Feuerwehrschlauch: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Bild0003.JPG|thumb|250px|Die [[Löschwasserversorgung]] hier mittels Schlauchbrücke, für den [[Feuerwehrschlauch]].<br/>Foto: BR 12-2010]]
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Ein '''Feuerwehrschlauch''' ist ein essentieller [[Feuerwehrausrüstung|Ausrüstungsgegenstand]] der [[Feuerwehr]] und hat die Aufgabe das [[Löschmittel]] [[Wasser]] oder Wasser/ Schaum-Gemische über Wegstrecken zu [[Wasserförderung|fördern]].  
Ein '''Feuerwehrschlauch''' ist ein essentieller [[Feuerwehrausrüstung|Ausrüstungsgegenstand]] der [[Feuerwehr]] und hat die Aufgabe das [[Löschmittel]] [[Wasser]] oder Wasser/ Schaum-Gemische über Wegstrecken zu [[Wasserförderung|fördern]].  
Die Schläuche lassen sich in zwei Typen unterscheiden: Es gibt Schläuche, die zum Saugen geeignet sind (Saugschläuche) und Schläuche, die unter Druck Wasser weiterleiten (Druckschläuche).<br/>
Die Schläuche lassen sich in zwei Typen unterscheiden: Es gibt Schläuche, die zum Saugen geeignet sind (Saugschläuche) und Schläuche, die unter Druck Wasser weiterleiten (Druckschläuche).<br/>

Version vom 4. Juni 2011, 23:32 Uhr

Die Löschwasserversorgung hier mittels Schlauchbrücke, für den Feuerwehrschlauch.
Foto: BR 12-2010



Ein Feuerwehrschlauch ist ein essentieller Ausrüstungsgegenstand der Feuerwehr und hat die Aufgabe das Löschmittel Wasser oder Wasser/ Schaum-Gemische über Wegstrecken zu fördern. Die Schläuche lassen sich in zwei Typen unterscheiden: Es gibt Schläuche, die zum Saugen geeignet sind (Saugschläuche) und Schläuche, die unter Druck Wasser weiterleiten (Druckschläuche).
In Europa hat sich zum Verbinden der Schläuche die Knaggenkupplung, auch Storz-Kupplung genannt, durchgesetzt. Diese Kupplung ist hermaphrodit, das heißt es gibt im Gegensatz zu der in den USA üblichen Gewindekupplung keine verschiedenen Feuerwehrkupplungen an den Enden der Schläuche.




Fotos: BR



Fotos: BR



Druckschläuche

Druckschläuche haben die Aufgabe der Wasserweiterleitung. Sie werden vorwiegend bei der Brandbekämpfung verwendet, bei der mit entsprechend kombinierten Strahlrohren Löschmittel abgegeben werden kann. Sie bestehen daher auch aus schwer brennbaren Faserstoffen (Polyester). Druckschläuche haben im Allgemeinen eine flexible Form, das heißt sie lassen sich flach zusammenfalten, wenn sie nicht unter Druck stehen. Dies hat den Vorteil, dass sie sich platzsparend transportieren lassen. Der übliche Betriebsdruck liegt zwischen fünf und zehn bar, der Prüfdruck jedoch bei acht bar bei A- und D-Schläuchen und 12 bar bei B- und C-Schläuchen. Der Zerplatzdruck beträgt 25 bar, d. h. neue Schläuche müssen 24 bar ohne Zerplatzen aushalten. Praktisch platzen fabrikneue Schläuche aber erst bei einem Druck von 50 - 60 Bar.

Größe Durchmesser in mm genormte Längen in m Durchflussmenge mit entsprechendem DIN-Mehrzweckstrahlrohr in Litern pro Minute
bei 5 bar am Strahlrohr (Faustformel)
F 150
A 110
B 75 5/20/35(Nur auf Drehleitern) 400/800 l/min (mit/ohne Mundstück)
C 42/52 15/30(Nur bei Schnellangriffseinrichtungen) 100/200 l/min (mit/ohne Mundstück)
D 25 5/15 25/50 l/min (mit/ohne Mundstück)
HD 28 15
Es sind auch beliebige andere Schlauchlängen möglich, die dann jedoch nicht genormt und/oder sehr ungebräuchlich sind.
Eine kleine Eselsbrücke: Der Durchfluss verdoppelt sich jeweils von 25 l/min jeweils von jeder Dimension mit zur nächsten ohne Mundstück.


Bild aus der Schlauchweberei der Fa. Albert Ziegler GmbH

Druckschläuche der Nenngröße A werden überwiegend bei hochspezialisierten Werkfeuerwehren großer Chemiebetriebe für große Förderleistungen eingesetzt. Bei öffentlichen Feuerwehren kommen A-Druckschläuche kaum zum Einsatz.

Üblicherweise werden die Schläuche doppelt zusammengelegt und dann gerollt und ggf. mit einem Gurt, dem Schlauchträger zusammengehalten. So sind jeweils beide Kupplungen an der Außenseite des gerollten Schlauches, was das Ausrollen des Schlauches wesentlich erleichtert. Eine weitere Möglichkeit ist die Aufbewahrung der in Buchten gelegten Schläuche in Schlauchtragekörben. Ein Korb fasst in der Regel drei bis vier aneinander gekuppelte C-Schläuche und bietet so dem Löschtrupp genügend Schlauchreserve.

