Brandklassen: Unterschied zwischen den Versionen

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Als '''Brandklassen''' bezeichnet man eine Klassifizierung der [[Brand|Brände]] nach ihrem [[Brennbarkeit|brennenden Stoff]]. Diese Klassifikation ist vorwiegend notwendig, um die richtige Auswahl entsprechender [[Löschmittel]] durch die [[Feuerwehr]] zu treffen.
{{Infobox EN
| Nation = EU
| NR = EN 2
| Bereich = Brandschutz
| Regel = Brandklassen
| Beschreib = Brandklassen A, B, C, D, F
| Jahr = 2005-01
| ISO =
}}


Nach der [[Europäische Norm|Europäischen Norm]] ''EN 2'' erfolgt die Einteilung der brennbaren Stoffe in die Brandklassen A, B, C, D und F.
Als '''Brandklassen''' bezeichnet man eine [[Klassifizierung]] der [[Brand|Brände]] nach ihrem [[Brennbarkeit|brennenden Stoff]]. Diese Klassifikation ist vorwiegend notwendig, um die richtige Auswahl entsprechender [[Löschmittel]] durch die [[Feuerwehr]] zu treffen.
[[Bild:Brandklassen.jpg|thumb]]


Nach der [[Europäische Norm|Europäischen Norm]] ''EN 2'' erfolgt die Einteilung der brennbaren Stoffe in die Brandklassen A, B, C, D und F. Die EN 2 löste die nationalen Normen, wie [[DIN-Norm]]en oder [[ÖNORM]] F 1003 ab.
'''Brandklassen'''
<gallery widths="120" heights="120" perrow="5" caption="Brandklassen Symbole">
Datei:Fire Class A.svg
Datei:Fire Class B.svg
Datei:Fire Class C.svg
Datei:Fire Class D.svg
Datei:Fire Class F.svg
</gallery>
Die Farbe der Symbole ist variabel. Üblich ist eine Darstellung schwarz auf weißem Grund, auf Handfeuerlöschern häufig weiß auf rotem Grund.


