Gefahren durch Kamine

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Bei diesem Bild erkennt man, dass der Sicherheitsabstand zu brennbaren Baustoffen gar nicht eingehalten wurde. Mutmaßlich wurde diese Feuerstätte durch keinen Fachbetrieb eingebaut. Es besteht akute Brandgefahr, da die Oberflächentemperatur bis zu 200 Grad Celsius erreichen kann und Holz bereits ab ca. 80 °C beginnt auszugasen.
Auf diesem Foto ist das Rote die Rückseite von einem Küchenherd. Dieser wurde viel zu dicht an die Wand gestellt und zusätzlich war die Tapete in dem Bereich der Rückwand lose bzw. stand von der Wand ab. Durch die Strahlungswärme wurde die Tapete schon in Mitleidenschaft gezogen. Ein Sicherheitsabstand fehlte.
Diese Feuerstätte wurde ohne das Wissen eines Schornsteinfegers verbaut. Bei der Feuerstättenschau, die in 7 Jahren zweimal von dem bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger durchgeführt werden muss, ist diese Anlage entdeckt worden und wurde unmittelbar außer Betrieb genommen.
Das Rohr wird durch eine Trockenbauwand geführt. Durch den unsachgemäßen Einbau und der fehlenden Dämmung in der Zwischenwand kam es zu einer thermischen Belastung von der Trockenbauwand. Dass blanke Rohr wurde durch die Wand geführt wurde. Die Gefahr bei solchen Eigenbauten besteht darin, dass sich die Luft in der Zwischenwand so weit aufheizen kann, dass es zu Schäden bzw. es zu einem Schwelbrand kommen kann. Schwelbrände in den Zwischenräumen sind tückisch, da sie oft erst spät erkannt werden.


Gefahren durch Kamine


Durch die aktuell unsichere Energielage und den deutlich gestiegenen Kosten für Gas, Öl als auch Strom greifen viele auf Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe (Kaminofen, Kachelofen und Küchenherd) zurück.

Aufgrund der hohen Nachfrage von Anlagen für feste Brennstoffe kommt es zu Lieferengpässen und schnell werden andere Möglichkeiten im Internet oder im Ausland gesucht.
Dazu kommt noch, dass viele Öfen in Eigenregie verbaut oder aufgestellt werden.
Holz und Kohle sind nur unter gewissen Voraussetzungen ein preisgünstiger Energieersatz.

In meiner Arbeit als Bezirksschornsteinfeger treffe ich momentan fast täglich auf Feuerstätten, die für den deutschen Markt nicht zugelassen sind bzw. nicht durch Fachbetriebe installiert worden sind. Diese werden dann vor Ort nicht abgenommen sowie die Inbetriebnahme untersagt.



Kamine und Öfen, die bei uns in Betrieb genommen werden, müssen gewisse Voraussetzungen erfüllen.
In erste Linie wird auf die Grenzwerte der 1. Bundes-Immissionsschutzverordnung (1. BImSchV Ausfertigungsdatum: 26.01.2010) geachtet.

Das bedeutet, dass der Feinstab und Kohlenmonoxid Gehalt eingehalten werden muss.
Zusätzlich gibt es DIN, Vorschriften und Normen, die Vorgaben für Kamine erheben.
Der Abstand von der Feuerstätte bzw. von den Rauchrohren zu brennbaren Bauteilen ist immer zwingend einzuhalten.
Installationen wie zum Beispiel in Kombination mit Trockenbau oder im Altbau mit Holz werden nur in Zusammenarbeit von Fachfirmen empfohlen.

Durch einen unsachgemäßen Einbau kann es schnell zu einer Brandgefahr kommen! Im besten Fall werden diese Anlagen durch den zuständigen Schornsteinfeger nicht abgenommen, bevor schlimmeres passiert.
Sollten jedoch Feuerungsanlagen ohne das Wissen von dem Schornsteinfegermeister einfach in Betrieb genommen werden und Mängel werden nicht entdeckt, kann es sehr schnell zu einem Brand in den eigenen vier Wänden kommen.


Merke:

Ist die Errichtung eines neuen Kamins oder Ofen geplant, informieren sie VOR Baubeginn ihren zuständigen Schornsteinfeger.
Bei einem Vor-Ort-Termin berät der Fachmann in Hinsicht auf Brand und Betriebssicherheit. Die Inbetriebnahme von Feuerstätten ist ohne eine Abnahme von dem zuständigen Schornsteinfeger nicht zulässig. Das bedeutet, dass vor dem ersten Anheizen der Schornsteinfeger eine Brand und Betriebssicherheit bescheinigen muss.
Die Abnahme von Feuerstätten ist in Mecklenburg-Vorpommern in der Landesbauordnung geregelt.

Nach der positiven Abnahme werden alle notwendigen Protokolle und ein Feuerstättenbescheid an den Betreiber übermittelt.
Aus dem Feuerstättenbescheid kann der Kunde die Intervalle der Überprüfungen und Kehrungen der Anlagen entnehmen.


Autor und Fotos:

Felix Stadie, Schornsteinfegermeister



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