Brandschutzplan: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:FeuerbalkonP6030153.jpg|thumb|350px|So genannte [[Fluchtbalkon]]e<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]]]]
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Ein '''Brandschutzplan''' ist ein [[Grundriss]]plan von Gebäude(-komplexen), der alle maßgeblichen Brandschutzeinrichtungen und [[Fluchtweg]]e darstellt.
Ein Brandschutzplan ist ein Grundriss von Gebäudekomplexen, der alle maßgeblichen Brandschutzeinrichtungen und [[Fluchtweg]]e darstellt.




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Der Feuerwehrplan dient den Einsatzkräften der schnellen Orientierung im Gebäude. Er gibt Aufschluss über Angriffswege, Löscheinrichtungen und Gefahrenschwerpunkte sowie Ansammlungen von brennbaren Materialien.  
Der Feuerwehrplan dient den Einsatzkräften der schnellen Orientierung im Gebäude. Er gibt Aufschluss über Angriffswege, Löscheinrichtungen und Gefahrenschwerpunkte sowie Ansammlungen von brennbaren Materialien.  


[[Flucht- und Rettungsplan|Flucht- und Rettungspläne]] dienen den Besuchern und Beschäftigten in einem Gebäude dazu, auf schnellstem und sichersten Weg das Gebäude im Brand- oder Gefahrenfall zu verlassen. Darüber hinaus beinhaltet dieser Plan kurze aber wichtige Informationen zum Verhalten im Brand- und Gefahrenfall. Weiter können auch in Zusammenarbeit mit den Behörden sogenannte Evakuierungspläne erstellt werden. Diese beinhalten genaue Anweisungen für Einsatzkräfte und mit dem Brandschutz betrauten Personen, was im Brand- und Gefahrenfall zu tun ist.
Flucht- und Rettungspläne dienen den Besuchern und Beschäftigten in einem Gebäude dazu, auf schnellstem und sichersten Weg das Gebäude im Brand- oder Gefahrenfall zu verlassen. Darüber hinaus beinhaltet dieser Plan kurze aber wichtige Informationen zum Verhalten im Brand- und Gefahrenfall. Weiter können auch in Zusammenarbeit mit den Behörden sogenannte Evakuierungspläne erstellt werden. Diese beinhalten genaue Anweisungen für Einsatzkräfte und mit dem Brandschutz betrauten Personen, was im Brand- und Gefahrenfall zu tun ist.


Je ausgeprägter die Hilflosigkeit der Menschen im Gebäude, desto größer die Gefahr für sie. Hilflosigkeit kann hierbei unter anderem durch Immobilität und / oder Orientierungslosigkeit hervorgerufen werden. Daraus resultiert die Tatsache, dass Flucht- und Rettungspläne vor allem in öffentlichen Gebäuden, an Orten für Massenveranstaltungen, in Hotels, Krankenhäusern usw. vorhanden und auf dem aktuellen Stand sein müssen.
Je ausgeprägter die Hilflosigkeit der Menschen im Gebäude, desto größer die Gefahr für sie. Hilflosigkeit kann hierbei unter anderem durch Immobilität und / oder Orientierungslosigkeit hervorgerufen werden. Daraus resultiert die Tatsache, dass Flucht- und Rettungspläne vor allem in öffentlichen Gebäuden, an Orten für Massenveranstaltungen, in Hotels, Krankenhäusern usw. vorhanden und auf dem aktuellen Stand sein müssen.
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In Deutschland wird als Synonym oft der Begriff „Feuerwehrplan“ verwendet. Der Begriff „Feuerwehrplan“ ist auch im Baurecht (z.B. Verkaufsstättenverordnung) verankert und somit rechtmäßiger einzusetzen als Brandschutzplan.
In Deutschland wird als Synonym oft der Begriff „Feuerwehrplan“ verwendet. Der Begriff „Feuerwehrplan“ ist auch im Baurecht (z.B. Verkaufsstättenverordnung) verankert und somit rechtmäßiger einzusetzen als Brandschutzplan.
Der „Feuerwehrplan“ unterscheidet sich grundsätzlich von „Flucht- und Rettungsplänen“. Letztgenannte werden primär für die Nutzer von baulichen Anlagen erstellt, während Feuerwehrpläne für Einsatzkräfte erstellt werden und weitergehende Informationen über Gefahrenstellen (zum Beispiel den Standort von Gastanks oder Gefahrstofflagern) beinhalten.
Der „Feuerwehrplan“ unterscheidet sich grundsätzlich von „Flucht- und Rettungsplänen“. Letztgenannte werden primär für die Nutzer von baulichen Anlagen erstellt, während Feuerwehrpläne für Einsatzkräfte erstellt werden und weitergehende Informationen über Gefahrenstellen (zum Beispiel den Standort von Gastanks oder Gefahrstofflagern) beinhalten.
Beide Begriffe sind durch DIN-Normen klar definiert. Von [[Einsatzplan|„Feuerwehreinsatzplan“]] spricht man, wenn zusätzlich zu einer grafischen Darstellung (Feuerwehrplan) Textinformationen gegeben werden.
Beide Begriffe sind durch DIN-Normen klar definiert. Von einem Feuerwehreinsatzplan spricht man, wenn zusätzlich zu einer grafischen Darstellung (Feuerwehrplan) Textinformationen gegeben werden.