Sie können aber auch zusammengefaltet wie Endlospapier in ein Schlauchfahrzeug gelegt werden, von wo aus der Schlauch aus dem langsam fahrenden Schlauchfahrzeug direkt ausgelegt werden kann.

Auch Schlauchhaspeln sind ein Mittel, womit schon zusammengekuppelte Schläuche aufgerollt und bei Bedarf in kurzer Zeit heruntergezogen werden können.

Können die Schläuche immer relativ einfach ausgerollt werden, so ist bei jeder Art der Aufbewahrung am Ende des Einsatzes das Zusammenrollen der Schläuche eine leidige und zeitraubende Arbeit. Gebrauchte Schläuche werden einfach gerollt transportiert. Schlauchhaspeln oder andere Vorrichtungen können zwar diese Arbeit etwas erleichtern, aber nicht abnehmen.

Früher wurden Druckschläuche aus Naturfasern wie Hanf oder Flachs gefertigt, und zwar durch nahtloses Weben. Die Dichtheit des Gewebes wurde durch das Aufquellen der nassen Fasern erreicht. Die Naturfasern hatten jedoch nur eine begrenzte Haltbarkeit, da sie beispielsweise schimmeln konnten, und nach Gebrauch immer sofort beispielsweise im Schlauchturm getrocknet werden mussten. Außerdem waren sie nach dem Einsatz steif und konnten erst nach dem Trocknen wieder normal gerollt werden. Später versuchte man dann, die Schläuche durch Bestreichen von innen oder Ausgießen mit Teer abzudichten, was aber den Nachteil hatte, dass die Schläuche verkleben konnten, Erst durch den Einsatz von Buna (synthetischen Kautschuk) gelang es, dies zu vermeiden. Moderne Schläuche sind aus strapazierfähigerem Kunstfasergewebe (Polyester) gewebt, das seine Dichtigkeit durch eine zusätzliche innere Gummierung erhält.


Druckschläuche-HD

Druckschläuche-HD sind Hochdruckschläuche die einen Druck bis 40 bar aushalten. Sie sind meist als formbeständig ausgeführt auf einer Schnellangriffsvorrichtung aufgerollt. Zusätzlich werden noch faltbare Schläuche mit 15 Metern Länge mitgeführt. Hochdruckschläuche werden benötigt wenn so genannte Hochdruckpumpen zum Einsatz kommen.


Druckschlauch-S

Der Druckschlauch-S ist ein formbeständiger Druckschlauch in den Durchmessern 19, 25 und 33 mm für Schnellangriffseinrichtungen auf Feuerwehrfahrzeugen. Er ist auf einer speziellen, fest montierten Haspel aufgewickelt, die fest mit der Pumpe des Fahrzeugs verbunden ist. Durch die Formbeständigkeit kann auch durch den noch aufgerollten Schlauch Wasser gefördert werden.


Druckschlauch-W

Der Druckschlauch-W ist ebenso wie der Druckschlauch-S ein formbeständiger Druckschlauch, jedoch wird er bei Wandhydranten verwendet und ist etwas leichter und weniger strapazierfähig.


Saugschläuche

Saugschläuche sind im Gegensatz zu Druckschläuchen formstabil, damit sie sich nicht durch den beim Saugvorgang auftretenden Unterdruck zusammenziehen. Sie werden als Saugleitung an den Saugeingang einer Feuerlöschkreiselpumpe angeschlossen und zur Wasserentnahme aus offenen Gewässern mit einem Saugkorb abgeschlossen.

Größe Durchmesser in mm genormte Länge in m Durchflussmenge in Litern pro Minute
F 115
A 110 1,6/2,5
B 75 1,6/2,0/2,5
C 52 1,6/3,1
D 25 1,6

Ein spezieller Saugschlauch der Nenngröße D, der D-Ansaugschlauch, wird zum Ansaugen des Schaummittels vom Kanister in den Zumischer verwendet. Er ist nur an einem Ende mit einer Kupplung versehen, das andere Ende ist einfach abgeschnitten, meist mit V-förmigem Einschnitt, um ein Festsaugen im Schaummittelkanister zu verhindern.


Historisches

Die ersten Feuerwehrschläuche wurden bereits im antiken Griechenland unter Alexander dem Großen verwendet. Sie gerieten allerdings später wieder in Vergessenheit. Erst unter dem holländischen Brandmeister Jan van der Heyde fand ab 1673 der Feuerwehrschlauch seine weite Verbreitung. Von da stammt auch der Name Holländer für die alten Schlauchkupplungen. 1862 wurden in Wien zum ersten Mal aus Hanf gefertigte Feuerwehrschläuche erprobt. Diese erwiesen sich als vollkommen wasserdicht und waren gut zu handhaben. Da die Erhaltungskosten, welche die Pflege der Lederschläuche erfordert hatte, wegfielen (diese mussten nach jedem Gebrauch mit Fett eingerieben werden, um sie geschmeidig zu halten), wurden die Lederschläuche schon bald von den auch in der Anschaffung wesentlich günstigeren Hanfschläuchen verdrängt.


Siehe dazu auch den Artikel des Kreisfeuerwehrverbandes Dachau [1]


Siehe auch:

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