{| class="prettytable"  style="width: 100%;"
{| class="prettytable"  style="width: 100%;"
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! class="hintergrundfarbe7"| Brandklasse
! class="hintergrundfarbe7"| Brandklasse
! class="hintergrundfarbe9"| Beschreibung
! class="hintergrundfarbe9"| Brennstoff
! Beispiele
! Beispiele
! Löschmittel
! Löschmittel
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! class="hintergrundfarbe7"| A
! class="hintergrundfarbe7"| A
| class="hintergrundfarbe9"| Brände fester Stoffe, hauptsächlich organischer Natur, die normalerweise unter Glutbildung verbrennen.
| class="hintergrundfarbe9"| feste Stoffe
| [[Holz]], [[Kohle]], [[Papier]], [[Textilien]], Autoreifen, einige Kunststoffe, Stroh
| [[Holz]], [[Papier]], [[Kohle]], Heu, Stroh, [[Kunststoff]]e, Textilien, usw.
| Wasser, wässrige Lösungen, [[Löschschaum|Schaum]], [[ABC-Pulver]]
| Wasser, wässrige Lösungen, [[Löschschaum|Schaum]], [[ABC-Pulver]], [[Chemische Löschanlage|Gase]], [[Löschdecke]]  
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! class="hintergrundfarbe7"| B
! class="hintergrundfarbe7"| B
| class="hintergrundfarbe9"| Brände von flüssigen oder flüssig werdenden Stoffen.
| class="hintergrundfarbe9"| flüssige oder flüssig werdende Stoffe
| [[Benzin]], [[Alkohol]], [[Teer]], [[Wachs]], viele Kunststoffe, Ether, Lacke, Harz
| [[Motorenbenzin|Benzin]], [[Alkohol]], [[Teer]], [[Wachs]], viele Kunststoffe, [[Ether]], [[Lack]]e, [[Harz (Material)|Harz]]
| Schaum, ABC-Pulver, BC-Pulver, [[Kohlendioxid]]
| Schaum, ABC-Pulver, BC-Pulver, [[Kohlenstoffdioxid]], Löschdecke
| Auch Stoffe, die durch die [[Temperatur]]erhöhung flüssig werden
| auch Stoffe, die durch die [[Temperatur]]erhöhung flüssig werden
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! class="hintergrundfarbe7"| C
! class="hintergrundfarbe7"| C
| class="hintergrundfarbe9"| Brände von [[Gas]]en.
| class="hintergrundfarbe9"| gasförmige Stoffe
| [[Ethin]] (Acetylen), [[Wasserstoff]], [[Erdgas]], Methan, Propan, Butan, Stadtgas
| [[Ethin]] (Acetylen), [[Wasserstoff]], [[Erdgas]], [[Methan]], [[Propan]], [[Butan]], [[Stadtgas]]
| ABC-Pulver, BC-Pulver, [[Kohlendioxid]] nur in Ausnahmefällen (hierfür gibt es sehr selten speziell konstruierte Sonderfeuerlöscher mit Gasstrahldüse), Gaszufuhr durch Abschiebern der Leitung unterbinden
| ABC-Pulver, BC-Pulver, [[Kohlenstoffdioxid]] nur in Ausnahmefällen (hierfür gibt es sehr selten speziell konstruierte Sonderfeuerlöscher mit Gasstrahldüse), Gaszufuhr durch Abschiebern der Leitung unterbinden
|Brände von Gasen in der Regel erst dann löschen, wenn die Gaszufuhr unterbunden werden kann, da sich sonst ein explosionsfähiges Gas-Luft-Gemisch bilden kann
|Brände von Gasen in der Regel erst dann löschen, wenn die Gaszufuhr unterbunden werden kann, da sich sonst ein explosionsfähiges Gas-Luft-Gemisch bilden kann.
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! class="hintergrundfarbe7"| D
! class="hintergrundfarbe7"| D
| class="hintergrundfarbe9"| [[Metallbrand|Brände von Metallen]].
| class="hintergrundfarbe9"| [[Metallbrand|Brände von Metallen]]
| [[Aluminium]], [[Magnesium]], [[Natrium]], [[Kalium]], [[Lithium]] und deren Legierung
| [[Aluminium]], [[Magnesium]], [[Natrium]], [[Kalium]], [[Lithium]] und deren [[Legierung]]
| [[Metallbrandpulver]] (D Pulver), trockener Sand, trockenes Streu- oder Viehsalz, trockener Zement, Grauguss-Späne
| [[Metallbrandpulver]] (D-Pulver), trockener Sand, trockenes Streu- oder Viehsalz, trockener Zement, [[Grauguss]]-Späne
| Bei Bränden der Klasse D ''niemals [[Wasser]]'' als Löschmittel verwenden
| Bei Bränden der Klasse D '''niemals Wasser''' als Löschmittel verwenden.
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! class="hintergrundfarbe7"| F
! class="hintergrundfarbe7"| F
| class="hintergrundfarbe9"| Brände von Speiseölen/-fetten (pflanzliche oder tierische Öle und Fette) in Frittier- und Fettbackgeräten und anderen Kücheneinrichtungen und -geräten.
| class="hintergrundfarbe9"| [[Fettbrand|Brände von Speiseölen/-fetten (pflanzliche oder tierische Öle und Fette) in Frittier- und Fettbackgeräten und anderen Kücheneinrichtungen und -geräten]]
| Speiseöle und Speisefette
| Speiseöle und Speisefette
| Topfdeckel, Speziallöschmittel(Flüssiglöschmittel aus Brandklasse F-Handfeuerlöscher)
| Fettbrand-Löscher mit Speziallöschmittel (zur Verseifung), Pulver-Löscher (bedingt)
| Bei Bränden der Klasse F ([[Fettbrand]]) ''niemals Wasser'' als Löschmittel verwenden.
| Bei Bränden der Klasse F '''niemals Wasser''' als Löschmittel verwenden.
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'''Brandklassen und Beschreibungen entsprechen exakt dem Wortlaut der DIN EN 2.''' Beispiele, Löschmittel und Hinweise dienen der Erläuterung und sind nicht Bestandteil der DIN EN 2.
Brandklassen und Beschreibungen entsprechen exakt dem Wortlaut der EN 2. Beispiele, Löschmittel und Hinweise dienen der Erläuterung und sind nicht Bestandteil der EN 2.


