Brandstiftung: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Weihbischof-Puff-besucht-Kreuzerh-hungskirche-in-Wissen-nach-Brandanschlag Erzbistum-K-ln-Jelen Erzbistum Köln C. Jelen pEM 15.5.23.jpg|thumb|300px|Brandstiftung in der [[Kirche]] in Wissen<br>Foto: Erzbistum Köln C. Jelen]] | |||
[[Datei:Brandstiftung LKW PP Duisburg PK Dunkler 20.04.2018.png|thumb|400px|left|eine Brandstiftung an einem Lkw gem. [[§ 306 StGB]] ff. Es entstand ein extrem hoher Sachschaden da der [[Fahrzeugbrand]] unter einer Autobahnbrücke stattfand.<br/>Foto: PK Dunkler; [https://duisburg.polizei.nrw/ .PP Duisburg] ]] | |||
[[Datei:Brandstiftung LKW PP Duisburg PK Dunkler 20.04.2018.png|thumb|400px|left|eine [[ | [[Datei:Brandstiftung RTW Freiwillige Feuerwehr Ottersberg pFB 15.9.21 n.jpg|thumb|300px|man kann nur hoffen, dass dieser [[Brandstifter]] gefaßt wird.<br>Foto: Freiwillige Feurwehr Ottersberg]] | ||
[[Fahrzeugbrand]] unter einer Autobahnbrücke stattfand.<br/>Foto: PK Dunkler; [https://duisburg.polizei.nrw/ .PP Duisburg] ]] | [[Datei:Strohballenbrand FFW Großkochberg St. Braeutigam pFB 18.8.2021 n.jpg|thumb|300px|immer wieder zu dieser Jahreszeit brennen [[Stroh]]ballen. Bei diesem [[Brand]] konnten [[Brandstifter]] ermittelt werden.<br>Foto: Freiwillige Feuerwehr Großkochberg]] | ||
[[Datei: | [[Datei:Holzstapelbrand FW Tschoppau Marcel per FB 31.8.19.jpg|thumb|300px|durch Brandstiftung wird so manches [[Feuer]] verursacht<br/>Foto: FW Tschoppau]] | ||
[[Bild:Brandstiftung im Wald072010-Bild001.JPG|thumb| | [[Datei:Brandstiftung FW Erkrath M. Steinacker 02.08.19.png|thumb|300px|die Brandstiftung an einem Kindergarten als [[Verdeckungstat]] ([[Einbruch]])<br/> Die [[Brandstifter]] wurden ermittelt.<br/>Foto: [https://www.erkrath.de/Bildung-Soziales/Soziales/Ehrenamt/Freiwillige-Feuerwehr-Erkrath FW Erkrath] ]] | ||
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[[Datei:Benzinkanisterest.jpg|thumb| | [[Bild:Brandstiftung im Wald072010-Bild001.JPG|thumb|300px|sogar in Waldgebieten gibt es [[Brandstifter]]<br/>Foto: PH 0610]] | ||
[[Datei:Brandstiftung Roller PGT.jpg|thumb| | |||
[[Datei:Dreh-LeiterbildIMG 2081.JPG|thumb| | [[Datei:AufbruchspurenIMG 2062 RS.JPG|thumb|300px|Verdeckungstat - [[Einbruch]] mit anschließender [[Brandstiftung]]<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]] ]] | ||
[[Datei:Benzinkanisterest.jpg|thumb|300px|Ein Bezinkanister an einer [[Brand]]stelle kann auf eine Brandstiftung hindeuten. Er ist also ein [[Beweismittel]].<br/>Foto: [[Rainer Schwarz]]]] | |||
[[Datei:Brandstiftung Roller PGT.jpg|thumb|300px|Brandstiftung gem. [[§ 306 StGB]]<br/>Foto: PGT]] | |||
[[Datei:Dreh-LeiterbildIMG 2081.JPG|thumb|300px|Brandstiftung gem. [[§ 306 StGB]] in Versmold, Westfalen<br/>Das Gebäude war mit einem [[Flachdach]] versehen.<br>Wird der [[Brandstifter]] ermittelt, nimmt ihn die [[Versicherung]] vermutlich in [[Regress]]<br>Foto: [[Rainer Schwarz]]]] | |||
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Datei:Toilettenbrand Schule PGT 2016.jpg|das Werk von jugendlichen [[Brandstifter]]n in einer Schule<br/>Foto: PGT | |||
Datei:Verdeckungstat Jan. 2019.jpg|erst [[Einbruch]], dann [[Brandstiftung]], also eine [[Verdeckungstat]]. | |||
