Heu: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Heu''' bezeichnet man die getrocknete oberirdische Biomasse von Grünlandpflanzen (Gräser, Kräuter, Leguminosen). Es dient in der Regel als Futter für Nutz- und Haustiere.
Als '''Heu''' bezeichnet man die getrocknete oberirdische Biomasse von Grünlandpflanzen (Gräser, Kräuter, Leguminosen). Es dient in der Regel als Futter für Nutz- und Haustiere.


Regional unterschiedlich wird in [[Süddeutschland]] nur der erste Schnitt als das eigentliche Heu bezeichnet – er enthält aufgrund der [[holz]]haltigen Grashalme weit mehr [[Faserstoff]]e und ist besonders für [[Pferde]] geeignet. Der zweite und die weiteren Grasschnitte – heute werden Heuwiesen bis sechs mal im Jahr geschnitten – werden '' '''Grummet''' '' (auch ''Grünmat'' von ''grün [[Mahd]]'') bzw. Grum(m)t genannt, in Süddeutschland und der [[Schweiz]] auch ''Öhmd'', ''Ohmed'', ''Amet'', oder ''Emd''.<br /> In [[Österreich]] und [[Südtirol]] wird es als "Groamat" oder "Gruemet" sowie der 3. Schnitt als "Pofel" (i. S. von minderwertig) bezeichnet.
Regional unterschiedlich wird in Süddeutschland nur der erste Schnitt als das eigentliche Heu bezeichnet – er enthält aufgrund der [[holz]]haltigen Grashalme weit mehr [[Faserstoff]]e und ist besonders für [[Pferde]] geeignet. Der zweite und die weiteren Grasschnitte – heute werden Heuwiesen bis sechs mal im Jahr geschnitten – werden '' '''Grummet''' '' (auch ''Grünmat'' von ''grün [[Mahd]]'') bzw. Grum(m)t genannt, in Süddeutschland und der [[Schweiz]] auch ''Öhmd'', ''Ohmed'', ''Amet'', oder ''Emd''.<br /> In [[Österreich]] und [[Südtirol]] wird es als "Groamat" oder "Gruemet" sowie der 3. Schnitt als "Pofel" (i. S. von minderwertig) bezeichnet.
In [[Norddeutschland]] findet diese Unterscheidung nicht statt, sondern dort wird getrocknetes Gras allgemein als Heu bezeichnet. Der 1. Schnitt wird in heutigen Produktionsverfahren nicht als Heu, sondern weit überwiegend zu [[Silage]] konserviert, um den Gesamtertrag des [[Grünland]]es zu erhöhen.<br />
In [[Norddeutschland]] findet diese Unterscheidung nicht statt, sondern dort wird getrocknetes Gras allgemein als Heu bezeichnet. Der 1. Schnitt wird in heutigen Produktionsverfahren nicht als Heu, sondern weit überwiegend zu [[Silage]] konserviert, um den Gesamtertrag des [[Grünland]]es zu erhöhen.<br />
Grummet ist kürzer und enthält mehr Kräuter. Es ist aufgrund eines relativ zum 1. Schnitt früheren Schnittzeitpunkts (siehe Kapitel „Heu oder Silage“) nährstoffreicher bzw. hat einen niedrigeren Anteil an Struktur[[kohlenhydrate]]n als Heu. Grummet ist wegen seines hohen Eiweißgehalts besonders für Milchvieh als Futter geeignet. Aufgrund der [[Kolik]]gefahr kann es für Pferde dagegen sogar gefährlich sein.  
Grummet ist kürzer und enthält mehr Kräuter. Es ist aufgrund eines relativ zum 1. Schnitt früheren Schnittzeitpunkts (siehe Kapitel „Heu oder Silage“) nährstoffreicher bzw. hat einen niedrigeren Anteil an Struktur[[kohlenhydrate]]n als Heu. Grummet ist wegen seines hohen Eiweißgehalts besonders für Milchvieh als Futter geeignet. Aufgrund der [[Kolik]]gefahr kann es für Pferde dagegen sogar gefährlich sein.  
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[[Datei:Heulagerung-RS 6-2015.JPG|thumb|250px|[[Heu]]lagerung am Gebäude ist nicht zu empfehlen.<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]]]]  
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'''Siehe auch:'''  
'''Siehe auch:'''  

Version vom 20. Oktober 2015, 06:12 Uhr

nach dem Heuen haben es die Störche leichter
Foto: Rainer Schwarz 0610
Fachaufsatz zum Thema
Brandschutz im Stall
und
Einlagerungen von Heu und Stroh 6/2012
des Profi - Magazin Pferdebetrieb.
Heupflechterin im Museum Triberg
Rainer Schwarz 05 2011

Als Heu bezeichnet man die getrocknete oberirdische Biomasse von Grünlandpflanzen (Gräser, Kräuter, Leguminosen). Es dient in der Regel als Futter für Nutz- und Haustiere.