Hintergrund für die Ausgliederung der Stoffe der ''Klasse F'' aus der Brandklasse B ist die Tatsache, dass die Standardlöschmittel für die Brandklassen A, B und C auf diese Stoffe nur sehr bedingt einsetzbar sind. Der Einsatz von ungeeigneten Löschmitteln kann unter Umständen wirkungslos oder gar mit Gefahren verbunden sein.
Hintergrund für die Ausgliederung der Stoffe der ''Klasse F'' aus der Brandklasse B ist die Tatsache, dass die Standardlöschmittel für die Brandklassen A, B und C auf diese Stoffe nur sehr bedingt einsetzbar sind. Der Einsatz von ungeeigneten Löschmitteln kann unter Umständen wirkungslos oder gar mit Gefahren verbunden sein.




'''Sonstiges'''  
'''Brandklasse F'''  


Mittlerweile abgeschafft ist die Brandklasse E, die für Brände in elektrischen Niederspannungs-Anlagen (bis 1000 Volt) vorgesehen war. Sie wurde schon vor der Einführung der europaweiten Norm EN2 gestrichen, da alle [[Feuerlöscher]] in Niederspannungs-Anlagen eingesetzt werden können, sofern der auf dem Feuerlöscher aufgedruckte Sicherheitsabstand eingehalten wird.
Die Brandklasse F beinhaltet Fettbrände in Frittier- und Fettbackgeräten und anderen Kücheneinrichtungen und -geräten.
Prinzipiell gehören Fette der Brandklasse B an, jedoch werden Fettbrände wegen ihrer besonderen Gefahren und Eigenheiten einer eigenen Brandklasse zugeordnet.


Siehe auch


* [[Normbrand]]
'''Brandklasse E'''  
* [[Feuerwiderstand]]
 
 
Die '''Brandbekämpfung''' ist das [[Löschen]] von [[Brand|Schadenfeuern]]. Es ist die älteste und bekannteste Aufgabe der [[Feuerwehr]]en.


Das am häufigsten eingesetzte [[Löschmittel]] ist das [[Löschwasser|Wasser]], das früher in [[Eimer (Behälter)|Eimern]] getragen und später mit [[Feuerspritze]]n gepumpt wurde. Heutzutage werden motorgetriebene [[Feuerlöschpumpen]] eingesetzt.


 
Abgeschafft wurde die Brandklasse E, die für Brände in elektrischen [[Niederspannung]]s-Anlagen (bis 1000 Volt) vorgesehen war, da alle heutigen [[Feuerlöscher]] in Niederspannungs-Anlagen eingesetzt werden können, sofern der auf dem Feuerlöscher aufgedruckte Sicherheitsabstand eingehalten wird.
Löschverfahren und Löschwirkungen
 
Löschverfahren
 
Alle Methoden der Brandbekämpfung beruhen darauf, der [[Verbrennung (Chemie)|Verbrennung]] eine oder mehrere ihrer Grundvoraussetzungen zu entziehen. (siehe [[Verbrennungsdreieck]]).
 
 
Entfernen des brennbaren Stoffes
 
Der brennbare Stoff kann normalerweise nicht so einfach aus einem Feuer entfernt werden, jedoch kann manchmal der Nachschub an Brennstoff unterbunden werden. Dies kann beispielsweise das Verschließen einer Gas- oder Ölleitung sein. Dieses Verfahren wird oft bei Waldbränden verwendet, indem breite Gräben und Schneisen angelegt werden.
 
 
'''Abkühlung'''
 
Ein Feuer erlischt, wenn das Brennmaterial unter den [[Flammpunkt]] (auch Entzündungstemperatur genannt) abgekühlt wird. Als Löschmittel ist oft Wasser (s.a. [[Löschwasser]]) sehr gut geeignet, eventuell mit zugesetztem Tensid (s.a. [[Tenside|Tenside in der Brandbekämpfung]]).
 
