/ EC-Nr. 918-481-9 (White Spirit Type 3 aromatenfrei),
'''''D25''''' (Shellsol CAS-Nr. 64742-82-1 , Scharrsol CAS-Nr. 64742-48-9 ); '''''D30''''' EC-Nr. 919-446-0, '''''D40''''' EC-Nr. 919-857-5, '''''D60''''' CAS-Nr.64742-48-9/ EC-Nr. 918-481-9 (White Spirit Type 3 aromatenfrei),


sowie Benzine '''''D70''''' C<sub>11</sub>–<sub>C14</sub>  CAS-Nr. 64742-47-8 , '''''D100''''' C<sub>12</sub>–C<sub>15</sub> EC- Nr. 920-107-4, '''''D120''''' C<sub>14</sub> - C<sub>18</sub> EC- Nr.927-632-8 ([[Kerosin]]e )  { Exxon Isopar™, Total Isane (CAS Nr. 90622-56-3, CAS Nr. 90622-57-4, CAS Nr. 90622-58-5) , Total Ketrul, Exxsol™, Shellsol™, Hydrosol,} deren Siedebereich auch höher sein kann (Hochsiedende- HT).<ref>[http://www.moellerchemie.com/downloads/sicherheitsdatenblaetter/?f=T ''Sicherheitsblätter zum Download'']. Auf: moellerchemie.com</ref><ref name="khklink">[http://www.khklink.de/produkte-leistungen-aliphaten.php ''Aliphaten'']. Auf: khklink.de</ref>
sowie Benzine '''''D70''''' C<sub>11</sub>–<sub>C14</sub>  CAS-Nr. 64742-47-8 , '''''D100''''' C<sub>12</sub>–C<sub>15</sub> EC- Nr. 920-107-4, '''''D120''''' C<sub>14</sub> - C<sub>18</sub> EC- Nr.927-632-8 ([[Kerosin]]e )  { Exxon Isopar™, Total Isane (CAS Nr. 90622-56-3, CAS Nr. 90622-57-4, CAS Nr. 90622-58-5) , Total Ketrul, Exxsol™, Shellsol™, Hydrosol,} deren Siedebereich auch höher sein kann (Hochsiedende- HT).<ref>[http://www.moellerchemie.com/downloads/sicherheitsdatenblaetter/?f=T ''Sicherheitsblätter zum Download''].  


entaromatisierte Spezialbenzine mit sehr engem Siedebereich C<sub>9</sub>–C<sub>12</sub>, Sdp. 175–188&nbsp;°C, ''Shellsol T'' CAS Nr. 90622-57-4 , ''TD'' CAS-Nr. 64741-65-7 , Exxon Isopar G, H, Scharrsol T 56 - CAS Nr. 90622-57-4
entaromatisierte Spezialbenzine mit sehr engem Siedebereich C<sub>9</sub>–C<sub>12</sub>, Sdp. 175–188&nbsp;°C, ''Shellsol T'' CAS Nr. 90622-57-4 , ''TD'' CAS-Nr. 64741-65-7 , Exxon Isopar G, H, Scharrsol T 56 - CAS Nr. 90622-57-4
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('''White Spirit Type 3''' aromatenfrei) < 2 % Aromaten, CAS-Nr. 64742-48-9 / ''Low'' EC-Nr. 927-241-2, Sdp. 110–190&nbsp;°C; ''Medium'' EC-Nr. 919-857-5, Sdp. 130–210&nbsp;°C;  ''High'' EC-Nr. 918-481-9, Sdp. 160–245&nbsp;°C  ;  
('''White Spirit Type 3''' aromatenfrei) < 2 % Aromaten, CAS-Nr. 64742-48-9 / ''Low'' EC-Nr. 927-241-2, Sdp. 110–190&nbsp;°C; ''Medium'' EC-Nr. 919-857-5, Sdp. 130–210&nbsp;°C;  ''High'' EC-Nr. 918-481-9, Sdp. 160–245&nbsp;°C  ;  