Datei:Kinderwagen Brand FW Schwandorf K. Brunner 09.05.2021.jpg|sogar Kinderwagen werden angezündet.<br>Foto: [https://www.ffschwandorf.de/ FW Schwandorf] | |||
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Hierunter lassen sich alle Fälle zusammenfassen, bei denen das Verhalten der Brandstifter von den üblichen Normen des menschlichen Zusammenlebens abweicht, unter Umständen sogar krankhafte Züge aufweist (Rachsucht, krankhafter Neid, Hass, krankhafte Eifersucht, [[Pyromanie]], Geltungssucht, Zerstörungswut). Es besteht | Hierunter lassen sich alle Fälle zusammenfassen, bei denen das Verhalten der [[Brandstifter]] von den üblichen Normen des menschlichen Zusammenlebens abweicht, unter Umständen sogar krankhafte Züge aufweist (Rachsucht, krankhafter Neid, Hass, krankhafte Eifersucht, [[Pyromanie]], Geltungssucht, Zerstörungswut). Es besteht manchmal eine enge Beziehung des [[Täter]]s zum Eigentümer oder Besitzer der beschädigten Sache.<br/> | ||
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Die Brandstiftung steht im Abschnitt der [[Gemeingefährliche Straftat|gemeingefährlichen Straftat]]en. Tathandlung ist das [[Vorsatz|vorsätzliche]] oder [Fahrlässigkeit|fahrlässige]] Inbrandsetzen oder das durch Brandlegung ganz oder teilweise Zerstören einer Sache. Damit kann die Brandstiftung als qualifiziertes Delikt der [[Sachbeschädigung]] verstanden werden, was aber auf Grund des Tatbestandsmerkmales "fremd" nur auf '''[[§ 306 StGB]]''' zutrifft, da es lediglich dort vorhanden ist. | Die Brandstiftung steht im Abschnitt der [[Gemeingefährliche Straftat|gemeingefährlichen Straftat]]en. Tathandlung ist das [[Vorsatz|vorsätzliche]] oder [Fahrlässigkeit|fahrlässige]] Inbrandsetzen oder das durch Brandlegung ganz oder teilweise Zerstören einer Sache. Damit kann die Brandstiftung als qualifiziertes Delikt der [[Sachbeschädigung]] verstanden werden, was aber auf Grund des Tatbestandsmerkmales "fremd" nur auf '''[[§ 306 StGB]]''' zutrifft, da es lediglich dort vorhanden ist.<br> | ||
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Die '''besonders schwere Brandstiftung''' (§ 306b StGB) ist einschlägig, sofern durch die in §§ 306, 306a StGB bezeichneten Brandstiftungen eine Gesundheitsschädigung mehrerer, also mindestens 20 Menschen eintritt, wobei die genaue Anzahl umstritten ist. Die Strafe ist dann eine Mindestfreiheitsstrafe von 2 Jahren. Insbesondere ist die besonders schwere Brandstiftung anzunehmen, wenn ein Mensch in Lebensgefahr dadurch gerät, dass die Brandstiftung aus der Absicht heraus unternommen wird, eine andere [[Straftat]] zu ermöglichen oder zu verdecken oder das Löschen des Brandes verhindert oder erschwert wird. In solchen Fällen ist auf eine Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahre zu erkennen.<br/> | Die '''besonders schwere Brandstiftung''' (§ 306b StGB) ist einschlägig, sofern durch die in §§ 306, 306a StGB bezeichneten Brandstiftungen eine Gesundheitsschädigung mehrerer, also mindestens 20 Menschen eintritt, wobei die genaue Anzahl umstritten ist. Die Strafe ist dann eine Mindestfreiheitsstrafe von 2 Jahren. Insbesondere ist die besonders schwere Brandstiftung anzunehmen, wenn ein Mensch in Lebensgefahr dadurch gerät, dass die Brandstiftung aus der Absicht heraus unternommen wird, eine andere [[Straftat]] zu ermöglichen oder zu verdecken oder das Löschen des Brandes verhindert oder erschwert wird. In solchen Fällen ist auf eine Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahre zu erkennen.<br/> | ||