In Deutschland wurde der Begriff ''Brandschutzplan'' vom Verband der Schadensversicherer geprägt.  
In Deutschland wurde der Begriff ''Brandschutzplan'' vom Verband der Schadensversicherer geprägt.  
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'''Formale Ansprüche an die Darstellung'''
'''formale Ansprüche an die Darstellung'''


Deutsche Brandschutzpläne haben in der Regel das Format DIN A 3 oder DIN A 4. Sollte aufgrund der Ausmaße des dargestellten Areals eine simple Darstellung auf einem solchen Papier nicht hinreichend möglich sein, so ist der Umfang des Plans auf mehrere Blätter auszuweiten; ''zusätzlich'' muss ein Übersichtsplan als Teil des Feuerwehrplans erstellt werden. Detaillierte Vorgaben zur Darstellung werden häufig in den technischen Anschlussbedingungen <ref>[http://din-14675.de/din14675_tab.htm Download von über 470 technischen Aufschaltbedingungen für Brandmeldeanlagen aus ganz Deutschland]</ref> für Brandmeldeanlagen nach [[DIN 14675]] festgelegt.  
Deutsche Brandschutzpläne haben in der Regel das Format DIN A 3 oder DIN A 4. Sollte aufgrund der Ausmaße des dargestellten Areals eine simple Darstellung auf einem solchen Papier nicht hinreichend möglich sein, so ist der Umfang des Plans auf mehrere Blätter auszuweiten; ''zusätzlich'' muss ein Übersichtsplan als Teil des Feuerwehrplans erstellt werden. Detaillierte Vorgaben zur Darstellung werden häufig in den technischen Anschlussbedingungen <ref>[http://din-14675.de/din14675_tab.htm Download von über 470 technischen Aufschaltbedingungen für Brandmeldeanlagen aus ganz Deutschland]</ref> für Brandmeldeanlagen nach [[DIN 14675]] festgelegt.  
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*FwDV 2 Feuerwehr Grundlehrgang, L. Schott+M. Ritter, Wenzel Verlag, ISBN 3-88293-025-X
*FwDV 2 Feuerwehr Grundlehrgang, L. Schott+M. Ritter, Wenzel Verlag, ISBN 3-88293-025-X
*DIN 14095: Feuerwehrpläne für bauliche Anlagen
*DIN 14095: Feuerwehrpläne für bauliche Anlagen
*Brandschutzatlas, FeuerTRUTZ GmbH Verlag für Brandschutzpublikationen
*[[TRVB]] O 121/04  Richtlinien für Österreich
*[[TRVB]] O 121/04  Richtlinien für Österreich


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* '''Siehe auch.:'''   
'''siehe auch.:'''   


* [[Brandschutz-Patente]] oder  
* [[Brandschutz-Patente]] oder  
* '''[[Standortanzeige von Feuerlöschsystemen]]'''
* [[Standortanzeige von Feuerlöschsystemen]]
* [[Brandschutzkonzept]]
* [[Brandschutzplan]]
* [[Brandschutzzeichen]]
* [[Brandverhütungsschau]]
* [[Fluchtbalkon]]
* [[Fluchttreppe]]
* [[Fluchtweg]]
* [[Fluchtweg- und Treppensicherung mittels Wassernebel-Niederdruck]]
* [[Notausgang]]
* [[Notausgang]]
* [[Fluchttreppe]]
* [[Notbeleuchtung]]
* Evakuierungssimulation
* [[Notlichtsystem - Voraussetzungen]]
* EN 1125
* [["Laser Orientation System 50" (LOS-50)]]
* [[Fluchtweg]]  
* [[Versammlungsstättenverordnung]]  
* [[Versammlungsstättenverordnung]]  
* [[Brandschutzplan]]


