Rauch: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Rauch Waldbrand California 27.10.2020 Pierre Markuse 20.11.2020.jpg|thumb|300px|aus dem Weltraum noch deutlicher erkennbar. [[Emission]] durch Rauch eines [[Waldbrand]]es.<br/>Wichtig: [https://wiki.bildungsserver.de/klimawandel/index.php/Wolken_im_Klimasystem Wolken im Klimasystem]<br>Foto: [[Pierre Markuse]] ]]
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[[Datei:Brennende Reifen 20 Mai 2018 Sören Müller.jpg|thumb|300px|dunkler Rauch / [[Emission]]en durch brennende Reifen, mit [[Brandgeruch]] der meilenweit zu riechen ist. Eine [[Straftat]] gem. [[§ 326 StGB]] [[Unerlaubter Umgang mit Abfällen]] auch eine [[Straftat]] gem. [[§ 325 StGB]] [[Luftverunreinigung]], wie auch eine [[Bodenverunreinigung]] werden geprüft, der [[Vorsatz]] kann vorausgesetzt wwerden.<br/>Foto: Sören Müller<br/>[https://medienportal-grimma.de/ Medienportal Grimma] ]]


[[Datei:FW München R. Leitow Brand im Dachgeschoss 29.12.2015 n.jpg|thumb|250px|deutlich sichtbar der [[Rauch]] bei einem [[Wohnungsbrand]], deshalb mit [[Atemschutz]] vorgehen<br/>Bei jeder Verbrennung entsteht [[Kohlenstoffmonoxid]], ob bei einem Grill oder bei einem Gaspilz.<br/>Foto: [http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Kreisverwaltungsreferat/Branddirektion-Muenchen.html BF München] ]]
[[Datei:Duisburg Notausgang.jpg|thumb|250px|left|auch bei [[Rauch]] ist dieser [[Fluchtweg]] zum [[Notausgang]] gut erkennbar<br/> Foto: kleiner Prinz Duisburg; [[Rainer Schwarz]]]]
[[Bild:Agrotechnik 2.jpg|thumb|250px|left|[[Brand]] einer Industriebrache mit schwarzer [[Rauchfarbe]] von Teerdachpappe <br> Foto: Polizei / MV]]


[[Datei:Duisburg Notausgang.jpg|thumb|200px|left|auch bei [[Rauch]] ist dieser [[Fluchtweg]] zum [[Notausgang]] gut erkennbar<br/> Foto: kleiner Prinz Duisburg; [[Rainer Schwarz]]]]
[[Datei:FW München R. Leitow Brand im Dachgeschoss 29.12.2015 n.jpg|thumb|250px|deutlich sichtbar der [[Rauch]] bei einem [[Wohnungsbrand]], deshalb geht man beim [[Innenangriff]] mit [[Atemschutz]] vor<br/>Bei jeder [[Verbrennung (Chemie)]] entsteht [[Kohlenstoffmonoxid]], ob bei einem [[Grill]] oder bei einem Gas bzw. [[Heizpilz]].<br/>Foto: [http://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Kreisverwaltungsreferat/Branddirektion-Muenchen.html BF München] ]]
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[[Datei:Feuer u. Rauch Woestheinrich.jpg|thumb|300px|kleines Gartenfeuer mit viel [[Rauch]], aus ca. 600 Meter Höhe gesehen<br/>Foto: [[Michael Wöstheinrich]] und [[Rainer Schwarz]]]]
[[Datei:Feuer u. Rauch Woestheinrich.jpg|thumb|250px|[[Luftverschmutzung]] bei jedem [[Brand]] wie hier bei einem kleinen Gartenfeuer mit viel [[Rauch]], aus ca. 600 Meter Höhe gesehen<br/>Jede [[Flamme]] produziert [[Brandfolgeprodukte]]<br>Foto: [[Michael Wöstheinrich]] und [[Rainer Schwarz]] ]]