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Datei:D. Herresbach FW Erkrath Schulbrand Flachdach Juni 19..jpg|zwei Tage später erneut | Datei:D. Herresbach FW Erkrath Schulbrand Flachdach Juni 19..jpg|zwei Tage später brannte es erneut | ||
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Liegen bei Brandstiftung '''psychische Ursachen''' vor (z.B. [[Pyromanie]]), ist vom Gericht stets die Anwendung des § 20 StGB ( | Liegen bei Brandstiftung '''psychische Ursachen''' vor (z.B. [[Pyromanie]]), ist vom Gericht stets die Anwendung des § 20 StGB (Schuldunfähigkeit wegen seelischer Störungen) sowie des § 21 StGB (Verminderte Schuldfähigkeit) zu '''prüfen'''. | ||
'''siehe auch:''' | '''siehe auch:''' | ||
* [[Beweismittel]] | |||
* [[Brand]] | * [[Brand]] | ||
* [[Brandbeschleuniger]] | |||
* [[Brandentstehungsbilder]] | |||
* [[Brandstifter]] | * [[Brandstifter]] | ||
* [[Brandursachenermittlung]] | |||
* [[Haftbefehl]] | |||
* [[Kriminalpolizei]] | |||
* [[Kriminalprävention]] | |||
* [[Pyromanie]] | |||
* [[Sachbeweis]] | |||
* [[Staatsanwaltschaft]] | |||
* [[Strafverteidiger]] | |||
* [[Verdeckungstat]] | |||
* [[Kinder und das Spiel mit dem Feuer]] | ** [[Kriminalwissenschaften]] | ||
** [[Kinder und das Spiel mit dem Feuer]] | |||
'''Literatur''' | |||
** '''[http://www.brand-feuer.de/images/2/2c/Prof._Ch._Safferling_12-2014-Brandstiftung.pdf Ausarbeitung Brandstiftungsdelikte von Herrn Prof. Dr. Safferling]''' | ** '''[http://www.brand-feuer.de/images/2/2c/Prof._Ch._Safferling_12-2014-Brandstiftung.pdf Ausarbeitung Brandstiftungsdelikte von Herrn Prof. Dr. Safferling]''' | ||
* [[Dr. R. Börner]]: ''Ein Vorschlag zum Brandstrafrecht''. Universitätsverlag Potsdam, Potsdam 2006, ISBN 978-3-939469-22-3 ([http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2007/811/ Volltext]) | |||
* [[Anhaltspunkte zur Täterprofilerstellung bei Brandstraftaten]] | |||
* | |||
* [[Serienbrandstiftungen]] von Harry Jäckel | |||
* [http://www.brand-feuer.de/images/9/93/Harry_J%C3%A4ckel_BKA.pdf '''Praxisbezogene Untersuchungen zu Brandstiftungen von KHK Harry Jäckel'''] | |||
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[[Kategorie:Kriminalprävention]] | [[Kategorie:Kriminalprävention]] | ||
[[Kategorie:Kriminalpolizei]] | [[Kategorie:Kriminalpolizei]] | ||
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Aktuelle Version vom 22. Januar 2024, 20:56 Uhr
Unter Brandstiftung versteht man nach dem Gesetz das vorsätzliche oder fahrlässige Inbrandsetzen eines, im Strafgesetzbuch genau definierten Objektes.
In der Regel müssen diese in Brand gesetzten Objekte fremdes Eigentum sein. Aber bei Wohngebäuden und Wohnungen spielen die Eigentumsverhältnisse keine Rolle. Diese Handlungen, auch der Versuch, sind sämtlichst strafbar (siehe auch weiter unten).
niemand kennt den Verlauf eines Brandes, auch der Brandstifter nicht
-
an dieser Tür im Treppenhaus hing Weihnachtsdeko
Foto: FF Garmisch -
das Werk von jugendlichen Brandstiftern in einer Schule
Foto: PGT -
erst Einbruch, dann Brandstiftung, also eine Verdeckungstat.
