Kirche

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die Brandursachenermittlung durch das Sachverständigenbüro Herrgesell führte in Zusammenarbeit mit der Kriminalpolizei zur Festnahme eines Brandstifters
Foto: Sachverständigenbüro Herrgesell
die Kriminalpolizei ermittelt die Brandursache an einem historischen Altars aus dem 15. Jahrhundert
Foto: Kreis SLF, Carolin Schreiber
am 05.5.1972 brannte die barocke Wagner Orgel in St. Gotthardt / Brandenburg. Durch eine Infrarotlampe hatten sich Notenblätter entzündet.
Foto: Rainer Schwarz
Brandschaden an Alabasta
Foto: Rainer Schwarz
Dieser Adventskranz geriet in einer Kirche in Brand.
Achten sie auf Kerzen, Lichterketten und Deko.
Foto: BF München
bei so viel Brandpotenzial sind Kerzen gefährlich. Feuerlöscher sind nicht vorhanden. So kann man einer Brandstiftung nicht vorbeugen.
Sicherheitsabstand erhöht die Sicherheit,
siehe auch Kriminalprävention
Brandschutz in Kirchen und Klöstern.
Brandgefahren - Brandschutzmaßnahmen - Beispiele
Autor: Dipl.-Ing. Sylwester Kabat

Eine Kirche oder ein Kirchengebäude ist ein von einer christlichen Glaubensgemeinschaft zum Gebet und zum Gottesdienst genutztes Bauwerk.
Ausgehend von der etymologischen Bedeutung des griechischen Wortes kyriake („dem Herrn gehörend“) gelten Kirchen als Gotteshäuser.
Zusammen mit den Bauwerken anderer Religionen werden Kirchenbauten übergreifend als Sakralbauten bezeichnet.

Siehe auch:



Überblick

Die Kirche ist der zentrale Ort des Gottesdienstes der römisch-katholischen, alt-katholischen, orthodoxen, iroschottischen, anglikanischen und der evangelischen Gemeinden. Sie dient der Versammlung der Glaubensgemeinschaft, der gemeinsamen Andacht, der Verkündigung des Wortes Gottes, der Spendung und dem Empfang von Sakramenten und Sakramentalien.

Nach dem Kirchenrecht der römisch-katholischen Kirche ist es „ein heiliges, für den Gottesdienst bestimmtes Gebäude, zu dem die Gläubigen das Recht freien Zugangs haben, um Gottesdienst vornehmlich öffentlich auszuüben. Für Martin Luther war ein Gebäude nur dann Kirche, wenn Christen darin zusammenkommen, „bitten, predigt horen und sacrament empfahen.“ Er empfiehlt deshalb den Abbruch von Kirchen, wenn diese nicht mehr dem gottesdienstlichen Geschehen dienen: „wie mit allen anderen hewßern thutt, wenn sie nymmer nütz sind“. Der Kirchenbau an und für sich besitzt nach Luther keine Heiligkeit. Ähnlich sah es der reformierte Theologe Heinrich Bullinger (1504–1575). Heilig war eine Kirche für ihn, „sofern sie durch den heiligen Gebrauch, und das heißt durch den gottesdienstlichen Gebrauch der Gemeinde, geheiligt wird.


Fotos: Justin von Brosch



Die Unterschiede im Verständnis spielen auch bei der Heiligung des Gebäudes eine nicht unbedeutende Rolle. Während etwa in der römisch-katholischen Kirche ein Kirchengebäude durch den dem Bischof vorbehaltenen Ritus der Kirchweihe konsekriert wird, werden evangelische Kirchen ihrer Bestimmung übergeben. Wird eine Kirche nicht mehr benutzt, so geht dem in der katholischen Kirche die Profanierung#Katholisches Kirchenrecht|Profanierung voran, evangelischen Kirchen in der Regel eine sogenannte „Entwidmung“.




Viele Kirchengebäude sind außerhalb der Gottesdienste verschlossen. Die Initiativen „Verlässlich geöffnete Kirche|offene Kirche“ verschiedener evangelischer Landeskirchen wollen dem entgegenwirken und laden die Gemeinden ein, auch unter der Woche ihre Gotteshäuser zu öffnen. Einige Kirchengebäude sind außerhalb der Gottesdienstzeiten der Öffentlichkeit nur gegen Zahlung von Eintrittsgeld zugänglich. Auch „weltliche“ Veranstaltungen wie Konzerte oder Lesungen finden manchmal in Kirchengebäuden statt.