'''Rauch''' ist ein Aerosol von [[Gas]]en, Wassertröpfchen und [[Ruß]]partikeln in feinst verteilter (oft kolloidaler) Form, welches durch [[Feuer|Verbrennungsprozesse]] entsteht. Je nach Ursache können auch weitere Partikel enthalten sein, z.B. Öltröpfchen und mineralische Stäube. Umgangssprachlich wird dichter, undurchsichtiger und gegebenenfalls dunkler Rauch als Qualm bezeichnet.<br/>
[[Bild:Brand am Berg.JPG|thumb|300px|[[Brand]] am Berg in Tirol<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]] 0507]]
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Kommerzielle Anwendungsgebiete des Rauches:
'''Rauch''' – '''Rauchgas''' oder umgangssprachlich '''Qualm''' – ist ein meist durch [[Verbrennung (Chemie)|Verbrennung]] entstehendes Aerosol in feinstverteilter (oft kolloidaler) Form aus Staubpartikeln (Glanzruß, Flugasche, Unverbranntes) und Flüssigkeitströpfchen (Wasser, Öldämpfe, Säuredämpfe, flüssige Verbrennungsrückstände) in [[Abgas]]. Im engeren Sinn wird mit Rauch ein Gemisch aus einer festen in einer gasförmigen Phase bezeichnet.
 
 
'''Etymologie'''
 
Das Urgermanische Wort Mittelhochdeutsch ''rouch'', Althochdeutsch ''rouh'' gehört zu dem starken Verb ''riechen'', ahd. ''riohhan'', das keine außergermanischen Entsprechungen hat.
 
 
'''Bedeutung'''
 
Rauch ist in der Regel ein [[Schadstoff]] für Mensch und Umwelt. Im Gegensatz zu einem unkontrollierten Feuer ([[Brand]]) findet kontrollierte Verbrennung normalerweise in geschlossenen Behältern (wie Maschinen, [[Ofen|Öfen]] und [[Lampe]]n) statt und die [[Rauchgas]]e werden durch eine entsprechende Öffnung (Auspuff, [[Schornstein]], Saugzug) kontrolliert abgeleitet. Bei industriellen Anlagen wird das Rauchgas zuvor Rauchgasreinigung, um den Anteil an Schadstoffen zu verringern.
 
 
'''Herkunft'''
 
Neben der Entstehung bei offenen Feuern und Bränden stammt ein großer Teil der Rauchgase aus häuslichen Feuerstätten wie [[Ofen|Öfen]] und [[Heizkessel]]n, die mit [[Festbrennstoff]]en wie Holz, [[Holzpellet]]s oder [[Kohle]] sowie mit [[Heizöl]] betrieben werden.
 
Diese Rauchgase enthalten überwiegend Festkörperpartikel in Form von Flugasche, Feinstaub, [[Ruß]] und die Gase Wasserdampf, Stickstoff, Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Stickstoffoxid, sowie bei einer unvollständigen Verbrennung auch [[Kohlenmonoxid]] oder Wasserstoff.
 
Rauchgase aus Kraftwerken, Hochöfen, Stahlwerken und anderen Großfeuerungsanlagen werden durch Rauchgasreinigung von Feststoffen sowie teilweise von Schwefeldioxid (Rauchgasentschwefelung), Stickstoffoxid und Chlorwasserstoff befreit. Früher wurden sie durch hohe Schornsteine großflächig verteilt, um nicht die nähere Umgebung übermäßig zu belasten.
 