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sogar Kinderwagen werden angezündet.
Foto: FW Schwandorf
Landläufig wird der Begriff Brandstiftung Gemeingefährliche Straftat nur benutzt, wenn ein Feuer mit Absicht gelegt wurde.
Kriminelle Handlung
Der Großteil der vorsätzlichen Brandstiftungen dient dem Versicherungsbetrug oder der Vertuschung anderer Straftaten, wie etwa Mord, Einbruch und Unterschlagung (man spricht auch von einer Verdeckungstat).
Verhaltensstörung
Hierunter lassen sich alle Fälle zusammenfassen, bei denen das Verhalten der Brandstifter von den üblichen Normen des menschlichen Zusammenlebens abweicht, unter Umständen sogar krankhafte Züge aufweist (Rachsucht, krankhafter Neid, Hass, krankhafte Eifersucht, Pyromanie, Geltungssucht, Zerstörungswut). Es besteht manchmal eine enge Beziehung des Täters zum Eigentümer oder Besitzer der beschädigten Sache.
politisch motivierte Gewalttat
Hierunter sind die Brandstiftungsfälle einzustufen, bei denen der Täter Druck auf die Öffentlichkeit auszuüben versucht, um eine Veränderung der bestehenden Verhältnisse im weitesten Sinn zu erreichen. Es kann sich dabei um politische, soziale, ethnische oder gar religiöse Beweggründe handeln (Wirtschaftssabotage, Stimmungsmache, Arbeitskämpfe, Einschüchterung, Erpressung, Terror). Im Falle politisch motivierter Gewalt spricht man auch von einem Brandanschlag.
eine sehr bekannte Brandstiftung in Zwickau.
Foto: André Karwath
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04.11.2011
keine Spurenschonende Brandbekämpfung -
Brandort nachdem der Bagger abgerückt war.
Brände durch spielende Kinder
Brände durch Kinder lassen sich nicht in die beschriebenen Kategorien einordnen. Es überwiegen Neugier, Abenteuerlust, kindliche Lust am Flackern und Prasseln des Feuers und Unwissenheit.
Nachfolgend nachvollziehbare Daten (PKS vom BKA) - Brandstiftungen:
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Brandstiftungen (gesamt) im Jahr 2013: 20.069
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Kinder unter 14 Jahre: 1.138
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Geschlecht und Alterstruktur
- Bitte bei jeder Verordnung oder jedem Gesetzestext prüfen, ob diese aktuell sind
Brandstiftung nach deutschem Recht
Die Brandstiftung steht im Abschnitt der gemeingefährlichen Straftaten. Tathandlung ist das vorsätzliche oder [Fahrlässigkeit|fahrlässige]] Inbrandsetzen oder das durch Brandlegung ganz oder teilweise Zerstören einer Sache. Damit kann die Brandstiftung als qualifiziertes Delikt der Sachbeschädigung verstanden werden, was aber auf Grund des Tatbestandsmerkmales "fremd" nur auf § 306 StGB zutrifft, da es lediglich dort vorhanden ist.
Fotos: FW der Stadt Hattersheim
-
dieser PKW wurde angesteckt
-
kein technischer Defekt
Schweregrade der Brandstiftung
Die Herbeiführung einer Brandgefahr (§ 306f StGB) ist ein konkretes Gefährdungsdelikt. Hier genügt bereits der unvorsichtige Umgang wie Rauchen, offenes Feuer oder Licht, durch das die in § 306f genannten Objekte in die Gefahr eines Brandes geraten.
Bei der fahrlässigen Brandstiftung nach § 306d StGB gelten die Brandstiftungsdelikte entsprechend. Dabei ist zu beachten, dass naturgemäß gefahrgeneigte Tätigkeiten, wie das Schweißen oder Löten sowie unsachgemäßer Umgang mit Zigaretten o.ä. in Betracht kommen können. Auch wenn neben dem eigentlich durch die vorsätzliche Brandstiftung anvisierten Objekt weitere Sachen zu brennen beginnen, kann daneben die fahrlässige Brandstiftung treten. Die Strafandrohung der fahrlässigen Brandstiftung ist Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren. Die Regelungssystematik ist hinsichtlich der fahrlässigen Brandstiftung besonders umstritten.