 
'''Erstickung'''
 
Erstickung erfolgt durch Entzug von Sauerstoff, indem man den Sauerstoff vom brennbaren Stoff fernhält oder ihn verdrängt. Dies kann durch einfaches Abdecken mit einer Decke, oder Überziehen mit einer luftundurchlässigen Schicht (beispielsweise [[Löschschaum|Schaum]]) erfolgen. [[Gas]]e wie [[Argon]], [[Stickstoff]] oder [[Kohlenstoffdioxid]] sowie Gasgemische wie [[Inergen]] oder [[Argonite]] verdrängen den Sauerstoff. Bei der [[Aktive Brandvermeidung|aktiven Brandvermeidung]] wird dem zu schützenden Bereich vorbeugend durch Stickstoffzufuhr der für die Verbrennung notwendige Sauerstoff entzogen - ein Brand kann nicht entstehen
 
 
'''Antikatalytische Wirkung'''
 
Die antikatalytische Wirkung (auch Inhibition genannt) beruht u. a. darauf, dass die für die Verbrennung mit [[Flamme]] notwendigen [[Radikal (Chemie)|Radikale]] durch Rekombination unwirksam gemacht werden. Siehe auch [[Inhibition (Feuerwehr)|Inhibition]].
 
 
'''Hauptlöschwirkung und Nebenlöschwirkungen'''
 
Die unterschiedlichen [[Löschmittel]] haben meist nicht nur eine, sondern auch mehrere Wirkungen beim Löschen. Die Hauptlöschwirkung ist die, welche den größten Einfluss auf die Verbrennung hat. Bei [[Löschwasser|Wasser]] ist es die abkühlende Wirkung, bei Schaum hingegen das Ersticken.
 
Nebenlöschwirkungen wirken zusätzlich zur Hauptlöschwirkung. So deckt das Wasser den brennbaren Stoff mit einem dünnen Film ab, wirkt also leicht erstickend. Der Schaum enthält Wasser, welches somit auch abkühlend wirkt.
 
 
 
'''Vorgehensweise'''
 
Um einen schnellen und sicheren Erfolg beim Löschen zu erzielen, soll die Brandbekämpfung möglichst stark und gleichzeitig erfolgen. Beim Einsatz von [[Feuerlöscher]]n sollten diese daher gleichzeitig und nicht nacheinander eingesetzt werden. Der zuständige [[Einsatzleiter]] der Feuerwehr trifft die Entscheidung ob ein Innenangriff oder Außenangriff durchgeführt werden kann/soll.
 
''Beispiel:'' Eine Strohmiete brennt im vollem Umfang. Es werden keine Personen vermisst/vermutet. Es muss daher keine [[Menschenrettung]] in Kombination mit einem Innenangriff durchgeführt werden. Das Feuer wird durch einen Außenangriff bekämpft. Primär muss versucht werden, dass Feuer auf die Strohmiete zu begrenzen und ein Übergreifen auf nebenstehende Gebäude zu unterbinden. Ein Innenangriff würde an der bereits zerstörten Strohmiete nichts mehr ändern und wäre ein unnötiges Risiko für Einsatzkräfte.
 
''Siehe auch: '' [[Feuerwehrgruppe#Gruppe im Löscheinsatz|Die Gruppe im Löscheinsatz]]
 
Speziell bei Zimmerbränden oder Wohnhausbränden unterscheidet man zwei Vorgehensweisen:
 
 
'''Außenangriff'''
 
Beim Außenangriff erfolgt die Brandbekämpfung von außerhalb des Gebäudes, es wird also das [[Löschmittel]] durch Gebäudeöffnungen, wie Fenster, gespritzt. Dies ist für die Feuerwehrleute die sicherere Methode, beispielsweise wenn die [[Standsicherheit]] des Gebäudes eine große Gefahr für die Einsatzkräfte darstellt. Das Risiko eines [[Wasserschaden]]s ist größer, da man bei starker [[Rauch]]entwicklung oft nicht erkennen kann, ob man überhaupt mit dem Wasserstrahl die Brandstelle von außen trifft.
 