Rauchgase aus Kraftfahrzeugen werden meist als [[Abgas]]e bezeichnet.<br>
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'''Anwendungsgebiete und Nutzen'''
 
Ungeachtet der Gesundheits- und Umweltgefahren gibt es viele Möglichkeiten der Nutzung von Rauch, insbesondere bei kontrolliertem und dosiertem Einsatz.<br>
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'''Handwerkliche und technische Anwendungen'''
 
* Räuchern zum Konservierung und zur Aromatisierung von Lebensmitteln
 
* Rauch als Indikator beim [[Feuer]]machen mit Holz und beim Braten und Grillen
 
* Rauch zeigt einen [[Brand]] oder [[Brandgefahren]] an (auch bei der [[Selbstentzündung]] von organischem Material)
 
* Beruhigung der Bienen in der Imkerei, siehe Smoker (Imkerei) und Imkerpfeife
 
* Ausräuchern als traditionelles Mittel gegen Ungeziefer oder Schädlinge, z.&nbsp;B. zum Vertreiben von Wühlmäusen
 
* Ausräuchern von Tierbauen als traditionelle Jagdmethode,z.&nbsp;B. bei der Jagd auf Dachse oder Rotfuchs (wird in Europa heute kaum noch angewendet)
 
* Einsatz von Rauch als Waffe, siehe Rauchgranate, sowie zur Tarnung
 
* Einsatz von Rauch beim Feuerwehrtraining
 
* Rauchsonden zur Strömungsmesstechnik - Visualisierung von Strömungen<br>
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'''Genuss und Kultur'''
 
* Inhalation von Tabakrauch beim Rauchen
 
* Räuchern (Zeremonie) mit Räucherwerk, Räucherstäbchen, Weihrauch
 
* Rauch als Effekt im Theater oder im Film, siehe Rauchpulver<br>
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Kunst mit Rauch mit der [[Kirche]] St. Catharine, Eindhoven / NE Fotos: [[Rainer Schwarz]]<br>
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Datei:Rauch Kunst in Kirche St. Catharine NE RS 4 23.jpg|Volldampf
Datei:Rauch Kunst in Kirche III St. Catharine NE RS 4 23.jpg|Kunst mit Rauch
Datei:Rauch Kunst in Kirche II St. Catharine NE RS 4 23.jpg|bis hin zum [https://de.wikipedia.org/wiki/Rauchring Rauchring]
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'''Kommunikation'''
 
* Rauchzeichen


* Schädlingsbekämpfung
* Weißer und schwarzer Rauch bei einer Papstwahl
* Haltbarmachung von Lebensmitteln durch Räuchern in einer [[Räucherkammer]],
 
* Kommunikation (Rauchzeichen)
* Kommunikation in der Natur: Im Rauch von brennenden Pflanzen können chemische Substanzen (Karrikine) enthalten sein, die dazu beitragen, dass die Keimruhe von im Boden liegenden Same (Pflanze) gebrochen wird.
* Rauchen
* zeremonieller Einsatz
* pyrotechnische Rauchmittel<br/>
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Kontrollierte Verbrennung findet normalerweise in geschlossenen Behältern (wie Maschinen, [[Ofen|Öfen]] und [[Lampe]]n) statt und die [[Rauchgas]]e werden durch einen [[Kamin]] oder ein Gebläse freigegeben. Bei großindustriellen Anlagen wird der Rauch entsprechend aufbereitet, sodass neben [[Stickstoff]] praktisch nur noch [[Wasserdampf]] und [[Kohlenstoffdioxid]] den Schornstein verlassen.<br/>
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[[Bild:Brand am Berg.JPG|thumb|250px|[[Brand]] am Berg in Tirol<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]] 0507]]
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'''Gefahren des Rauches'''
'''Gefahren des Rauches'''


Die [[Rauchvergiftung]] ist eine verbreitete Todesursache bei [[Wohnungsbrand|Wohnungsbränden]]. Dabei tritt der [[Tod]] meist durch eine Kombination thermischer Verletzungen mit [[Erstickung]] und [[Lunge]]nreizung ein.
Die Rauchvergiftung ist eine verbreitete Todesursache bei Wohnungsbränden. Dabei tritt der [[Tod]] meist ein durch eine Kombination thermischer Verletzungen mit Erstickung und Lungenreizung.
 
