Freiwillige Feuerwehr: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:FW Wildberg.JPG|thumb|250px|left|[[Feuerwehrgerätehaus]] der Freiwilligen Feuerwehr Wildberg.<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]] 04 2011]]
[[Datei:Signet der FW-Feuerwehrversand - Versandhaus DFV 11-2015.jpg|thumb|250px|left|Signet der freiwilligen Feuerwehr<br/>Freigabe:<br/>Versandhaus [http://www.feuerwehrversand.de/ Deutscher Feuerwehrverband GmbH]]]  
[[Datei:FW Rheda-Wiedenbrück4084.jpg|thumb|300px|[[Freiwillige Feuerwehr]] der Stadt Rheda-Wiedenbrück.<br/>Foto: [[Michael Wöstheinrich]], [[Rainer Schwarz]].]]
[[Bild:R112 336x280.jpg|thumb|right|[[Radio 112]],<br/>  dem neuen [[Feuerwehr]] RADIO für den gesamten deutschsprachigen Raum.<br/>[http://www.brand-feuer.de/additional/audio/radio-112_folge002.mp3 So hört es sich an] ]]
Eine '''freiwillige Feuerwehr''' (offizielle [[Abkürzung]] sowohl in Deutschland als auch in Österreich und Südtirol ''FF'', aber inoffiziell auch FFw oder FFW) ist eine öffentliche [[Feuerwehr]], die sich hauptsächlich aus [[ehrenamt]]lichen Mitgliedern, mitunter auch einigen hauptamtlichen Kräften (z.&nbsp;B. für den [[Rettungsdienst]] etc.) zusammensetzt. Im Gegensatz zur [[Berufsfeuerwehr|Berufswehr]] (BF) können letztere in der Regel jedoch nicht ständig einen [[Feuerwehreinheiten#Zug (1/3/18)|Zug]] besetzen. Die Organisation, den Brandschutz größtenteils mit freiwilligen Feuerwehren abzudecken, hat sich vor allem in den deutschsprachigen Ländern durchgesetzt, während in den meisten anderen west- und auch osteuropäischen Ländern andere Organisationsformen vorherrschen.<br/>


[[Datei:Kranwagen FW Feuerwehr Waldaschaff Andre Ganz per FB 5.10.2019.jpg|thumb|400px|Inhalt eines Kranwagen der Feuerwehr<br/>Foto: [https://www.ff-waldaschaff.de/ FW Waldaschaff] ]]


[[Datei:Müritzportal Eldenburger Kanal Stephan Radtke Juni 2018.jpg|thumb|250px|[[Brandbekämpfung]] durch die Feuerwehr Waren/ Müritz auch vom [[Wasser]] aus<br/>Foto: [https://mueritzportal.de/ Müritzportal Stephan Radke].]]


[[Datei:FW Rheda-Wiedenbrück4084.jpg|thumb|300px|[[Freiwillige Feuerwehr]] der Stadt Rheda-Wiedenbrück<br/>Foto: [[Michael Wöstheinrich]], [[Rainer Schwarz]] ]]


[[Bild:R112 336x280.jpg|thumb|250px|[[Radio 112]],<br/>  dem neuen [[Feuerwehr]] RADIO für den gesamten deutschsprachigen Raum.<br/>[http://www.brand-feuer.de/additional/audio/radio-112_folge002.mp3 So hört es sich an] ]]


Eine freiwillige Feuerwehr (offizielle Abkürzung sowohl in Deutschland als auch in Österreich und Südtirol ''FF'', aber inoffiziell auch FFw oder FFW) ist eine öffentliche [[Feuerwehr]], die sich hauptsächlich aus [[ehrenamt]]lichen Mitgliedern, mitunter auch einigen hauptamtlichen Kräften (z.&nbsp;B. für den [[Rettungsdienst]] etc.) zusammensetzt. Im Gegensatz zur [[Berufsfeuerwehr|Berufswehr]] (BF) können letztere in der Regel jedoch nicht ständig einen [[Feuerwehreinheiten#Zug (1/3/18)|Zug]] besetzen. Die Organisation, den Brandschutz größtenteils mit freiwilligen Feuerwehren abzudecken, hat sich vor allem in den deutschsprachigen Ländern durchgesetzt, während in den meisten anderen west- und auch osteuropäischen Ländern andere Organisationsformen vorherrschen.<br/>


[[Bild:Feuerwehr Harsewinkel Logo.jpg|thumb|250px|[http://www.feuerwehr-harsewinkel.de/ Freiwillige Feuerwehr Harsewinkel]]]


 
In Deutschland sind in Stadt|Städten, Gemeinden sowie Ortschaften mit weniger als 100.000 Einwohnern in der Regel freiwillige Feuerwehren für den [[Feuerwehr#Aufgaben|Brandschutz]] zuständig. Diese sind generell Körperschaft öffentlichen Rechts|Körperschaften öffentlichen Rechts, und von den mancherorts privat gegründeten [[Feuerwehrverein]]en zu unterscheiden.<br/>  
 
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<div align="center">'''Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit''' ist z. B. der Leitspruch der '''[http://www.feuerwehr-burg-spreewald.de/ FFW Burg]''' ~ (Borkowy Blota).<br/>Fotos: [[Rainer Schwarz]]<br/>
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Aber auch in Städten mit einer [[Berufsfeuerwehr]] haben sich freiwillige Feuerwehren als Unterstützung vielfach bis heute erhalten bzw. werden infolge der kommunalen Finanzknappheit wieder verstärkt ausgebaut.
Bild:Wappen-klein.gif|Wappen FFW Burg
Bild:Burg 9.JPG|Neues Gebäude der FFW Burg am Tage...
Bild:Burg 4.JPG|...leider erfordern ältere Fahrzeuge erheblichen Zeitaufwand.
Bild:Burg 3.JPG|Die FFW Burg kann auch auf dem [[Wasser]] eingesetzt werden.
Bild:Burg 5.JPG|Ein alter (Bk. 1968) DB 1113 als LiMaKaWe.
Bild:Burg 7.JPG
Bild:Burg 10.JPG|Altes Gebäude mit alten Fahrzeugen...
Bild:Burg 8.JPG|'''Einsatzfahrzeug von 1911''' der FFW Burg
Bild:LF Benz Cie 14-30 - 4.JPG|Nachfolgende Fotos: FFW Burg
Bild:LF Benz Cie 2 14-30 - 5.JPG
Bild:DCP 6995.JPG
Bild:DCP 7008.JPG
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<div align="center">'''24h ehrenamtliche Sicherheit''' ist z. B. der Leitspruch der [http://www.feuerwehr-wallduern.de/default_start.htm FFW Walldürn].<br/>
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Bild:FFW Geratehaus 5.jpg|Gebäude der FFW.
Bild:DSC 4392.jpg
Bild:DSC 4436.jpg|...immer aktiv, auch im Ehrenamt.
Bild:Fz 110 1.jpg|Der [[ELW]] Florian Walldürn 1/10.
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[[Bild:Feuerwehr Harsewinkel Logo.jpg|thumb|right|[http://www.feuerwehr-harsewinkel.de/ Freiwillige Feuerwehr Harsewinkel]]]
In Österreich ist die Struktur ähnlich wie in Deutschland aufgebaut. Auch dort gelten in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Feuerwehrgesetze. So gibt es auch dort unterschiedliche Regelungen, was die Errichtung von freiwilligen und Berufsfeuerwehren betrifft. In [[Tirol (Bundesland)|Tirol]] z.&nbsp;B. ist grundsätzlich in jeder Gemeinde eine freiwillige Feuerwehr vorgeschrieben. Wenn keine zustande kommen kann, besteht wie in Deutschland die Möglichkeit einer [[Pflichtfeuerwehr]]. Vor allem aus finanziellen, aber auch aus historischen Gründen blieben die freiwilligen Strukturen überwiegend erhalten. So gibt es in Österreich nur sechs Berufsfeuerwehren; nämlich in Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck, Graz und Klagenfurt. In den Landeshauptstädten Eisenstadt, St. Pölten und Bregenz werden ausschließlich freiwillige Feuerwehren eingesetzt. Außer in Graz gibt es auch in den übrigen Landeshauptstädten freiwillige Feuerwehren.
In [[Deutschland]] sind in [[Stadt|Städten]], [[Gemeinde]]n sowie Ortschaften mit weniger als 100.000 [[Einwohner]]n in der Regel freiwillige Feuerwehren für den [[Feuerwehr#Aufgaben|Brandschutz]] zuständig. Diese sind generell [[Körperschaft öffentlichen Rechts|Körperschaften öffentlichen Rechts]], und von den mancherorts privat gegründeten [[Feuerwehrverein]]en zu unterscheiden. Aber auch in Städten mit einer [[Berufsfeuerwehr]] haben sich freiwillige Feuerwehren als Unterstützung vielfach bis heute erhalten bzw. werden infolge der kommunalen Finanzknappheit wieder verstärkt ausgebaut.
 
In [[Österreich]] ist die Struktur ähnlich wie in Deutschland aufgebaut. Auch dort gelten in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Feuerwehrgesetze. So gibt es auch dort unterschiedliche Regelungen, was die Errichtung von freiwilligen und Berufsfeuerwehren betrifft. In [[Tirol (Bundesland)|Tirol]] z.&nbsp;B. ist grundsätzlich in jeder Gemeinde eine freiwillige Feuerwehr vorgeschrieben. Wenn keine zustande kommen kann, besteht wie in Deutschland die Möglichkeit einer [[Pflichtfeuerwehr]]. Vor allem aus finanziellen, aber auch aus historischen Gründen blieben die freiwilligen Strukturen überwiegend erhalten. So gibt es in Österreich nur sechs Berufsfeuerwehren; nämlich in [[Wien]], [[Linz]], [[Salzburg]], [[Innsbruck]], [[Graz]] und [[Klagenfurt]]. In den Landeshauptstädten [[Eisenstadt]], [[St. Pölten]] und [[Bregenz]] werden ausschließlich freiwillige Feuerwehren eingesetzt. Außer in [[Graz]] gibt es auch in den übrigen Landeshauptstädten freiwillige Feuerwehren.