('''White Spirit Type 0''') 2–25 % Aromaten, CAS-Nr. 64742-88-7 / EC-Nr. 919-446-0, Sdp. 140–220&nbsp;°C <ref>''Encyclopedia of Toxicology'', Bruce Anderson, Ann de Peyster, Shayne C. Gad, P.J. Bert Hakkinen, Michael Kamrin, Betty Locey, Harihara M. Mehendale, Carey Pope, Lee Shugart, Academic Press, 31. Mai 2005</ref>
('''White Spirit Type 0''') 2–25 % Aromaten, CAS-Nr. 64742-88-7 / EC-Nr. 919-446-0, Sdp. 140–220&nbsp;°C  


auch gibt es Mischungen die Solvent Naphta / Solvesso / Shellsol CAS-Nr.64742-95-6 enthalten, daher sollte man immer das Sicherheitsdatenblatt einsehen, um über die Inhaltsstoffe des Produkts genau informiert zu sein. Denn die internationale Bezeichnung, stimmt mit der DIN Norm, sowie den deutschen Namensbezeichnungen, nicht überein.
auch gibt es Mischungen die Solvent Naphta / Solvesso / Shellsol CAS-Nr.64742-95-6 enthalten, daher sollte man immer das Sicherheitsdatenblatt einsehen, um über die Inhaltsstoffe des Produkts genau informiert zu sein. Denn die internationale Bezeichnung, stimmt mit der DIN Norm, sowie den deutschen Namensbezeichnungen, nicht überein.

Version vom 26. November 2015, 21:47 Uhr

Testbenzine sind raffinierte Benzine aus der Gruppe der Schwerbenzine, bei denen der Siedepunkt zwischen 130 und 220 °C liegt und der nach Abel-Pensky (DIN 51755) ermittelte Flammpunkt über  21 °C.

Die Testbenzine werden nach den DIN-Normen 51632-1 und 51632-2<ref name="Lexikon">RÖMPP Lexikon Chemie, 10. Auflage, 1996-1999: Band 1: A - Cl, Jürgen Falbe, Manfred Regitz, Georg Thieme Verlag, 14. Mai 2014, S. 392.</ref> – abhängig vom Siedebereich – in fünf Gruppen und zusätzlich in Normalware und Entaromatisierte Ware<ref name="benzin">Vorlage:RömppOnline</ref> unterteilt. Testbenzine enthalten flüchtige Organische Verbindungen (VOC) mit mittlerer Flüchtigkeit. Der Name Testbenzin bezieht sich darauf, dass das Benzin für einen bestimmten Bereich (Flammpunkt, Siedebereich) getestet ist.


Eigenschaften

Testbenzin ist eine farblose, klare Flüssigkeit mit benzinartigem Geruch. Verlangt wird je nach Verwendungszweck eine möglichst rückstandsfreie Verdunstung, sowie Freiheit von Verunreinigungen und sauren Bestandteilen. Falls es sich um Lösungsbenzin handelt, beeinflusst der Aromatengehalt das Lösungsvermögen entscheidend, besonders bei Harzen. Testbenzine nach DIN 51632 setzen sich zusammen aus verschiedenen flüssigen Kohlenwasserstoffen, vorwiegend Aliphaten: n-, iso- Alkane (Paraffine), die aber bei Entaromatisierter Ware aus synthetischen Iso-alkanen (paraffinen) produziert werden. Alkene, sowie Cycloaliphaten (Cycloalkane-, alkene), zusätzlich sind Aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten {Benzol, Xylole (Isomerengemisch o-, m- ,p-) , Propyl- Ethylbenzole, Mesitylen (Trimethylbenzole), Toluol}, in der Regel unter 25 % („aromatenarm“);<ref name="benzin"/> („geruchlos“) Aromaten < 2 %. Es wird aus den Fraktionen Schwerbenzin; C7–C9 (Kohlenstoffatome), (Sdp. 100–150 °C), Naphtha hergestellt.

