Decke

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gemauerte Decke
Foto: Rainer Schwarz
Deckenbrand (Baustoff Holz) in einem Altbau
Foto: FF Goldenstedt
nach dem Öffnen der Decke
Foto: FF Goldenstedt
Mauerwerk / nach einem Zimmerbrand
Foto: Rainer Schwarz
nach erfolgreicher Brandbekämpfung und Öffnung der Decke durch die Feuerwehr erfolgt die Brandursachenermittlung durch die Kriminalpolizei.
Foto: FW Windern.at
in einer Zwischendecke verbaute Trafos, die Deckenspots mit Strom versorgten
Foto: Jörg Cicha
eine Spalierdecke, im Brandfall oft Totalschaden
Foto: Rainer Schwarz

Eine Decke ist im Bauwesen ein (meist) horizontales Bauteil, das einen Raum nach oben abschließt und eine Vervielfachung der überbauten Grundfläche sowie eine Stapelung von Nutzraum ermöglicht. Die Überspannung von Räumen mit Decken hat sich im Laufe der Geschichte weiterentwickelt, heute gibt es ein- oder mehrschichtige Deckenkonstruktionen.

Als Geschossdecke bildet eine Decke die begehbare Fläche eines höherliegenden Geschosses.
Die zeichnerische Darstellung einer Decke bezeichnet man als Deckenspiegel.


Deckenkonstruktionen

Einschichtige Deckenkonstruktionen bestehen aus der tragenden Rohdecke, einer oberen Ausgleichsschicht und eventuell einer dünnen unteren Putzschicht. Zweiteilige Deckenkonstruktionen bestehen aus der tragenden Rohdecke und dem daraufliegenden Fußbodenaufbau.
Bei den dreiteiligen Deckenkonstruktionen kommt noch eine Unterdecke hinzu.

Beim Bau einer Decke ist die Nutzlast in Abhängigkeit von der geplanten Nutzung des über der Decke liegenden Geschosses zu beachten, z. B. Nutzung als Wohnfläche. Sie muss die Last zu den stützenden Bauteilen wie Wand oder Stütze weiterleiten und daneben oft auch Funktionen wie Schutz vor Witterung (Dachdecke), Kälte bzw. Hitze (Wärmeschutz), Lärm (Schallschutz) und Feuer (Brandschutz) erfüllen, eventuell auch Schutz vor giftigen oder gesundheitsschädlichen Stoffen oder Explosionen (Bunkerdecke) bieten.

Die Wahl der Bauart und der verwendeten Materialien hängt von den o. a. Anforderungen und der Spannweite der Decke ab. Am gebräuchlichsten sind:

Vorlage:AnkerBei den mehrschichtigen Decken hat jede Schicht eine spezielle Aufgabe und besteht daher aus verschiedenen Materialien. Der tragende Teil einer Decke, der in der Regel auch die dickste Schicht der gesamten Decke ausmacht, wird als Rohdecke<ref>Rohdecke im TGA-Lexikon von Lars Keller</ref> bezeichnet. Darüber befindet sich der Fußbodenaufbau, der die Funktion der Trittschalldämmung erfüllen muss. Die oberste Schicht bildet der Bodenbelag, der sowohl technische (Wasserdichtheit, Abrieb, weitere Verbesserung des Trittschallschutzes etc.) als auch ästhetische Eigenschaften hat. Die Unterseite einer Decke wird verputzt oder erhält eine Verkleidung, die wieder verschiedene Aufgaben erfüllt (Schall-, Brandschutz, ästhetische Eigenschaften). Im modernen Bauwesen hat sich in vielen Bereichen (Bürogebäuden, Industriebau, Sanitärräumen) die abgehängte Unterdecke durchgesetzt. Diese ermöglicht eine Installationszone für haustechnische Leitungen (Elektrotechnik, Lüftung, diverse sonstige Leitungen). Die einzelnen Teile einer Abgehängten Decke sind oft auch leicht demontierbar, was günstig für Umbauten oder Wartung ist.


Deckenverkleidung

Decken wurden in der Vergangenheit bei repräsentativen Gebäuden oft prachtvoll verziert, mit Holzverkleidungen (Kassettendecken), Gemälden, Mosaiken oder Stuckverzierungen, zum Beispiel die sogenannte Kölner Decke. Heutzutage werden Decken oft mit Gipskarton und ähnlichen Baustoffen verkleidet.


Unterdecken

In der VDI 4700 Blatt 1 werden abgehängte Unterdecken als flächige Leichtbaudecken definiert. Als Funktion wird die optische Kaschierung der Unterseite tragender Decken oder technischer Installationen. sowie akustischen, lüftungstechnischen, lichttechnischen oder brandschutztechnischen Gründe beschrieben.<ref>Vorlage:Literatur</ref> Die VDI 3755 definiert den gleichen Terminus als Deckenbekleidung und Deckensegel, die mittels Unterkonstruktion direkt oder mit Abstand am tragenden Bauteil befestigt werden.