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Datei:PolizeiFeuerwehrIMG 9956.jpg|Gerätehaus [http://www5.rheda-wiedenbrueck.de/rubrik_010/sr_seiten/content/112110100000006033.php die Feuerwehr Rheda-Wiedenbrück] <br/> Fotos: [[Rainer Schwarz]]
Datei:PolizeiFeuerwehrIMG 9956.jpg|Gerätehaus [http://www.loeschzug-wiedenbrueck.de/ die Feuerwehr Rheda-Wiedenbrück] <br/> Fotos: [[Rainer Schwarz]]
Bild:Feiwillige 2.JPG|[[Feuerwehrgerätehaus]] Freiwillige Feuerwehr Börgerende Rethwisch.
Bild:Feiwillige 2.JPG|[[Feuerwehrgerätehaus]] freiwillige Feuerwehr Börgerende Rethwisch
Bild:PC279422.JPG|FFW Parey von 1882
Bild:PC279422.JPG|FFW Parey von 1882
Bild:PC299431.JPG|FFW Sydow. Klein aber vermutlich schlagkräftig.
Bild:PC299431.JPG|FFW Sydow, klein aber vermutlich schlagkräftig
Bild:Feiweillige Feuerwehr 2.JPG
Bild:Feiweillige Feuerwehr 2.JPG
Bild:Feuerwehr 4.JPG
Bild:Feuerwehr 4.JPG
Bild:Groß Wockern 2.JPG|...und jetzt.
Bild:Groß Wockern 2.JPG|und jetzt
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Die älteste Feuerwehr in Deutschland ist die 1831 gegründete [[Schwäbisch Gmünd]]er Rettungsgesellschaft in Feuersgefahr. Auch wenn der Begriff Feuerwehr noch nicht angewandt wurde, kann diese als solche gewertet werden.
Die älteste Feuerwehr in Deutschland ist die 1831 gegründete Schwäbisch Gmünder Rettungsgesellschaft in Feuersgefahr. Auch wenn der Begriff Feuerwehr noch nicht angewandt wurde, kann diese als solche gewertet werden.<br/>
 
 
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[[Bild:WAPPEN.GIF|thumb|right|[http://www.feuerwehr-porta.de/neu/index.php?option=com_frontpage&Itemid=34 FFW Porta Westfalica]<br/>Eine recht "junge" FFW, dafür aber sehr aktiv]]
'''Geschichte der Feuerwehr'''
'''Geschichte der Feuerwehr'''


Eine der ältesten freiwilligen Feuerwehren auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschlands ist die freiwillige Feuerwehr der Kreisstadt ''[[Saarlouis]]'' im heutigen [[Saarland]]. Sie wurde [[1811]] von der damaligen [[Französische Regierung|französischen Regierung]] gegründet. Sie ist somit eine der ältesten freiwilligen Feuerwehren des heutigen Deutschlands.  
Eine der ältesten freiwilligen Feuerwehren auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschlands ist die freiwillige Feuerwehr der Kreisstadt ''Saarlouis'' im heutigen Saarland. Sie wurde 1811 von der damaligen Französische Regierung|französischen Regierung gegründet. Sie ist somit eine der ältesten freiwilligen Feuerwehren des heutigen Deutschlands.<br>
Im Jahre 1811, kurz nach einem in dem Nachbardorf [[Fraulautern]] ausgebrochenen großen Brand, wurde auf Beschluss des [[Magistrat]]s der Stadt [[Saarlouis]] die bestehende Feuerlöscher-Kompanie unter Genehmigung des [[Präfekt (Frankreich)|Präfekten]] von [[Metz]] [[Vincent-Marie Viénot de Vaublanc]] durch den Oberbürgermeister Renauld neu organisiert. Diese Neubildung geschah zu einer Zeit, als [[Napoléon Bonaparte|Napoleon]] ein Dekret für die Pariser Feuerwehr erlassen hatte, dessen Kerngedanken Freiwilligkeit der Rekrutierung der Mannschaft, militärisch straffe Organisation und unbezahlter Dienst, also Ehrenamtlichkeit, waren. Obwohl dieses Dekret ausdrücklich nur für [[Paris]] galt, die Brandschutzproblematik aber überall die gleiche war, erließen in der Folge auch die Präfekturen in [[Frankreich]] für ihre Verantwortungsbereiche vergleichbare Dekrete (z.&nbsp;B. der Präfekt Vaublanc für die Stadt Metz 1812).
Im Jahre 1811, kurz nach einem in dem Nachbardorf Fraulautern ausgebrochenen großen [[Brand]], wurde auf Beschluss des Magistrats der Stadt Saarlouis die bestehende Feuerlöscher-Kompanie unter Genehmigung des Präfekt (Frankreich)|Präfekten von Metz Vincent-Marie Viénot de Vaublanc durch den Oberbürgermeister Renauld neu organisiert. Diese Neubildung geschah zu einer Zeit, als Napoléon Bonaparte|Napoleon ein Dekret für die Pariser [[Feuerwehr]] erlassen hatte, dessen Kerngedanken Freiwilligkeit der Rekrutierung der Mannschaft, militärisch straffe Organisation und unbezahlter Dienst, also Ehrenamtlichkeit, waren. Obwohl dieses Dekret ausdrücklich nur für Paris galt, die Brandschutzproblematik aber überall die gleiche war, erließen in der Folge auch die Präfekturen in Frankreich für ihre Verantwortungsbereiche vergleichbare Dekrete (z.&nbsp;B. der Präfekt Vaublanc für die Stadt Metz 1812).
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In Deutschland entstand 1835 die erste deutsch gegründete Feuerwehr. Dies ist die Spritzengemeinschaft Kierspe-Neuenhaus (Nordrhein-Westfahlen, Märkischer Kreis) die auch noch heute als Freiwillige Feuerwehr Neuenhaus existiert. 1846 entstanden dann nach und nach auch andere deutsch gegründete freiwillige Feuerwehren in Heidelberg und Durlach (Karlsruhe). Meist sind sie aus politisch revolutionär eingestellten Turnvereinen hervorgegangen (''siehe'' Badische Revolution).<br/>
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Die freiwilligen Feuerwehren verwendeten damals neuartige und leistungsfähigere Feuerlöschpumpe|Spritzen, die vom Heidelberger Ingenieur Karl Metz gefertigt wurden. Da diese Spritzen noch muskelbetrieben waren, war ihre Bedienung anstrengend und erforderte besondere Fitness.<br/>


In Deutschland entstand 1835 die erste deutsch gegründete Feuerwehr. Dies ist die Spritzengemeinschaft Kierspe-Neuenhaus (Nordrhein-Westfahlen, Märkischer Kreis) die auch noch heute als Freiwillige Feuerwehr Neuenhaus existiert. [[1846]] entstanden dann nach und nach auch andere deutsch gegründete freiwillige Feuerwehren in [[Heidelberg]] und [[Durlach]] ([[Karlsruhe]]). Meist sind sie aus politisch revolutionär eingestellten [[Turnverein]]en hervorgegangen (''siehe'' [[Badische Revolution]]). Die freiwilligen Feuerwehren verwendeten damals neuartige und leistungsfähigere [[Feuerlöschpumpe|Spritzen]], die vom Heidelberger Ingenieur [[Karl Metz]] gefertigt wurden. Da diese Spritzen noch muskelbetrieben waren, war ihre Bedienung anstrengend und erforderte besondere Fitness.
Zu den ersten Einsätzen wurde die Heidelberger freiwillige Feuerwehr gar nicht gerufen. Sie beeindruckte den Stadtrat aber dadurch, dass sie sehr schnell und erfolgreich arbeitete mit bisher in der [[Brandbekämpfung]] nicht gekannter Organisation und Logistik. Die Idee setzte sich schnell durch, und schon wenige Jahre später gab es in der Region zahlreiche weitere ähnliche Organisationen.<br/>
[[Bild:250px-Feuerwehrkronach.jpg|thumb|250px|Die Saug- und Druckspritze der Freiwilligen [[Feuerwehr]] [[Kronach]] von [[1882]]. Author Stefan Wicklein, Kronach]]
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Zu den ersten Einsätzen wurde die Heidelberger freiwillige Feuerwehr gar nicht gerufen. Sie beeindruckte den [[Stadtrat]] aber dadurch, dass sie sehr schnell und erfolgreich arbeitete mit bisher in der [[Brandbekämpfung]] nicht gekannter Organisation und [[Logistik]]. Die Idee setzte sich schnell durch, und schon wenige Jahre später gab es in der Region zahlreiche weitere ähnliche Organisationen.
Der Begriff [[Feuerwehr]] wurde übrigens 1847 das erste Mal in einer Karlsruher Zeitung verwendet. Christian Hengst hatte 1846 in Durlach eines der ersten freiwilligen ''Pompier-Corps'' gegründet und setzte bei einem Großbrand in Karlsruhe die Stadtspritze Nr.&nbsp;2 von Metz ein. Dies brachte die neuen Methoden der Brandbekämpfung tagelang in die überregionale Presse.


Der Begriff [[Feuerwehr]] wurde übrigens [[1847]] das erste Mal in einer Karlsruher Zeitung verwendet. [[Christian Hengst]] hatte [[1846]] in [[Durlach]] eines der ersten freiwilligen ''Pompier-Corps'' gegründet und setzte bei einem Großbrand in Karlsruhe die Stadtspritze Nr.&nbsp;2 von Metz ein. Dies brachte die neuen Methoden der Brandbekämpfung tagelang in die überregionale Presse.
Auch in Österreich wurden in den 1860er Jahren die ersten freiwilligen Feuerwehren gegründet, die auch oft den [[Rettungsdienst]] übernahmen. Aus den Reihen der vorher unorganisierten Bürger wurden Feuerwehrvereine gegründet, die dadurch auch leichter Geldmittel erhielten. Die erste freiwillige [[Betriebsfeuerwehr]] hatte bereits 1831 die Kaiserlich-Königliche Tabakfabrik in Schwaz in Tirol. Die erste freiwillige Ortsfeuerwehr im heutigen Österreich war die 1857 gegründete Freiwillige Feuerwehr Innsbruck. In der Österreich-Ungarn|österreichisch-ungarischen Monarchie wurde bereits 1851 eine freiwillige ''Bürgerwehr'' in Zákupy|Reichstadt in Böhmen gegründet.