Bei Spezialprodukten wie Testbenzin können nur ungecrackte Fraktionen aufgearbeitet werden. Wegen der engen Siedegrenzen, können diese Produkte nicht unmittelbar aus Seitenkolonen abgezogen werden, sondern werden durch nochmalige Destillation einer entsprechenden Fraktion gewonnen.<ref>Hilfsbuch für Mineralöltechniker:, A.F. Orlicek, H. Pöll, Springer-Verlag, 8. März 2013 S. 177</ref>

Aus seiner Zusammensetzung ergibt sich der spezifische Flammpunkt und Siedebereich des Testbenzins<ref>Fachlexikon für Putze & Beschichtungen – Testbenzin. Auf: putz-dekor.org</ref><ref name="khklink" /> und seine Eignung für bestimmte Anwendungen.

Angaben zu den grundlegenden physikalischen und chemischen Eigenschaften, sowie der Umgang der über den Verwendungszweck bestimmt, sind im Sicherheitsdatenblatt angegeben.

Diese sind durch die Normen DIN (DIN EN 228, DIN 1345), ISO, ASTM, BS, EPA, SMS (Shell Method Series) geregelt.


Verwendung

Testbenzin dient als Löse- und Verdünnungsmittel in Produkten wie Klebstoffen und Anstrichen, z. B. Holzschutzmitteln, Lacken, Dispersions- oder Ölfarben. Es wird auch als Reinigungs- und Entfettungsmittel verwendet, hier ist aus Umweltschutz-, Gesundheitsgründen möglichst aromatenfreies "geruchloses" Testbenzin zu verwenden, auch bei der Anwendung auf Kunststoffen, denn die Aromaten im Testbenzin lösen Weichmacher und verspröden so Kunststoffe. Allerdings, ist die Reinigungs- bzw. Entfettungsleistung der aromatisierten Produkte deutlich größer.


Bezeichnungen

Es wird häufig als Terpentinersatz, White Spirit bzw. als Terpentinölersatz<ref name="Römpp" /> sowie Lackbenzin, Sangajol, Kristallöl (Shell™ K21, K30, K40, K60) bezeichnet, da man früher für gleiche Verwendung das Naturprodukt Terpentinöl verwendete. Terpentinersatz kann aber auch zusätzliche Aromaten enthalten oder sogar ganz ohne Benzine hergestellt werden, (Hydroterpin ; Hydroterpentin) (Terpene, Tetralin, Decalin). White Spirits sind andere Mischungen verschiedenen Typs. Weil echtes Terpentinöl aber wesentlich teurer ist, haben die Ersatzprodukte das Original weitgehend aus dem Handel verdrängt.

Auch wird es als Siedegrenzbenzin bezeichnet, dies ist aber nicht richtig, da Siedegrenzbenzine; Flammpunkt <21 °C, wie der Name aussagt, in der Siedegrenze 60–140 °C zwischen Leichtbenzin < 100 °C und Schwerbenzin > 100 °C ihren Siedebereich haben. Siedegrenzbenzine haben also zB. folgende Bezeichnung 80/ 120, 100/ 125, ( DIN Typ I) 60/ 95, (DIN Typ II ) 80/ 110, (DIN Typ III) 100/ 140.

Siedegrenzbenzine können also sowohl Leicht- als auch Schwerbenzine sein und haben einen deutlich niedrigeren Flammpunkt, sind daher leicht entzündlich.

Auch wird es als Reinigungs-, Waschbenzin bezeichnet, dies ist aber normalerweise Siedegrenzbenzin.