Der Außenangriff sollte nach Möglichkeit die Ausnahme bleiben. Aber gerade kleinere Feuerwehren mit wenig Personal bzw. Ausrüstung, können keinen personal- und geräteintensiven Innenangriff durchführen. Der Grund dafür liegt beispielsweise in der Regelung, dass für jeden Angriffstrupp ein Rettungstrupp bereitstehen muss, sofern keine Menschenrettungsmaßnahmen durchgeführt werden. <br />
Unter "[[Fassadenwäsche]]" versteht man bei der Feuerwehr das unprofessionelle Vorgehen bei der Brandbekämpfung im Außenangriff.
 
 
'''Innenangriff'''
 
Beim Innenangriff, auch Regelangriff genannt, gehen [[Feuerwehrmann|Feuerwehrangehörige]] mit [[Atemschutzgerät]]en, üblicherweise mit [[Pressluftatmer#Pressluftatmer|Pressluftatmern]], in das Gebäude vor, um gezielt den [[Brandherd]] zu finden und abzulöschen. Hier ist das Risiko für die Feuerwehrleute größer, jedoch kann das Löschmittel viel effizienter eingesetzt werden.
Im Innenangriff hat sich der Einsatz von [[Druckbelüfter]]n bewährt, welche bei richtigem Einsatz einen leichten Überdruck im Gebäude erzeugen. Der Rauch mitsamt den unverbrannten Gasen wird so aus den Innenräumen entfernt, was die Gefahr einer plötzlichen Flammenausbreitung ([[Flashover]]) minimiert und den vorgehenden [[Angriffstrupp]] eine freie Sicht verschafft. Die Annahme, das Feuer würde sich durch die Zufuhr von Sauerstoff in der zugeführten Umgebungsluft schneller ausbreiten, hat sich in der Praxis als nicht richtig erwiesen. Die Vorteile der schnellen Brandbekämpfung und freien Sicht überwiegen. So verringert der Lüfter das Risiko nicht nur für die Feuerwehrleute, sondern auch die Gefahr von übermäßigen Wasserschäden, da der Brandherd schneller lokalisiert und exakter bekämpft werden kann.
 
Zur Sicherheit der Feuerwehrleute wird inzwischen empfohlen, neben der vorgeschriebenen [[Persönliche Ausrüstung eines Feuerwehrmannes|persönlichen Schutzausrüstung eines Feuerwehrmannes]] auch noch Zusatzmaterial wie ausreichend Beleuchtung (z.B. [[Helmlampe]]), [[Rettungsschlinge]]n, [[Totmannwarner]] und [[Rettungsmesser]] mitzuführen.
 
 
'''Sonderformen'''
 
Bei [[Waldbrand|Wald- und Buschbränden]], wo man nicht leicht die Brandherde erreicht, werden vermehrt auch [[Löschflugzeug]]e oder [[Hubschrauber]] (siehe [[Bambi Bucket]]) zum Löschen und Wassertransport eingesetzt.
 
An und für sich fällt zwar auch das Löschen von '''brennenden Ölquellen''' – wie beispielsweise nach dem [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkrieg]] – oder auch Ölförderplattformen auf See eigentlich in den Zuständigkeitsbereich der Feuerwehr, allerdings wird diese Aufgabe von spezialisierten Firmen übernommen (siehe [[Paul Neal Adair]]).
 
Eine andere Feuerwehrtaktik ist die [[Riegelstellung]].
 
Besonderheiten bei der Brandbekämpfung auf See werden unter [[Maritime Brandbekämpfung]] erklärt.
 
 
'''Hochhaus-Alarm'''
 
Eine weitere Einsatzkategorie sind Einsätze in [[Hochhaus]] oder [[Wolkenkratzer]]. Entsprechend sind die Vorgesetzten, inkl. Mobilem Kommandozentrum, zu alarmieren. Größtes bekanntes Schadensereignis dieser Art war 2001 der Brand und Einsturz des [[WTC]] bei dem [[New York Fire Department]] ([[Berufsfeuerwehr]] in New York City).
 