Die DIN 18168 Teil 1 grenzt den Begriff Unterdecke von Deckenbekleidung ab, indem sie Unterdecken als von der tragenden Decke abgehängtes und Deckenbekleidung unmittelbar befestigtes Bauteil beschreibt.<ref>Vorlage:Literatur</ref> Die EN 14246 definiert den Terminus abgehängte Decke als Unterdecke, die unter tragenden Bauteilen eines Bauwerks montiert ist, um bestimmte Eigenschaften zu erreichen. Auch in der deutschen Musterbauordnung wird der Begriff Unterdecke eigenständig in Bezug auf den Umgang mit brandschutztechnischen Anforderungen an notwendige Flure verwendet.


Aufbau und Funktion

Oft bestehen Unterdecken aus dünnen verputzten, manchmal stuckiert, auch mit profilierten Holzleisten oder aus Gipskartonplatten, die unter den Dachstuhl oder die eigentliche Rohdecke gehängt werden. Der Zwischenraum kann für TGA-Installationen wie zum Beispiel für Lüftungskanäle, Kabel oder Heizungsrohre genutzt werden. Einbauleuchten können flächenbündig in diese Decken eingelassen werden, so dass sich eine glatte Deckenuntersicht ergibt.

Oft werden abgehängte Decken zur Verbesserungen der raumakustischen Eigenschaften wie beispielsweise zur Trittschalldämmung eingesetzt. In Altbauten werden sie oft eingezogen, um die früher üblichen großen Raumhöhen zu reduzieren und dadurch Heizkosten zu sparen, oder weil die Nutzer niedrigere Räume als gemütlicher empfinden.


Normen und Richtlinien

Für leichte Deckenbekleidungen und Unterdecken einschließlich Einbauten sind unter anderem folgende Normen zu beachten: DIN 18168 Teil 1 und 2, DIN 18180, DIN 18181, EN 520, EN 1364-2, EN 13964, EN 14190, EN 14246, EN 15283 Teil 1 und 2, EN 16487 sowie VDI 3755.


Konstruktive Bauteile, Verankerungselemente

Durch die Verankerungselemente wird eine kraftschlüssige Verbindung mit der tragenden Rohdecke hergestellt. Die Anzahl der Verankerungen ist so zu bemessen, dass die zulässige Tragkraft der Verankerungselemente sowie die zulässige Verformung der Unterkonstruktion der Decke nicht überschritten werden. Als Daumenwert gilt eine Verankerung je 1,5 m² Deckenfläche. Verankerungselemente sind beispielsweise einbetonierte Halterungen, Dübel und Setzbolzen.


Abhängelemente

An den Verankerungselementen werden die Abhängelemente als zugbeanspruchtes Verbindungsglied zur Unterkonstruktion befestigt. Sie sind in der Regel eine Vorrichtung zur Höhenjustierung ausgestattet. So kann auch bei Höhendifferenzen der Rohdecke eine ebene Unterdecke ausgebildet werden. Schnellabhänger, Noniusabhänger (vgl. Noniusverbinder) und Direktabhänger sind die gebräuchlichen Formen von Abhängelemente.<ref name="Ausbau-Atlas-09-S141"/>

Die DIN 18168 definiert Tragfähigkeitsklasse der Unterkonstruktion: für Abhänger und Verbindungselemente

  • Klasse 1: Fzul = 0,15 kN
  • Klasse 2: Fzul = 0,25 kN
  • Klasse 3: Fzul = 0,40 kN


Unterkonstruktion

Je nach Aufbau der Abhängelemente bilden in zwei Ebenen übereinander verbundene Grund- und Tragprofile die Unterkonstruktion. An den raumseitigen Tragprofilen wird die von unten sichtbare Deckenlage montiert.<ref name="Ausbau-Atlas-09-S141"/>


Arten von Abhangdecken

Brandschutzdecke

Als kritische Punkte bei Brandschutzdecken gelten die Anschlüsse und Durchdringungen, wie zum Beispiel durch den Einbau von Leuchten oder Lüftungsauslässen. Durch geeignete Vorkehrungen gilt es die Brandschutzebene immer ungeschwächt aufrecht zu erhalten um so den zu schützenden Bereich, wie beispielsweise einen Fluchtweg, abzuschirmen.


Klimadecken

Ein ausgeglichenes Raumklima ist sowohl in modernen Bürogebäuden als auch im Wohnungsbau für das Wohlbefinden der Nutzer von besonderer Bedeutung. Um dieser anspruchsvollen Anforderung gerecht zu werden, wurden multifunktionale Kühl- und Heizsysteme für den Deckenbereich entwickelt. Diese Systeme werden in Form von leichten Deckenbekleidungen direkt, als Unterdecke oder als Deckensegel abgehängt.<ref name="Decken-06-S158"/>


Zwischendecke steht für:

  • abgehängte Decke, nicht begehbare Leichtbaudecke, die unter die eigentliche Rohdecke gehängt wird
  • Hängeboden, eine von der Dachkonstruktion abgehängte, begehbare Decke
  • eine Decke (Bauteil), die nachträglich in ein bestehendes Gebäude eingezogen wird, um einen hohen Raum in zwei Geschosse zu teilen



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