Kirchen sind oft ein Baudenkmal, Kulturgut und Teil des kulturellen Erbes. Viele Kirchen tragen das Kennzeichen für Kulturgut<ref name="KGK">Definiert in Artikel 16 der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut vom 14. Mai 1954 entsprechend der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten (vgl. Blue Shield International).


Fotos: Rainer Schwarz; Brandschutz in Kirchen


Pfarrkirche

Pfarrkirchen, im Protestantismus auch Gemeindekirchen genannt, sind die Hauptkirchen einer Pfarrei oder Kirchengemeinde. Weitere Kirchen und Kapellen einer Pfarrei dienen der Einzelfunktion, so die Friedhofskapelle, mancherorts auch als „Aussegnungshalle“ bezeichnet und die Filialkirche einer Gemeinde, die einer Pfarrei zugeordnet ist. Das Gebiet einer Kirchengemeinde oder Pfarrei beruht in der Regel auf historischen politischen Gemeindegrenzen, in größeren Städten auf einem Stadtteil oder einem Stadtbezirk. Die Volkskirchen folgen in diesem Sinne dem Parochialprinzip, Freikirchen kennen diese Regelung nicht. Einer Kirche sind meistens weitere administrative oder soziale Einrichtungen, wie etwa ein Pfarramt oder Schulen, zugeordnet. Sie liegen in der Nachbarschaft oder auf dem Kirchengelände.


Klosterkirche

eine Orgel wurde in einer Kirche in Gummersbach angesteckt. Das Motiv würde von Interesse sein.
Foto: Löschzug Gummersbach

Die Kirche eines Klosters kann Klosterkirche, Abteikirche, Prioratskirche, Katholikon (Hauptkirche eines Orthodoxe Kirchen|griechisch-orthodoxen Klosters) oder Münster (Kirche)|Münster (von Latein|lat. monasterium, „Kloster“) genannt werden. Der Begriff Münster wird dabei für manche Kathedralen, Pfarrkirchen und Klosterkirchen gleichermaßen verwendet.


Stiftskirche

Eine Stiftskirche gehört zu einem Stift (Kirche)|Stift, das sich von einem Kloster dadurch unterscheidet, dass es von Stiftsherren bzw. -damen (Regularkanonikern bzw. Kanonissin|Kanonissen) bewohnt wird.


Kathedrale

In der katholischen und den orthodoxen Kirchen tragen Bischofskirchen den Titel einer Kathedrale. Von der Spätantike bis ins hohe Mittelalter wurde in der Lateinische Kirche|Westkirche häufig neben die Kathedrale eine Taufkapelle (Baptisteriu]) gebaut.


Dom

Domkirchen sind wegen ihrer Größe und Gestaltung besonders herausragende, meist bischöfliche Kirchengebäude.


Münster

Münster dient als Bezeichnung für eine Kloster-, Stifts- oder Domkirche.


Votivkirchen

Eine Kirche, die aufgrund eines Gelübdes als Zeichen des Dankes für die Rettung aus einer Notlage oder mit der Bitte um Erfüllung eines bestimmten Anliegens, zuweilen auch zur Sühne, erbaut wurde, wird Votivkirche genannt.


Basilika

Als Basilika (Bautyp)|Basilika werden einerseits frühchristliche Baukunst|frühchristliche mehrschiffige Sakralbauten der Spätantike bezeichnet. Daneben stellt Basilika auch einen von der katholischen Kirche für besondere Kirchengebäude verliehenen Ehrentitel (→ Basilika (Titel)) dar, wobei zwischen den sechs altehrwürdigen Basilica maior|Basilicae maiores und den derweilen über 1500 Basilica minor|Basilicae minores zu unterscheiden ist.

Mit Megachurch ( „mégas“, „groß“ und „Kirche“) wird, insbesondere in den Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten, eine sehr große lokale Kirche oder Kirchengemeinde|Gemeinde bezeichnet.