 
'''Geschichte - Änderungen in der Löschtaktik'''
 
Ein altes Vorurteil lautet: ''Was das Feuer nicht kaputt macht, erledigt das Löschwasser''. Früher mag das seine Berechtigung vielleicht da und dort gehabt haben. Inzwischen haben die Feuerwehren ihre Arbeitsweise konsequent professionalisiert. Es muss bei jeder Art von Einsätzen darauf geachtet werden, dass nicht nur die unmittelbare Gefahr gebannt wird, sondern dass auch die Folgeschäden (u.&nbsp;a. verursacht durch [[Rauch]] und [[Löschwasser]]), die oft wesentlich die Primärschäden übersteigen, möglichst gering sind. Dadurch wirkt ein Einsatz oft wesentlich unspektakulärer als früher, weil nicht mehr nur die Schnelligkeit sondern auch ein überlegtes, manchmal langsamer erscheinendes Handeln zählt. Damals galt es bei Brandeinsätzen so schnell wie möglich das Feuer zu löschen, die Menge des Löschwassers war dabei unerheblich („Ozeanischer Löscheffekt“). Heute wird ein Außenangriff (ungezieltes Reinspritzen, sogenannte „[[Fassadenwäsche]]“) nach Möglichkeit vermieden, um [[Wasserschaden|Wasserschäden]] zu vermeiden. Durch neue und verbesserte Techniken wie z.&nbsp;B. im Bereich des [[Atemschutz]]es und der [[Strahlrohr]]technik, stehen der Feuerwehr Mittel für eine effizientere Gefahrenbeseitigung zur Verfügung.




'''Siehe auch:'''
'''Siehe auch:'''
{{Portal|Hilfsorganisationen/Feuerwehr|Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Feuerwehr}}
{{Wiktionary|Brandbekämpfung}}
{{Commons|Firefighting|Feuerbekämpfung}}


*[[Feuerwehrgruppe#Gruppe im Löscheinsatz|Die Gruppe im Löscheinsatz]]
* [[Normbrand]]
*[[Löschwasserversorgung]]
* [[Feuerwiderstand]]
*[[Maritime Brandbekämpfung]]
*[[Impulse Fire Extinguishing System]] (IFex)
 
 
'''Weblinks'''
* [http://members.aon.at/feuerwehr-sulz/ff-sulz/programme/programm.htm Kostenloses Druckverlust-Berechnungsprogramm für Feuerwehrschläuche]
* [http://www.helipictures.de/sites/100169.asp Bildergalerien zur Brandbekämpfung mit Helikoptern aus der Luft ]
* [http://www.pbs.org/wgbh/nova/wtc/fire-nf.html US-Ausrüstung bei high-rise-Einsätzen] (engl. mit Abb.; 40 bis 50 kg)
 
 
'''Blitzableiter'''|'''Blitzschutz'''}}
 
Als '''Blitzableiter''' wird eine Einrichtung zum Schutz von Gebäuden vor [[Blitz]]einschlägen bezeichnet. Fachsprachlich werden diese Einrichtungen heute als  [[Blitzschutz]]systeme bezeichnet.
 
Dringt ein Blitz in ein Haus ein, entsteht meist erheblicher [[Sachschaden]], da nahezu alle elektrischen Geräte und Anlagen zerstört werden. Durch die hohe Temperatur (mehrere 1000&nbsp;°C) steigt die Gefahr eines Brandes.
 
Ein Blitzableiter ist ein bis an eine exponierte Stelle geführter, [[Erdung|geerdeter]] elektrischer [[Leiter (Physik)|Leiter]], der dank seines großzügig bemessenen Querschnitts über eine hohen [[elektrischer Leitwert|elektrischen Leitwert]] verfügt. Er soll den Blitzstrom an der Außenseite des zu schützenden Objekts entlang sicher zum [[Erdboden]] ableiten.
 