Auch in Österreich wurden in den 1860er Jahren die ersten freiwilligen Feuerwehren gegründet, die auch oft den [[Rettungsdienst]] übernahmen. Aus den Reihen der vorher unorganisierten Bürger wurden Feuerwehrvereine gegründet, die dadurch auch leichter Geldmittel erhielten. Die erste freiwillige [[Betriebsfeuerwehr]] hatte bereits 1831 die Kaiserlich-Königliche Tabakfabrik in [[Schwaz]] in Tirol. Die erste freiwillige Ortsfeuerwehr im heutigen Österreich war die 1857 gegründete Freiwillige Feuerwehr Innsbruck. In der [[Österreich-Ungarn|österreichisch-ungarischen]] Monarchie wurde bereits 1851 eine freiwillige ''Bürgerwehr'' in [[Zákupy|Reichstadt]] in [[Böhmen]] gegründet.


 
[[Bild:ALARMKNOPF.JPG|thumb|250px|Alter Alarmknopf.<br>Foto: [[Rainer Schwarz]] ]]
[[Bild:ALARMKNOPF.JPG|thumb|right|Alter Alarmknopf. Foto: BR]][[Bild:PC310013.JPG|thumb|right|... und so sieht ein "Neuer" aus. BR 1209]][[Bild:Sirene.JPG|thumb|right|BR 0609]][[Bild:Alarmgeber.JPG|thumb|right|Funkmeldeempfänger von [[Peter Stephan]]. Foto: BR<br/> [http://www.brand-feuer.de/additional/audio/Q96-Schleife1.mp3 Schleife 1]<br/>[http://www.brand-feuer.de/additional/audio/Q96-Schleife2.mp3 Schleife 2]<br/>[http://www.brand-feuer.de/additional/audio/Q96-Schleife3.mp3 Schleife 3] ]]
[[Bild:PC310013.JPG|thumb|right|... und so sieht ein "Neuer" aus<br>Foto: [[Rainer Schwarz]] ]]
[[Bild:Sirene.JPG|thumb|right|Foto: [[Rainer Schwarz]] ]]
[[Bild:Alarmgeber.JPG|thumb|right|Funkmeldeempfänger von [[Peter Stephan]]<br/> [http://www.brand-feuer.de/additional/audio/Q96-Schleife1.mp3 Schleife 1]<br/>[http://www.brand-feuer.de/additional/audio/Q96-Schleife2.mp3 Schleife 2]<br/>[http://www.brand-feuer.de/additional/audio/Q96-Schleife3.mp3 Schleife 3] ]]
'''Alarmierung von freiwilligen Mitgliedern'''
'''Alarmierung von freiwilligen Mitgliedern'''


Am Anfang eines jeden Einsatzes der Feuerwehr steht die [[Alarm]]ierung. Besonders bei freiwilligen Feuerwehren stellt diese Alarmierung ein nicht zu unterschätzendes Problem dar, da die Mitglieder größtenteils nicht zentral erreichbar sind, sondern sich in der Regel an Plätzen befinden, die der [[Leitstelle]] nicht direkt bekannt sind, z.&nbsp;B. zu Hause, am Arbeitsplatz oder unterwegs.
Am Anfang eines jeden Einsatzes der Feuerwehr steht die [[Alarm]]ierung. Besonders bei freiwilligen Feuerwehren stellt diese Alarmierung ein nicht zu unterschätzendes Problem dar, da die Mitglieder größtenteils nicht zentral erreichbar sind, sondern sich in der Regel an Plätzen befinden, die der [[Leitstelle]] nicht direkt bekannt sind, z.&nbsp;B. zu Hause, am Arbeitsplatz oder unterwegs.


Die [[Alarmierung]] kann durch unterschiedliche [[Alarmierungssysteme der Feuerwehr|Alarmierungssysteme]], wie durch [[Sirene (Gerät)|Sirenen]] oder [[Funkmeldeempfänger]]n durchgeführt werden. [[Mobiltelefon]]e werden für Feuerwehren nicht, oder nur für eine optionale Sekundäralarmierung eingesetzt. Im Ernstfall, z.&nbsp;B. bei einem Terroranschlag oder einem Katastrophenfall,  würde ein Mobiltelefon aller Erfahrung nach nicht funktionieren, da das [[Mobilfunknetz]] durch die erhöhte Gesprächsaktivität komplett überlastet wäre. Aber auch bei Stromausfällen der Sendemasten im Katastrophenfall sind Mobiltelefone nicht erreichbar. Auch in der [[Silvester]]nacht sind die Handynetze meist überlastet. Jedoch nimmt die Alarmierung per [[Flash-SMS]] mehr und mehr zu, die aber teilweise um ca. 2–3 Minuten später ankommt als die Alarmierung per [[Funkmeldeempfänger|Pager]]. In Deutschland laufen Funkmeldeempfänger auf so genannten [[BOS-Funk|BOS]]-Frequenzen, die ausschließlich für Einsatzkräfte vergeben werden. Auch in Österreich haben die Feuerwehren eigene Frequenzen.
Die Alarmierung kann durch unterschiedliche Alarmierungssysteme der Feuerwehr|Alarmierungssysteme, wie durch [[Sirene]] (Gerät) oder Funkmeldeempfängern durchgeführt werden. Mobiltelefone werden für Feuerwehren nicht, oder nur für eine optionale Sekundäralarmierung eingesetzt. Im Ernstfall, z.&nbsp;B. bei einem Terroranschlag oder einem Katastrophenfall,  würde ein Mobiltelefon aller Erfahrung nach nicht funktionieren, da das Mobilfunknetz durch die erhöhte Gesprächsaktivität komplett überlastet wäre. Aber auch bei Stromausfällen der Sendemasten im Katastrophenfall sind Mobiltelefone nicht erreichbar. Auch in der Silvesternacht sind die Handynetze meist überlastet. Jedoch nimmt die Alarmierung per Flash-SMS mehr und mehr zu, die aber teilweise um ca. 2–3 Minuten später ankommt als die Alarmierung per Funkmeldeempfänger|Pager. In Deutschland laufen Funkmeldeempfänger auf so genannten BOS-Funk-Frequenzen, die ausschließlich für Einsatzkräfte vergeben werden. Auch in Österreich haben die Feuerwehren eigene Frequenzen.


Nach Alarmierung begeben sich die Einsatzkräfte schnellstmöglich zur [[Feuerwache]] bzw. zum Feuerwehrhaus.
Nach Alarmierung begeben sich die Einsatzkräfte schnellstmöglich zur [[Feuerwache]] bzw. zum Feuerwehrhaus.


Bei der Anfahrt mit dem privaten PKW wissen andere Verkehrsteilnehmer meist nicht, dass es sich um eine Einsatzfahrt handelt. Deshalb kennzeichnen in Deutschland manche Feuerwehrleute ihren PKW mit einem [[Dachaufsetzer]], wenn sie [[Sonderrechte]] in Anspruch nehmen.  
Bei der Anfahrt mit dem privaten PKW wissen andere Verkehrsteilnehmer meist nicht, dass es sich um eine Einsatzfahrt handelt. Deshalb kennzeichnen in Deutschland manche Feuerwehrleute ihren PKW mit einem Dachaufsetzer, wenn sie Sonderrechte in Anspruch nehmen.  


''Die Zulässigkeit der Inanspruchnahme von Sonderrechten (ohne Wegerecht), während der Anfahrt zur Feuerwache, mit privaten Kfz. (ohne blaues Rundumlicht und Einsatzhorn), wird in der Rechtsprechung zwar überwiegend bejaht, mehrere Innenministerien, Versicherungsträger oder Landesfeuerwehrverbände untersagen aber die Inanspruchnahme bzw. empfehlen dringend, die Inanspruchname zu unterlassen (Gefahr der strafrechtl. Verfolgung und Schadensersatzanprüche bei Unfällen während solcher Fahrten). Die bloße Kennzeichnung von Privat-Kfz. mit Dachaufsetzern hat keine rechtliche Relevanz.''
''Die Zulässigkeit der Inanspruchnahme von Sonderrechten (ohne Wegerecht), während der Anfahrt zur Feuerwache, mit privaten Kfz. (ohne blaues Rundumlicht und Einsatzhorn), wird in der Rechtsprechung zwar überwiegend bejaht, mehrere Innenministerien, Versicherungsträger oder Landesfeuerwehrverbände untersagen aber die Inanspruchnahme bzw. empfehlen dringend, die Inanspruchname zu unterlassen (Gefahr der strafrechtl. Verfolgung und Schadensersatzanprüche bei Unfällen während solcher Fahrten). Die bloße Kennzeichnung von Privat-Kfz. mit Dachaufsetzern hat keine rechtliche Relevanz.''


Ein [[Wegerecht (Straßenverkehrsrecht)|Wegerecht]] ist hier generell ausgeschlossen, da blaue Blinklichter und [[Folgetonhorn|Folgetonhörner]] in der Regel auf privaten Fahrzeugen nicht installiert werden dürfen, außer es handelt sich um Führungskräfte der Feuerwehr, wie z. B. den Stadtbrandmeister, den Gemeindebrandmeister etc.
Ein Wegerecht ist hier generell ausgeschlossen, da blaue Blinklichter und Folgetonhörner in der Regel auf privaten Fahrzeugen nicht installiert werden dürfen, außer es handelt sich um Führungskräfte der Feuerwehr, wie z. B. den Stadtbrandmeister, den Gemeindebrandmeister etc.