Die schwere Brandstiftung (§ 306a StGB) ist dann einschlägig, wenn das Tatobjekt ein Gebäude oder Schiff, auch das jeweils eigene des Täters, ist, das von Menschen bewohnt wird, eine Kirche oder ein anderes Gotteshaus ist oder eine andere Räumlichkeit in Brand gesetzt wird, in dem sich zu dem Zeitpunkt für gewöhnlich Menschen aufhalten.
Die besonders schwere Brandstiftung (§ 306b StGB) ist einschlägig, sofern durch die in §§ 306, 306a StGB bezeichneten Brandstiftungen eine Gesundheitsschädigung mehrerer, also mindestens 20 Menschen eintritt, wobei die genaue Anzahl umstritten ist. Die Strafe ist dann eine Mindestfreiheitsstrafe von 2 Jahren. Insbesondere ist die besonders schwere Brandstiftung anzunehmen, wenn ein Mensch in Lebensgefahr dadurch gerät, dass die Brandstiftung aus der Absicht heraus unternommen wird, eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken oder das Löschen des Brandes verhindert oder erschwert wird. In solchen Fällen ist auf eine Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahre zu erkennen.
Die Brandstiftung mit Todesfolge nach § 306c StGB gehört zu den Tötungsdelikten im weiteren Sinne. Als erfolgsqualifiertes Delikt sieht es die Verwirklichung eines Tatbestandes der §§ 306, 306a, 306b StGB vor. Zudem muss wenigstens leichtfertig der Tod eines anderen Menschens verursacht worden sein. Die Strafe beträgt insofern mindestens 10 Jahre Freiheitsentzug oder lebenslange Freiheitsstrafe.
Fotos. FW ERkrath - Schulbrand; Freiwillige Feuerwehr Erkrath
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Brandstiftung an einer Schule in Erkrath
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zwei Tage später brannte es erneut
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hier brennt das gesamte Flachdach
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es wurde eine Drohne eingesetzt
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die Brandbekämpfung erfolgt mit Unterstützung einer Drehleiter
Rechtsgrundlagen und Strafmaß
Die Brandstiftung ist in §§ 306, 306a-f StGB geregelt. Zum Grunddelikt der Brandstiftung gem.§ 306 StGB, mit einer Strafandrohung von einem bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe, kommen die schwere Brandstiftung (§ 306a StGB), die besonders schwere Brandstiftung (§ 306b StGB), die Brandstiftung mit Todesfolge (§ 306c StGB), die fahrlässige Brandstiftung (§ 306d StGB), sowie die Herbeiführung einer Brandgefahr (§ 306f StGB). Da der Zeitraum für einen Rücktritt vom Versuch in der Regel bei der Brandstiftung sehr kurz ist, hat der Gesetzgeber in § 306e StGB die tätige Reue vorgesehen, die dem Täter, sofern er freiwillig den Brand löscht, Milderung bei Taten der §§ 306, 306a, 306b StGB oder Straffreiheit bei Taten des § 306d StGB einräumt.
Vom Deliktstypus her sind die §§ 306, 306a, 306b, 306c StGB Verbrechen; die Delikte nach §§ 306d und 306f StGB sind Vergehen.
Liegen bei Brandstiftung psychische Ursachen vor (z.B. Pyromanie), ist vom Gericht stets die Anwendung des § 20 StGB (Schuldunfähigkeit wegen seelischer Störungen) sowie des § 21 StGB (Verminderte Schuldfähigkeit) zu prüfen.
siehe auch:
- Beweismittel
- Brand
- Brandbeschleuniger
- Brandentstehungsbilder
- Brandstifter
- Brandursachenermittlung
- Haftbefehl
- Kriminalpolizei
- Kriminalprävention
- Pyromanie
- Sachbeweis
- Staatsanwaltschaft
- Strafverteidiger
- Verdeckungstat
Literatur
- Dr. R. Börner: Ein Vorschlag zum Brandstrafrecht. Universitätsverlag Potsdam, Potsdam 2006, ISBN 978-3-939469-22-3 (Volltext)
- Serienbrandstiftungen von Harry Jäckel
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