Die meisten Brandopfer (in Deutschland 70 %) verunglücken nachts, da tagsüber ein Feuer meist schnell entdeckt und gelöscht werden kann. Nachts dagegen schläft auch der Geruchssinn, so dass die [[Opfer]] im Schlaf überrascht werden, ohne die gefährlichen Brandgase zu bemerken. Deshalb fallen fast alle Brandtoten nicht den [[Flamme]]n, sondern den giftigen Rauchgasen zum [[Opfer]], die während der [[Schwelbrand]]phase entstehen. In Deutschland sterben 95 % der Brandtoten an den Folgen einer [[Rauchvergiftung]] durch die geruchlosen [[Gas]]e [[Kohlenstoffmonoxid]] und Kohlenstoffdioxid – schon wenige Lungenfüllungen [[Kohlenstoffmonoxid]] sind tödlich. [[Brandmelder|Rauchwarnmelder]] können besonders während des Schlafs mögliche Opfer warnen, [[Fluchthaube]]n schützen bei der Flucht durch verqualmte Bereiche.
 
Beim Ausstoß großer Rauchmengen bei Vulkanausbruch kann es in den betroffenen Gebieten zu schwerwiegenden Folgen für lebende Organismen, die Landwirtschaft und – wie beim Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 – für den Luftverkehr kommen.
 
Ein Anteil von Rauch ist [[Ruß]], siehe dazu auch Dieselruß#.


Die meisten Brandopfer (in [[Deutschland]] 70%) verunglücken nachts, da tagsüber ein [[Feuer]] meist schnell entdeckt und gelöscht werden kann. Nachts dagegen schläft auch der [[Geruchssinn]], so dass die Opfer im Schlaf überrascht werden, ohne die gefährlichen Brandgase zu bemerken. Deshalb fallen fast alle Brandtoten nicht den [[Flamme]]n, sondern den [[gift]]igen Rauchgasen zum Opfer, die während der [[Schwelbrand]]phase entstehen. In Deutschland sterben 95% der Brandtoten an den Folgen einer Rauchvergiftung durch die geruchlosen Gase [[Kohlenmonoxid]] und [[Kohlendioxid]] - schon wenige Lungenfüllungen Kohlenmonoxid sind tödlich.<br/>
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[[Rauchmelder]], [[Rauchwarnmelder]] oder [[Wärmemelder]] können besonders während des [[Schlaf]]es mögliche Opfer warnen.'''<br/>
'''Geschichte'''
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Rauchfahnen über Gebäudeöffnungen (der heiße Rauch kondensiert an den kalten Außenflächen) sind ein wichtiges Indiz für den [[Brandursachenermittler]], um den Ursprung des [[Feuer]]s zu finden.<br/>
Anordnungen unter Karl Theodor (Pfalz und Bayern)|Pfalzgraf Karl IV. aus dem Jahr 1772 dienten auch der Verhütung eines [[Brand]]es im Zusammenhang mit häuslichen [[Feuerstätte]]n. Nach gleichzeitigen Bauvorschriften durften keine [[Schornstein|Holzschornsteine]] mehr errichtet, keine hölzernen Schläuche mehr eingebaut werden, die den Rauch der [[Feuerstätte]] zum [[Kamin]] zu leiten hatten, wie es auch untersagt wurde, [[Ofen]]rohre zum Fenster hinauszuführen.
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* [[Luftverschmutzung]]
* [[Luftverschmutzung]]


* [[Rauch]]
* [[Rauchfarbe]]


* [[Rost]]bildung durch Einsatz von [[Löschwasser]]
* [[Rost]]bildung durch Einsatz von [[Löschwasser]]
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<br />{{Wikipedia}}
<br />{{Wikipedia}}


[[Kategorie:Naturwissenschaft]]
[[Kategorie:Technik]]
[[Kategorie:Technik]]
[[Kategorie:Umweltschutz]]