Nach dem Anlegen der [[Persönliche Ausrüstung eines Feuerwehrmannes|Einsatzkleidung]] folgt das Besetzen der [[Feuerwehrfahrzeug]]e und die Fahrt zum Einsatzort (''siehe auch'' [[Sondersignal]]).
Nach dem Anlegen der Persönliche Ausrüstung eines Feuerwehrmannes|Einsatzkleidung folgt das Besetzen der [[Feuerwehrfahrzeug]]e und die Fahrt zum Einsatzort (''siehe auch'' Sondersignal).<br/>
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Eine sehr große Aufgabe besteht heute bei der [[Feuerwehr]] im Bereich der Rettung.<br/>
Hier einige Bilder von Lasse Schulz, [http://www.unna.de/feuerwehr-unna/feuerwehr/startseite/ Freiwillige Feuerwehr Unna]
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Datei:Lasse Schulz FW Unna 8 2017 Verkehrsunfall Rettung.jpg|Mitarbeiter der [[Feuerwehr]] Unna bei einem Verkehrsunfall (Übung) zur Menschenrettung
Datei:Lasse Schulz FW Unna 8 2017 Vekehrsunfall Spreizgerät .jpg|oft kommt ein [[Hydraulischer Rettungssatz]] zum Einsatz
Datei:Lasse Schulz FW Unna 8 2017 Vekehrsunfall.jpg|Sicherheit mit [[Atemschutz]] und [[Feuerlöscher]]
Datei:Lasse Schulz FW Unna 8 2017 Frontscheibe.jpg|so öffnet man eine (Verbund-) Frontscheibe
Datei:Lasse Schulz FW Unna 8 2017 Klebeband.jpg|erst Klebeband aufbringen, dann einschlagen
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'''hauptamtliche Kräfte'''


'''Hauptamtliche Kräfte'''
In einigen Städten mit weniger als 100.000 Einwohnern  gehören auch hauptamtliche Kräfte zur freiwilligen Feuerwehr. Bei Feuerwehren mit mehr als 200 Einsätzen pro Jahr ist meist ein kleiner Stamm Hauptamtlicher während der normalen Arbeitszeit für die Wartung der Fahrzeuge und Geräte und für kleinere Einsätze zuständig. So werden die ehrenamtlichen Kräfte nicht ständig für Bagatellalarme von ihrer regulären Arbeitsstelle geholt. In einigen Städten mit über 100.000 Einwohnern wurden aufgrund von  Sondergenehmigungen keine Berufsfeuerwehren eingerichtet; Beispiele hierfür sind Ulm und Recklinghausen. Auch in Österreich ist dies bei größeren Stadtfeuerwehren üblich. In diesen Fällen sind es Gemeindebedienstete, die dauernd zum Feuerwehrdienst abgestellt werden.
 
In einigen Städten mit weniger als 100.000 Einwohnern  gehören auch hauptamtliche Kräfte zur freiwilligen Feuerwehr. Bei Feuerwehren mit mehr als 200 Einsätzen pro Jahr ist meist ein kleiner Stamm Hauptamtlicher während der normalen Arbeitszeit für die Wartung der Fahrzeuge und Geräte und für kleinere Einsätze zuständig. So werden die ehrenamtlichen Kräfte nicht ständig für Bagatellalarme von ihrer regulären Arbeitsstelle geholt. In einigen Städten mit über 100.000 Einwohnern wurden aufgrund von  Sondergenehmigungen keine Berufsfeuerwehren eingerichtet; Beispiele hierfür sind [[Ulm]] und [[Recklinghausen]]. Auch in Österreich ist dies bei größeren Stadtfeuerwehren üblich. In diesen Fällen sind es Gemeindebedienstete, die dauernd zum Feuerwehrdienst abgestellt werden.




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'''Zivildiener''' (Ersatzdienstleistende) als Feuerwehrkräfte
'''Zivildiener''' (Ersatzdienstleistende) als Feuerwehrkräfte


In Österreich werden bei großen Feuerwehren oft  zusätzlich zum freiwilligen Stamm [[Zivildiener]] zum Feuerwehrdienst herangezogen, um die Tagesbereitschaft zu verbessern. Bevorzugt einberufen werden dabei Zivildiener, die bereits vor ihrem Wehrersatzdienst Mitglied einer freiwilligen Feuerwehr waren. Dadurch wird die Ausbildung, die die Zivildiener erhalten müssen, wesentlich erleichtert. Die Zivildiener leisten den Dienst nicht wie die freiwilligen Mitglieder sondern eher wie Berufsfeuerwehrmänner, da sie während ihrer Dienstzeit ständig anwesend sind. Oft bleiben Zivildiener auch nach ihrem abgeleisteten Zivildienst bei einer Feuerwehr weiterhin  freiwillige Mitglieder.
In Österreich werden bei großen Feuerwehren oft  zusätzlich zum freiwilligen Stamm Zivildiener zum Feuerwehrdienst herangezogen, um die Tagesbereitschaft zu verbessern. Bevorzugt einberufen werden dabei Zivildiener, die bereits vor ihrem Wehrersatzdienst Mitglied einer freiwilligen Feuerwehr waren. Dadurch wird die Ausbildung, die die Zivildiener erhalten müssen, wesentlich erleichtert. Die Zivildiener leisten den Dienst nicht wie die freiwilligen Mitglieder sondern eher wie Berufsfeuerwehrmänner, da sie während ihrer Dienstzeit ständig anwesend sind. Oft bleiben Zivildiener auch nach ihrem abgeleisteten Zivildienst bei einer Feuerwehr weiterhin  freiwillige Mitglieder.


In Deutschland werden Wehrersatzdienstleistende bei jeder freiwilligen Feuerwehr, die im Katastrophenschutz eingesetzt wird, aufgenommen, soweit der Kommandant, das Landratsamt und das Kreiswehrersatzamt dem Antrag zustimmen. Sie verpflichten sich, sechs Jahre lang Dienst zu leisten bei einer Mitarbeit von mindestens 120 Stunden im Jahr.  
In Deutschland werden Wehrersatzdienstleistende bei jeder freiwilligen Feuerwehr, die im Katastrophenschutz eingesetzt wird, aufgenommen, soweit der Kommandant, das Landratsamt und das Kreiswehrersatzamt dem Antrag zustimmen. Sie verpflichten sich, sechs Jahre lang Dienst zu leisten bei einer Mitarbeit von mindestens 120 Stunden im Jahr.<br>
Dabei sind die Ersatzdienstleistenden gleichzeitig Mitglied der Feuerwehr und einer [[Katastrophenschutz]]-Einheit, die zwischen 9 und 63 Personen umfasst. Diese Ersatzdienstleistenden sind von der Wehrpflicht befreit, das heißt, sie brauchen  den Dienst an der Waffe nicht zu verweigern.
Dabei sind die Ersatzdienstleistenden gleichzeitig Mitglied der Feuerwehr und einer Katastrophenschutz-Einheit, die zwischen 9 und 63 Personen umfasst. Diese Ersatzdienstleistenden sind von der Wehrpflicht befreit, das heißt, sie brauchen  den Dienst an der Waffe nicht zu verweigern.




Vorteile dieser Variante sind:
;Vorteile dieser Variante sind:


* Der Ersatzdienstleistende kann muss Schule oder Beruf durch den [[Wehrdienst]] nicht unterbrechen.
* Der Ersatzdienstleistende kann muss Schule oder Beruf durch den Wehrdienst nicht unterbrechen.
* Die Ausbildung des Feuerwehrmannes wird gefördert und er leistet innerhalb der 6 Jahre die Arbeits- und Schulleistung ab, die ein durchschnittlicher „Freiwilliger“ in 15 Jahren bringt.
* Die Ausbildung des Feuerwehrmannes wird gefördert und er leistet innerhalb der 6 Jahre die Arbeits- und Schulleistung ab, die ein durchschnittlicher „Freiwilliger“ in 15 Jahren bringt.




[[Bild:Atemschutz Schrottplatz.JPG|thumb|250px|Hier ein Einsatz auf einem Schrottplatz. BR 0709]]
[[Bild:Atemschutz Schrottplatz.JPG|thumb|250px|Einsatz auf einem Schrottplatz<br>Foto: [[Rainer Schwarz]] ]]
[[Bild:Nach dem Einsatz.jpg|thumb|250px|Innenangriff mit Atemschutz.<br/>BR 0310]]
[[Bild:Nach dem Einsatz.jpg|thumb|250px|Innenangriff mit Atemschutz<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]] ]]
'''Freiwillige Feuerwehr zur Unterstützung einer Berufsfeuerwehr'''  
'''Freiwillige Feuerwehr zur Unterstützung einer Berufsfeuerwehr'''  


Diese Variante ist in allen deutschen Städten mit einer eigenen [[Berufsfeuerwehr]] (BF) anzutreffen, so beispielsweise in [[Berlin]], [[Feuerwehr Frankfurt am Main|Frankfurt am Main]], [[Saarbrücken]], Salzgitter, [[Feuerwehr Dortmund|Dortmund]], [[Feuerwehr Koblenz|Koblenz]], [[Feuerwehr Duisburg|Duisburg]], [[Feuerwehr München|München]], Kassel oder [[Feuerwehr Hamburg|Hamburg]]. In Berlin oder Hamburg sind die Freiwilligen zum Teil zu zehn Dienststunden im Monat auf der Wache verpflichtet. So wird die BF entlastet und der Ausbildungsstand der freiwilligen Feuerwehr hoch gehalten. Auch in den größeren österreichischen Landeshauptstädten existiert dieses Nebeneinander beider Feuerwehrstrukturen. Die freiwilligen Feuerwehren sind fest in die Organisation der jeweiligen Berufsfeuerwehr eingebunden. Sie werden bei [[Großschadenslage|Großschadensereignissen]], zur Ablösung längeren Einsätzen und bei einer Vielzahl von Ereignissen ([[Sturmschaden|Sturm]], [[Silvester]], etc.) zur gleichen Zeit alarmiert. In [[Hamburg]] nehmen die freiwilligen Feuerwehren in einigen Stadtrandgebieten an eingehenderen Schulungen teil, um [[Erste Hilfe]] über die für Feuerwehrmänner üblichen Standards hinaus leisten zu können. Dazu zählen auch Einsätze mittels [[Defibrillator]]en. Dadurch können längere Anfahrtszeiten von [[Rettungswagen]] und [[Notarzteinsatzfahrzeug]]en überbrückt werden. Manche freiwillige Feuerwehren werden aber auch bei normalen Einsätzen parallel zur Berufsfeuerwehr alarmiert. Durch die meist kürzere Anfahrt und die gute Ortskenntnis können so wichtige Minuten gewonnen werden. Zudem haben in vielen deutschen Städten freiwillige Feuerwehren Spezialaufgaben. Berufsfeuerwehr und freiwillige Feuerwehr arbeiten dann Hand in Hand zusammen und ergänzen sich in ihren Fähigkeiten.
Diese Variante ist in allen deutschen Städten mit einer eigenen [[Berufsfeuerwehr]] (BF) anzutreffen, so beispielsweise in Berlin, Feuerwehr Frankfurt am Main, Saarbrücken, Salzgitter, Feuerwehr Dortmund, Feuerwehr Koblenz, Feuerwehr Duisburg, Feuerwehr München, Kassel oder Feuerwehr Hamburg. In Berlin oder Hamburg sind die Freiwilligen zum Teil zu zehn Dienststunden im Monat auf der Wache verpflichtet. So wird die BF entlastet und der Ausbildungsstand der freiwilligen Feuerwehr hoch gehalten. Auch in den größeren österreichischen Landeshauptstädten existiert dieses Nebeneinander beider Feuerwehrstrukturen. Die freiwilligen Feuerwehren sind fest in die Organisation der jeweiligen Berufsfeuerwehr eingebunden. Sie werden bei Großschadenslage, zur Ablösung längeren Einsätzen und bei einer Vielzahl von Ereignissen (Sturmschaden, Silvester, etc.) zur gleichen Zeit alarmiert. In Hamburg nehmen die freiwilligen Feuerwehren in einigen Stadtrandgebieten an eingehenderen Schulungen teil, um Erste Hilfe über die für Feuerwehrmänner üblichen Standards hinaus leisten zu können. Dazu zählen auch Einsätze mittels Defibrillatoren. Dadurch können längere Anfahrtszeiten von Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen überbrückt werden. Manche freiwillige Feuerwehren werden aber auch bei normalen Einsätzen parallel zur Berufsfeuerwehr alarmiert. Durch die meist kürzere Anfahrt und die gute Ortskenntnis können so wichtige Minuten gewonnen werden. Zudem haben in vielen deutschen Städten freiwillige Feuerwehren Spezialaufgaben. Berufsfeuerwehr und freiwillige Feuerwehr arbeiten dann Hand in Hand zusammen und ergänzen sich in ihren Fähigkeiten.
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Fotos: BR
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Bild:Einsatz im Winter3.JPG|Einsatz im Winter.
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Auch in österreichischen Städten bestehen zum Teil freiwillige Feuerwehren zusätzlich zu den Berufsfeuerwehren, die je nach Einsatzumfang nachalarmiert werden, wie beispielsweise in [[Innsbruck]]. Auch in Wien gibt es noch zwei freiwillige Feuerwehren am nördlichen Stadtrand.  Früher waren rund um Wien speziell organisierte Züge vorhanden, die bei Großeinsätzen der Feuerwehren bereits vorher zugeteilte Feuerwachen besetzten. Durch die Reorganisation in Niederösterreich nimmt das heute der [[Katastrophenhilfsdienst]] der benachbarten Bezirke wahr.
Auch in österreichischen Städten bestehen zum Teil freiwillige Feuerwehren zusätzlich zu den Berufsfeuerwehren, die je nach Einsatzumfang nachalarmiert werden, wie beispielsweise in Innsbruck. Auch in Wien gibt es noch zwei freiwillige Feuerwehren am nördlichen Stadtrand.  Früher waren rund um Wien speziell organisierte Züge vorhanden, die bei Großeinsätzen der Feuerwehren bereits vorher zugeteilte Feuerwachen besetzten. Durch die Reorganisation in Niederösterreich nimmt das heute der Katastrophenhilfsdienst der benachbarten Bezirke wahr.




'''Weitere Formen'''
'''weitere Formen'''


Das freiwillige Feuerwehrwesen ist nach der  Größe der Feuerwehren unterschiedlich strukturiert. Dabei unterscheidet man in vielen Bundesländern zwischen
Das freiwillige Feuerwehrwesen ist nach der  Größe der Feuerwehren unterschiedlich strukturiert. Dabei unterscheidet man in vielen Bundesländern zwischen
* Feuerwehren mit Grundausstattung
* Feuerwehren mit Grundausstattung
* Stützpunktfeuerwehren
* Stützpunktfeuerwehren
* Schwerpunktfeuerwehren.
* Schwerpunktfeuerwehren


Abhängig von der Einwohnerzahl, dem Gefahrenpotential der angesiedelten Firmen, der örtlichen Verkehrsinfrastruktur (z. B. [[Außerortsstraße|Landstraßen]] oder [[Autobahnkreuz]]e) und verschiedenen anderen Faktoren wird jede freiwillige Feuerwehr in eine dieser Gruppen eingestuft.
Abhängig von der Einwohnerzahl, dem Gefahrenpotential der angesiedelten Firmen, der örtlichen Verkehrsinfrastruktur (z. B. Außerortsstraße|Landstraßen oder Autobahnkreuze) und verschiedenen anderen Faktoren wird jede freiwillige Feuerwehr in eine dieser Gruppen eingestuft.


Unter einer Feuerwehr mit Grundausstattung versteht man in der Regel eine Feuerwehr mit einem Fahrzeug. Darüber hinaus liegt oft schon die Erfordernis einer Stützpunktfeuerwehr vor. Schwerpunktfeuerwehren haben dagegen komplexe Zusatzaufgaben zu bewältigen, z.&nbsp;B. auf [[Autobahn]]en und bei Betrieben mit besonderen Gefahrenpotentialen.
Unter einer Feuerwehr mit Grundausstattung versteht man in der Regel eine Feuerwehr mit einem Fahrzeug. Darüber hinaus liegt oft schon die Erfordernis einer Stützpunktfeuerwehr vor. Schwerpunktfeuerwehren haben dagegen komplexe Zusatzaufgaben zu bewältigen, z.&nbsp;B. auf Autobahnen und bei Betrieben mit besonderen Gefahrenpotentialen.


Die Einteilung in Österreich erfolgt ähnlich, wobei die minimale Ausrüstung durch eine [[Mindestausrüstungsverordnung bei österreichischen Feuerwehren|Mindestausrüstungsverordnung]] festgelegt ist. Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Ausrüstung wird von der Gemeinde oder von der Feuerwehr selbst nach Bedarf festgestellt und finanziert. Feuerwehren, die für überörtliche und überregionale Hilfen ausgerüstet sind, werden je nach Größe ihres Einsatzgebietes und ihrer Ausrüstung als Stützpunkte der Rangordnungen I bis III bezeichnet. Für spezielle Anforderungen werden von den Landesfeuerwehrverbänden auch Sonderdienste eingerichtet, die bei einzelnen Feuerwehren stationiert sind. Beispiele sind der [[Strahlenschutz]]dienst, der [[Sprengung|Sprengdienst]] oder der [[Tauchen|Tauchdienst]].
Die Einteilung in Österreich erfolgt ähnlich, wobei die minimale Ausrüstung durch eine Mindestausrüstungsverordnung festgelegt ist. Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Ausrüstung wird von der Gemeinde oder von der Feuerwehr selbst nach Bedarf festgestellt und finanziert. Feuerwehren, die für überörtliche und überregionale Hilfen ausgerüstet sind, werden je nach Größe ihres Einsatzgebietes und ihrer Ausrüstung als Stützpunkte der Rangordnungen I bis III bezeichnet. Für spezielle Anforderungen werden von den Landesfeuerwehrverbänden auch Sonderdienste eingerichtet, die bei einzelnen Feuerwehren stationiert sind. Beispiele sind der Strahlenschutzdienst, der Sprengdienst oder der Tauchdienst.




'''Karriere in der freiwilligen Feuerwehr'''
'''Karriere in der freiwilligen Feuerwehr'''


Um in eine freiwillige Feuerwehr eintreten zu können, bedarf es im Allgemeinen einer schriftliche Bewerbung bei der für den Brandschutz zuständigen Institution (z.&nbsp;B. Referat Feuerwehr und Katastrophenschutz der Gemeinde). Die Bewerber werden zu einem [[Vorstellungsgespräch]] eingeladen, in welchem sie über die Rechte und Pflichten im Feuerwehrdienst aufgeklärt werden. In Deutschland ist dann gegebenenfalls ein Gesundheitszeugnis nach [[G26.3]] der Berufsgenossenschaft einzuholen, welches ihre Tauglichkeit für Arbeiten unter [[Atemschutz]] nachweist. Nach dem Ermessen der Kommune kann ein polizeiliches Führungszeugnis gefordert werden, das frei von Einträgen sein sollte.
Um in eine freiwillige Feuerwehr eintreten zu können, bedarf es im Allgemeinen einer schriftliche Bewerbung bei der für den Brandschutz zuständigen Institution (z.&nbsp;B. Referat Feuerwehr und Katastrophenschutz der Gemeinde). Die Bewerber werden zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, in welchem sie über die Rechte und Pflichten im Feuerwehrdienst aufgeklärt werden. In Deutschland ist dann gegebenenfalls ein Gesundheitszeugnis nach G26.3 der Berufsgenossenschaft einzuholen, welches ihre Tauglichkeit für Arbeiten unter [[Atemschutz]] nachweist. Nach dem Ermessen der Kommune kann ein polizeiliches Führungszeugnis gefordert werden, das frei von Einträgen sein sollte.<br>
Die Entscheidung über die Aufnahme liegt je nach Bundesland bei verschiedenen Stellen. Das kann der Stadt-/Gemeinderat oder auch der Leiter der Feuerwehr sein.
Die Entscheidung über die Aufnahme liegt je nach Bundesland bei verschiedenen Stellen. Das kann der Stadt-/Gemeinderat oder auch der Leiter der Feuerwehr sein.


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Beim Grundlehrgang (in manchen Bundesländern auch Truppmannausbildung Teil I, mittlerweile Module 1–4) werden Grundkenntnisse vermittelt. Diese Ausbildung findet lehrgangsmäßig auf kommunaler Ebene statt und dauert mindestens 70 Stunden. In einigen Bundesländern ist nach bestandenem Grundlehrgang die Grundausbildung zum Truppmann beendet. In anderen Bundesländern schließt sich die Truppmannausbildung Teil II an, die am Standort durchgeführt wird und 80 Stunden in zwei Jahren umfasst. Ziel dieses Ausbildungsabschnittes sind die selbstständige Wahrnehmung der Truppmannfunktionen im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz sowie standortspezifische Kenntnisse. Die Nachwuchskräfte sollten bis zum erfolgreichen Abschluss des Grundlehrgangs bei Einsatztätigkeiten nur unter Aufsicht eines erfahrenen Feuerwehrangehörigen eingesetzt werden, soweit eine Gefährdung der Nachwuchskräfte nicht ausgeschlossen ist.
Beim Grundlehrgang (in manchen Bundesländern auch Truppmannausbildung Teil I, mittlerweile Module 1–4) werden Grundkenntnisse vermittelt. Diese Ausbildung findet lehrgangsmäßig auf kommunaler Ebene statt und dauert mindestens 70 Stunden. In einigen Bundesländern ist nach bestandenem Grundlehrgang die Grundausbildung zum Truppmann beendet. In anderen Bundesländern schließt sich die Truppmannausbildung Teil II an, die am Standort durchgeführt wird und 80 Stunden in zwei Jahren umfasst. Ziel dieses Ausbildungsabschnittes sind die selbstständige Wahrnehmung der Truppmannfunktionen im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz sowie standortspezifische Kenntnisse. Die Nachwuchskräfte sollten bis zum erfolgreichen Abschluss des Grundlehrgangs bei Einsatztätigkeiten nur unter Aufsicht eines erfahrenen Feuerwehrangehörigen eingesetzt werden, soweit eine Gefährdung der Nachwuchskräfte nicht ausgeschlossen ist.
An die Truppmannausbildung können sich verschiedene technische Aus- und Fortbildungen anschließen, zum Beispiel in den Bereichen [[Atemschutz]], [[BOS-Funk]], Arbeiten mit der [[Motorkettensäge]], [[Technische Hilfeleistung]], [[Maschinist]], [[Gefährliche Stoffe und Güter]], [[Strahlenschutz]] sowie je nach Bedarf auch Erwerb der Führerscheine der Klassen C1(E) oder C(E).
An die Truppmannausbildung können sich verschiedene technische Aus- und Fortbildungen anschließen, zum Beispiel in den Bereichen [[Atemschutz]], BOS-Funk, Arbeiten mit der Motorkettensäge, Technische Hilfeleistung, Maschinist, Gefährliche Stoffe und Güter, Strahlenschutz sowie je nach Bedarf auch Erwerb der Führerscheine der Klassen C1(E) oder C(E).<br>
An die Truppmannausbildung kann sich die Truppführerausbildung anschließen, die zum Führen eines Trupps innerhalb der Gruppe oder Staffel befähigt.
An die Truppmannausbildung kann sich die Truppführerausbildung anschließen, die zum Führen eines Trupps innerhalb der Gruppe oder Staffel befähigt.
Nach Abschluss der Truppausbildung können die notwendigen Kenntnisse für eine Führungsausbildung    in folgenden Lehrgängen vermittelt werden: [[Gruppenführer]], [[Zugführer]], [[Verbandsführer]], [[Leiter der Feuerwehr]] und andere.
Nach Abschluss der Truppausbildung können die notwendigen Kenntnisse für eine Führungsausbildung    in folgenden Lehrgängen vermittelt werden: Gruppenführer, Zugführer, Verbandsführer, Leiter der Feuerwehr und andere.


Der Werdegang eines Feuerwehrmannes ist in den [[Dienstgrade bei den Feuerwehren|Laufbahnverordnungen]] festgelegt. Die Dienstgrade in der freiwilligen Feuerwehr geben jedoch keine Rangordnung wieder; sie zeigen vielmehr den Ausbildungsstand des jeweiligen Feuerwehrangehörigen an. Die Rangordnung innerhalb der freiwilligen Feuerwehr ergibt sich aus der Funktion, die der jeweilige Feuerwehrangehörige innehat.
Der Werdegang eines Feuerwehrmannes ist in den Dienstgrade bei den Feuerwehren|Laufbahnverordnungen festgelegt. Die Dienstgrade in der freiwilligen Feuerwehr geben jedoch keine Rangordnung wieder; sie zeigen vielmehr den Ausbildungsstand des jeweiligen Feuerwehrangehörigen an. Die Rangordnung innerhalb der freiwilligen Feuerwehr ergibt sich aus der Funktion, die der jeweilige Feuerwehrangehörige innehat.<br>
 
[[Bild:Jugendwehr3.jpeg|thumb|300px|Übung der [[Jugendfeuerwehr]], hier Löschangriff<br>Foto: [https://www.feuerwehr-guestrow.de/ Feuerwehr Güstrow] ]]
Hauptsächlich bei größeren freiwilligen Feuerwehren (etwa von Zugstärke aufwärts) können sich neue Mitglieder nach einer gewissen Probezeit spezialisieren. Auf diese Weise können Sie neben ihrem Grunddienst z.&nbsp;B. ihre privaten oder beruflichen Fähigkeiten mit in die Gemeinschaft einbringen. Um diese Kenntnisse und Fähigkeiten zu kanalisieren, sind solche Feuerwehren heute oft in Fachbereiche strukturiert, dessen Mitglieder sich neben ihrem allgemeinen Feuerwehrdienst aus- und fortbilden. Beispiele für solche Fachbereiche sind: Chemieschutz, [[Notfallseelsorge]], Tierrettung, [[Sanitätsdienst]], Presse-/[[Öffentlichkeitsarbeit]], [[Höhenrettung]] oder der vorbeugende Brandschutz.
Hauptsächlich bei größeren freiwilligen Feuerwehren (etwa von Zugstärke aufwärts) können sich neue Mitglieder nach einer gewissen Probezeit spezialisieren. Auf diese Weise können Sie neben ihrem Grunddienst z.&nbsp;B. ihre privaten oder beruflichen Fähigkeiten mit in die Gemeinschaft einbringen. Um diese Kenntnisse und Fähigkeiten zu kanalisieren, sind solche Feuerwehren heute oft in Fachbereiche strukturiert, dessen Mitglieder sich neben ihrem allgemeinen Feuerwehrdienst aus- und fortbilden. Beispiele für solche Fachbereiche sind: Chemieschutz, Notfallseelsorge, Tierrettung, Sanitätsdienst, Presse-/Öffentlichkeitsarbeit, Höhenrettung oder der vorbeugende [[Brandschutz]].




'''Nachwuchsförderung'''
'''Nachwuchsförderung'''


[[Bild:180px-Jugendfeuerwehr.jpg|thumb|Von [[Jugendfeuerwehr]]leuten vorgenommene Löschangriffsübung. GNU Free Documentation]]
Die Nachwuchsförderung innerhalb einer freiwilligen Feuerwehr kann durch eine [[Jugendfeuerwehr]] durchgeführt werden.
Die Nachwuchsförderung innerhalb einer freiwilligen Feuerwehr kann durch eine [[Jugendfeuerwehr]] durchgeführt werden.




'''Siehe auch:'''
'''siehe auch:'''


* [[Feuerwehr - Zusammenfassung]]
* [[Feuerwehr - Zusammenfassung]]
* [[Feuerwehr in der Schweiz]]


*[[Feuerwehr in Österreich]]
*[[Feuerwehr in der Schweiz]]
*[[Feuerwehr in Südtirol]]




'''Weblinks:'''
'''Weblinks:'''


*[http://dmoz.org/World/Deutsch/Gesellschaft/Sicherheit/Feuerwehr/Feuerwehren/Freiwillige_Feuerwehren/ Freiwillige Feuerwehren im deutschsprachigen Raum (Internet-Verzeichnis ''Open Directory Project'')]
*[http://onlinestreet.de/Gesellschaft/Sicherheit/Feuerwehr/Feuerwehren/Freiwillige_Feuerwehren.html onlinestreet Freiwillige Feuerwehren]  
*[http://www.dfv.org/ Deutscher Feuerwehrverband]
*[http://www.dfv.org/ Deutscher Feuerwehrverband]
*[http://www.feuerwehr.de/ Deutsches Feuerwehrportal]
*[http://www.feuerwehr.de/ Deutsches Feuerwehrportal]
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<br />{{Wikipedia}}
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[[Kategorie:Brandschutz in Betrieben]]
[[Kategorie:Feuerwehr]]
[[Kategorie:Feuerwehr]]
[[Kategorie:Brandschutz]]
[[Kategorie:Brandschutz]]

Aktuelle Version vom 1. Januar 2024, 10:07 Uhr

Signet der freiwilligen Feuerwehr
Freigabe:
Versandhaus Deutscher Feuerwehrverband GmbH
Inhalt eines Kranwagen der Feuerwehr
Foto: FW Waldaschaff
Brandbekämpfung durch die Feuerwehr Waren/ Müritz auch vom Wasser aus
Foto: Müritzportal Stephan Radke.
Freiwillige Feuerwehr der Stadt Rheda-Wiedenbrück
Foto: Michael Wöstheinrich, Rainer Schwarz
Radio 112,
dem neuen Feuerwehr RADIO für den gesamten deutschsprachigen Raum.
So hört es sich an

Eine freiwillige Feuerwehr (offizielle Abkürzung sowohl in Deutschland als auch in Österreich und Südtirol FF, aber inoffiziell auch FFw oder FFW) ist eine öffentliche Feuerwehr, die sich hauptsächlich aus ehrenamtlichen Mitgliedern, mitunter auch einigen hauptamtlichen Kräften (z. B. für den Rettungsdienst etc.) zusammensetzt. Im Gegensatz zur Berufswehr (BF) können letztere in der Regel jedoch nicht ständig einen Zug besetzen. Die Organisation, den Brandschutz größtenteils mit freiwilligen Feuerwehren abzudecken, hat sich vor allem in den deutschsprachigen Ländern durchgesetzt, während in den meisten anderen west- und auch osteuropäischen Ländern andere Organisationsformen vorherrschen.

Freiwillige Feuerwehr Harsewinkel

In Deutschland sind in Stadt|Städten, Gemeinden sowie Ortschaften mit weniger als 100.000 Einwohnern in der Regel freiwillige Feuerwehren für den Brandschutz zuständig. Diese sind generell Körperschaft öffentlichen Rechts|Körperschaften öffentlichen Rechts, und von den mancherorts privat gegründeten Feuerwehrvereinen zu unterscheiden.

Aber auch in Städten mit einer Berufsfeuerwehr haben sich freiwillige Feuerwehren als Unterstützung vielfach bis heute erhalten bzw. werden infolge der kommunalen Finanzknappheit wieder verstärkt ausgebaut.

In Österreich ist die Struktur ähnlich wie in Deutschland aufgebaut. Auch dort gelten in den einzelnen Bundesländern unterschiedliche Feuerwehrgesetze. So gibt es auch dort unterschiedliche Regelungen, was die Errichtung von freiwilligen und Berufsfeuerwehren betrifft. In Tirol z. B. ist grundsätzlich in jeder Gemeinde eine freiwillige Feuerwehr vorgeschrieben. Wenn keine zustande kommen kann, besteht wie in Deutschland die Möglichkeit einer Pflichtfeuerwehr. Vor allem aus finanziellen, aber auch aus historischen Gründen blieben die freiwilligen Strukturen überwiegend erhalten. So gibt es in Österreich nur sechs Berufsfeuerwehren; nämlich in Wien, Linz, Salzburg, Innsbruck, Graz und Klagenfurt. In den Landeshauptstädten Eisenstadt, St. Pölten und Bregenz werden ausschließlich freiwillige Feuerwehren eingesetzt. Außer in Graz gibt es auch in den übrigen Landeshauptstädten freiwillige Feuerwehren.



Die älteste Feuerwehr in Deutschland ist die 1831 gegründete Schwäbisch Gmünder Rettungsgesellschaft in Feuersgefahr. Auch wenn der Begriff Feuerwehr noch nicht angewandt wurde, kann diese als solche gewertet werden.


Geschichte der Feuerwehr

Eine der ältesten freiwilligen Feuerwehren auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschlands ist die freiwillige Feuerwehr der Kreisstadt Saarlouis im heutigen Saarland. Sie wurde 1811 von der damaligen Französische Regierung|französischen Regierung gegründet. Sie ist somit eine der ältesten freiwilligen Feuerwehren des heutigen Deutschlands.
Im Jahre 1811, kurz nach einem in dem Nachbardorf Fraulautern ausgebrochenen großen Brand, wurde auf Beschluss des Magistrats der Stadt Saarlouis die bestehende Feuerlöscher-Kompanie unter Genehmigung des Präfekt (Frankreich)|Präfekten von Metz Vincent-Marie Viénot de Vaublanc durch den Oberbürgermeister Renauld neu organisiert. Diese Neubildung geschah zu einer Zeit, als Napoléon Bonaparte|Napoleon ein Dekret für die Pariser Feuerwehr erlassen hatte, dessen Kerngedanken Freiwilligkeit der Rekrutierung der Mannschaft, militärisch straffe Organisation und unbezahlter Dienst, also Ehrenamtlichkeit, waren. Obwohl dieses Dekret ausdrücklich nur für Paris galt, die Brandschutzproblematik aber überall die gleiche war, erließen in der Folge auch die Präfekturen in Frankreich für ihre Verantwortungsbereiche vergleichbare Dekrete (z. B. der Präfekt Vaublanc für die Stadt Metz 1812).
In Deutschland entstand 1835 die erste deutsch gegründete Feuerwehr. Dies ist die Spritzengemeinschaft Kierspe-Neuenhaus (Nordrhein-Westfahlen, Märkischer Kreis) die auch noch heute als Freiwillige Feuerwehr Neuenhaus existiert. 1846 entstanden dann nach und nach auch andere deutsch gegründete freiwillige Feuerwehren in Heidelberg und Durlach (Karlsruhe). Meist sind sie aus politisch revolutionär eingestellten Turnvereinen hervorgegangen (siehe Badische Revolution).

Die freiwilligen Feuerwehren verwendeten damals neuartige und leistungsfähigere Feuerlöschpumpe|Spritzen, die vom Heidelberger Ingenieur Karl Metz gefertigt wurden. Da diese Spritzen noch muskelbetrieben waren, war ihre Bedienung anstrengend und erforderte besondere Fitness.

Zu den ersten Einsätzen wurde die Heidelberger freiwillige Feuerwehr gar nicht gerufen. Sie beeindruckte den Stadtrat aber dadurch, dass sie sehr schnell und erfolgreich arbeitete mit bisher in der Brandbekämpfung nicht gekannter Organisation und Logistik. Die Idee setzte sich schnell durch, und schon wenige Jahre später gab es in der Region zahlreiche weitere ähnliche Organisationen.

Der Begriff Feuerwehr wurde übrigens 1847 das erste Mal in einer Karlsruher Zeitung verwendet. Christian Hengst hatte 1846 in Durlach eines der ersten freiwilligen Pompier-Corps gegründet und setzte bei einem Großbrand in Karlsruhe die Stadtspritze Nr. 2 von Metz ein. Dies brachte die neuen Methoden der Brandbekämpfung tagelang in die überregionale Presse.

Auch in Österreich wurden in den 1860er Jahren die ersten freiwilligen Feuerwehren gegründet, die auch oft den Rettungsdienst übernahmen. Aus den Reihen der vorher unorganisierten Bürger wurden Feuerwehrvereine gegründet, die dadurch auch leichter Geldmittel erhielten. Die erste freiwillige Betriebsfeuerwehr hatte bereits 1831 die Kaiserlich-Königliche Tabakfabrik in Schwaz in Tirol. Die erste freiwillige Ortsfeuerwehr im heutigen Österreich war die 1857 gegründete Freiwillige Feuerwehr Innsbruck. In der Österreich-Ungarn|österreichisch-ungarischen Monarchie wurde bereits 1851 eine freiwillige Bürgerwehr in Zákupy|Reichstadt in Böhmen gegründet.


Alter Alarmknopf.
Foto: Rainer Schwarz
... und so sieht ein "Neuer" aus
Foto: Rainer Schwarz
Foto: Rainer Schwarz
Funkmeldeempfänger von Peter Stephan
Schleife 1
Schleife 2
Schleife 3

Alarmierung von freiwilligen Mitgliedern

Am Anfang eines jeden Einsatzes der Feuerwehr steht die Alarmierung. Besonders bei freiwilligen Feuerwehren stellt diese Alarmierung ein nicht zu unterschätzendes Problem dar, da die Mitglieder größtenteils nicht zentral erreichbar sind, sondern sich in der Regel an Plätzen befinden, die der Leitstelle nicht direkt bekannt sind, z. B. zu Hause, am Arbeitsplatz oder unterwegs.

Die Alarmierung kann durch unterschiedliche Alarmierungssysteme der Feuerwehr|Alarmierungssysteme, wie durch Sirene (Gerät) oder Funkmeldeempfängern durchgeführt werden. Mobiltelefone werden für Feuerwehren nicht, oder nur für eine optionale Sekundäralarmierung eingesetzt. Im Ernstfall, z. B. bei einem Terroranschlag oder einem Katastrophenfall, würde ein Mobiltelefon aller Erfahrung nach nicht funktionieren, da das Mobilfunknetz durch die erhöhte Gesprächsaktivität komplett überlastet wäre. Aber auch bei Stromausfällen der Sendemasten im Katastrophenfall sind Mobiltelefone nicht erreichbar. Auch in der Silvesternacht sind die Handynetze meist überlastet. Jedoch nimmt die Alarmierung per Flash-SMS mehr und mehr zu, die aber teilweise um ca. 2–3 Minuten später ankommt als die Alarmierung per Funkmeldeempfänger|Pager. In Deutschland laufen Funkmeldeempfänger auf so genannten BOS-Funk-Frequenzen, die ausschließlich für Einsatzkräfte vergeben werden. Auch in Österreich haben die Feuerwehren eigene Frequenzen.

Nach Alarmierung begeben sich die Einsatzkräfte schnellstmöglich zur Feuerwache bzw. zum Feuerwehrhaus.

Bei der Anfahrt mit dem privaten PKW wissen andere Verkehrsteilnehmer meist nicht, dass es sich um eine Einsatzfahrt handelt. Deshalb kennzeichnen in Deutschland manche Feuerwehrleute ihren PKW mit einem Dachaufsetzer, wenn sie Sonderrechte in Anspruch nehmen.

Die Zulässigkeit der Inanspruchnahme von Sonderrechten (ohne Wegerecht), während der Anfahrt zur Feuerwache, mit privaten Kfz. (ohne blaues Rundumlicht und Einsatzhorn), wird in der Rechtsprechung zwar überwiegend bejaht, mehrere Innenministerien, Versicherungsträger oder Landesfeuerwehrverbände untersagen aber die Inanspruchnahme bzw. empfehlen dringend, die Inanspruchname zu unterlassen (Gefahr der strafrechtl. Verfolgung und Schadensersatzanprüche bei Unfällen während solcher Fahrten). Die bloße Kennzeichnung von Privat-Kfz. mit Dachaufsetzern hat keine rechtliche Relevanz.

Ein Wegerecht ist hier generell ausgeschlossen, da blaue Blinklichter und Folgetonhörner in der Regel auf privaten Fahrzeugen nicht installiert werden dürfen, außer es handelt sich um Führungskräfte der Feuerwehr, wie z. B. den Stadtbrandmeister, den Gemeindebrandmeister etc.

Nach dem Anlegen der Persönliche Ausrüstung eines Feuerwehrmannes|Einsatzkleidung folgt das Besetzen der Feuerwehrfahrzeuge und die Fahrt zum Einsatzort (siehe auch Sondersignal).


Eine sehr große Aufgabe besteht heute bei der Feuerwehr im Bereich der Rettung.
Hier einige Bilder von Lasse Schulz, Freiwillige Feuerwehr Unna



hauptamtliche Kräfte

In einigen Städten mit weniger als 100.000 Einwohnern gehören auch hauptamtliche Kräfte zur freiwilligen Feuerwehr. Bei Feuerwehren mit mehr als 200 Einsätzen pro Jahr ist meist ein kleiner Stamm Hauptamtlicher während der normalen Arbeitszeit für die Wartung der Fahrzeuge und Geräte und für kleinere Einsätze zuständig. So werden die ehrenamtlichen Kräfte nicht ständig für Bagatellalarme von ihrer regulären Arbeitsstelle geholt. In einigen Städten mit über 100.000 Einwohnern wurden aufgrund von Sondergenehmigungen keine Berufsfeuerwehren eingerichtet; Beispiele hierfür sind Ulm und Recklinghausen. Auch in Österreich ist dies bei größeren Stadtfeuerwehren üblich. In diesen Fällen sind es Gemeindebedienstete, die dauernd zum Feuerwehrdienst abgestellt werden.



Zivildiener (Ersatzdienstleistende) als Feuerwehrkräfte

In Österreich werden bei großen Feuerwehren oft zusätzlich zum freiwilligen Stamm Zivildiener zum Feuerwehrdienst herangezogen, um die Tagesbereitschaft zu verbessern. Bevorzugt einberufen werden dabei Zivildiener, die bereits vor ihrem Wehrersatzdienst Mitglied einer freiwilligen Feuerwehr waren. Dadurch wird die Ausbildung, die die Zivildiener erhalten müssen, wesentlich erleichtert. Die Zivildiener leisten den Dienst nicht wie die freiwilligen Mitglieder sondern eher wie Berufsfeuerwehrmänner, da sie während ihrer Dienstzeit ständig anwesend sind. Oft bleiben Zivildiener auch nach ihrem abgeleisteten Zivildienst bei einer Feuerwehr weiterhin freiwillige Mitglieder.

