Flash over: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Begriff flash over wird in Berichten, Brandmeldungen oder sonstigen Publikationen oftmals überstrapaziert, aber die Bedingungen für diese Branderscheinung liegen längst nicht bei allen Bränden vor.
Der Begriff flash over wird in Berichten, Brandmeldungen oder sonstigen Publikationen oftmals überstrapaziert, aber die Bedingungen für diese Branderscheinung liegen längst nicht bei allen Bränden vor.




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<br> Übersetzung: Susanne Mahrwald
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aus wikipedia
Autor: [[Jörg Cicha]]
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Der '''Flashover''' (je nach Schreibweise auch Flash-Over, Flash-over, F/O genannt) ist eine Phase innerhalb eines Brandereignisses und bezeichnet den Übergang eines [[Brand|Schadenfeuers]] (z.&nbsp;B. Zimmerbrand) von der Entstehungsphase hin zur Vollbrandphase. Dieser Vorgang ereignet sich zumeist sehr rasch über den gesamten Brandraum.
Der '''Flashover''' (je nach Schreibweise auch Flash-Over, Flash-over, F/O genannt) ist eine Phase innerhalb eines Brandereignisses und bezeichnet den Übergang eines [[Brand|Schadenfeuers]] (z.&nbsp;B. Zimmerbrand) von der Entstehungsphase hin zur Vollbrandphase. Dieser Vorgang ereignet sich zumeist sehr rasch über den gesamten Brandraum.

Version vom 9. Februar 2015, 21:40 Uhr

Unter einem flash over (engl.) versteht man einen Flammenüberschlag. Dieser entsteht beim Brand in einem geschlossenen Raum, indem sich die brennbaren Pyrolysegase ansammeln können. Ab einer Temperatur von ca. 600°C entzünden sich diese Gase im gesamten Raum schlagartig. Man spricht auch vom Durchzünden. Dies ist der Übergang vom Entstehungs-zum Vollbrand, wobei schnell Temperaturen von über 1000 °C erreicht werden. Es steht nicht nur der Brandraum auf einmal schlagartig in Flammen, sondern die Flammen oder Flammenfront schlägt auch meistens mit erheblicher Wucht nach außen. Die Gefährdung für Feuerwehrleute ist auf keinen Fall zu unterschätzen.

Der Begriff flash over wird in Berichten, Brandmeldungen oder sonstigen Publikationen oftmals überstrapaziert, aber die Bedingungen für diese Branderscheinung liegen längst nicht bei allen Bränden vor.


Englisch:

A flashover occurs during a fire in en enclosed area where combustible pyrolysis gases accumulate. These gases ignite abruptly in the whole area at a temperature of approximately 600 °C. Therefore, it is also refered to through-ignition. It is the transition from an incipient fire to a fully developed fire in which temperatures of over 1000 °C occure. In the course of a flashover not only the affected area is abruptly aflame but the flames often burst outside with full force. Thus, the threat of a flashover for fire fighters should not be underestimated.


Übersetzung: Susanne Mahrwald


Autor: Jörg Cicha



aus wikipedia

Der Flashover (je nach Schreibweise auch Flash-Over, Flash-over, F/O genannt) ist eine Phase innerhalb eines Brandereignisses und bezeichnet den Übergang eines Schadenfeuers (z. B. Zimmerbrand) von der Entstehungsphase hin zur Vollbrandphase. Dieser Vorgang ereignet sich zumeist sehr rasch über den gesamten Brandraum.

Idealisiertes Temperatur-Zeit-Diagramm eines Zimmerbrandes, nach Karlsson und Quintiere. Gemeinfrei.