Die meisten Megachurches haben ein Kirchengebäude, in dem 2000 bis 8000 Besucher Platz finden, und in der Regel halten sie jedes Wochenende mehrere Gottesdienste ab, so dass die Besucherzahlen wesentlich größer sein können als die Anzahl der Plätze im Kirchengebäude.-->


Kirchen nach sonstigem Zweck

In Verbindung mit Einrichtungen oder Sonderzwecken spricht man auch von Wallfahrtskirchen, Spitalkirchen, Krankenhauskapellen, Anstaltskirchen oder Autobahnkirchen. Als Profilkirche bezeichnet man eine Kirche, die einem thematisch eng definierten Zweck dient, etwa als Jugendkirche, Meditationskirche, wie z. B. Meditation#Meditationszentrum|Zentrum für Meditation und Christliche Spiritualität|Spiritualität oder als Seelsorgezentrum für Trauernde. Kleine und teils privat errichtete Kirchengebäude werden als Kapelle (Kirchenbau)|Kapellen bezeichnet. Freikirchliche Gemeinden verwenden manchmal auch den Namen Kapelle (Kirchenbau)#Freikirchen|Kapelle, Betsaal oder Bethaus. Einen Sonderfall stellen die sogenannten Simultankirchen dar, die von Gemeinden zweier oder mehrerer Konfessionen genutzt werden.


Architekturgrundformen

Der christliche Kirchenbau nach dem frühzeitlichen und mittelalterlichen Ideal folgt vier Grundrissen, nach der Reformation kam ein fünfter, die Querkirche, hinzu. Ein Großteil der Kirchengebäude bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts entspricht einem dieser Grundschemen, im modernen Kirchenbau gibt es seitdem eine große Vielfalt an Bauformen. Eine sechste, die Predigtkirche, ist durch den im Wort genannten Zweck charakterisiert.

  • Die Basilika (Bautyp)|Basilika ist die wichtigste Grundform des Frühchristliche Baukunst|frühchristlichen und mittelalterlichen Kirchenbaus, dessen Innenraum durch Säulenreihen in mehrere Längsschiffe getrennt ist. Am häufigsten sind drei Längsschiffe (dreischiffige Basilika), bei denen das mittlere höher ist als die beiden Seitenschiffe und in der Wandzone, die die Höhendifferenz zu den Seitenschiffen darstellt, eigene Fenster besitzt. Fünfschiffige Basiliken sind sehr viel seltener und sind meist besonders prachtaufwendig. Die frühchristlichen Kirchen lehnten sich noch stark an die antike Basilika an, im Mittelalter wurde sie zur Kreuzbasilika mit einem Querhaus weiterentwickelt.
  • Die Hallenkirche ähnelt der Basilika, ihre Längsschiffe sind allerdings von gleicher oder annähernd gleicher Höhe und unter einem gemeinsamen Satteldach vereinigt, weil das Mittelschiff über keine eigenen Fenster verfügt, während das Dach der Basilika „abgetreppt“ ist.
  • Die Saalkirche ist ein einschiffiges Kirchengebäude, das aus einem einzigen, saalartigen Raum –, meist mit eingezogenem Chor –, besteht; oft mit einem Dachreiter als Glockenturm. Weitverbreiteter Bautyp bei meist ländlichen Kirchen und Kapellen.
  • Die Chorturmkirche (meist Saalkirche) hat einen über dem Altarraum errichteten Kirchturm, der auch als Glockenturm dient, oft auch als Wehrturm, entstanden in der Romanik.
  • Beim Zentralbau sind die Hauptachsen gleich lang, daraus ergeben sich unter anderem kreisförmige, ovale, quadratische und kreuzförmige Grundrisse. Der Zentralbau ist in Westeuropa vor allem in Italien verbreitet und wird sehr häufig bei östlich-orthodoxen Kirchen angewendet.
  • Bei einer Querkirche durchschneidet in Ostung|geosteten Kirchen die Hauptachse vom (West-)Eingang zum Altar die längere Seite der Kirche. Die Ostung des Gebäudes ist jedoch bei der nach der Reformation in Deutschland entstandenen Querkirche als rein protestantische Kirchbauform nicht mehr zwingend, vielmehr bildet die Kanzel an einer Schiff-Längsseite den Fixpunkt für die Hör- Blick- und Sitzrichtung der Gemeinde. Der Altar kann sich sowohl unter der Kanzel als auch rechtwinklig dazu in der anderen Mittelachse des Schiffs befinden. Querkirchen sind vor allem in den protestantischen Regionen Deutschlands, der Niederlande und der Schweiz anzutreffen.
  • Bei einer Predigtkirche bestimmt das gute Sehen und Hören zur Kanzel die Innenraumgestaltung, nicht jedoch die äußere Gebäudegestalt: eine möglichst kurze Distanz und ein stützenfreier Raum sind wichtig. Am besten eignen sich in diesem Sinne die Querkirchen.