: [[Brandverhütungsschau]]


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Aktuelle Version vom 26. Dezember 2023, 16:48 Uhr

so genannte Fluchtbalkone
Foto: Rainer Schwarz

Ein Brandschutzplan ist ein Grundriss von Gebäudekomplexen, der alle maßgeblichen Brandschutzeinrichtungen und Fluchtwege darstellt.


Allgemeines

Der Feuerwehrplan dient den Einsatzkräften der schnellen Orientierung im Gebäude. Er gibt Aufschluss über Angriffswege, Löscheinrichtungen und Gefahrenschwerpunkte sowie Ansammlungen von brennbaren Materialien.

Flucht- und Rettungspläne dienen den Besuchern und Beschäftigten in einem Gebäude dazu, auf schnellstem und sichersten Weg das Gebäude im Brand- oder Gefahrenfall zu verlassen. Darüber hinaus beinhaltet dieser Plan kurze aber wichtige Informationen zum Verhalten im Brand- und Gefahrenfall. Weiter können auch in Zusammenarbeit mit den Behörden sogenannte Evakuierungspläne erstellt werden. Diese beinhalten genaue Anweisungen für Einsatzkräfte und mit dem Brandschutz betrauten Personen, was im Brand- und Gefahrenfall zu tun ist.

Je ausgeprägter die Hilflosigkeit der Menschen im Gebäude, desto größer die Gefahr für sie. Hilflosigkeit kann hierbei unter anderem durch Immobilität und / oder Orientierungslosigkeit hervorgerufen werden. Daraus resultiert die Tatsache, dass Flucht- und Rettungspläne vor allem in öffentlichen Gebäuden, an Orten für Massenveranstaltungen, in Hotels, Krankenhäusern usw. vorhanden und auf dem aktuellen Stand sein müssen.


Terminologie

In Deutschland wird als Synonym oft der Begriff „Feuerwehrplan“ verwendet. Der Begriff „Feuerwehrplan“ ist auch im Baurecht (z.B. Verkaufsstättenverordnung) verankert und somit rechtmäßiger einzusetzen als Brandschutzplan. Der „Feuerwehrplan“ unterscheidet sich grundsätzlich von „Flucht- und Rettungsplänen“. Letztgenannte werden primär für die Nutzer von baulichen Anlagen erstellt, während Feuerwehrpläne für Einsatzkräfte erstellt werden und weitergehende Informationen über Gefahrenstellen (zum Beispiel den Standort von Gastanks oder Gefahrstofflagern) beinhalten. Beide Begriffe sind durch DIN-Normen klar definiert. Von einem Feuerwehreinsatzplan spricht man, wenn zusätzlich zu einer grafischen Darstellung (Feuerwehrplan) Textinformationen gegeben werden.

In Deutschland wurde der Begriff Brandschutzplan vom Verband der Schadensversicherer geprägt.

In Österreich wird der Brandschutzplan und seine rechtlichen Hintergründe in der TRVB O121 beschrieben.


formale Ansprüche an die Darstellung

Deutsche Brandschutzpläne haben in der Regel das Format DIN A 3 oder DIN A 4. Sollte aufgrund der Ausmaße des dargestellten Areals eine simple Darstellung auf einem solchen Papier nicht hinreichend möglich sein, so ist der Umfang des Plans auf mehrere Blätter auszuweiten; zusätzlich muss ein Übersichtsplan als Teil des Feuerwehrplans erstellt werden. Detaillierte Vorgaben zur Darstellung werden häufig in den technischen Anschlussbedingungen <ref>Download von über 470 technischen Aufschaltbedingungen für Brandmeldeanlagen aus ganz Deutschland</ref> für Brandmeldeanlagen nach DIN 14675 festgelegt.


Literatur

  • FwDV 2 Feuerwehr Grundlehrgang, L. Schott+M. Ritter, Wenzel Verlag, ISBN 3-88293-025-X
  • DIN 14095: Feuerwehrpläne für bauliche Anlagen
  • TRVB O 121/04 Richtlinien für Österreich



siehe auch.:



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