Eliminationsverfahren

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Stromverteilerkasten nach einem Blitzschlag. Im Eliminationsverfahren wird auch ein Blitzeinschlag beachtet.
Foto: PRW

deutsch:
Beim Eleminationsverfahren oder auch Eliminierungsverfahren handelt es sich um eine Arbeitsweise, bei der alle objektiv möglichen Brandursachen in einer Versionsliste aufgestellt werden.
Diese Liste kann praktischerweise tatsächlich notiert werden oder der Brandursachenermittler arbeitet diese Aufstellung gedanklich ab.
Für alle in Betracht zu ziehenden Brandursachen wird das Pro und Kontra abgewägt.
Man versucht also auf diese Art und Weise nach und nach Brandursachen mit ziemlicher oder hoher Sicherheit, möglichst nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten, auszuschließen, um am Ende auf die wahrscheinlichste Brandursache zu schließen.

Das Verfahren ist auch auf anderen Arbeitsgebieten anwendbar. In der Brandursachenermittlung ist es neuerdings nicht ganz unumstritten, führt aber doch oft zum Erfolg. Es gibt Fachleute, die der Meinung sind, dass ein Positivbeweis den neuesten Anforderungen (2020) besser entsprechen würde (unter Berufung auf den amerikanischen Standard NFPA 921). Das würde bedeuten, dass man an einer Brandstelle nur die eine und auch tatsächlich zutreffende Brandursache findet und eindeutig nachweisen kann.
Aber genau das gelingt in den seltensten Brandfällen, so wie kürzlich mit eigener beruflicher Erfahrung befasst:
Brandstiftung in einem alten Stall ohne weiteren Schaden und Feststellung von vier Brandstellen in Verbindung mit ausgebrachter brennbarer Flüssigkeit, die weit genug von einander entfernt waren, so dass man einen Brandübertritt ausschließen konnte.

Auch bei einem angenommenen Zimmerbrand wegen eines vermeintlichen eletrischen Kurzschlusses würden sich die meisten Gutachter immer die Möglichkeit einer anderen Brandursache (zum Beispiel doch angesteckt) offen lassen.

Siehe dazu: * Rechtsprechung des OLG Jena aus dem Jahr 2012 nach einem Brand.
In diesem Urteil wird ausdrücklich ein fehlendes Eliminationsverfahren beanstandet.

english:

The elimination process is a way of working in which all objectively possible causes of fire are listed in a version list. This list can actually be conveniently noted down or the fire cause investigator works through this list in thought. The pros and cons are weighed up for all the causes of the fire to be considered. In this way, one tries to gradually rule out the causes of fire with a fair or high degree of certainty, if possible from a scientific point of view, in order to ultimately conclude the most likely cause of the fire.

The procedure can also be used in other areas of work. When it comes to determining the cause of fire, it has recently become controversial, but it often leads to success. There are experts who are of the opinion that positive evidence would better meet the latest requirements (2020) (citing the American standard NFPA 921). That would mean that at a fire site only one and actually applicable cause of the fire can be found and clearly proven. But that is exactly what works in the rarest of fire cases, as I recently looked at with my own professional experience: Arson in an old stable with no further damage and detection of four points of fire in connection with released flammable liquid, which were far enough apart so that a spread of fire could be ruled out.

Even in the case of an assumed room fire due to an alleged electrical short circuit, most experts would always leave the possibility of another cause of the fire open (for example infected).

See: * Case law of the OLG Jena from 2012 after a fire. This judgment expressly criticizes the lack of an elimination procedure.

Autor: Ing. Jörg Cicha





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