Kriminaltechniker

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eine kriminaltechnische Untersuchung ist z. B. auch das Anfertigen einer Abdruckspur
Foto Rainer Schwarz
mit Gips gesicherte Schuhabdruckspur wertet ein Kriminaltechniker aus
Foto: PGT

Die Kriminaltechnik (KT) fasst alle Erkenntnisse und Maßnahmen zusammen, die sich mit der Anwendung und Nutzbarmachung wissenschaftlicher und auf Erfahrung basierender Erkenntnisse im Hinblick auf kriminalistische Spuren (Spurenkunde) beschäftigen.


Bereiche der Kriminaltechnik

Formspuren


Hierbei handelt es sich um den thematisch größten Bereich der Kriminaltechnik, der in erster Linie für technische Formspuren zuständig ist und bei der Auswertung das umfassendste Fachwissen erfordert. Hierunter fallen Untersuchungsbereiche wie:

  • Schließtechnik (Schloss, Schlüssel, Schließzylinder)
  • Werkzeugspuren
  • Schuhspuren
  • Reifenspuren
  • Handschuhspuren
  • Wiedersichtbarmachung entfernter Prägezeichen
  • Kfz-Delikte (Verfälschung, Überwindung von Wegfahrsperren etc.)
  • Passspuren
  • Glasbruch
  • Bissspuren
  • Bekleidungsidentifizierung


Waffen und Munition

  • Schusswaffen
  • Hieb- und Stichwaffen
  • Rechtliche Einordnung von Waffen und Munition


Urkunden, Pässe, Maschinenschriften und Drucktechnik

Die Urkundentechnik ist eine umfassende physikalische und chemische Überprüfung von Urkunden, Druckerzeugnissen, Pässen, Papier und sonstigen Schriftträgern hinsichtlich Merkmalen, die bei einer Echtheitsprüfung fälschungsrelevant sind oder ansonsten, z. B. bei illegalen Dokumenten wie Selbstbezichtigungsschreiben Zusammenhänge belegen und als Fahndungshilfsmittel dienen können.


Biologische Analytik

Die forensische Biologie ist das jüngste kriminaltechnische Fachgebiet, aus der Forensik jedoch nicht mehr wegzudenken.

Hierzu zählen die Fachgebiete:

  • DNA-Analyse
  • Textiluntersuchungen (inkl. textile Stichspuren)
  • Humanspuren (Lippen-, Ohr- und Hautabdrücke)
  • Bodenuntersuchungen


Chemische Analytik

Gehört wie die Biologische Analytik zu der so genannten wissenschaftlichen Kriminaltechnik. Dieses Fachgebiet befasst sich hauptsächlich mit Materialanalysen.


Daktyloskopie

Unter dem Begriff der Daktyloskopie sind alle Erkenntnisse und Maßnahmen zusammengefasst, die sich mit der Anwendung und Nutzbarmachung wissenschaftlicher Erkenntnisse im Hinblick auf kriminalistische Spuren (Spurenkunde) von Hautleistengebilden (z. B. Fingerabdrücken) beschäftigen.


Handschriftenuntersuchung

Forensische Handschriftenuntersuchungen oder Gerichtliche Schriftvergleichung haben das Ziel, im Wege der Vergleichung von Merkmalen zweier oder mehrerer Schreibleistungen Aussagen zur Frage der a) Echtheit oder Unechtheit von Unterschriften oder/und b) Schrifturheberschaft zu treffen. In (seltenen) Ausnahmefällen ist eine zeitliche Einordnung fraglicher Schreibleistungen (relative Altersbestimmung) möglich.Untersuchungsvoraussetzungen: das fragliche Material muss immer im Original vorliegen und es müssen genügend Vergleichs(-unter-)schriften zur Verfügung stehen.


Forensische Information und Kommunikation (IuK)

  • Beweissichernde Speicherung von Computerdaten, vgl. IT-Forensik.


Kriminaltechnische Auskunftsdienste

Zur weiteren Bearbeitung sowie Lösung kriminaltechnische Problemfelder, stehen verschiedenste Auskunftssysteme zur Verfügung. Diese entwickelten sich im Laufe der modernen kriminalpolizeilichen Geschichte und werden unter anderem vom Bundeskriminalamt (Deutschland), den Landeskriminalamt (Deutschland) sowie weiteren Polizeidienststellen bereitgestellt.

Zu den meist gebrauchten Auskunftsdiensten gehören:

  • Automatisiertes Fingerabdruckidentifizierungssystem (AFIS)
  • Leuchtendatei für Unfallfluchtnachforschungen
  • Lackspurensammlung
  • Schuhdatenbanken (Spuren- und Musterdatenbanken)
  • Fahrzeugdatenbanken
  • DNA-Datenbank
  • Informationssystem Urkunden ISU
  • Dokumenteninformationssystem DOKIS


siehe auch:



der Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege Berlin



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