Version vom 20. März 2024, 18:59 Uhr

aus dem Weltraum noch deutlicher erkennbar. Emission durch Rauch eines Waldbrandes.
Wichtig: Wolken im Klimasystem
Foto: Pierre Markuse
dunkler Rauch / Emissionen durch brennende Reifen, mit Brandgeruch der meilenweit zu riechen ist. Eine Straftat gem. § 326 StGB Unerlaubter Umgang mit Abfällen auch eine Straftat gem. § 325 StGB Luftverunreinigung, wie auch eine Bodenverunreinigung werden geprüft, der Vorsatz kann vorausgesetzt wwerden.
Foto: Sören Müller
Medienportal Grimma
auch bei Rauch ist dieser Fluchtweg zum Notausgang gut erkennbar
Foto: kleiner Prinz Duisburg; Rainer Schwarz
Brand einer Industriebrache mit schwarzer Rauchfarbe von Teerdachpappe
Foto: Polizei / MV
deutlich sichtbar der Rauch bei einem Wohnungsbrand, deshalb geht man beim Innenangriff mit Atemschutz vor
Bei jeder Verbrennung (Chemie) entsteht Kohlenstoffmonoxid, ob bei einem Grill oder bei einem Gas bzw. Heizpilz.
Foto: BF München
Luftverschmutzung bei jedem Brand wie hier bei einem kleinen Gartenfeuer mit viel Rauch, aus ca. 600 Meter Höhe gesehen
Jede Flamme produziert Brandfolgeprodukte
Foto: Michael Wöstheinrich und Rainer Schwarz
Brand am Berg in Tirol
Foto: Rainer Schwarz 0507



RauchRauchgas oder umgangssprachlich Qualm – ist ein meist durch Verbrennung entstehendes Aerosol in feinstverteilter (oft kolloidaler) Form aus Staubpartikeln (Glanzruß, Flugasche, Unverbranntes) und Flüssigkeitströpfchen (Wasser, Öldämpfe, Säuredämpfe, flüssige Verbrennungsrückstände) in Abgas. Im engeren Sinn wird mit Rauch ein Gemisch aus einer festen in einer gasförmigen Phase bezeichnet.


Etymologie

Das Urgermanische Wort Mittelhochdeutsch rouch, Althochdeutsch rouh gehört zu dem starken Verb riechen, ahd. riohhan, das keine außergermanischen Entsprechungen hat.


Bedeutung

Rauch ist in der Regel ein Schadstoff für Mensch und Umwelt. Im Gegensatz zu einem unkontrollierten Feuer (Brand) findet kontrollierte Verbrennung normalerweise in geschlossenen Behältern (wie Maschinen, Öfen und Lampen) statt und die Rauchgase werden durch eine entsprechende Öffnung (Auspuff, Schornstein, Saugzug) kontrolliert abgeleitet. Bei industriellen Anlagen wird das Rauchgas zuvor Rauchgasreinigung, um den Anteil an Schadstoffen zu verringern.


Herkunft

Neben der Entstehung bei offenen Feuern und Bränden stammt ein großer Teil der Rauchgase aus häuslichen Feuerstätten wie Öfen und Heizkesseln, die mit Festbrennstoffen wie Holz, Holzpellets oder Kohle sowie mit Heizöl betrieben werden.

Diese Rauchgase enthalten überwiegend Festkörperpartikel in Form von Flugasche, Feinstaub, Ruß und die Gase Wasserdampf, Stickstoff, Kohlendioxid, Schwefeldioxid, Stickstoffoxid, sowie bei einer unvollständigen Verbrennung auch Kohlenmonoxid oder Wasserstoff.

Rauchgase aus Kraftwerken, Hochöfen, Stahlwerken und anderen Großfeuerungsanlagen werden durch Rauchgasreinigung von Feststoffen sowie teilweise von Schwefeldioxid (Rauchgasentschwefelung), Stickstoffoxid und Chlorwasserstoff befreit. Früher wurden sie durch hohe Schornsteine großflächig verteilt, um nicht die nähere Umgebung übermäßig zu belasten.

Rauchgase aus Kraftfahrzeugen werden meist als Abgase bezeichnet.