 
'''Geschichte'''


Um das Jahr 1170 v. Chr. wurden unter [[Ramses III.]] am Tempel von [[Madinat Habu]] und am [[Chontempel]] von Theben vergoldete Masten angebracht. Man nimmt an, dass sie die Funktion von Blitzableitern hatten.


Als neuerlicher Erfinder des Blitzableiters gilt [[Benjamin Franklin]], der am 15. Juni 1752 in einem Versuch mit einem elektrischen Drachen seine Theorie bestätigt erhielt, dass Blitze nichts anderes als Funken in riesigem Maßstab seien.
'''Weblinks:'''


In den Anfangszeiten der Blitzableiter war man der Meinung, dass Blitzableiter nicht nur am höchsten Punkt des zu schützenden Objektes angebracht, sondern auch besonders spitz sein müssen. Die Form des höchsten Punktes hat jedoch keinerlei Einfluss auf die Funktion.
* [http://www.lfs-sh.de/Content/Ausbildung/BrandklasseF.php Die neue Brandklasse F] (beruht auf dem damaligen wikipedia-Artikel → [[Fettbrand]])
Der erste Blitzableiter in Deutschland wurde auf der [[Hamburger Hauptkirchen|Hamburger Hauptkirche]] [[St.-Jacobi-Kirche (Hamburg)|St.Jacobi]] installiert.
* [http://www.ff-muehlhausen.de/Ausbildung/Brandklassen/brandklassen.htm Brandklassen]


Im süddeutschen Raum entwickelt [[Johann Jakob Hemmer]], Leiter des Physikalischen Kabinetts am Hof des Kürfürsten [[Karl Theodor (Pfalz und Bayern)|Karl Theodor]] in [[Mannheim]] den „Hemmerschen Fünfspitz“. Ein Blitzschlag in den Marstall von Schwetzingen (1769) scheint hier Anlass gewesen zu sein, dass sich der bekannte Universalgelehrte Hemmer auch mit der Notwendigkeit des Blitzschutzes beschäftigte und den fünfstrahligen Blitzableiter, gekennzeichnet durch eine senkrechte Stange und ein waagrechtes Strahlenkreuz, erfand und einführte. Der erste Blitzableiter Hemmerscher Art wurde am 17. April 1776 auf dem Schloss des Freiherrn von Hacke in Trippstadt/Pfalz installiert. Die weitere Entwicklung wurde durch eine Verordnung des Kurfürsten Karl Theodor beschleunigt, der 1776 bestimmte, dass alle Schlösser und Pulvertürme des Landes mit Blitzableitern auszurüsten seien. In den folgenden Jahren breitete sich ein weiter Elektrizitätstaumel in Deutschland aus, der dazu führte, dass die „Hemmerschen Fünfspitze“ mehr und mehr nachgefragt wurden. Ein Nutzen des waagerechten Strahlenkreuzes konnte jedoch nie nachgewiesen werden. Die Konstruktion blieb deshalb letztlich ohne Einfluss auf die technische Entwicklung des Blitzschutzes.


Ein ''radioaktiver Blitzableiter'' war eine besondere Ausführung eines Blitzableiters, bei dem eine [[Radioaktivität|radioaktive]] Substanz durch ihre Strahlung die Luft um die Blitzableiterspitze ionisieren und dadurch den Blitz auf diese lenken sollte. Als radioaktive Substanz enthielten sie einen [[Alphastrahlung|Alpha-Strahler]] ([[Radium]] 226 oder [[Americium]] 241) mit einer spezifischen Radioaktivität von 30 bis 70 [[Becquerel (Einheit)|MBq]]. Es konnte allerdings nie nachgewiesen werden, dass die Radioaktivität die Wirksamkeit verbessert. Radioaktive Blitzableiter wurden unter anderem in der [[Westschweiz]], in [[Spanien]] und in [[Serbien]] eingesetzt. Sie werden heute aus Umweltschutzgründen demontiert.