Siehe:


Definition

Die Definition der Internationalen Organisation für Normung für den Flashover lautet: „Der schnelle Übergang aller Oberflächen brennbarer Materialien eines Raumes hin zu einem Feuer.“

Im Brandschutzingenieurwesen wird er als Grenze zwischen der Entstehungsphase (Pre-Flashover) und dem Vollbrand (Post-Flashover) eines Zimmerbrandes beschrieben. Allgemeines Kriterium für den Flashover ist der Anstieg der Raumtemperatur auf 500 - 600 °C, eine Wärmestromdichte (der Flammen und des Rauches) von 15 bis 20 kW/m² oder herausschlagende Flammen aus den Raumöffnungen. Je nach Ventilierung und Brandlast kommt es nach 10 bis 15 Minuten zum Flashover.


Entstehung

In der Entstehungsphase brennen zunächst Einrichtungsgegenstände (z. B. Sofa, Tisch, Möbel) und bilden Verbrennungsgase und Pyrolysegase. Kann der entstandene Rauch nicht durch Raumöffnungen abgeführt werden, kommt es zu einem Wärmestau an der Decke. Die stark erwärmte Rauchschicht strahlt nun auf die gesamten Einrichtungsgegenstände eine immer weiter steigende Wärmestrahlung aus. Zeitgleich steigt die Temperatur im gesamten Brandraum. Die Oberflächen der noch nicht brennenden - aber brennbaren - Gegenstände pyrolisieren aus und zünden dann bei 15 bis 20 kW/m² Wärmestromdichte (siehe auch Solarkonstante) oder einer Rauchgastemperatur von 500 - 600 °C schlagartig ohne Zündflamme. Die horizontale Flammenausbreitungsgeschwindigkeit im Raum (Entzünden weiteren Materials durch bereits brennende Gegenstände) beträgt dann etwa 10 m/min. Das Resultat ist ein Vollbrand des Raumes und Temperaturen von etwa 1000 °C. Weitere Angaben zur Abbrandrate, Wärmefreisetzung, Temperaturentwicklung vor und nach dem Flashover sowie Zeiten bis zum Auftreten eines Flashovers finden sich in den Forschungsberichten Nr. 130 und 142 der Forschungsstelle für Brandschutztechnik an der Universität Karlsruhe (TH).<ref>http://www.ffb.uni-karlsruhe.de/392.php</ref>


Pre- und Post-Flashover

Der Pre-Flashover bezeichnet den Zustand vor dem Flashover in der Brandentwicklungsphase. Dort ist ein Überleben für Personen und das Vorgehen eines Atemschutzstrupps noch möglich. Der Post-Flashover bezeichnet den Zustand nach dem Flashover (Vollbrand), es herrschen Temperaturen von teilweise über 1000 °C. Aufgrund des Vollbrandes und der großen freiwerdenden Energiemengen während dieser Phase ist ein Überleben nur kurz oder gar nicht mehr möglich. Auch moderne Schutzkleidung eines Feuerwehrmannes kann in diesem Moment nur für wenige Sekunden vor schweren Verbrennungen schützen.


Verwechslungen

Im Internet und teilweise auch in der Ausbildung der Feuerwehren wird der Begriff Flashover fälschlicherweise mit dem Begriff Rauchgasdurchzündung (engl. rollover) gleichgesetzt. Bei der Rauchgasdurchzündung handelt es sich lediglich um das Verbrennen unpyrolisierter Gase einer Rauchschicht, beim Flashover (F/O) um das oben beschriebene Phänomen. Im Brandschutzingenieurwesen gibt es die oben genannte klare Definition.

Siehe dazu auch:

  • die gute Ausarbeitung der Freiwillige Feuerwehren der Gemeinde Bosau - Ostholstein [1]


Literatur

  1. Schneider: Grundlagen der Ingenieurmethoden im Brandschutz; Werner Verlag
  2. Karlsson; Quintiere: Enclosure Fire Dynamics; Verlag CRC Press
  3. Drysdale: An Introduction to Fire Dynamics - Second Edition; Verlag John Wiley & Sons
  4. Kunkelmann: Flashover/Backdraft - Ursachen, Auswirkungen, mögliche Gegenmaßnahmen; Forschungsstelle für Brandschutztechnik an der Universität Karlsruhe(TH), 2003


Siehe auch:


Weblinks


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