Anwendungsgebiete und Nutzen

Ungeachtet der Gesundheits- und Umweltgefahren gibt es viele Möglichkeiten der Nutzung von Rauch, insbesondere bei kontrolliertem und dosiertem Einsatz.

Handwerkliche und technische Anwendungen

  • Räuchern zum Konservierung und zur Aromatisierung von Lebensmitteln
  • Rauch als Indikator beim Feuermachen mit Holz und beim Braten und Grillen
  • Beruhigung der Bienen in der Imkerei, siehe Smoker (Imkerei) und Imkerpfeife
  • Ausräuchern als traditionelles Mittel gegen Ungeziefer oder Schädlinge, z. B. zum Vertreiben von Wühlmäusen
  • Ausräuchern von Tierbauen als traditionelle Jagdmethode,z. B. bei der Jagd auf Dachse oder Rotfuchs (wird in Europa heute kaum noch angewendet)
  • Einsatz von Rauch als Waffe, siehe Rauchgranate, sowie zur Tarnung
  • Einsatz von Rauch beim Feuerwehrtraining
  • Rauchsonden zur Strömungsmesstechnik - Visualisierung von Strömungen



Genuss und Kultur

  • Inhalation von Tabakrauch beim Rauchen
  • Räuchern (Zeremonie) mit Räucherwerk, Räucherstäbchen, Weihrauch
  • Rauch als Effekt im Theater oder im Film, siehe Rauchpulver



Kunst mit Rauch mit der Kirche St. Catharine, Eindhoven / NE Fotos: Rainer Schwarz

Kommunikation

  • Rauchzeichen
  • Weißer und schwarzer Rauch bei einer Papstwahl
  • Kommunikation in der Natur: Im Rauch von brennenden Pflanzen können chemische Substanzen (Karrikine) enthalten sein, die dazu beitragen, dass die Keimruhe von im Boden liegenden Same (Pflanze) gebrochen wird.


Gefahren des Rauches

Die Rauchvergiftung ist eine verbreitete Todesursache bei Wohnungsbränden. Dabei tritt der Tod meist ein durch eine Kombination thermischer Verletzungen mit Erstickung und Lungenreizung.

Die meisten Brandopfer (in Deutschland 70 %) verunglücken nachts, da tagsüber ein Feuer meist schnell entdeckt und gelöscht werden kann. Nachts dagegen schläft auch der Geruchssinn, so dass die Opfer im Schlaf überrascht werden, ohne die gefährlichen Brandgase zu bemerken. Deshalb fallen fast alle Brandtoten nicht den Flammen, sondern den giftigen Rauchgasen zum Opfer, die während der Schwelbrandphase entstehen. In Deutschland sterben 95 % der Brandtoten an den Folgen einer Rauchvergiftung durch die geruchlosen Gase Kohlenstoffmonoxid und Kohlenstoffdioxid – schon wenige Lungenfüllungen Kohlenstoffmonoxid sind tödlich. Rauchwarnmelder können besonders während des Schlafs mögliche Opfer warnen, Fluchthauben schützen bei der Flucht durch verqualmte Bereiche.

Beim Ausstoß großer Rauchmengen bei Vulkanausbruch kann es in den betroffenen Gebieten zu schwerwiegenden Folgen für lebende Organismen, die Landwirtschaft und – wie beim Ausbruch des Eyjafjallajökull 2010 – für den Luftverkehr kommen.

Ein Anteil von Rauch ist Ruß, siehe dazu auch Dieselruß#.


Geschichte

Anordnungen unter Karl Theodor (Pfalz und Bayern)|Pfalzgraf Karl IV. aus dem Jahr 1772 dienten auch der Verhütung eines Brandes im Zusammenhang mit häuslichen Feuerstätten. Nach gleichzeitigen Bauvorschriften durften keine Holzschornsteine mehr errichtet, keine hölzernen Schläuche mehr eingebaut werden, die den Rauch der Feuerstätte zum Kamin zu leiten hatten, wie es auch untersagt wurde, Ofenrohre zum Fenster hinauszuführen.









siehe auch:







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