Als Testbenzin werden ebenfalls aromatenfreie, synthetische Produkte bezeichnet, D Benzine (D für dearomatisiert)

D25 (Shellsol CAS-Nr. 64742-82-1 , Scharrsol CAS-Nr. 64742-48-9 ); D30 EC-Nr. 919-446-0, D40 EC-Nr. 919-857-5, D60 CAS-Nr.64742-48-9/ EC-Nr. 918-481-9 (White Spirit Type 3 aromatenfrei),

sowie Benzine D70 C11C14 CAS-Nr. 64742-47-8 , D100 C12–C15 EC- Nr. 920-107-4, D120 C14 - C18 EC- Nr.927-632-8 (Kerosine ) { Exxon Isopar™, Total Isane (CAS Nr. 90622-56-3, CAS Nr. 90622-57-4, CAS Nr. 90622-58-5) , Total Ketrul, Exxsol™, Shellsol™, Hydrosol,} deren Siedebereich auch höher sein kann (Hochsiedende- HT).<ref>Sicherheitsblätter zum Download.

entaromatisierte Spezialbenzine mit sehr engem Siedebereich C9–C12, Sdp. 175–188 °C, Shellsol T CAS Nr. 90622-57-4 , TD CAS-Nr. 64741-65-7 , Exxon Isopar G, H, Scharrsol T 56 - CAS Nr. 90622-57-4

diese entaromatisierten Produkte werden auch als Terpentinersatz geruchlos bezeichnet.

In den Bereich der Testbenzine fallen auch:

Leuchtpetrol C10–C14 Sdp. 160–250 °C,( CAS-Nr. 64742-47-8 ; CAS-Nr.64742-48-9 / EC-Nr. 918-481-9; CAS-Nr. 64742-82-1 ); Shellsol H, Spezialpetrol D Sdp. 180–220 °C CAS- Nr. 64742-82-1

Auch gibt es Petrol D geruchlos C10–C13 CAS-Nr. 64771-72-8 mit einem Sdp. 190 °C und Flammpunkt 75 °C, CAS-Nr. 64742-47-8 Sdp. 190– 245 °C Flammpunkt 70 °C

Die Hersteller solcher Produkte, halten sich an die internationale Normbezeichnung für White Spirits ASTM D235 - 02 und diese umfasst einen Siedebereich zwischen 90 - 230 °C.

neu werden diese in Low flash point = 21–30 °C ; 2) Medium flash point = 31–54 °C ; High flash point= > 55 °C unterteilt.

(White Spirit Type 1) 2–25 % Aromaten, CAS- Nr. 64742-81-1/ Low EC- Nr. 928-136-4, Sdp. 132–176 °C ; EC-Nr. 927-344-2, Sdp.110–180 °C ; Medium EC- Nr. 919-446-0, Sdp. 135–220 °C {CAS-Nr. 8052-41-3 (US. White Spirit, Stoddard Solvent, Sdp. 148.8–204.4 °C)}, neu werden beide Typen unter der EC Nr. 919-446-0 zusammengefasst ; High EC-Nr. 919-164-8 Sdp. 150–230 °C

(White Spirit Type 2) 5 % Aromaten, CAS-Nr. 64791-92-0, Sdp. 90–230 °C  ;

(White Spirit Type 3 aromatenfrei) < 2 % Aromaten, CAS-Nr. 64742-48-9 / Low EC-Nr. 927-241-2, Sdp. 110–190 °C; Medium EC-Nr. 919-857-5, Sdp. 130–210 °C; High EC-Nr. 918-481-9, Sdp. 160–245 °C  ;

(White Spirit Type 0) 2–25 % Aromaten, CAS-Nr. 64742-88-7 / EC-Nr. 919-446-0, Sdp. 140–220 °C

auch gibt es Mischungen die Solvent Naphta / Solvesso / Shellsol CAS-Nr.64742-95-6 enthalten, daher sollte man immer das Sicherheitsdatenblatt einsehen, um über die Inhaltsstoffe des Produkts genau informiert zu sein. Denn die internationale Bezeichnung, stimmt mit der DIN Norm, sowie den deutschen Namensbezeichnungen, nicht überein.


Siehe auch: