Kompression

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Dass Stoffe einer Kompression (Verdichtung, Komprimierung) Widerstand entgegensetzen, beruht in erster Linie auf Wechselwirkungen der enthaltenen Elektronen.

Campinggasflaschen; Propan / Butan. „Als Flüssiggas werden durch Kühlung oder Kompression verflüssigte Gase (Kohlenwasserstoff) bezeichnet, die entweder bei Normaldruck aufgrund der Verdampfungsenthalpie bei entsprechender Wärmeisolation kalt und flüssig bleiben oder, um flüssig zu bleiben, unter Druck stehen.“
Foto: Rainer Schwarz
mit dem Anlasser wird der Motor auf Anlassdrehzahl gebracht bei jedem Zylinder nacheinander der Spitzendruck gemessen.
Foto: Rainer Schwarz


Allgemeines

Die Kompression ist ein (allseitiges) Zusammendrücken eines Körpers/massegefüllten Raumes, welches sein Volumen verringert und seine Dichte (Physik) Massendichte) erhöht. Körper werden nur als kompressibel bezeichnet, wenn die auftretenden Druckveränderungen ausreichen, um merkliche Dichteänderungen zu verursachen, was meist (nur) bei Gasen der Fall ist. Wenn keine merklichen Dichteänderungen auftreten, nennt man die Körper Inkompressibilität|inkompressibel (siehe auch inkompressibles Fluid).

In der Festigkeitslehre wird im Allgemeinen jeder Festkörper als Verformung|verformbar angenommen (in Form (reiner Schub) als auch hydrostatische Volumenveränderungen (kompressibel)). Nach dem Vorgang ist der Körper verdichtet (komprimiert). In der Regel erfolgt nur eine elastische Verformung; d. h. beim Nachlassen des Drucks kehrt sich die Verdichtung wieder um, der Körper dehnt sich wieder aus (Expansion). Abhängig vom Material kann aber auch eine bleibende Änderung der Struktur eintreten (z. B. plastische Verformung, Zerbröseln von Beton, Kornumlagerungen im Grundbau).

Der Kompressionsmodul beschreibt nur den spontan elastischen Anteil (des hydrostatischen Anteiles) der Volumenänderung, weder plastische noch Bruchmechanik|bruchmechanische noch viskoelastische Anteile gehen ein, auch eventuelle thermische Verformungen werden vorher abgezogen.

Die Beziehung zwischen dem Volumen eines Festkörpers und dem auf ihn wirkenden äußeren Spannungszustand #Hydrostatischer Spannungszustand|hydrostatischen Druck wird beschrieben durch die Zustandsgleichung von Birch-Murnaghan|Gleichungen nach Murnaghan und Birch.


Definition

Der Kompressionsmodul ist definiert über die spontan elastische Veränderung des Volumens (und damit der Dichte) zufolge eines Drucks bzw. mechanischer Spannung:

Dabei stehen die einzelnen Formelzeichen für folgende Größen:

        – Volumen
       – infinitesimale Druckänderung
      – infinitesimale Volumenänderung
– relative Volumenänderung.

Das negative Vorzeichen wurde gewählt, da Druckzuwachs das Volumen verringert ( ist negativ), praktischerweise aber positiv sein sollte. Der Kompressionsmodul hängt u. a. von der Temperatur und vom Druck ab.

Der Kompressionsmodul stellt eine Mechanische Spannung|Spannung bzw. jenen fiktiven Druck dar, bei dem das Volumen zu Null werden würde, wenn lineare Elastizität, d. h. , und geometrische Linearität in den Ortskoordinaten (somit nicht in den Materialkoordinaten) gegeben wäre, also der Kompressionsmodul bei höheren Drücken nicht ansteigen würde.


Kompressibilität

Bei Gasen und Flüssigkeiten wird statt des Kompressionsmoduls oft sein Kehrwert verwendet. Dieser wird Kompressibilität (Formelzeichen: Kappa|κ oder Chi|χ) oder auch Kompressibilitätskoeffizient genannt:

.

Man unterscheidet

  • isotherme Kompressibilität (bei konstanter Temperatur und konstanter Teilchenzahl ), wobei die Freie Energie ist:
  • adiabatische Kompressibilität (bei konstanter Entropie (Thermodynamik)|Entropie und konstanter Teilchenzahl ), wobei die Innere Energie ist:

In der Näherung eines Ideales Gas|idealen Gases berechnet sich

  • die isotherme Kompressibilität nach dem Boyle-Mariotte-Gesetz:
  • die adiabatische Kompressibilität nach der Adiabatische Zustandsänderung|Adiabatengleichung für ein ideales Gas:

wobei (oft auch als bezeichnet) der Isentropenexponent ist.

Die Kompressibilität von Flüssigkeiten wurde lange bezweifelt, bis sie John Canton 1761, Jacob Perkins 1820 und Hans Christian Oersted 1822 durch Messungen nachweisen konnten.


Kompressionsmodul von Festkörpern mit isotropem Materialverhalten

Unter Voraussetzung linear-elastischen Verhaltens und isotropen Materials kann man den Kompressionsmodul aus anderen Elastizitätskonstanten berechnen:

mit

Elastizitätsmodul
Schubmodul
  – Poissonzahl


Wasser

Der Kompressionsmodul von Wasser beträgt bei einer Temperatur von 10 °C unter Normaldruck 2,08·109 Pa bei 0,1 MPa und 2,68·109 Pa bei 100 MPa.
Bezieht man die Kompressibilität des Wassers in die Berechnung des Drucks mit ein, ergibt sich mit der Kompressibilität

das rechte Diagramm.
Bei einer Dichte von 1000 kg/m³ an der Oberfläche erhöht sich durch die Kompressibilität des Wassers die Dichte in 12 km Tiefe auf dort 1051 kg/m³.
Der zusätzliche Druck durch die höhere Dichte von Wasser in der Tiefe beläuft sich auf etwa 2,6 Prozent gegenüber dem Wert bei Vernachlässigung der Kompressibilität.
Hierbei bleiben jedoch die im Meer weiterhin vorherrschenden Einflüsse von Temperatur, Gas- und Salzgehalten unberücksichtigt.



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