Die architektonischen Hauptteile eines traditionellen europäischen Kirchenbaus sind der Chor (Architektur)|Chor (Altarhaus), das Kirchenschiff|Querhaus und das Langhaus. Die Fassade verfügt oft über einen Kirchturm|Turm oder Doppelturmfassade|zwei Türme. Das Langhaus ist in der Regel mehrschiffig, d. h., es verfügt über ein Kirchenschiff|Mittelschiff und zwei oder vier Seitenschiffe. Im Kreuzungsbereich zwischen Quer- und Langhaus befindet sich die Vierung.

Kirchenbauten waren im Mittelalter in der Regel nach Ostung|Osten ausgerichtet („geostet“), d. h., der Hauptaltar liegt in Richtung des mittleren Aufgangspunktes der Sonne. Diese Orientierung (von Orient = Osten) symbolisiert einerseits den Erlöser Jesus Christus, der wie der Sonnenaufgang das Licht des Glaubens bringt. Zum anderen bezieht sich die Orientierung auf die von Europa aus gesehene Lage Jerusalems im Osten. Eine bedeutende Ausnahme ist der Petersdom in Rom, er ist „gewestet“. Das Prinzip der Ostung hielt sich in der Neuzeit nicht durch, bei Zentralbauten spielte es ohnehin meist keine Rolle.


Sonderbauformen

Es gibt eine Reihe von Sonderbauformen, die sich sowohl architektonisch als auch in der Nutzung von der gängigen Bauweise unterscheiden;

  • Bettelordenskirchen folgen in Größe und Gestaltung dem Armutsideal der Bettelorden und haben in der Regel einen Dachreiter, keinen Turm.
  • Bei Chorturmkirchen erhebt sich der Turm, oft als Glockenturm, über dem Chor (Architektur)|Chorraum.
  • In einer Doppelkirche sind zwei Kirchenräume räumlich voneinander getrennt.
  • Emporenkirchen basieren oft auf der Bauform der Basilika, in der eine Empore den Raum über den Seitenschiffen und unter dem Obergaden einnehmen kann.
  • Eisenkirchen sind aus vorgefertigten Bauelementen aus Wellblech oder Gusseisen gefertigt.
  • Felsenkirchen sind aus dem Felsen geschlagene Kirchen. In den Fels gehauene Kirchen nennt man auch Höhlenkirchen.
  • Die Kettenkirche ist noch vereinzelt in Süddeutschland, Österreich und Südtirol anzutreffen. Zum Namen hat die Form des Fassadenschmucks von Kirchen, die dem heiligen Leonhard von Limoges|Leonhard geweiht sind, geführt. Die Kirchen werden entweder dauerhaft oder in einem Ritus am 6. November mit eisernen Ketten umspannt.
  • Von einer Kirchenburg spricht man, wenn die Kirche von eigenen Verteidigungsanlagen, etwa Mauern und Türmen, umgeben ist. Eine mit vergleichsweise einfachen Wehrvorrichtungen ausgestattete Kirche nennt man dagegen Wehrkirche.
  • Notkirchen und Barackenkirchen sind provisorische Sakralgebäude. Die Kirchen eines solchen Typus entstanden in Zeiten wirtschaftlicher Not, nach Kriegen oder als Interim (Kirche)|Interimskirche während der Gemeindeaufbauphase. Die sogenannte Zeltmission nutzt provisorische Zeltkirchen zur Evangelisation.
  • Die Ovalkirche verfügt über einen Oval|ovalen Grundriss und kann als Längskirche (auch: in „Eiform“) oder Querkirche angelegt sein.
  • In einer Querkirche ist die Querausrichtung des Innenraumes stärker betont als die Längsrichtung.
  • Die Rundkirche ist eine Form des einfachen Zentralbaus und diente früher als Tauf-, Grab- oder Wehrkirche. Etwaige Anbauten sind nicht Bestandteil des eigentlichen Kirchenraumes.
  • In England, Elsass und Norddeutschland sind Rundturmkirchen verbreitet, deren Bauweise dem Langbau entspricht.
  • Stabkirchen oder „Mastenkirchen“ sind Holzkirchen, die in Skandinavien während der Übergangszeit von der heidnischen Religion zum Christentum im 12. und 13. Jahrhundert gebaut wurden.
  • In einer Wegekirche ist der Kirchenraum als Weg nach vorn, zum Altar hin ausgerichtet.
  • Winkelkirchen bestehen aus zwei Seitenschiffen, die im rechten Winkel zueinander stehen. Altar oder Kanzel eines solchen Gebäudes befinden sich im Winkel.


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