Regional unterschiedlich wird in Süddeutschland nur der erste Schnitt als das eigentliche Heu bezeichnet – er enthält aufgrund der holzhaltigen Grashalme weit mehr Faserstoffe und ist besonders für Pferde geeignet. Der zweite und die weiteren Grasschnitte – heute werden Heuwiesen bis sechs mal im Jahr geschnitten – werden Grummet (auch Grünmat von grün Mahd) bzw. Grum(m)t genannt, in Süddeutschland und der Schweiz auch Öhmd, Ohmed, Amet, oder Emd.
In Österreich und Südtirol wird es als "Groamat" oder "Gruemet" sowie der 3. Schnitt als "Pofel" (i. S. von minderwertig) bezeichnet. In Norddeutschland findet diese Unterscheidung nicht statt, sondern dort wird getrocknetes Gras allgemein als Heu bezeichnet. Der 1. Schnitt wird in heutigen Produktionsverfahren nicht als Heu, sondern weit überwiegend zu Silage konserviert, um den Gesamtertrag des Grünlandes zu erhöhen.
Grummet ist kürzer und enthält mehr Kräuter. Es ist aufgrund eines relativ zum 1. Schnitt früheren Schnittzeitpunkts (siehe Kapitel „Heu oder Silage“) nährstoffreicher bzw. hat einen niedrigeren Anteil an Strukturkohlenhydraten als Heu. Grummet ist wegen seines hohen Eiweißgehalts besonders für Milchvieh als Futter geeignet. Aufgrund der Kolikgefahr kann es für Pferde dagegen sogar gefährlich sein.


Eingelagertes Heu, in welcher Form auch immer, wird sich durch die Lebenstätigkeit von Mikroorganismen immer erwärmen. Dies ist zum Teil auch ein erwünschter Prozess. Aber unter bestimmten Bedingungen neigt das Heu, analog auch Stroh, zur Selbstentzündung bzw. es kommt zu Bränden auf Grund erhöhter Temperaturen. Der gesamte Prozess der Selbsterwärmung und Selbstentzündung kann sich über Tage und Wochen hinziehen und ist relativ komplex und kompliziert.

Entscheidenden Einfluss hierauf haben unter anderem folgende Faktoren:

- Trocknungsgrad bzw. Feuchtegehalt
- Stapelhöhe der Ballen oder des losen Heu's
- Pressdichte
- Möglichkeiten der Wärmeabfuhr (Wärmestau) u.a. Faktoren



Fotos: Rainer Schwarz



Heulagerung am Gebäude ist nicht zu empfehlen
Foto: Rainer Schwarz

Siehe auch:



Neue Risiken in der Landwirtschaft von Dipl. Ing. Marten; IFS - Kiel.




Mögliche Selbstentzündung von frisch eingelagertem Heu kann vorgebeugt werden, wenn nur ausreichend getrocknetes Heu einlagert und sorgfältig die Temperatur im Heustock gemessen wird.


Gelagertes Heu gerät durch Selbstentzündung in Brand, nachdem sich in seinem Innern verschiedene biochemische Vorgange abgespielt haben. Bakterien, Pilzen und Feuchtigkeit führt zu erhöhten Temperaturen. Man muss bei frischem Heu häufiger die Temperatur messen. Bei bodengetrocknetem Heu ist die Gefahr einer Selbstentzündung sehr viel höher wie bei Heu, das auf Gerüsten (Heinzen), Böcken und Drähten getrocknet wurde. Die Be‑ und Entlüftung ist entscheident.

Der Brandgefahr rechtzeitig mit einer Heusonde begegnen. Brandgefahr besteht auch in einem (gepressten) Ballenlager.




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