In Deutschland werden Wehrersatzdienstleistende bei jeder freiwilligen Feuerwehr, die im Katastrophenschutz eingesetzt wird, aufgenommen, soweit der Kommandant, das Landratsamt und das Kreiswehrersatzamt dem Antrag zustimmen. Sie verpflichten sich, sechs Jahre lang Dienst zu leisten bei einer Mitarbeit von mindestens 120 Stunden im Jahr.
Dabei sind die Ersatzdienstleistenden gleichzeitig Mitglied der Feuerwehr und einer Katastrophenschutz-Einheit, die zwischen 9 und 63 Personen umfasst. Diese Ersatzdienstleistenden sind von der Wehrpflicht befreit, das heißt, sie brauchen den Dienst an der Waffe nicht zu verweigern.


Vorteile dieser Variante sind
  • Der Ersatzdienstleistende kann muss Schule oder Beruf durch den Wehrdienst nicht unterbrechen.
  • Die Ausbildung des Feuerwehrmannes wird gefördert und er leistet innerhalb der 6 Jahre die Arbeits- und Schulleistung ab, die ein durchschnittlicher „Freiwilliger“ in 15 Jahren bringt.


Einsatz auf einem Schrottplatz
Foto: Rainer Schwarz
Innenangriff mit Atemschutz
Foto: Rainer Schwarz

Freiwillige Feuerwehr zur Unterstützung einer Berufsfeuerwehr

Diese Variante ist in allen deutschen Städten mit einer eigenen Berufsfeuerwehr (BF) anzutreffen, so beispielsweise in Berlin, Feuerwehr Frankfurt am Main, Saarbrücken, Salzgitter, Feuerwehr Dortmund, Feuerwehr Koblenz, Feuerwehr Duisburg, Feuerwehr München, Kassel oder Feuerwehr Hamburg. In Berlin oder Hamburg sind die Freiwilligen zum Teil zu zehn Dienststunden im Monat auf der Wache verpflichtet. So wird die BF entlastet und der Ausbildungsstand der freiwilligen Feuerwehr hoch gehalten. Auch in den größeren österreichischen Landeshauptstädten existiert dieses Nebeneinander beider Feuerwehrstrukturen. Die freiwilligen Feuerwehren sind fest in die Organisation der jeweiligen Berufsfeuerwehr eingebunden. Sie werden bei Großschadenslage, zur Ablösung längeren Einsätzen und bei einer Vielzahl von Ereignissen (Sturmschaden, Silvester, etc.) zur gleichen Zeit alarmiert. In Hamburg nehmen die freiwilligen Feuerwehren in einigen Stadtrandgebieten an eingehenderen Schulungen teil, um Erste Hilfe über die für Feuerwehrmänner üblichen Standards hinaus leisten zu können. Dazu zählen auch Einsätze mittels Defibrillatoren. Dadurch können längere Anfahrtszeiten von Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen überbrückt werden. Manche freiwillige Feuerwehren werden aber auch bei normalen Einsätzen parallel zur Berufsfeuerwehr alarmiert. Durch die meist kürzere Anfahrt und die gute Ortskenntnis können so wichtige Minuten gewonnen werden. Zudem haben in vielen deutschen Städten freiwillige Feuerwehren Spezialaufgaben. Berufsfeuerwehr und freiwillige Feuerwehr arbeiten dann Hand in Hand zusammen und ergänzen sich in ihren Fähigkeiten.

Fotos: BR


Auch in österreichischen Städten bestehen zum Teil freiwillige Feuerwehren zusätzlich zu den Berufsfeuerwehren, die je nach Einsatzumfang nachalarmiert werden, wie beispielsweise in Innsbruck. Auch in Wien gibt es noch zwei freiwillige Feuerwehren am nördlichen Stadtrand. Früher waren rund um Wien speziell organisierte Züge vorhanden, die bei Großeinsätzen der Feuerwehren bereits vorher zugeteilte Feuerwachen besetzten. Durch die Reorganisation in Niederösterreich nimmt das heute der Katastrophenhilfsdienst der benachbarten Bezirke wahr.


weitere Formen

Das freiwillige Feuerwehrwesen ist nach der Größe der Feuerwehren unterschiedlich strukturiert. Dabei unterscheidet man in vielen Bundesländern zwischen

  • Feuerwehren mit Grundausstattung
  • Stützpunktfeuerwehren
  • Schwerpunktfeuerwehren

Abhängig von der Einwohnerzahl, dem Gefahrenpotential der angesiedelten Firmen, der örtlichen Verkehrsinfrastruktur (z. B. Außerortsstraße|Landstraßen oder Autobahnkreuze) und verschiedenen anderen Faktoren wird jede freiwillige Feuerwehr in eine dieser Gruppen eingestuft.

Unter einer Feuerwehr mit Grundausstattung versteht man in der Regel eine Feuerwehr mit einem Fahrzeug. Darüber hinaus liegt oft schon die Erfordernis einer Stützpunktfeuerwehr vor. Schwerpunktfeuerwehren haben dagegen komplexe Zusatzaufgaben zu bewältigen, z. B. auf Autobahnen und bei Betrieben mit besonderen Gefahrenpotentialen.

Die Einteilung in Österreich erfolgt ähnlich, wobei die minimale Ausrüstung durch eine Mindestausrüstungsverordnung festgelegt ist. Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Ausrüstung wird von der Gemeinde oder von der Feuerwehr selbst nach Bedarf festgestellt und finanziert. Feuerwehren, die für überörtliche und überregionale Hilfen ausgerüstet sind, werden je nach Größe ihres Einsatzgebietes und ihrer Ausrüstung als Stützpunkte der Rangordnungen I bis III bezeichnet. Für spezielle Anforderungen werden von den Landesfeuerwehrverbänden auch Sonderdienste eingerichtet, die bei einzelnen Feuerwehren stationiert sind. Beispiele sind der Strahlenschutzdienst, der Sprengdienst oder der Tauchdienst.


Karriere in der freiwilligen Feuerwehr

Um in eine freiwillige Feuerwehr eintreten zu können, bedarf es im Allgemeinen einer schriftliche Bewerbung bei der für den Brandschutz zuständigen Institution (z. B. Referat Feuerwehr und Katastrophenschutz der Gemeinde). Die Bewerber werden zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, in welchem sie über die Rechte und Pflichten im Feuerwehrdienst aufgeklärt werden. In Deutschland ist dann gegebenenfalls ein Gesundheitszeugnis nach G26.3 der Berufsgenossenschaft einzuholen, welches ihre Tauglichkeit für Arbeiten unter Atemschutz nachweist. Nach dem Ermessen der Kommune kann ein polizeiliches Führungszeugnis gefordert werden, das frei von Einträgen sein sollte.
Die Entscheidung über die Aufnahme liegt je nach Bundesland bei verschiedenen Stellen. Das kann der Stadt-/Gemeinderat oder auch der Leiter der Feuerwehr sein.

Die Ausbildung in der freiwilligen Feuerwehr findet auf kommunaler Ebene oder Landesebene statt. Sie gliedert sich in Trupp-, Führungs- sowie technische Ausbildung.

Beim Grundlehrgang (in manchen Bundesländern auch Truppmannausbildung Teil I, mittlerweile Module 1–4) werden Grundkenntnisse vermittelt. Diese Ausbildung findet lehrgangsmäßig auf kommunaler Ebene statt und dauert mindestens 70 Stunden. In einigen Bundesländern ist nach bestandenem Grundlehrgang die Grundausbildung zum Truppmann beendet. In anderen Bundesländern schließt sich die Truppmannausbildung Teil II an, die am Standort durchgeführt wird und 80 Stunden in zwei Jahren umfasst. Ziel dieses Ausbildungsabschnittes sind die selbstständige Wahrnehmung der Truppmannfunktionen im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz sowie standortspezifische Kenntnisse. Die Nachwuchskräfte sollten bis zum erfolgreichen Abschluss des Grundlehrgangs bei Einsatztätigkeiten nur unter Aufsicht eines erfahrenen Feuerwehrangehörigen eingesetzt werden, soweit eine Gefährdung der Nachwuchskräfte nicht ausgeschlossen ist. An die Truppmannausbildung können sich verschiedene technische Aus- und Fortbildungen anschließen, zum Beispiel in den Bereichen Atemschutz, BOS-Funk, Arbeiten mit der Motorkettensäge, Technische Hilfeleistung, Maschinist, Gefährliche Stoffe und Güter, Strahlenschutz sowie je nach Bedarf auch Erwerb der Führerscheine der Klassen C1(E) oder C(E).
An die Truppmannausbildung kann sich die Truppführerausbildung anschließen, die zum Führen eines Trupps innerhalb der Gruppe oder Staffel befähigt. Nach Abschluss der Truppausbildung können die notwendigen Kenntnisse für eine Führungsausbildung in folgenden Lehrgängen vermittelt werden: Gruppenführer, Zugführer, Verbandsführer, Leiter der Feuerwehr und andere.

Der Werdegang eines Feuerwehrmannes ist in den Dienstgrade bei den Feuerwehren|Laufbahnverordnungen festgelegt. Die Dienstgrade in der freiwilligen Feuerwehr geben jedoch keine Rangordnung wieder; sie zeigen vielmehr den Ausbildungsstand des jeweiligen Feuerwehrangehörigen an. Die Rangordnung innerhalb der freiwilligen Feuerwehr ergibt sich aus der Funktion, die der jeweilige Feuerwehrangehörige innehat.

Übung der Jugendfeuerwehr, hier Löschangriff
Foto: Feuerwehr Güstrow

Hauptsächlich bei größeren freiwilligen Feuerwehren (etwa von Zugstärke aufwärts) können sich neue Mitglieder nach einer gewissen Probezeit spezialisieren. Auf diese Weise können Sie neben ihrem Grunddienst z. B. ihre privaten oder beruflichen Fähigkeiten mit in die Gemeinschaft einbringen. Um diese Kenntnisse und Fähigkeiten zu kanalisieren, sind solche Feuerwehren heute oft in Fachbereiche strukturiert, dessen Mitglieder sich neben ihrem allgemeinen Feuerwehrdienst aus- und fortbilden. Beispiele für solche Fachbereiche sind: Chemieschutz, Notfallseelsorge, Tierrettung, Sanitätsdienst, Presse-/Öffentlichkeitsarbeit, Höhenrettung oder der vorbeugende Brandschutz.


Nachwuchsförderung

Die Nachwuchsförderung innerhalb einer freiwilligen Feuerwehr kann durch eine Jugendfeuerwehr durchgeführt werden.


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