Version vom 4. Juli 2011, 19:07 Uhr

Vorlage:Infobox EN

Als Brandklassen bezeichnet man eine Klassifizierung der Brände nach ihrem brennenden Stoff. Diese Klassifikation ist vorwiegend notwendig, um die richtige Auswahl entsprechender Löschmittel durch die Feuerwehr zu treffen.

Nach der Europäischen Norm EN 2 erfolgt die Einteilung der brennbaren Stoffe in die Brandklassen A, B, C, D und F. Die EN 2 löste die nationalen Normen, wie DIN-Normen oder ÖNORM F 1003 ab.


Brandklassen

Die Farbe der Symbole ist variabel. Üblich ist eine Darstellung schwarz auf weißem Grund, auf Handfeuerlöschern häufig weiß auf rotem Grund.

Brandklasse Brennstoff Beispiele Löschmittel Hinweis
A feste Stoffe Holz, Papier, Kohle, Heu, Stroh, Kunststoffe, Textilien, usw. Wasser, wässrige Lösungen, Schaum, ABC-Pulver, Gase, Löschdecke
B flüssige oder flüssig werdende Stoffe Benzin, Alkohol, Teer, Wachs, viele Kunststoffe, Ether, Lacke, Harz Schaum, ABC-Pulver, BC-Pulver, Kohlenstoffdioxid, Löschdecke auch Stoffe, die durch die Temperaturerhöhung flüssig werden
C gasförmige Stoffe Ethin (Acetylen), Wasserstoff, Erdgas, Methan, Propan, Butan, Stadtgas ABC-Pulver, BC-Pulver, Kohlenstoffdioxid nur in Ausnahmefällen (hierfür gibt es sehr selten speziell konstruierte Sonderfeuerlöscher mit Gasstrahldüse), Gaszufuhr durch Abschiebern der Leitung unterbinden Brände von Gasen in der Regel erst dann löschen, wenn die Gaszufuhr unterbunden werden kann, da sich sonst ein explosionsfähiges Gas-Luft-Gemisch bilden kann.
D Brände von Metallen Aluminium, Magnesium, Natrium, Kalium, Lithium und deren Legierung Metallbrandpulver (D-Pulver), trockener Sand, trockenes Streu- oder Viehsalz, trockener Zement, Grauguss-Späne Bei Bränden der Klasse D niemals Wasser als Löschmittel verwenden.
F Brände von Speiseölen/-fetten (pflanzliche oder tierische Öle und Fette) in Frittier- und Fettbackgeräten und anderen Kücheneinrichtungen und -geräten Speiseöle und Speisefette Fettbrand-Löscher mit Speziallöschmittel (zur Verseifung), Pulver-Löscher (bedingt) Bei Bränden der Klasse F niemals Wasser als Löschmittel verwenden.

Brandklassen und Beschreibungen entsprechen exakt dem Wortlaut der EN 2. Beispiele, Löschmittel und Hinweise dienen der Erläuterung und sind nicht Bestandteil der EN 2.

Hintergrund für die Ausgliederung der Stoffe der Klasse F aus der Brandklasse B ist die Tatsache, dass die Standardlöschmittel für die Brandklassen A, B und C auf diese Stoffe nur sehr bedingt einsetzbar sind. Der Einsatz von ungeeigneten Löschmitteln kann unter Umständen wirkungslos oder gar mit Gefahren verbunden sein.


Brandklasse F

Die Brandklasse F beinhaltet Fettbrände in Frittier- und Fettbackgeräten und anderen Kücheneinrichtungen und -geräten. Prinzipiell gehören Fette der Brandklasse B an, jedoch werden Fettbrände wegen ihrer besonderen Gefahren und Eigenheiten einer eigenen Brandklasse zugeordnet.


Brandklasse E


Abgeschafft wurde die Brandklasse E, die für Brände in elektrischen Niederspannungs-Anlagen (bis 1000 Volt) vorgesehen war, da alle heutigen Feuerlöscher in Niederspannungs-Anlagen eingesetzt werden können, sofern der auf dem Feuerlöscher aufgedruckte Sicherheitsabstand eingehalten wird.


Siehe auch:


Weblinks:





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